Vorausplanen ist gar nicht so leicht...

  • Hallo ihr lieben!
    Nachdem es dieses Jahr ja leider weniger zweifacher beruflicher Umstellung nicht klappt mit dem Welpen, heben wir langsam unsere Köpfe wieder aus der Trauer-Phase und überlegen weiter.
    Gerne möchte ich eure Meinung zu unserem aktuellen Plan wissen:
    In etwa 2 Jahren wenn mein Freund und ich unsere Bachelor Arbeit schreiben, stehen nicht mehr wirklich viele Vorlesungen oder Übungen an, sondern vor allem Schreibtischarbeit von zu Hause aus. An sich wäre der Zeitpunkt also optimal für einen Welpen, weil immer jemand zu Hause sein könnte - sollte denn zu der Zeit ein passender Wurf fallen, was man ja nie weiß. Die zwei Jahre darauf wird dann am Master Abschluss gearbeitet (+ jeweils 10 Stunden die Woche Teilzeit) und dann beginnt ja die Suche nach einer Vollzeitstelle - da haben wir uns überlegt, wieder in Richtung der Familie zu ziehen, da der Hund dann immer zu der "Schwiegermutter" könnte, sollten wir in unserem Bereich (IT/Physik) keine Stelle finden, die Hunde erlaubt. Falls wir jedoch das Glück haben sollten, wäre der Hund mit 2 Jahren ja immerhin schon aus dem Groben raus.


    Soweit unsere Idee - Was meint ihr?

  • Ich habe auch meinen ersten Hund im Studium gekauft. Allerdings ohne Partner.
    Hätte ich nicht so viel Glück gehabt, dass das alleine sein so schnell geklappt hat wäre es glaube ich schief gegangen.


    Der zweite Hund ist jetzt ein Jahr und bleibt bis heute trotz Zweithund, drei Trainern und viel viel üben nur so gerade eine Stunde alleine. Ist aber auch eine Rasse die da gerne mal Probleme hat und zudem ein unsicheres Exemplar. Auch das kann mit Vollzeitstelle gut gehen wenn man eine entsprechende Betreuung hat.


    Ich denke wenn ihr bereit seid zurück zu stecken für den Hund und auch im Studium schon Geld habt evtl eine Betreuung zu zahlen kann das schon gut gehen. Vorausgesetzt es gibt zb Hutas in der Nähe oder ähnliches.


    Ich würde gerade wenn das Leben noch nicht so planbar ist bei der Rassewahl ganz stark darauf achten, dass sie nicht bekannt dafür ist schlecht alleine zu bleiben und dass sie geeignet ist für Fremdbetreuung. Also bekannt für Verträglichkeit mit anderen Hunden und fremden Menschen, nicht zu sensibel,kein Einmannhund, nicht so klein dass der Hund in einer Gruppe unter geht, nicht so groß dass ihn nicht auch fast jeder halten kann..
    Mit so einem Hund, in einer Gegend mit einigermaßen Infrastruktur findet man eigentlich auch im Worst case normal eine professionelle oder private Betreuung. Solange man so verdient dass man über ein paar hundert Euro für die Betreuung nicht trauern muss geht das dann.


    Die Frage ist ob man das will. Auch Fahrzeiten zur Betreuung sind wenn sie nicht auf dem direkten Arbeitsweg liegen nicht zu unterschätzen. Ich fahre nur 15 min dahin. Aber vier Strecken am Tag plus bisschen quatschen was die Hunde so angestellt haben, plus Gassi, plus Haushalt das ist schon anstrengend.. Und ich arbeite nicht mal Vollzeit. Hätte ich gewusst dass der Hund nicht mal einen vier Std Arbeitstag zu Hause schafft hätte ich auch mit Teilzeitjob keinen gekauft.


    Also ich würde mir gut überlegen ob ihr euch jetzt schon so einschränken und binden wollt und was es wenn für ein Hund sein soll.
    Es kann gerade wenn man die Zukunft nicht absehen kann zeitlich und finanziell schon eine starke Belastung werden. Täglich. 15 Jahre lang.

  • Danke erstmal für deine Antwort @Laviollina.


    Sollte alles schief gehen, also wäre der Hund z.B. nach 6 Monaten nicht in der Lage für "mal" 4 Stunden allein zu bleiben, wäre eine Betreung kein Problem, er könnte auch sonst immer zur Familie, nur ist diese aktuell noch etwa 1 Stunde Fahrt entfernt...
    Zwar bin ich im Studium nicht so flüsssig wie man es mit einem Vollzeitjob wäre, jedoch wäre auf jeden Fall eine Lösung bezüglich der Betreung machbar.


    Was mich auch etwas abschreckt, ist das ja nichts langfristig planbar ist. Also egal in welcher Situation man ist. Auch wenn man einen hundefreundlichen Arbeitgeber hat, muss das nicht immer so bleiben - auch wenn die Verwandten auf den Hund gern aufpassen, weiß man nie was in der Zukunft passiert, was diese Option vielleicht unmöglich macht. Aber ich glaube wenn man so denkt, kann man sich nie und zu keinem Zeitpunkt einen Hund kaufen - Ich bin jedoch auf jeden Fall dazu bereit, für den Hund zurück zustecken.


    Grundsätzlich hätte ich auch kein Problem damit noch ein paar Jahre länger zu warten - aber wann hat man dann Zeit für einen Welpen, wenn beide Partien Vollzeitarbeiten? Hundefreundliche Arbeitgeber gibts ja nicht wie Sand am Meer, und dann noch einen zu finden der mit Welpen Trubel einverstanden ist...stell ich mir schwierig vor :(


    Die Rasse für die wir uns interessieren ist übrigens der Corgi. Also meines Wissens nach keine unverträgliche Rasse und ich würde sie als Mittelgroß bezeichnen.


    Es ist einfach ein "Herzenswunsch" von uns, aber ich möchte es natürlich nicht auf Teufel-komm-raus versuchen. Am Ende sollte es der Hund bei uns gut haben, wenn das nicht möglich ist, werden wir keinen holen. Und ob das möglich ist, überlegen wir gerade.


    Später sollte zumindest das finanzielle ja kein Problem sein und einige hundefreundliche Arbeitgeber gibt es ja auch in der IT, oder zumindest welche mit einigen Tagen Home Office.

  • Ganz ehrlich, im Leben kann sich alles ändern. Es gibt so viele Wenn's in der Planung. Und wie heißt es so schön: Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist andere Pläne zu machen.
    Ihr könnt merken, dass das Studium nichts für euch ist, was anderes anfangen, gar nicht studieren, nebenbei noch mehr arbeiten müssen, euch trennen, spontan woanders hinziehen, in der Familie geschieht eine Krankheit oder oder oder. Ich wünsche euch, dass eure Pläne alle in Erfüllung gehen, aber ich denke, ihr macht euch da zu viel Druck.
    Ich hab mir den ersten Hund nach dem Abi geholt, bin plötzlich zuhause raus, hab dann die Beziehung beendet, in in eine andere Stadt, hatte zwischendurch drei Jobs gleichzeitig, hab das Studienfach gewechselt, bin umgezogen, zwischendurch gar nicht mehr studiert usw usf. Dabei habe ich es mir so schön und präzise ausgemalt :tropf:


    Es geht allein um die Bereitschaft, die ihr habt, aus jeder Situation das Beste zu machen und bei euren Überlegungen immer den Hund einzubeziehen. Es wird vielleicht auch Zeiten geben, wo er zurückstecken werden muss - und das ist völlig okay. Und es wird auch Zeiten geben, wo ihr an eure Grenzen kommt und den Hund vielleicht sogar als zusätzliche Belastung zum ganzen Rest an Arbeit empfindet - und das ist ebenfalls okay. Ich persönlich halte gar nichts davon, eine Käseglocke über Hunde zu stülpen und sein ganzes Leben nach ihnen auszurichten. Manchmal klappen Dinge auch, weil sie einfach klappen müssen.
    Wenn ihr absehen könnt, dass demnächst eine Möglichkeit kommt für einen Welpen, dann tut es doch. Mit der passenden Rasse, den richtigen Weichen und der Bereitschaft sich einzusetzen, wird es schon schief gehen.

  • Danke auch dir @Czarek !
    Da hast du wirklich recht, man kann immer nur versuchen das Risiko einzudämmen aber am Ende weiß man wirklich nicht wie das Leben so spielt. Schicksalschläge können immer aus dem nichts kommen, da ist es ganz gleich wie viele Gedanken man sich vorher gemacht hat.


    Allerdings möchte ich auf jeden Fall versuchen, immer das Beste raus zuschlagen egal was kommt, da das schon ein großer Wunsch oder Traum für mich ist, einen eigenen Hund zu haben - und die Chance dafür möchte ich auch nicht "verpassen".


    Mein Freund und ich sind jetzt seit 5 Jahren etwa zusammen und beide im 4 Semester und haben immer noch große Lust drauf, weiter zu studieren. Informatik und Physik sind ja keine ungefragten Bereiche, deshalb denke ich das die Job Suche ansich kein großes Problem wird - aber bei denen, die sich mit Hunden gut vereinbaren vermutlich schon etwas. Das ist aber auch ein konkreters Problem für in 4 Jahren :mute:

  • Allerdings möchte ich auf jeden Fall versuchen, immer das Beste raus zuschlagen egal was kommt, da das schon ein großer Wunsch oder Traum für mich ist, einen eigenen Hund zu haben [...].

    Das reicht doch schon. Und für mich macht das einen guten Hundebesitzer aus. Dass er sich immer Mühe gibt und sein Tier genauso in sein Leben integriert, wie man es bei einem Familienmitglied auch macht.

  • Ich habe mich in einer ähnlichen Situation für Lexi entschieden. Mit dem Studium war ich zwar bereits fertig, aber ich habe gerade das Referendariat begonnen. Für mich war maßgeblich, dass Lexi jederzeit (klar Notfall-bedingte Ausnahmen gibt es immer) auch an einem 10-12 Stunden Tag gut betreut ist. Und das die nächsten hoffentlich 15 Jahre. Ich habe mich deswegen nur deshalb für sie entschieden, weil ich für die Zeit des Refs wieder im Haus meiner Eltern lebe und anschließend mit meinem Freund in unmittelbarer Nähe bauen werde. Ansonsten wäre mir das zu unsicher gewesen. An Deiner Stelle würde ich persönlich es daher davon abhängig machen, ob es wirklich realistisch ist ( beruflich gesehen) dass ihr in der Nähe eurer Familie wohnen werdet. Alternativ natürlich ein gut funktionierendes soziales Netzwerk vor Ort.
    Wenn das alles passt, ist das Studium ein toller Zeitpunkt. So flexibel ist man in der Regel nie wieder (außer es ist gerade Prüfungszeit |) ).

  • Danke @Waldfuchs ! es scheinen doch mehr Leute als ich dachte zur ungefähren Zeit des Studiums ihren Hund geholt zu haben :)

    Und das die nächsten hoffentlich 15 Jahre. Ich habe mich deswegen nur deshalb für sie entschieden, weil ich für die Zeit des Refs wieder im Haus meiner Eltern lebe und anschließend mit meinem Freund in unmittelbarer Nähe bauen werde. Ansonsten wäre mir das zu unsicher gewesen. An Deiner Stelle würde ich persönlich es daher davon abhängig machen, ob es wirklich realistisch ist ( beruflich gesehen) dass ihr in der Nähe eurer Familie wohnen werdet.

    Dort in der Gegend zu bauen wäre auch unser Wunschgedanke, sollte zu dem Zeitpunkt ein Grundstück in der Nähe frei sein :smile: Es ist eine Vorstadt im Bereich Düsseldorf, Essen, Müllheim, Duisburg, Wuppertal, Krefeld - Also sollte es eigentlich viele Arbeitsplätze geben, die innerhalb einer halben Stunde mit dem Auto zu erreichen sind. Ich hab auch ein bisschen gestöbert, was aktuell für Stellen frei sind die später in Frage kommen würden und da sind auf jeden Fall welche dabei, glücklicherweise :) Aber IT wird ja an vielen Orten gebraucht, deswegen hoffe ich mir da keine großen Sorgen machen zu müssen.

  • @YvonneKuchen Ich meine damit nicht mal große Schicksalsschläge. Ganz einfaches Beispiel: Du schreibst eine Klausur im Erstversuch wegen einer anderen Prüfung nicht mit und nimmst deinen 1. Versuch auf dem 2. Prüfungstermin. Du fällst beim Erstversuch durch. Ist ja jetzt nicht so schlimm, aber das war dein vorletztes Semester und die Klausur wird nur im 2-Semester-Turnus angeboten. Schwupps hängst du 1 Semester rum und musst auf die Prüfung warten. Studium verlängert sich, ggf ist die Immatrikulation zum Master immer nur zu WiSe möglich, also wartest du 2 Semester. In der Zeit muss man dann halt Geld verdienen und plötzlich wird aus dem Regelstudium 1 Jahr mehr mit zwischendrin Vollzeit arbeiten (bei mir so gewesen). Und dann muss der Hund halt auch da reinorganisiert werden. Zu zweit geht das eigentlich meistens ganz gut, auch allein kann man das hinkriegen. Aber es macht keinen Spaß morgens um 4 schon mit dem Hund zu gehen, weil man halb6 zum Job muss. Wenn man gewillt ist, das zu machen - los geht's.

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