Zu „alt“ für einen Hund?

  • Das Thema habe ich gerade im Bekanntenkreis. Die Beaglehündin ist mit 14 Jahren verstorben, seit 32 Jahren hält das befreundete Paar Beagle. Erfahrung, Zeit, Geld - alles da - aber viele Züchter haben ihnen aufgrund des Alters (Mitte 60) abgesagt.
    Ich finde das nicht fair. Die beiden sind immer auf Achse gewesen mit ihrer Hündin, 2x im Jahr in die Berge gefahren, viele Wandertouren, Strandbesuche -der Hund war immer dabei. Für den Notfall wäre die Tochter (hat auch nen Beagle) zur Stelle.
    Meine Bekannte ist sehr traurig und auch wütend darüber. Einen älteren Hund aus dem TS/TH möchte sie nicht (ist auch die Frage, ob da das Alter nicht auch wieder ein Hindernis darstellt) sie möchte den letzten Hund ihres Lebens selbst großziehen.


    Ich kenne allerdings auch einige Fälle, wo es für den Hund kein Highlight ist, der Seniorenbegleiter zu sein. Einem jungen Schäferhund reicht eine Stunde Gassi am Tag, in seeehr langsamen Tempo nun einmal nicht. Der Hund muss drunter leiden, dass Herrchen sich nicht von seiner Rassefixiertheit trennen kann. Er hatte immer Schäfer, der lernt das auch noch -Punkt!


    Ich persönlich würde mir später einen körperlich & charakterlich passenden, älteren
    Hund aussuchen.

  • Wieso holt dann die Tochter nicht einfach den Beagle für die Mutter?


    Finde es wie gesagt krass, dass mam mit Mitte 60 schon als so alt gilt, dass man keinen Welpen mehr groß bekommt...

  • Hm... . Es gibt hier zwei ältere Frauen mit Hund - einmal einen Schäferhundmischling - und einmal nen eher kleineren Terrier mit Lockenhaaren.


    Jedenfalls - der Schäferhundmischling ist zum Glück eher ein umherwandernder Hund - ohne viel Bewegungsdrang, aber halten könnte sie den Hund niemals, wenn der mal ziehen würde.


    Ob der ausgelastet ist oder eher angepasst - hm.


    Dann gibt's die Oma am Rollator mit dem Terrier.
    Der ist immer an der Flexi und ich glaube, der kommt da auch nie ab.
    Die haben auch nen Garten in der Anlag bei uns... ansonsten läuft der halt so mit.


    Achso - und eine andere Frau - auch älter - die hat ihren Hund immer an der Flexi und läuft auch länger mit ihm herum.


    Ist das dann 'zu alt'. Oder spekuliert man da an die Anpassungsfähigkeit der Hunde?
    Lebenslang Flexi - weil ansonsten körperlich nicht fit genug oder keine Lust zu trainieren... oder sowas - ist das dann zu alt?


    Aber dennoch ist der Hund halt ihr ein und alles... .

  • meine Eltern werden nächstes Jahr 80 und da sage ich klar, sie sind zu alt.
    Sie hätten sicher gern wieder einen Hund, einfach zum Kuscheln. Aber der würde nicht mehr Gassi gehen, außer ich hole ihn ab. Das schaffen sie einfach nicht mehr.


    Und durch die eingeschränkte Motorik und Sehkraft entstehen einfach gefährliche Situationen, da wird der Hund mal übersehen beim Aufstehen oder es liegt unbemerkt ein zerbröselter Spültab auf dem Küchenboden. Darum darf Mia sich dort auch nicht wirklich frei bewegen.



    Hier gibts eine private Nothilfe, die nichtmal mehr an 60jährige abgibt. Nichtmal ein Kennenlernen ist dann möglich, ist einfach "zu alt"
    Aber der 20jährige Berufsanfänger, der den Hund 9Std allein lässt jeden Tag, der bekommt einen Hund...

  • Weil in einem anderen Thread angeregt wurde, auch hier zu posten:


    Meine Kröte wurde heute von einem anderen Hund angefallen.
    Wir sind auf einer Lieblings-Morgenrunde unterwegs, als uns zwei
    Senioren entgegen kommen, die in dem Betreuten Wohnen ums Eck leben. Den
    Mann kenne ich schon länger, der ist sehr kontaktfreudig, die Frau hab
    ich vielleicht ein paar Mal gesehen. Er hatte einen etwa kniehohen
    Schäfi-Mix an der Leine, der ihr gehört, wie sich später heraus gestellt
    hat.

    Ich wollte erst ausweichen, da ruft die Frau "Lassen Sie sie zusammen
    schnuppern, meineR (!) kommt so selten mit Hunden zusammen, ER ist ganz
    freundlich!" und gleich drauf "Was ist ihrer denn? Manderl oder
    Weiberl?" Ich antworte, dass sie eine Sie ist und schon wird die Flexi
    immer länger, der Hund ist bei uns - und bevor sie noch schnuppern,
    stürtzt er sich mit Gebrüll auf meine. Die schreit wie am Spieß, ich
    versuche sie an der Leine hinter mich zu reissen, trete gleichzeitig dem
    anderen Hund in die Seite. Meine rutscht aus dem Halsband und flüchtet
    ein paar Meter weiter.



    Die beiden alten Leute waren komplett geschockt und haben was gestammelt
    von wegen oooh, das war aber ein Schreck blabla. Ich hab sie
    angebrüllt, sie sollen schön stehen bleiben, ich muss erst nachschauen,
    ob meine verletzt ist (war zum Glück zur zerzaust und vollgesabbert an
    Genick und Hinterteil). Während ich sie abtaste, jammert die Frau vor
    sich hin, dass ihre manchmal so wild ist. "Ist ihre etwa auch eine
    Hündin?" hab ich gefragt. "Ja" - "Warum haben sie sie dann her gelassen,
    ich hab ja gesagt, dass meine ein Weiberl ist!" - "Das hab ich nicht
    gehört, wissens, ich hör nimma so gut".



    Jössas, das hilft meinem Hund aber auch nicht, wenn er von ihrem gejausnet wird!
    Mich kotzt das schon an, Leute mit größeren Hunden tun solche Vorfälle
    immer als nix ab, ooooh, passiert, blöd gelaufen. Während es für
    Kleinhund und -halter ums Leben gehen kann.


    Mit HH um zwischen 75 und 85 hab ich öfter zu tun, da wäre der fitte Senior (dessen Urenkelin so alt ist wie mein älterer Sohn) mit seiner Möpsin oder die Witwe, die von ihren Kindern einen Mini-Yorki geschenkt bekommen hat, um über den Tod ihres Mannes hinweg zu kommen (und der der kleine Wuffi wirklich wieder neuen Lebensmut gegeben hat).
    Aber die beiden Leutchen heute Morgen waren echte Negativbeispiele für hundehaltende Senioren.

  • Aber es gibt halt auch genauso viele junge Menschen, die ihre Hunde nicht ordentlich führen...


    Find das spricht jetzt nicht gegen Hundehaltung im „Alter“.

    Naja, so viele Junge gibts jetzt nicht, die die Antworten auf ihre eigenen Fragen nicht verstehen...


    Klar, man kann und soll nicht verallgemeinern. Aber WENN es mit 70/75+ ein Hund sein soll, dann bitte ein kleiner, der auch noch unter Kontrolle haltbar ist, wenn das eigene Gleichgewicht nicht mehr das beste ist.

  • Ich sehe es wie @RafiLe1985.


    Du könntest jetzt genauso anfangen, dass Leute unter 25 viel, viel häufiger auf ihr Telefon starren, statt ihren Hund im Blick halten etc pp.


    Wie immer gilt: Der Hund muss passen - und ja, das dürfte in aller Regel ein kleinerer sein. Da hast du in der Tendenz völlig recht.


    Körperlich dem Hund gewachsen sein, ist ein Fass ohne Boden, wenn du wirklich argumentieren möchtest, dass ein Mensch "wenn's hart kommt" den Hund nur über Körperkraft halten muss.

  • Na sorry, wenn der Hund an der Leine etwas will, das der HH nicht will, sollte dieser absolut in der Lage sein, sich durchzusetzen.


    Aber ok, hier ist überall Leinenpflicht, da kann man den Hund nicht frei laufen lassen und hoffen, dass er nichts anstellt, wenn man ihm körperlich nicht mehr gewachsen ist.


    Ich bin überhaupt nicht gegen Hundehaltung im Alter, im Gegenteil. Aber bitte nicht um jeden Preis. So wie in jedem Alter.

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