"Hundeführerschein" für alle - Diskussion

  • Verlangt ja kein Mensch von dir, aber du musst auch nicht verlangen, dass fremde sich über deinen Hund informieren, statt dem zu folgen, was sie intuitiv meinen (schwarz=unheimlich) oder irgendwo aufgeschnappt haben.

    Das ist das Problem der Leute, nicht das vom Hundehalter.
    Ich persönlich fühle mich nicht verantwortlich für die Hirngespinste anderer und lasse mich davon nicht beeinflussen. Wo soll das aufhören? Irgendeinen Spleen hat jeder...

  • Verlangt ja kein Mensch von dir, aber du musst auch nicht verlangen, dass fremde sich über deinen Hund informieren, statt dem zu folgen, was sie intuitiv meinen (schwarz=unheimlich) oder irgendwo aufgeschnappt haben.

    Ich verlange nicht, dass jemand sich über meinen Hund informiert. Ich verlange, dass man Situationen betrachtet. Wenn mein Hund friedlich neben mir geht, kann er aussehen wie ein Chi, eine Bulldoge, ein Wolf oder ein Drache mit drei Augen - es sollte keine Angstreaktion auslösen, und schon gar nicht tätliche Angriffe (wie bespuchen oder ähnliches). Und schon gar nicht, nur weil sie intuitiv irgendwas meinen oder irgendwas aufgeschnappt haben. Vorurteile sollten meines Erachtens weder gepflegt noch beschönigt werden (anders sieht es aus, wenn jemand schlechte Erfahrungen mit einer bestimmten Rasse oder Art Hund gemacht haben, dann kann ich solche Vorbehalte und passive Angstreaktionen durchaus verstehen).


    Übrigens verlange ich das generell in der Gesellschaft, nicht nur auf Hunde bezogen. Menschen sollten nicht nach ihren Autos, ihrer Hautfarbe, ihrer Kleidung oder anderen äußerlichen Merkmalen bemessen werden, sondern (weitestgehend) ausschließlich nach ihrem Verhalten.

  • Das ist das Problem der Leute, nicht das vom Hundehalter.Ich persönlich fühle mich nicht verantwortlich für die Hirngespinste anderer und lasse mich davon nicht beeinflussen. Wo soll das aufhören? Irgendeinen Spleen hat jeder...

    Natürlich braucht man sich nicht darum zu kümmern, ob jemand die Straßenseite wechselt oder nicht :ka: .


    Der Halter wird aber durchaus selbst mit Einschränkungen konfrontiert, wenn er den Hund nicht überall mit hinnehmen darf, wo das mit einem "optisch harmlosen" möglich wäre, oder wenn die eigenen Kinder deshalb keinen Besuch mehr bekommen.


    Muss ja jeder selbst wissen, was er in Kauf nehmen mag, nur braucht auch niemand über die bösen Vorurteile zu jammern, obwohl er sich freiwillig für genau diese Rasse entschieden hat.

  • Wenn mein Hund friedlich neben mir geht, kann er aussehen wie ein Chi, eine Bulldoge, ein Wolf oder ein Drache mit drei Augen - es sollte keine Angstreaktion auslösen, und schon gar nicht tätliche Angriffe (wie bespuchen oder ähnliches).

    Tätliche Angriffe oder auch Beleidigungen sind indiskutabel. Man kann aber niemandem eine Angstreaktion nehmen mit dem Argument dass er sie nicht "haben sollte".


    Mit den schwarzen Hunden scheint es ähnlich zu sein wie mit Spinnen, das ist so ein rein intuitives Ding. (Hat mich persönlich allerdings auch sehr überrascht, als ich selbst einen schwarzen großen Hund hatte, denn mir ist diese Angst fremd)

  • @Doxiepoo
    Natürlich kann man keine Angstreaktionen jemandem absprechen, aber gerade hier sollte doch Aufklärung stattfinden. Wenn "Kampfhunde" oder schwarze Hunde nicht so medial negativ dargestellt werden würden, würde sich davon schon viel von selbst auflösen.


    Und Spinnenangst ist, denke ich, rein ursächlich tatsächlich etwas anderes als Angst vor schwarzen Hunden. Letzteres dürfte viel mediale Auswirkung sein (die typisch bösen Hunde in Film und Fernsehen sind ja auch gerne schwarze Dobermänner oder Rottweiler, schwarze Wölfe und ähnliches), während Spinnenangst eher in der Fremdartigkeit der Spezies begründet ist (und zum Teil ebenfalls medial geprägt...).


    Und gerade da kann man eben ansetzen, sowohl medial mit wengier Stereotypen, wie auch im realen Kontakt. Und trotzdem kann ich auch so ein Verhalten verurteilen, weil es eben nicht rational begründbar und unreflektiert ist. Zumal ich es nicht wirklich als Angstreaktion betrachten würde, sondern als eingeimpftes Vorurteil (wie zum Beispiel bei Frauen, die am Tag in einer belebten Gegend ein ungutes Gefühl bei arabischen Männern haben... ich denke nicht, dass das echte Angst ist, sondern ein Verhalten, geprägt von Vorurteilen und medialer Berichterstattung).

  • Und wenn dein Hund noch so süß und lieb aussieht, wenn du dir aufgrund der netten Optik die falsche Rasse ausgesucht hast, kannst du nirgendwo mehr hin und auch dann bleibt der Besuch aus und Leute, die dich kennen, werden dich meiden.


    Wenn die Leute endlich mal viel weniger nach Optik, als nach zu einem selbst passendem Charakter ihren Hund wählen würden, gäbe es so manches Problem-Gespann sicher gar nicht.


    Hier laufen zwei Shibas, ein blonder Hovi, ein BC und ein Weimaraner rum - alles hübsche und nett anzusehende Hunde, um die man lieber einen großen Bogen läuft, weil die Halter sie null im Griff haben und diese Hunde auf Hunde und/oder Menschen aggressiv reagieren.
    Die 3 Staffs in meiner Straße stehen dafür 1A im Kommando, sind gut ausgelastet und erzogen und deshalb hat hier auch niemand Angst vor ihnen.


    Was meine Umwelt optisch über meinen Hund denken könnte, steht ganz weit unten auf meiner Liste, wenn ich auf Hundesuche bin - die meisten Leute hier achten zum Glück tatsächlich darauf, wie der Halter seinen Hund führt und ordnen dann entsprechend ein. Natürlich sollte man sich fragen, ob man damit zurecht kommt, wenn andere Leute einen meiden oder die Straßenseite wechseln, aber es gibt meiner Meinung nach wichtigere Kriterien.

  • Und Spinnenangst ist, denke ich, rein ursächlich tatsächlich etwas anderes als Angst vor schwarzen Hunden. Letzteres dürfte viel mediale Auswirkung sein (die typisch bösen Hunde in Film und Fernsehen sind ja auch gerne schwarze Dobermänner oder Rottweiler, schwarze Wölfe und ähnliches), während Spinnenangst eher in der Fremdartigkeit der Spezies begründet ist (und zum Teil ebenfalls medial geprägt...).

    Umgekehrt wird ein Schuh draus: Weil schwarz mit bedrohlich assoziiert wird, werden auch schwarze Hunde zur Veranschaulichung von Gefahr in Filmen verwendet, und sehr wahrscheinlich auch viele Hunde, die dieses Image haben sollen, absichtlich in diesen Farben gezüchtet.


    Ein lustig hell gefleckter Rottweiler oder Dobermann würde als Wachhund einfach nicht soviel hermachen.

  • @Doxiepoo
    Und warum werden Staffs dann als gefährlich eingestuft? Die sind ja selten dunkel. Genauso wenig wie Kangals, Schäferhunde, Bullterier etc. Dafür gibt es aber massenweise dunkle Labradore, die keiner als gefährlich betrachten würde. Genauso wie der Standardborder oder -aussie. So ganz haut das also nicht hin.

  • Umgekehrt wird ein Schuh draus: Weil schwarz mit bedrohlich assoziiert wird, werden auch schwarze Hunde zur Veranschaulichung von Gefahr in Filmen verwendet, und sehr wahrscheinlich auch viele Hunde, die dieses Image haben sollen, absichtlich in diesen Farben gezüchtet.
    Ein lustig hell gefleckter Rottweiler oder Dobermann würde als Wachhund einfach nicht soviel hermachen.

    Da bin ich ja froh, dass die meisten Bullterrier doch relativ viel weiß im Pelz haben. Vielleicht reagieren deswegen so wenig Leute auf Benni. xD


    Die bösesten Anfeindungen hatte ich übrigends kurz nach dem Vorfall in Hamburg. Mit dem 10jährigen Labrador meiner Freundin. Mit dem sind wir manchmal Gassi. Da wurde häufiger getuschelt, dass das ja so einer von diesen Kampfhunden ist.
    Von daher bin ich auch der Meinung, dass ich meine Hunderasse definitiv nicht nach den Leuten die ich eventuell treffen könnte aussuche. So ein Blödsinn. Ich kaufe mir ja auch keinen VW wenn die ganze Nachbarschaft einen hat. Es gibt so viele Menschen, die überhaupt keine Ahnung haben von Hunden. Eine Freundin aus dem Studium war zum Beispiel der Meinung, dass Hunde ausschließlich in Zwinger auf Bauernhöfe gehören. Alles andere war in ihren Augen Tierquälerei. Hunde wären eben Bewacher. Alle Hunde.


    Ein Hund muss zu einem passen, man sollte sich vorher informieren und man sollte rassegerecht mit ihm umgehen. Wenn ein Hundeführerschein das gewährleisten könnte wäre ich sofort dabei. Wir aber sicher nicht möglich sein.

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