Hundeangriffe und anschließende Reaktionen in der Bevölkerung

Ich merke rein gar nichts von einer veränderten Stimmung (wohne mitten in der Stadt).

Samstag hat eine Mutter (saß im Sraßencafe am Tisch neben mir), ihre etwa 5-jährige Tochter den Hund streicheln lassen. Nastro hat's genossen, irgendwann kraulte Sie seinen Bauch, er lag auf dem Gehweg, sie saß neben ihm. Alles eher unhygienisch und durch die Fußballfans die auf dem Weg ins Stadion vorbei liefen auch beengt. Aber daran gestört hat sich keiner - und das waren viele Passanten, denn das Mädchen hatte Ausdauer.

Jup. Es hat sich in den letzten Tagen einiges geändert....
Die Passanten ohne Hund haben nicht mehr diesen „oh ein Hund“-Blick, sondern diesen „was! für ein Hund“ und versuchen, einzuordnen... Egal ob Riesenschnauzer, Zwergpinscher, Wuschel oder Labbi mit Bollerkopp...
Manche weichen aus, dieses „noch ein bisschen mehr Platz dazwischen bringen“, manche halt richtig.

Die Servicehunde und auch die eigenen werden bei Passanten eh immer eng an mir auf der abgewandten Seite geführt.
Dennoch ja, ich ernte mehr Blicke auf den Runden, als früher und auch mir sind diese Art von Blicken unangenehm.
Highlight: mit Wuschelhund und ein Junge der das Zeichen für Kehle durchschneiden machte und auf den kleinen Hund zeigte.
Kinder (Jugendliche) von Kunden quetschen mich aus, ob sowas auch bei ihrem Hund passieren kann, ob ihr Hund auch so aggressiv werden kann.

Was mich heute allerdings wirklich betroffen hat, dass es gerade derzeit HH gibt, die ihre Hunde Passanten belästigen lassen und wirklich so über rein gar nix nachdenken.
In einer Kurve eines öffentlichen Wald-Wanderwegs, bei dem Wetter gut frequentiert von Kindergartengruppen, Wanderern, Joggern, Radfahrern und Müttern mit Kinderwagen - kam mir heute ein HH mit knapp 20km/h entgegengeschossen inklusive frei laufenden Hund.

Etwas weiter - ein Trüppchen HH quatschend, die 3 Hunde tobten fröhlich um/über die Wegeskreuzung.... Die junge Mutter mit Fahrrad und diesen Kinderanhängern lustig ignorierend, die sich nicht dran vorbei getraut hat.
Ja, mein Riesenschnauzer war ihr dann auch suspekt, aber wenigstens haben die anderen HH dann mal schnell ihre Hunde eingesammelt und die junge Frau und ich konnten passieren.

Ich gestehe, ich beäuge derzeit andere HH und deren Hunde noch argwöhnischer als sonst, wenn zB der auf denn Rücken gegen den Strich gebürstete Hund stacksend an der Flexi ohne Stoppknopf quer über den Weg gelassen wird, wenn mir mal wieder „ach der tut nix“ entgegen hallt oder auch das allseits beliebte „der fühlt sich an der Leine immer so groß“ oder „der hat so schlechte Erfahrungen gemacht“, wenn ich nem pöbelnden Hund gegenüber stehe (egal ob selsbt mit Hund oder ohne)....

Ich hoffe, hoffe wirklich inständig, dass das, was gerade in den Medien läuft, nicht darauf hinausläuft, dass Menschen ihre Wohnungen verlieren - weil Hund, dass Menschen sich nicht mehr ohne Angst in den Hausflur trauen, weil da zufällig nen Chi mit im Haus wohnt, dass nicht (noch) mehr Giftköder ausgelegt werden, dass die jungen Mädels, die gerade ihren ersten Havi haben, auf der Straße böse beschimpft werden.....

Also Coco hat ja überhaupt nichts Listi-artiges an sich, ist aber doch relativ groß.
Aber ich habe keinerlei negative Erfahrungen gemacht seit dem Vorfall mit Chico.
Ungefähr 50% der Leute lächeln Coco an, der Rest ignoriert sie. Und wir laufen auch viel durch die (Klein)Stadt.
Am Sonntag hatte ich sie z.B. sogar in einer Autobahnraststätte mit drinnen, weil es im Auto zu warm war. Um mir ein Eis zu kaufen, musste ich durch die "Lebensmittelabteilung". Und sogar dort kam kein böser Blick. Die Kassiererin hat über die Theke "dutzidutzi" gemacht und der ältere Herr hinter uns, wollte Coco streicheln.

Ehrlich gesagt, bekomme ich mit Coco aber wirklich so gut wie nie irgendwelche blöden Kommentare oder bösen Blicke ab. Sie schaut wohl trotz ihrer Größe einfach zu freundlich aus!
Mit unserer früheren Hündin, die deutlich kleiner aber schwarz war, sind uns viel mehr Leute ausgewichen...

Ich merke bis jetzt zum Glück nichts davon aber die Angst ist halt da Amy trägt im Dorf immer ein Maulkorb und mag andere Menschen nicht so.
Ich passe genauso auf wie immer, ich wechsel sowieso immer die Strassenseite wenn mir jemand entgegen kommt.
100 Prozentig verhindern dass Amy aber nicht mal bellt kann ich nicht, egal wie gut ich aufpasse es kann trotzdem Mal plötzlich jemand um die Ecke komme .
Ich hoffe dass es die nächsten Tage so bleibt wie immer, ich bin gewohnt mal giftige Blicke zu bekommen, ich hoffe aber nicht dass es jetzt auf einmal Überhand nimmt .
Ich finde es, Allgemein traurig warum andere Hundehalter jetzt alles ab bekommen müssen, ich kann verstehen dass Leute die nichts mit Hunde am Hut haben ein wenig Angst haben aber es gibt einen Unterschied zwischen Angst und Hysterie.
Ich hoffe dass es sich schnell wieder alles legt und die Leute sich beruhigen.

Bei uns ist bisher auch alles wie immer. Ich stelle mich aber auf negative Reaktionen ein, da mein Bollerkopf optisch durchaus als Listi-Mix durchgeht und zudem ein temporärer Leinenpöbler ist. Das wird kein Zuckerschlecken die nächste Zeit.

Ich merke bei mir im Dorf keine Veränderung meinen Hunden gegenüber, verhalte mich anderen Hunden gegenüber aber auch nicht anders.

Zitat von Xsara

Ehrlich gesagt, bekomme ich mit Coco aber wirklich so gut wie nie irgendwelche blöden Kommentare oder bösen Blicke ab. Sie schaut wohl trotz ihrer Größe einfach zu freundlich aus!
Mit unserer früheren Hündin, die deutlich kleiner aber schwarz war, sind uns viel mehr Leute ausgewichen...

Das Glück habe ich auch, obwohl mein Hund ebenfalls groß ist - aber er sieht auch immer aus, als würde er lächeln. Mit meinem vorherigen, 40cm kleinen schwarzen Hund habe ich das schon viel deutlicher gespürt, wenn wieder so ein Fall in den Medien besprochen wurde.