Was haltet ihr von einer Welpengruppe mit gemischten Rassen (groß und klein)? Die Trainerin ist der Ansicht man solle sie nicht „in Watte packen“ nur weil sie klein ist und sie soll dadurch lernen auch mit großen Hunden klar zu kommen. Nachdem ich eure Erfahrungen gelesen habe, werde ich da sicher nicht mit ihr hingehen, aber woran liegt es überhaupt das es beim Thema Hund so viele unterschiedliche Meinungen gibt. Da wird einem ja ganz schwindelig, wirklich jeder sagt etwas anderes und alle wissen es besser
In der Geschwistergrupe spielen Welpen mit gleichalten und gleichstarken Partnern. Welpenspiele sind rau, es geht ums Kämpfen und Jagen. Man testet sich aus und geht auch mal an die Grenzen. Beißhemmung und Zurückhaltung müssen auch erst eingeübt werden. Daß geschieht dadurch, daß Spielpartner ungnädig reagieren, wenn es zu dolle wird.
Überhaupt kein Problem unter gleichwertigen Partnern, aber sobald die Gewichtsklassen sehr unterschiedlich sind, machen die Schwächeren ganz schnell die Erfahrung, Spielzeug statt Spielpartner zu sein, während die Stärkeren lernen, Kleinere risikolos unterzubuttern.
Ich war mit meiner Kleinpudelhündin Cara (Endgewicht 8 Kilo) in einer gemischten Gruppe. Da zumindest eine gleichgroße Welpin dabei war und die Gruppe insgesamt klein war, war es für Cara in Ordnung. Das Gelände war so groß, daß sich die Welpen in den Spielphasen zu passenden Paaren sortieren konnten, ohne sich in die Quere zu kommen. Rennspiele ohne Körperkontakt wurden meist größenübergreifend gespielt, für Raufspiele fanden sich passende Partner zusammen. Die Trainerin war erfahren und hatte das Geschehen immer gut unter Kontrolle.
Mit Cara war ich also in einer gut betreuten gemischten Gruppe gut aufgehoben, mit einem noch kleineren Welpen hätte ich aber definitiv nach einer Gruppe nur für Zwergwelpen gesucht.
Je kleiner der Welpe, desto größer die Verletzungsgefahr durch größere, das wurde schon erwähnt. Außerdem lernen Welpen Hundeverhalten am besten auf Augenhöhe, mit gleichstarken Partnern. Nachgeben und sich durchsetzen, forsch sein und ausweichen, Konflikte austragen und vermeiden und ganz wichtig: daß sie vom Gegenüber ernst genommen werden. Einfach normales, differenziertes Hundeverhalten.
Anders als manche hier bin ich nicht der Meinung, daß ein Welpe nur Kontakt zu souveränen erwachsenen Hunden braucht, obwohl das natürlich sehr wichtig ist. Ich finde, das Spiel unter Gleichaltrigen gehört ebenso zu einer guten Kindheit wie der respektvolle Umgang mit Älteren.
Wenn ich aber die Möglichkeit einer wirklich passenden Welpengruppe nicht habe, dann ist keine Welpengruppe weit besser als eine schlechte.
Dagmar & Cara