Beschäftigung und Erziehung von Junghund mit extremer Allergie und Kreuzbandriss

  • Der Tierarzt meinte, dass er mit der HD gut leben kann und auch mit dem Stadium der Arthrose. Sofern mit den Kreuzbändern dann alles klappt... Suchspiele sind immer gut. Wahrscheinlich können wir gar nicht so viel machen, aber immer nur wegsperren?!? Wir waren ja zuerst bei eine anderen Tierärztin, die wollte den "wilden, unerzogenen" Hund gar nicht erst anfassen, wir sollten ihm mal "sitz" beibringen. Sie hat dann aus der Entfernung "diagnostiziert" und 100 € eingesteckt. Dabei haben wir ihr genau die gleiche Situation geschildert und sie antwortete nur mit "ich kann erst untersuchen, wenn sie ihren Hund erziehen". Natürlich wollen wir unseren Hund "erziehen", aber es geht nun mal gerade nur so, wie er kann. Dabei haben wir trainiert, Hundeschule, Trainingsplan, alles. Das ist einfach nicht das Problem. Sehr frustrierend und für Außenstehende offenbar schwer nachvollziehbar. Der jetzige Tierarzt hat zumindest keine Angst.


    Und Scheren unter Vollnarkose ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Dann könnt man wirklich auch mal alles ordentlich ausheilen lassen und es würde mal Luft ran kommen. Aber wie gesagt, Statement vom Tierarzt: "Nein, ein Hund ist mit seinem Fell erst ein Hund und auch dafür gemacht es zu tragen!"

  • Das tut mir schrecklich leid für euch alle, das ist wirklich hart!


    Wäre es mein Hund, würde ich mich, bevor das Baby da ist, nochmal mit einem kompetenten TA zusammensetzen und sehr ernsthaft besprechen, ob dieser so geschlagene junge Hund überhaupt die Aussicht hat, je ein auch nur halbwegs schmerz- und beschwerdefreies Leben zu führen. Selbst wenn ihr es schafft, die Allergie einzustellen: Ist sein hohes Gewicht auf all die Probleme einfach zuviel und wird die Qual für ihn immer nur noch schlimmer machen? Er leidet ja offenbar jetzt schon sehr, wenn er sogar euch, seine Bezugspersonen abschnappt, und spätestens mit einem greifenden Krabbelkind ist das ein unhaltbarer Zustand.


    Ich wünsche euch wirklich sehr, dass ihr da eine Lösung findet - und was ich über die Züchterin denke, schreib ich mal lieber nicht. Und die Frage, ob sie ihn notfalls zurücknehmen würde (ich habe für meinen Hund so eine Klausel im Kaufvertrag), erübrigt sich da wohl...

  • Der Tierarzt meinte, dass die (mittlere) HD eher nicht sein Problem sein wird. Die Arthrose hat er in den Knien mit den Rissen. Die Knie sind wohl völlig fehlgestellt. Deshalb empfiehlt er, es so schnell wie möglich zu machen, um weitere Abnutzungs- Prozesse zu vermeiden.

    Das ist schon mal gut, dass die HD nicht das größte Problem ist.

    Er hat bereits durch die Futterumstellung trotz der Einhaltung der Fütterungsempfehlung abgenommen. Wir werden das jetzt wahrscheinlich weiter so handhaben, sodass er mehr Gewicht verliert. Seine Geschwister sind alle weit über 60 kg. Er ist der schlankste.

    Schlank halten ist sehr gut, aber er sollte natürlich nicht "abmagern" was man ja bei so viel Fell oftmals gar nicht gleich sieht.

    Halsband wegnehmen haben wir versucht, dann zieht er uns unter Umständen so sehr, dass es unmöglich ist, ihn zu halten. Das geht im Moment leider nicht anders.

    Besorgt euch ein großgliederiges Kettenhalsband, damit könnt ihr ihn halten und es sitzt relativ locker am Hals und es kommt Luft durchs Halsband.

    Welche Chance hätte dieser Hund sonst? Ich sehe es nicht, dass er irgendwie wieder vermittelt werden würde.

    An eine Vermittlung habe ich da ehrlich gesagt nicht gedacht, sondern eher ans Erlösen falls die HD sehr stark gewesen wäre, denn ohne HD-OP wird so ein Hund nie ein schmerzfreies Leben haben.

    Hätten wir nicht den Platz und die finanziellen Mittel, sähe das anders aus, sage ich ganz ehrlich.

    Das ist auf jeden Fall super, denn nicht jeder kann sich mehrere OPs leisten, denn ich denke mal bei den beiden Kreuzband-OPs ist man mit 1500-2000€ dabei und wenn der Hund noch neue Hüftgelenke braucht, dann kommen da sicherlich nochmal 4000-5000€ dazu.


    Ich würde den Hund nur noch in den Garten lassen, nicht mehr Gassi - er wird sich mit der Zeit daran gewöhnen, dass nichts mehr mit ihm gemacht wird. Was man in diesem Fall machen kann, ist, Leckerlies suchen. Dazu muss der Hund weder sitzen noch liegen.
    Binde den Hund an einen Zaun, verstecke viele Leckerlies großzügig verteilt im hohen Gras und dann lass ihn die Leckerlies (zuerst an der Leine mit Kommando "such") suchen bis er verstanden hat was er machen soll. Das wird relativ schnell ohne Leine klappen wenn du ihm an der Leine zeigst was er machen soll.
    Dafür muss sich der Hund konzentrieren, braucht nur seine Nase und schont seinen Bewegungsapparat.
    Du kannst dich auch mal ins Fährtensuchen einlesen für später. Dadurch kann man einen Hund auch gut auslasten bei ruhigem Bewegungsablauf.


    Wenn er gerne ins Wasser geht könntet ihr im Sommer täglich zum Schwimmen gehen, das ist auch gut für die Hüfte, wobei dafür natürlich erst mal die Haut i.O. sein muss.


    Und deswegen würde ich den Hund auch einmal komplett abscheren so kurz wie möglich, damit die Wunden Luft abbekommen und heilen können und auch besser versorgt werden können.

  • Wir müssen den Hund im Moment meistens an der Leine führen, da wir mit unseren Schwiegereltern zusammen wohnen und mein Schwiegervater letztens von ihm gebissen wurde.


    Erstmal wird eh das Baby Nr. 1 sein.

    Oh je, habt ihr euch darüber schon Gedanken gemacht wie das mit Baby gefahrlos ablaufen soll? Die beiden müssten ja dauerhaft getrennt sein - ist das möglich, dass da nichts passiert?

  • Was für ein saudummer Spruch von dem Tierarzt. Wenn man den Hund scheren würde würde man sehen was da drunter liegt und könnte es auch örtlich behandeln. Nicht umsonst schert man gerade bei Hotspots und so weiter großzügig damit Luft dran kommt.
    Habt ihr eine anständige Tierklinik in der Nähe? Einen normalen Hausarzt würde ich bei so einem großen Hund sowieso nicht die Kreuzbänder operieren lassen.

  • Ich würde euch auch empfehlen, nochmal einen anderen TA aufzusuchen. Das Fell-Argument halte ich echt für hahnebüchen! Mit Verlaub, ist doch sch*** egal, wie‘s dann erstmal aussieht! Es geht darum, dass der Hund gesund wird!


    Woher kommt ihr denn? Eventuell kann ich euch einen TA empfehlen.


    Ich habe mit Newton auch das Problem, dass es nur wenige Tierärzte gibt, die ihn wirklich problemlos behandeln können. Er würde zwar nicht beißen, aber viele TÄ werden halt schon unsicher, wenn er brummelt und dann is eh aus.

  • Ich plädiere auch für das komplette Scheren. Und für den Wechsel des TA.


    Dazu würde ich die Allergiediagnose infrage stellen. Da ihr bisher keine Ernährungsform gefunden habt, mit der es ihm gut geht, ist absolut denkbar, dass die gar nicht viel mit seinen Hautproblemen zu tun hat.


    Dickes dichtes Fell begünstigt diverse Infektionen, die schwer behandelbar sind. Was wurde alles getestet? Da ein Test auch mal versagen kann, würde ich ihn vielleicht wiederholen, um Milben und Pilzinfektionen sicher ausschließen zu können.

  • Ja genau solche Suchspiele machen wir schon, das gefällt ihm auch gut. Ganz ohne Spaziergang ist natürlich hart. Aber für die nächsten Wochen eh nicht zu ändern. Er schwimmt leider nicht gern. Hat sich übrigens auch nie gern bürsten lassen, aber jetzt ist auch klar, warum er da so ausgeflippt ist.


    Scheren steht für mich auch immer noch im Raum, egal, was der Tierarzt sagt. Da wir im Moment den Plan haben (sofern alles glatt geht) ihn in 10 Tagen zu operieren unter Vollnarkose werde ich dem Tierarzt auch gleich sagen, dass das komplette Fell ab soll. Man muss ihn ja nicht unnötig ständig narkotisieren und der Tierarzt hat ja auch schon darüber nachgedacht. So hätte der Hund dann nach der Op auch nicht so mit der Hitze zu kämpfen und wir könnten ganz früh und abends mit ihm raus gehen, wenn alles ein wenig kühler und weniger sonnig ist.


    Danke erstmal für eure Anteilnahme und eure Ratschläge. Wir haben uns zuletzt so überfordert und allein gefühlt, zumal wir uns ja auch irgendwie und irgendwann auf das Baby und die Vorbereitungen und Vorfreude konzentrieren wollten. Es ist nicht zu ändern.


    Und nochmals zum Thema abgeben: Ich habe auch schonmal einen Hund abgeben müssen, weil ich allein da stand, Mitten im Studium war und ohne jegliche finanzielle Mittel. Der Hund war mir als Welpe zugelaufen, sehr krank und ich hing sehr an ihm. Ich kann jeden verstehen, der diesen Entschluss dem Hund zu liebe trifft. Umso glücklicher bin ich, dass es diesmal anders aussieht.

  • Dazu würde ich die Allergiediagnose infrage stellen.

    Bei Lebensmittelallergien würde ich auch sehr starke Magen-Darm-Problematiken erwarten.


    Newton verträgt zum Beispiel Geflügel (bis auf Ente) nicht so gut. Und da kann ich auf den breiigen, schleimigen Kot echt warten, wenn er davon was gefressen hat...

  • Oh je, habt ihr euch darüber schon Gedanken gemacht wie das mit Baby gefahrlos ablaufen soll? Die beiden müssten ja dauerhaft getrennt sein - ist das möglich, dass da nichts passiert?

    Ja das ist meine allergrößte Sorge. Die beiden wären immer getrennt durch die Gehege, auch wenn das absolut nicht meine Lieblingsvariante ist :( Es wäre einfach viel zu gefährlich, den Hund ohne Begrenzung mit dem Kind in einem Raum zu lassen. Aber ja, so richtig wissen wir es nicht, es wird nochmal spannend und zusätzlich Kräfte-zehrend.

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