"Hundeführerschein" für alle - Diskussion

  • Das wäre schön, aber hast du dir schon mal den Sachkundebogen angeschaut?

  • So was habe ich nicht geschrieben.
    Ich verbanne gar nichts, ich bin nur dagegen, dass es aufgrund von Vorfällen mit bestimmten Hunden nun alle Hunde treffen soll.

    Das klingt für mich aber so:


    Ich war nie für Rasselisten, aber inzwischen denke ich, ein Verbot bestimmter Rassen ist der Diskrimierung ALLER HH vorzuziehen.

  • Mal ein Beispiel:


    Sie haben einen kleinen Hund. Ein großer Hund kommt Ihnen entgegen. Wie verhalten Sie sich richtig?


    - Den kleinen Hund auf den Arm nehmen, dann kann ihm nicht passieren.
    - Versuchen, den großen Hund zu verscheuchen.
    - Mit dem Kleinen möglichst schnell wegrennen.
    - Den Kleinen zum wütenden Bellen animieren, dann kriegt der Große Angst.
    - Stehen bleiben oder versuchen, ruhigen Schrittes auszuweichen, ansonsten hoffen und beten.



    Stand da echt so drin.

  • @mittendrin, ich hab die Rasselisten nicht erfunden.


    Und ich steh dazu, dass ich verdammt froh war, damals in den 90ern, als diese Hunde von den Parks und Strassenecken verschwanden.


    Wenn es Bedingung wäre, dass alle Hunde zum Wesenstest müssen, damit es die Listen nicht mehr gibt - ja, dann wäre ich für wenige statt alle. Aber das ist jetzt echt hypothetisch.


    Was aus den Rasselisten wird, ist eine andere Frage. Ich bin schlicht NICHT dafür, dass alle Hundehalter nur unter Druck geraten wegen den Vorfällen.

  • :lol:


    Stimmt doch aber...
    "Vorbeigehen" wäre ja auch einfach zu absurd. :headbash:

  • Ich finds einen Schlag ins Gesicht von allen, die sich extra eine Rasse anschaffen, die wenig Aggressionspotential hat, harmlos aussieht usw. Schnappen kann mein Pudel auch, klar. Aber den zum Kampfhund "ausbilden"? nein.


    Wer sich sehr große, starke Hunde mit einer gewissen Geschichte, einer gewissen Veranlagung, einem gewissen Aussehen holt, der weiß doch worauf er sich einlässt. Ob das Herdenschutzhunde sind oder eben Kampfhunde. Die sind nicht alle "böse", das ist klar, denn mit böse hat das alles nichts zu tun - aber es sind eben keine Pudel, Labbis oder Chis. Und wer einen Staff will, der will den doch weils ein Staff ist. Dann steht dazu. Und lasst die Luschen mit den Pudeln in Ruhe.

    :???: :ka:
    Kann ich nicht nachvollziehen. Wer holt sich denn "extra" einen harmlos aussehenden Hund und wofür? Damit man nicht auffällt und es der Umwelt recht macht mit ihren Vorurteilen?


    Bevor hier KHC einzogen, waren wir auch auf der Suche in der Listenhundnothilfe. Hier wäre auch ein Staff eingezogen, weil es ein Staff ist. Kuschelig, kinderlieb, aufgeweckt, richtig sozialisiert und erzogen ein toller Hund. Aber da war das Problem für uns: in der Nothilfe findet man sowas nicht wirklich und bei aller Liebe: wir wären auch für einen Welpen zu unerfahren gewesen (genau wie für nen DSH uä, Dobermann, Husky und was nicht alles auf meinem "niedlich und kenne ich in nett" Zettel stand) . Deswegen zog hier die die "harmlos aussehende" Rasse ein. Weil sie harmlos aussieht? Sicher nicht. Weil sie halt besser zu uns in der jetzigen Situation passt. Ein Mali sieht vom Körperbau nicht viel anders aus. Trotzdem ist er in Assihand genau so eine Maschine wie ein Staff und das hat das Klientel auch schon gecheckt, das kannste glauben.


    Und zum Thema Pudel und Co. beißen nicht richtig oder schnappen nur : wie war das noch gleich letztens mit dem eingeschläferten Collie und dem Kind (ja ich erwähne es. Denn auch wenn der Mensch es versäumt hat: die Rasse ist offenbar dazu in der Lage)? Aber dabei war er doch so flauschig :roll:
    Ein Bekannter hat aus einem Aussie einen aggressiven Beißer gemacht. Absichtlich. Und der konnte auch richtig übel beißen, hatte zudem eine sehr kurze Zündschnur (im Gegensatz zu den üblich verdächtigen Rassen). Der eine Labbi bei uns auf dem Dorf hat sich aggro und beißend auf den Hund meiner Bekannten gestürzt. Er darf keine Kontakt mehr haben, weil es öfter solche Vorfälle gab. Soviel zum Thema extra ne Rasse mit weniger Agressionspotenzial. Da lach ich mal.


    Ja, nix kann durch welche Regeln auch immer gänzlich verhindert werden. Aber genau wie beim Autoführerschein (den man so gesehen auch nicht bräuchte, kann man ja auch so lernen und Unfälle und Idioten gibt's trotzdem. Dennoch ist er vorgeschrieben und das ist auch gut so) täte dem überwiegenden Teil der Hundehalter etwas moderne Sachkunde nicht schlecht. Und das sage ich nicht erst jetzt nach den neuen Vorfällen, sondern schon seit ich mich als noch-nicht-HuHa über die Einführung des Hundeführerscheins in NDS gefreut habe. Unter dessen Radar leider die "ich drücke meine Welpen seit 30 Jahren in die Scheiße und das klappt" HuHa durchfliegen weil sie schon vorher Hund hatten.

  • Ein Hundeführerschein wird in meinen Augen schlimme Vorfälle nicht verhindern können. Wer Vorschriften umgehen und so weiter will der wird das auch weiterhin tun.


    Ich finde ihn trotzdem nicht schlecht. Und zwar für die ganzen unbedarften „Ich hol mir mal eben einen Hund“ Menschen, die so wenigstens einmal gezwungen werden sich darüber zu informieren was sie sich da ins Haus holen. Vielleicht bleibt ja bei einigen doch was hängen, und dann wäre zumindest deren Hunden schonmal geholfen.

    Solche Leute wissen oftmals gar nicht, daß man z.B. in NDS einen Hundeführerschein machen muß.
    Solche Leute melden ihre Hunde oftmals nicht an, so daß ihnen das auch nicht gesagt werden kann.
    Solche Leute geben ihren Welpen auch schnell wieder ab, weil es ihnen zu viel wird, und dann landet er womöglich wieder bei Leuten, die null Ahnung haben.


    Wenn sich erst Gedanken darüber gemacht werden muß, wenn der Hund schon da ist, dann ist es meistens zu spät.


    VOR dem Kauf müßte sich informiert werden.


    Das möchte zwar das Hundegesetz in NDS, daß man die Sachkunde vorher macht, ist aber ein Wunschdenken. Denn siehe oben, wissen viele gar nichts davon. Da wird ein süßer Welpe bei eba* gesehen, und schwups - typisch Will-haben-Gesellschaft - wird ohne nachzudenken der Hund geholt.

  • Bestehen Sie den Hundelappen


    Mein Ergebnis:


    "Sie haben 15 von 15 Punkten.
    Glückwunsch, Sie kennen sich aus! Hochgerechnet auf 35 Fragen hätten Sie den Theorietest bestanden. Jetzt müssten Sie noch am Praxisteil vorbei - aber das schaffen Sie sicher auch."



    Ist Paragraph 11 auch so lächerlich? Na dann wundert mich nicht mehr, daß es zwar unendlich viele Hundetrainer gibt aber kaum kompetente :shocked: :lol:


    Wir haben zum Beispiel ein Tierschutzgesetz. Verhindert das Massenzucht INNERHALB Deutschlands? Nein. Warum nicht? :???: Vielleicht, weil die kontrollierenden Instanzen versagen?


    Volcan wäre heute noch am Leben. Sein entsetzlicher Tod wäre zu verhindern gewesen. Aber bestimmt nicht mit Hilfe eines lächerlichen "Hundeführerscheins".
    Wer ihn machen möchte, auf freiwilliger Basis, bitte. Aber wirklich etwas verändern wird er nicht.

  • Der Test ist wirklich absurd einfach - für einen DFler. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es für den ein oder anderen unbedarften Hundehalter schwieriger sein könnte, weil man bei einigen Fragen auch eine andere Antwort als plausibel ansehen könnte. Nur... auch wenn jemand den Test besteht, heißt es nicht, dass er das Wissen überhaupt behält oder umsetzt. Grad an der Frage mit dem Hund im Auto sieht man das ja. Dass man einen Hund nicht bei Hitze im Auto lässt, weiß jeder. Und trotzdem gibt es jedes Jahr Todesfälle, weil einfach die Definition von "Hitze" unterschiedlich ausfällt (oder manchmal die Bequemlichkeit doch den verantwortungsbewussten Menschenverstand ausschaltet).


    Bekannte von mir haben sich einen Riesenschnauzerwelpen geholt. Das erste Video dazu war - der Welpe war gerade mal ein oder zwei Tage da -, wie der Hund mit dem 5-/6-jährigen Kind auf dem Boden spielt, in seine Kleidung beißt, während der Kleine über den Boden rollt. Für das unbedarfte Auge ungefährlich, ich habe aber Bauchschmerzen bekommen, weil aus solchen Situationen sehr schnell ein "Hund beißt Kind" werden kann, gerade, wenn der Welpe in die Pubertät kommt, Kampfgewicht zulegt und man bis dahin dieses "Spielen" nie unterbunden hat. Dieses Wissen, oder diese Gefahrenerkennung, wird in so einem Test aber nicht abgefragt - kann es gar nicht, weil zu komplex. Auch in einer praktischen Prüfung würde so eine Situation nicht abgeprüft werden. Es bräuchte also, um Wissen für Neuhundehalter zu vermitteln und potentielle Gefahrensituationen zu minimieren, tatsächlich verpflichtende Seminare über Hundeverhalten. Aber wer würde das schon beschließen und dann auch noch umsetzen wollen?


    Die Vorkommnisse, die aber dann durch die Presse gehen, werden selbst dadurch nicht verhindert, da hier eigentlich immer eher eine Verkettung von "Versagen" bzw. gewollter Gefährlichkeit zusammen kommt. Selbst ein scharf gemachter Kampfhund ist per se nicht unbedingt gefährlich, solange er unter der Kontrolle des Besitzers steht. Und die ist für gewöhnlich - meines Erachtens - häufig konsequenter als die Kontrolle von so manchem "Fiffi"-Besitzer.

  • Ich gebe zu: Bei der Hündinnen-Frage musste ich raten.
    (Hatte immer Rüden - und habe tatsächlich alles was "Empfängnisverhütung" anbelangt, den Hündinnen-Haltern überlassen.) Aber ja. Sehr einfach.

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