Zwei alte Yorkshire Terriers, die nie erzogen wurde.. Hilfe!

  • Vielleicht liefert amazon welche von den genannten Büchern auch nach Frankreich. Musst mal gucken, da gibt es eine Option für internationalen Versand oder sowas. Geht jedenfalls manchmal.
    Viel Erfolg
    -s-

  • hier noch zwei buchempfehlungen



    beide Bücher geben auch einen guten Einblick wie (Hunde)lernen funktioniert und sind obendrein amüsant.


    PS: Tierärzte sind halt Mediziner, keine Verhaltenskundler?

  • Also Hundeerfahrung habe ich ehrlich gesagt kaum

    Ich denke, dass du dann mit diesen beiden Hunden extrem überfordert sein wirst, denn es sind ja Probleme die sich über Jahre gefestigt haben und dann auch gleich noch ZWEI Hunde.

  • Also - erstmal viel Freude mit den Beiden!


    Aber: geh bitte alles ganz langsam an, Schritt für Schritt. Viel scheinen die Zwei ja nicht zu kennen.


    Ich würde erstmal weiterhin die Hunde tagsüber im Käfig belassen - als Erstes beibringen, daß sie die Chance bekommen, regelmäßig rauszugehen. Beobachte sie, wie sie sich verhalten, wenn sie kurz vorm pieseln sind. Merk Dir das, dann kannst Du sie immer rechtzeitig rausholen zum Pipimachen.


    Pipiecke im Garten - ok, in dem Fall vlt. echt ratsam, obwohl ich ja immer sage, mein Garten ist kein Hundeklo. Aber hier könnte es echt hilfreich sein! Also: erstmal im Käfig lassen, von dort aus können sie Euch kennenlernen, Du kannst sie an die Regelmäßigkeit des Gassigehens gewöhnen - riuhig anfangs alle 2 Stunden, Du mußt ja erstmal austesten, wie lange sie einhalten können. Wenn die bisher gemacht haben, wo sie gehn und stehn, wurde die Blase ja auch nicht trainiert, länger einzuhalten. Direkt nach dem Pipimachen und Geschäfteln würde ich mich mit ihnen noch etwas beschäftigen - einzeln jeweils. Im Garten ein paar Schritte an der Leine gehen, wie in dem verlinkten Video zu sehen. Etwas spielen, vlt. mal nen Ball werfen oder ein Zerrseil ins Spiel bringen und gucken, wie sie reagieren. Oder Du nimmst Futterbröckchen und verteilst sie im Rasen, sodaß der Hund jeweils suchen muß - das bedeutet, er arbeitet schon, hat Nasenbeschäftigung und schafft Grundlagen für eine spätere Auslastung. Das Ganze nicht mehr als 15 Minuten anfangs, dann wieder zurück in den Käfig.


    Wenn sich das so eingespielt hat über eine Woche, dann kannst auch mal nach dem Geschäfteln im Garten ins Haus gehen und dort ein wenig spielen. So, daß halt net die Gefahr besteht, daß einer drinnen zu pieseln beginnt. Dann weider in den Käfig. Auch vielleicht ne Woche.


    Wenn Du zwischendurch Zeit hast, kannst auch einfach mal jeweils einen nehemn, anleinen an die Schlepp, und im Garten einfach laufenlassen. Laß die Hunde schnuppern, riechen, Pipi machen, oder in der Sonne liegen. Stell vlt. ne flache Wasserschüssel auf - vlt. mag einer sich die Füßchen naß machen. Und nimm Leckerlies mit (gekochtes Fleisch ist superlecker und matscht net so) - für jede Aufmerksamkeit in Deine Richtung gib ihm ein Stück davon. So lernt er schon schön, daß es sich lohnt, auf Dich zu achten. Dann wieder zurück in den Käfig, gleiches Spiel mit dem andren Hund.


    Es braucht halt echt viiiiel Zeit anfangs, aber genau das hast Du ja, hast Du gesagt - perfekt!


    Die "draußen"-Zeiten, also außerhalb des Käfigs, würde ich dann sukzessive verlängern. Erst eben ne Viertelstunde, dann mal 20 Minuten - Du siehst bestimmt bald, wanns ihnen zu viel wird (wenn sie zu hibbeln beginnen oder sich ausklinken oder so), und Du siehst dann auch, wie lange Zeiträume sie einhalten können. Daran kannst Deine Gassi-Zeiträume bemessen.


    Was ich auf jeden Fall machen würde bei diesen Hunden: Die Gassi-Zeiten übern Tag hinweg immer glecih gestalten (erstmal). Damit sie merken, sei kommen zuverlässig immer in diesem Abstand raus zum Pipimachen, und sie brauchen nicht in die Box zu machen. Das wird bissel dauern, weil sie es so lange anders kennengelernt haben - aber irgendwann merken die das schon.


    Ziel ist auf jeden Fall, daß die Box irgendwann nur noch zur Zierde oder zum Schlafen in der Wohnung steht, und die Hunde sonst frei laufen können. Aber: derzeit ist die Box das Einzige, das sie kennen. Die verlieren jetzt dann ihr Zuhause, ihre Familie, ihre Gewohnheite, es wird sich schlichtweg von jetzt auf gleich ALLES ändern. Deswegen würde ich wenigstens diese ERSTMAL weiter nutzen als Schlafraum, Rückzugsort, und immer, wenn Du sie nicht beobachten kannst, damit sie gar nicht erst die Möglichkeit kennenlernen, ins Haus zu pieseln. Hier kommt Dir auch entgegen, daß Hunde orts- und personenbezogen lernen. Dann lernen sie eben jetzt, in DIESES Haus wird net gepieselt. Und die Draußen-Lauf-Zeiten erst langsam einführen, verlängern, etablieren - und das immer zu denselben Zeiten, einfach, damit die Hunde diese Verläßlichkeit haben und nen Rhythmus reinkriegen.


    Futter würde ich auf jeden Fall nur noch abends geben. Früh abmessen, kleine Menge als Abendessen zurücklegen, Rest gibts als Leckerlies über den Tag verteilt. Für Aufmerksamkeit, fürs Herlockenlassen, für Pipi an der richtigen Stelle, fürs Anleinenlassen, für die ersten richtigen Schritte an der Leine, ohne dran zu ziehen etc. etc. So merken sie, ohne Aufmerksamkeit Dir gegenüber gibts nix - bzw. umgekehrt: Aufmerksamkeit Dir gegenüber lohnt und macht Spaß. Aber abends dann immer die Restmenge geben, damit der Hund nicht NUR über Gehorsam zu Futter kommt. Das gibt auch Sicherheit, wenn sie sich jetzt nicht plötzlich Sorgen machen müssen über die Nahrung. Außerdem setzt Du so quasi fort, was sie bisher kennen: Futter ganztägig zur Verfügung, und hast damit nicht das Risiko, daß der Magen übersäuert, wenn Hund zu viele Stunden nichts zu sich nehmen kann.


    Und geh mit dem Immerlängerdraußenlassen nicht zu schnell voran. Klar - man wünscht sich möglichst sofortigen Freilauf für die Hunde, die bisher immer "eingesperrt" waren. Aber: Du legst jetzt den Grundstein dafür, daß die Hunde, die 5-6 Jahre ins Haus gepieselt haben, lernen, dies zuverlässig NICHT mehr im Haus zu erledigen. Wenn Du hier zu schnell vorangehst, wirst Du wahrscheinlich immer wieder mal ein Problem mit Unreinheit haben.


    Sag Dir: die haben so lange nur im Käfig gelebt, jetzt geht es ihnen schon viel besser, weil Du sie regelmäßig rausnimmst, weil Du auf regelmäßiges Gassigehen achtest (und dies die ersten 1-2 Wochen nur im Garten zu machen, würde m.E.n. echt reichen! Die müssen net in 2 Wochen die ganze Welt kennenlernen!), weil Du ihnen auch wesentlich mehr Aufmerksamkeit widmest als sie bisher bekamen. Und je konsequenter Du jetzt bist bei der Umsetzung und damit, es langsam anzugehen, desto eher und zuverlässiger werden sie im Haus stubenrein werden und auch bleiben!


    Es gibt übrigens auch die Möglichkeit, den Hunden zB einen Trick beizubringen, wie daß er bellt, wenn er mal muß, eni Glöckchen bimmelt, wenn er mal muß o.ä. - aber wenn man wenig Hundeerfahrung hat, würde ich sowas erst später angehen, sonst hat man ganz schnell nen Hund, der dauernd kläfft oder bimmelt, weil er einfach mal eben raus möchte *gg Da stellt man sich ganz schnell selbst ein Bein.... Vor allem - wenn die Hunde das Lernen nicht gewohnt sind, muß man ja net gleich mit solchen Tricks anfangen...


    Und mit sowas wie Ausbildung, also Sitz/Platz/Fußgehen etc., würde ich echt warten, bis der Alltag halbwegs normal verläuft. Nachdem die jetzt komplett alles NEU in ihrem Leben haben und nix kennen, wäre mir wichtiger, daß der Alltag erstmal so verläuft, wie ich mir das vorstelle, die Hunde stubenrein werden, ich sie dann irgendwann auch ohne Box tagsüber laufen lassen kann, daß sie das Alleinbleiben lernen, daß sie die Familie kennenlernen, wissen, ob sie aufs Sofa dürfen oder nicht, und halbwegs gesittet lernen, an der Leine zu laufen. Und das geht auch nur einzeln - sonst drehst Du Dich unterwegs nur im Kreis und damit sicher bald am Rad *ggg 1- bis 5-Minuten-weise am Anfang! Zu mehr Konzentration ist ein Hund, der das Lernen nicht kennt, anfangs gar nicht in der Lage.

  • Achja - solange die Hunde es nicht kennen, die Aufmerksamkeit bei Dir zu haben, würde ich auch net groß in die Stadt gehen und neue Dinge kennenlernen wollen. Die sollen, wenn sie Neues kennenlernen, Dich schon als "Zufluchtsort" kennengelernt haben, damit sie unterwegs streßfrei sein können, weil sie wissen, Du bist für sie da und beschützt sie.


    Also net einfach nach 2 Wochen die Hunde packen, die nicht stubenrein sind, keinen Leinenführigkeit haben, und durch die vollbesetzte Fußgängerzone schleifen *ggg (ich übertreibe bewußt!). Und auch, wenn Du daheim dann mal zum Gassi ausm Grundstück rausgehst, erstmal nicht von jedem begrapschen lassen, sondern von ihnen fordern, daß sie aufmerksam bleiben Dir gegenüber. Vorher gibts keinen Spaß mit Fremden. DU bist wichtig, net fremde Leute, die unbedingt grad süße Yorkies knuddeln müssen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!