Hundeangriffe und anschließende Reaktionen in der Bevölkerung

  • Ich hab schon ein komisches GEfühl derzeit und hoffe inständig nach all den guten Zeichen landen wir nicht wieder bei 2001.
    Dabei acht ich generell drauf, dass meine Hunde und ich ein Kommando haben, dass sofort und unbedingt ausgeführt wir. Im Falle das einer komisch reagiert oder offensichtlich ängstlich ist, kann ich das nutzen und die Person kann erkennen, dass der Hund
    a) unter Kontrolle ist
    b) eh lieb ist
    bei mir ist das ein
    a) unbedingtes "Platz" dem unweigerlich ein ins PLatz fallender Hund folgt, egal wo egal was egal wann.
    b) ein Sitz mit Pfote heben und mich angucken


    vielleicht denk ich mir noch was neues aus, um es in der kommenden Zeit nutzen zu können. Auf jeden Fall werde ich (mal wieder verstärkt) am sichtbar und auffällig auf-mich gucken arbeiten. Auf Kommando oder situationsbedingt (Kinder voraus, ängsticher Mensch ausweichend voraus o.ä.)ERgänzung

  • Bei uns in Österreich gibts momentan auch kein anderes Thema, über das so oft gesprochene wird. Im Frühstücksfernsehen habe ich heute zufällig mitbekommen, wie ein TA aus Wien darüber gesprochen hat und meiner Meinung nach auch gut erklärt hat, wo da das eigentliche Problem liegt: Nicht an der Rasse der Hunde, obwohl natürlich die Beißkraft schon auch eine Rolle spielt, sondern vor allem an der Erziehung und welche Eigenschaften gefördert werden. Interessant war ein Bericht über Polizeihunde, dass die ab einem gewissen Alter ausscheiden vom Dienst, weil ihre Beißhemmung einfach zu gering ist. Von dem her finde ich es sehr wichtig, hier auch Aufklärungsarbeit zu leisten, denn es stimmt einfach nicht dass nur sogenannte "Kampfhunde" zubeißen und auch nicht, dass generell alle Hunde gefährlich sind. Es liegt meiner Meinung nach im Verantwortungsbereich der Menschen hier dafür zu sorgen, dass der Hund nicht in die Lage kommt, zubeißen zu müssen - der Vorfall mit dem Baby ist wieder ein Paradebeispiel: Wo waren die Eltern? Die haben die Verantwortung dass weder dem Kind etwas passiert noch das der Hund in die Lage kommt, sich bedroht zu fühlen.


    Mein erster Hund war sehr traumatisiert und hat ebenfalls zugebissen, ich kann mich daher schon in beide Seiten dieser Diskussion gut hineinversetzten und werde es wie @Road Dogs halten und genau aufpassen, dass mein Hund angeleint ist wenn Leute auf uns zukommen und generell einfach sichergehen, dass keiner vor meinem Hund Angst haben muss, auch wenn ich selbst sicher bin, dass er nie jemanden etwas antun würde (zumindest nicht ohne Provokation).


    Ich bin noch nie wegen Ernie dumm angesprochen worden, aber eine Arbeitskollegin von mir hat einen Staff und hat mir schon öfters erzählt, wie die Leute ängstlich oder sogar aggressiv auf ihren Hund reagiert haben, obwohl sie die Seite gewechselt hat oder einfach nur vorbeigegangen ist. Eine Frau hat sie mal angesprochen, wie sie sich überhaupt "so einen Hund" anschaffen kann, da hätten es andere Hunde mehr verdient, einen guten Platz zu bekommen :shocked:

  • Hier bei uns im Dorf merke ich nichts, alle verhalten sich wie immer.

  • Die Leute hinterfragen sich jetzt selbst und sehen Hundeverhalten jetzt auch mit anderem Auge.
    Das KANN ja auch positiv sein, dass man sich mal hinterfragt, ob man den Hund wirklich richtig einschätzt.
    Gerade weil du Hecci immer sehr vorausschauend und verantwortungsvoll führst, erzeugt das sicher jetzt häufiger eher einen negativen Eindruck, oder?

    ich bin gespannt. dass Leute sich mehr mit Hunden auseinandersetzen fände ich einen tollen Nebeneffekt.
    ja, ich führe Hecci so dass er nie an jemanden kommt. meist wurden wir genau deswegen gelobt. (also bei Joggern/Radfahrern ins Platz schicken, bei entgegen kommenden Spaziergängern im Fuss, Hunden weichen wir eh aus). mit den meisten Nachbarshunden gehen wir eine Weile mit wenn wir zufällig in dieselbe Richtung latschen. aber so dass Hecci nicht zum Hund kommt.


    er hat in 2 Jahren hier nur ein Mal diese Nachbarin angehüpft, weil sie entgegen meiner Warnung sich über ihn gebeugt und gequietscht hat wie lieb er sei. ich hatte mich damals entschuldigt weil es mir sooo peinlich war. es wurde lachend abgewunken "wir hatten früher auch so einen grossen Hund der hat sich immer so gefreut und ist rumgehüpft dabei war der so lieb".


    die letzten 2 Jahre habe ich es geschafft dass man uns kennt und bis auf eine beratungsresistente (die müssen doch spielen!!! ich werf mal stocki für beide!) Hundehalterin haben auch alle verstanden dass ich keinen Kontakt will, dass mein Hund bei mir unter Kontrolle ist aber dass er mit Fremdhunden nicht gut kann. dann unterhält man sich halt mit 5m Abstand und pinnt die Hunde hinter sich. hat bis jetzt alles geklappt. ich hoffe wirklich es wird so bleiben und dass das persönliche Kennen wichtiger ist als was die Österreich und die Heute so schreiben :)

  • Ja bei uns auch im Dorf.
    Aber ich glaube, Dorfmenschen sind da etwas anders gestrickt als Stadtmenschen, ohne es abwertend zu meinen, bin ja selber einer.

  • Diesmal bin ich zum Glück nicht in der Schusslinie, da ich nur einen sehr kleinen, sehr putzigen Strubbelhund halte, den nun wirklich kein Mensch mit Berichten über gefährliche Hunde in Zusammenhang bringt.


    2000 war ich aber mittendrin, obwohl mein Hund zwar keinerlei Ähnlichkeit mit Listenhunden hatte, denn er war groß und schwarz (komischerweise ein besonderer Trigger für Hundeangst!).


    Ich habe meinen Hund damals eigentlich genauso gehandhabt wie sonst auch. Dass er niemanden belästigt war mir ohnehin wichtig, die Grundregel hatte er längst drin. Ihn deshalb gar nicht mehr von der Leine zu lassen wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Denn wer so große Hundeangst hat, dass ein desinteressiert vorbeilaufender Hund eine Panikattacke auslöst, muss doch nicht ausgerechnet in den typischen Auslaufgebieten spazieren gehen.


    Und jenen Menschen, die mich aus heiterem Himmel anpöbelten, und ihr schlechtes Benehmen auch noch für Zivilcourage hielten, war ohnehin nicht zu helfen :ka:

  • Ja bei uns auch im Dorf.
    Aber ich glaube, Dorfmenschen sind da etwas anders gestrickt als Stadtmenschen, ohne es abwertend zu meinen, bin ja selber einer.

    Hier genau so.
    Woran das liegt? Vielleicht weil viele einfach den Kontakt zu "Viehzeug" noch mehr gewohnt sind.

  • Auf jeden Fall fällt mir auf, dass sobald ein Listi auftaucht, irgendwo der Name Chico fällt.
    Ist auch völlig egal was für ein Listi und es wird dann auch nicht generell schlecht über die Hunde gesprochen, aber man merkt schon, dass viele Menschen nun alle Listis mit diesem Fall assoziieren.


    Montag in der Stadt hat sich eine ältere Dame auf einen Bullterrier "gestürzt" und den Halter vollgequatscht wie toll und lieb Listis doch sind und das immer das andere Ende an der Leine Schuld ist.. (Sehe ich ähnlich, aber die Art wie die Dame Hund und Halter bedrängt hat, war schon bedenklich.)
    Dann ging ein Pärchen mit Staff an uns vorbei und irgendjemand hinter mir fragte ganz leise "Ist das auch so einer wie Chico"?


    Selbst Anjus Anblick hat heute auch eine Diskussion über das Thema zwischen zwei Schülerinnen ausgelöst...



    Aber das wird bald wieder abklingen. Als "damals" so viel von Rottweiler Angriffen berichtet wurde, wurden Anju und ich auch sehr viel gemieden und böse beäugt. Aber das hat nachgelassen, sobald es in den Medien nicht mehr so präsent war und es schon neuen Stoff zum diskutieren gab.

  • @expecto.patronum bei Fragen immer gern her damit :)


    Ich führe ja auch extrem vorausschauend und vorsichtig, lasse Jedi bei Begegnungen (egal ob Mensch, Tier, Alien, whatever :lol: ) IMMER bei Fuß laufen sehr nah an der Mauser oder Zaun oder irgendeiner Begrenzung, bei Kindern oder anderen Hunden versuche ich auch einen Bogen zu laufen oder noch besser Straße zu wechseln. Bisher wurde das als positiv und rücksichtsvoll empfunden. Ich habe große Angst, dass das nicht mehr so sein wird....


    Italien ist generell ein sehr entspanntes Land, wir haben keine Rasselisten, keine Hundesteuer. Auch die SoKas werden bei uns eher nicht negativ empfunden, zumindest hatten alle meine Bekannten noch keine Probleme, zumindest nicht mit Einheimischen. Ich finde also schon, dass die Leute das Individuum Hund beruteilen und nicht pauschal.
    Hunde in Baren, Caffees, Restaurant und mittlerweile kleine Hunde in bestimmten Supermärken (in Tüte im Einkaufswagen) sind hier mittlerweile Standart und gehören zum Alltag. Wir haben viele Kotspenderbeutel und Mülleimer. Vereinzelt haben wir Giftköderprobleme, aber längst nicht so schlimm wie in Deutschland. Liegengebliebener Kot regt die Leute hier bei uns mehr auf, als ein Vorfall mit Bissverletzung. Mein Partner hat erzählt, als er so 12 war hat ihm der DSH vom Nachbarn in den Popo gebissen (hihi), er ist zu seinen Eltern und hat es erzählt und als Reakton hat er eine Ohrfeige kassiert mit den Worten "du wirst den Hund schon geärgert haben." Auch als ich noch kleiner war, war das die Grundeinstellung zu Mensch und Tier hier bei mir auf dem Land.... Mittlerweile Dank FB usw. eher nicht mehr so..

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