Eine Adoption muss gut überlegt sein

  • Hat doch gar keiner gesagt :fear: Hört sich bei dir auch anders an...aber ja gut, wem der Schuh passt und so :ka:

    Warum hört sich das bei mir anders an?


    Die TE überlegt, den Hund mit in die Arbeit zu nehmen.
    Außer Gassi gehen mache ich auch nichts großartiges (eher stümperhaftes).
    Meine Ersthündin kam erwachsen und fertig aus Kreta angeflogen (gut, das dicke Ding war echt ein Glücksfall).
    Ich habe mir Hunde gesucht, die aller Voraussicht nach keine großartigen Probleme mit sich bringen, weil ich es einfach haben wollte/will.
    Und wenn ich keine Zeit habe, sollen meine Hunde ruhig in der Ecke liegen.


    Also, alles was du der TE "vorwirfst"!


    Ich zweifel eher daran, dass sich die bisher genannten Rassen dafür eignen. Aber grundsätzlich finde ich an den Vorstellungen nichts verkehrtes.

  • Ich würde gerne noch ein paar Denkanstöße mit in den Raum werfen.
    Du sagst, eine haarende Rasse würde dich (zuhause) nicht stören. Wenn Frau Müller mit den frisch gestellten Tropfen gleich noch ein Hundehaar inhaliert könnte das durchaus problematisch werden... Du weißt ja sicher auch was passiert, wenn man über einen vollgehaarten Boden rüberwischt - die meisten Haare pappen dekorativ am Boden fest und je nachdem wer wischt sammeln sie sich auch gerne an Tisch- und Stuhlbeinen. Dieses Problem würde sich nachtürlich weiter vergrößern, je mehr ein stark haarender Hund mit auf den Wohnbereich genommen wird.
    Du hast die Überlegung in den Raum gestellt, dass der Hund ja auch frei oder alternativ mit dir zusammen über den Wohnbereich läuft. Bist du wirklich bereit die Risiken zu tragen? Und ist auch die Einrichtungsleitung bereit die Risiken zu tragen? Bei einem freilaufenden Hund ist das Sturzrisiko stark erhöht, gerade mit einem kleiner Wusel, wie du ihn dir vorstellst. Es gibt so einigen Angehörige, die euch bei so einem Sturzereignis bis nach Timbuktu klagen würden. Selbst wenn die Haftpflicht greift ist das ein riesen Schnitzer für den Ruf des Hauses.
    Unkontrollierter und freier Kontakt zu allen Bewohnern bedeutet auch wieder erhöhtes Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten. Wenn es konkret wird sollte sich die Einrichtungsleitung am besten mit dem zuständigen Bearbeiter vom Gesundheitsamt in Verbindung setzen - nicht dass es bei der nächsten Regelprüfung eine unangenehme Überraschung gibt.
    Wenn Bewohnerkontakt angedacht ist empfehle ich Gewicht und Größe der Wunschrassen ggf. ein wenig nach oben zu schrauben, damit der Hund die stellenweise doch leicht grobmotorischen Streicheleinheiten mancher Leute unbeschadet übersteht. (Und in Idealfall auch eine entsprechende Ausbildung von Hund und Halter, in der zB auch der Besitzer geschult wird zu erkennen, wann der Hund genug hat. Ist manchmal nicht so deutlich wie man meinen sollte).


    Das klingt jetzt doch reichlich negativ, aber am Ende ist es einfach wichtig die Risiken abzuwägen :gut:


    Ich persönlich würde bei 2 Tagen die Woche vermutlich eher nach einem Sitter Ausschau halten.

  • Noch eine Frage, mir würde ein Cavalier King Charles Spaniel oder Chihuahua zusagen, wobei ein Chihuahua wohl eher zum kläffen neigt, oder? Wie ist der King Charles denn so?

    Auch das kommt auf den einzelnen Hund an.


    In der Familie unter uns lebt ein 5 j. CKC, das ist ein Dauerkläffer.


    Wir haben einen 15 j. Chi und wenn die Nachbarn ihn nicht sehen würden, wüssten sie nicht, dass er bei uns lebt. Der bellt nicht in der Wohnung.

  • Warum hört sich das bei mir anders an?
    Die TE überlegt, den Hund mit in die Arbeit zu nehmen.

    Darum geht es doch gar nicht. Ich nehme auch immer einen meiner Hunde zur Arbeit mit.


    Aber....hier soll der Hund nach 2 Wochen (!) an einem ihm nicht bekannten Ort ohne seine Bezugsperson jeweils 2mal 4 Stunden in einem Zimmer eingesperrt werden. Tut mir leid, das ist geht einfach nicht.

  • Naja ich kann schon öfter, vorallem auch am Anfang ins Dienstzimmer schauen. Jedesmal wenn ich mit einem Bewohner fertig bin zb. Um 10 Uhr ist dann auch nochmal Dienstübergabe, da bin ich dann auch da, und am Nachmittag ist es bei uns lockerer, weniger Arbeit, da kann ich auch oft zum Hund schauen. Und wie gesagt, alleine wäre er ja nicht, mein Chef wäre unter der Woche immer im Dienstzimmer, der hat selber zwei Hunde. (die er nicht mit nimmt).... Und ja, Stunden reduzieren kann ich wie gesagt auch.
    Ich möchte halt mein bestes geben dass mein Hund sich dann wohl fühlt. Soll ja ein zufriedenes Familienmitglied sein.

  • Darum geht es doch gar nicht. Ich nehme auch immer einen meiner Hunde zur Arbeit mit.
    Aber....hier soll der Hund nach 2 Wochen (!) an einem ihm nicht bekannten Ort ohne seine Bezugsperson jeweils 2mal 4 Stunden in einem Zimmer eingesperrt werden. Tut mir leid, das ist geht einfach nicht.

    Diese Bedenken teile ich!
    Kann völlig in die Hose gehen. Kann aber -je nach Hund- auch funktionieren. Aber Plan B und C wären sicherlich sinnvoll.
    Und ich würde halt nicht nach "aktiven" bzw "nervösen" Rassen wie zb einem Chi schauen.

  • Nur schauen reicht ja nicht, du müsstest schon mindestens einmal auch mit ihm rausgehen.


    Niemand kann dir die Entscheidung abnehmen. Aber ich würde das wirklich nochmal sehr sehr gründlich überdenken. Und nicht davon ausgehen, dass das mit dem Dienstzimmer klappt. Und ein Hund, der frei in der Einrichtung rumdackelt - klingt süss, ist aber auch nicht wirklich realisitsch.


    Sowas gabs bei uns auch mal - einen Redaktionshund. Bis jemand Angst hatte, weil der Hund wohl verbellte etc. Das endete mit einem strikten Hundeverbot in allen Häusern an allen Standorten....


    Es gibt immer jemanden, der Hunde nicht mag, Allergien hat, oder der Hund pinkelt wohin oder bellt oder zwickt jemanden der ihn bedrängt und streicheln will usw.

  • Was die Rassen angeht, würde ich auch eher in Richtung Havaneser, Shi-Tsu etc. schauen. Die sind in der Regel nicht so aufgedreht, aber für allen Unfug zu haben.
    Ich überlege gerade, welcher meine 4 Chis(Mix) mit dem Aufenthalt im Dienstzimmer zurechtkommen würde...
    Also dieses immer wieder kurz nachschauen und wieder gehen, wäre wohl für keinen was. Das würde sie nur hochpushen und gerade für Enzo - der sehr wachsam ist und schlecht zur Ruhe kommt - würde das bedeuten, dass er immer "Hab-Acht" stehen würde, weil ich ja jeden Moment reinkommen könnte.


    Andererseits lernen Hunde schon sich einer Situation anzupassen.
    Ich wohne in einem Haus. Früher hab ich im 1. Stock geschlafen, mein jüngster Sohn bei mir im Bett. Und teilweise noch die 4 Hunde auch.
    Dann bin ich ins Erdgeschoß gezogen und habe Enzo und Emma oben gelassen und Otis und Flo mit hinunter genommen. Das war schon ungewohnt für sie.
    Ich stehe um 4.55 auf, anfangs war für Otis und Flo auch da Tagwache. Die waren munter, wollten hinaus, haben Halli-Galli gemacht und waren dann sehr unrund als ich ohne sie ging. (Oben sind sie im Bett liegen geblieben und haben unter die Decke vom Sohn gewechselt)
    Nach einigen Tagen sind sie zwar aufgestanden, aber mein Weggehen war kein Problem mehr, irgendwann setzte sich Otis nur noch auf und sah mir nach und jetzt bleibt er unter der Decke liegen und rührt kein Ohrwaschl mehr wenn ich aufstehe.


    Also kann das im Dienstzimmer warten schon gut gehen, allerdings solltest du einen Plan B haben, wenn dein Hund sich schwertut und heult und bellt.


    Was das mit dem "dann gar kein Hund, weil nur in die Ecke gestellt" oder so.
    Da schließe ich mich @ruelpserle an. Ich dürfte dann auch keine Hunde haben.


    Ich wollte Hunde. Aber ich wollte keine Lebensaufgabe. Ich wollte einen Hund der mit mir lebt, aber keinen Sportpartner. Ich habe keine Ambitionen für IOP, oder Agility auf hohem Niveau, Dogdancing interessiert mich nicht. 2x wöchentlich Hundeschule ist auch nicht meins. Ich bin nicht so ein Vereinstyp. (und ich war schon mit mehreren Hunden in der Hundeschule ). Und habe als Alleinerzieherin von 3 Kindern und mit altem renovierungsbedürftigem Haus auch gar keine Zeit dazu.


    Mit meinem Cocker konnte ich nicht "einfach so" spazieren gehen. Da war jeder Spaziergang harte Arbeit. Sie musste beschäftigt werden, sonst ging sie stiften bzw nicht, weil an der Schlepp. Das ist zwar zeitweise wirklich nett gewesen (Fährten legen, Apportierübungen etc.), aber manchmal wollte ich einfach nur eine Mitläuferin.


    Ich glaube man muss unterscheiden. Ist der Hund Hobby - sprich macht man Sport mit ihm, oder ist er ein Begleiter im Alltag.
    Und nur weil er im Alltag begleitet, hat er kein schlechteres Leben.

  • Nur schauen reicht ja nicht, du müsstest schon mindestens einmal auch mit ihm rausgehen.

    Wie schon geschrieben würde ich in meiner Mittagspause mit ihm rausgehen, die ist immer so um 13 Uhr herum und da hab ich 1 Stunde Zeit.


    Das Problem an diesen Rassen ist halt dass sie mich überhaupt nicht ansprechen, da kommen irgendwie nicht diese "Muttergefühle" in mir hoch die ich bei einem Chi oder einem Zwergpinscher hätte. :( : ich hoffe ich klinge da jetzt nicht oberflächlich...


    Was haltet ihr von Hunden auf Ebay Kleinanzeigen? Der Nachteil davon ist halt dass da so gut wie alle Hunde aus Deutschland kommen. Was ansich für mich kein Problem wäre, ich würde auch 7 Stunden Autofahren um mir meinen Hund abzuholen. Aber für den Hund ist das vielleicht nicht so angenehm?
    kurzes Edit: und was wenn ich dann nach 7 Stunden Autofahrt dort ankomme, und der Charakter des Hundes mich überhaupt nicht anspricht oder er unfreundlich ist? Dann wäre der Weg auch umsonst gewesen. Aber vielleicht muss man Risiken einfach eingehen?


    Danke für die vielen Antworten, Tipps und offenen Meinungen bis jetzt! :smile:

  • Ich würde auch vorschlagen, einen Plan B und einen Plan C zu überlegen. Zwei Wochen zur Eingewöhnung finde ich zu wenig, wenn die Gewöhnung an die Arbeit da auch noch mit rein soll.


    Das Tierchen muss sich in der Zeit erstmal an die neue Umgebung, die neuen Geräusche und Gerüche, die neuen Menschen und den neuen Tagesablauf gewöhnen. Dazu dann noch der Arbeitsplatz, wieder ein fremder Mensch, zusätzlich getrennt vom neuen Frauchen (auch wenn die zwischendurch reinschaut, es ist nichts anderes als Alleinbleibe-"Training"). Und das alles, ohne, dass man wirklich weiß, wie der Hund so drauf ist.
    Natürlich kannst du einen Glücksgriff machen, und einen Hund erwischen, der sowas alles schon kennt, und dem das auch im neuen Umfeld nichts ausmacht. Aber nur auf Glück würde ich mich nicht verlassen wollen.


    Bedenke bitte auch, nur weil Hundi sich hinlegt und die Augen zu hat, bedeutet es nicht automatisch, dass er entspannt pennt. Für Lili ist ein Tag im Büro (Großraum, aber ruhige Ecke) irre anstrengend, obwohl sie da nur neben mir auf ihrer Decke liegt und vermeintlich schläft.
    In einem geschlossenen Raum wird dein Hund jedes Mal hochschrecken, wenn jemand reinkommt, oder sich darin bewegt. Weil Frauchen kommen könnte, oder der Grinch, was auch immer. Ich denke nicht, dass sich das innerhalb von zwei Wochen wuppen lässt, wenn die Zeit auch gleichzeitig die Neugewöhnung ist.


    Gibt es in deiner Familie oder deinem Freundeskreis jemanden, der den Hund für die zwei Tage dann nehmen könnte? Oder schau mal auf Seiten wie Leinentausch oder so. Dort findet man auch mit etwas Glück ein paar Hundehalter in der Umgebung, die eine Tagesbetreuung anbieten.


    Obwohl meine Lili jetzt schon seit fast einem halben Jahr bei mir ist, ist so ein Bürotag für sie immer noch stressig. Obwohl sie nichts anderes tut, als rumzuliegen. Deshalb bleibt sie da meistens auch daheim (Alleinbleiben kann sie) und hat vormittags Besuch vom Pipiservice. Für uns (!) funktioniert das.
    Sie ist übrigens ein Havaneser-Mix. Die Rasse wurde hier ja auch paar mal vorgeschlagen. Sie sind recht menschenbezogen, immer freundlich und haben öfter mal ihre närrischen fünf Minuten. Seit sie bei mir ist, hat sie erst zweimal gebellt (einmal davon, weil eine Kollegin ein Hirschgeweih auf dem Kopf hatte).


    Menschenbezogen bedeutet auch, dass man ihnen das Nebenherlaufen erst beibringen muss, weil sie sich sonst gern unaufgefordert ihre Streicheleinheiten abholen und gerne mittendrin sind. Das kann niedlich sein, aber mitunter auch anstrengend. Gerade, wenn man arbeiten muss.
    Vor allem die schon erwähnte Stolpergefahr darf hier nicht außer Acht gelassen werden.


    Sie machen auch mal einen Sofa-Tag mit, aber zumindest meine Lili würde früher oder später durchdrehen, wenn außer langweiligen Pipirunden nichts läuft. Ich denke, ein wenig mehr Begeisterung sollte man da schon aufbringen (hängt aber auch von dem jeweiligen Hund ab, der letztlich dann einzieht).

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