Der "gefährliche" Hund

  • Und deshalb befürworte ich eine „Liste“ eben dieser Hunde, die schon allein wegen ihrer Kraft als „gefährlich“ einzustufen sind.
    Damit denunziert man weder diese Rasse, noch verteufelt man sie. Zumindest nicht nach meinem Empfinden, sondern versucht lediglich ein Bewusstsein zu schaffen, dass hier ein Stück weit mehr mit Bedachtheit gehalten werden sollte.

    Aber davon redet doch niemand.


    Wer sagt denn, dass alle anderen verboten gehören?


    Ich sage nur, dass ich diese Verniedlichung und Verharmlosung von Seiten der Tierschützer nicht richtig finde im Zusammenhang mit dieser Hunderasse(n) die von Natur aus eine enorme Kraft haben.

    Ehrlich gesagt habe ich aus Deinem oberen Zitat auch entnommen, dass Du Angst vor "großen" Hunden hast und sie deswegen nicht in Familien/Haushalte gehören.
    Und doch, so eine Liste denunziert und schafft neue Vorurteile.
    Du sagst auf der einen Seite, Du willst keine Vorverurteilung, aber genau das wird damit erreicht.


    Ein Bekannter hatte damals eine Bordeaux Dogge. Er war relativ schlank. Die Dogge war ... unglaublich mächtig. Er war nach der Hundeverordnung zu Leinen- und Maulkorbzwang verdonnert worden, nur weil sein Hund eben dieser Rasse angehörte. Dabei hat diese Dogge so dermaßen perfekt gehört, dass ich jetzt - 20 Jahre später - noch immer Sternchen in den Augen habe.
    In unserem ganzen Stadtgebiet war die Bordeaux Dogge als einziger "Listenhund" nach dem Wesenstest davon befreit.


    Man sollte es natürlich nicht verharmlosen, aber jede Liste verurteilt eine ganze Rasse (oder Gewichtsklasse) pauschal.

  • Welche Regelung stören denn, die einer Haltung vorausgehen?

    Was man von amerikanischen Beißstatistiken so zu lesen bekommt (ich hab da bisher nie etwas mit Häufigkeit der Rasse gefunden), hat z.B. auch immer den Collie auf nennenswerten Plätzen.
    Würde der also hier mal eben auf die Liste kommen, wären das bei uns im Ort dann schon mal 660 Euro Steuern für den ersten und 880 Euro Steuern für den zweiten. Das allein brauch ich nicht und das betrifft noch nicht mal das Leben des Hundes.
    Zu rechnen ist aber mit Wesenstest vor Maulkorbbefreiung und Leinenzwang. Den Wesenstest zahlt man natürlich auch selbst, liegt so bei 400-600 Euro.

  • @pardalisa dann markiere bitte auch den Satz, der dem noch vorausging. Denn nur so ist es vollständig und vor allem, zeigt worauf sich die Meinung bezieht.
    Ist jetzt nicht soooo unwichtig, wenn man sie anprangern möchte.

  • Geschrien, gejubelt etc schrieb ich bewusst, weil ich es gruselig fand "wie" darüber geschrieben wurde.


    Und das jetzt hier Fragen kommen, wie ob ich wollen würde, dass er weiter leidet, zeigt nur, dass meine Beiträge nicht richtig gelesen wurden. Ich schrieb selber es war aus meiner Sicht die richtige Entscheidung! Und ich habe eure Beweggründe das Wort endlich zu benutzen (Schmerzen, Tatbestand, dass er 2 Menschen getötet hat, Medien etc) auch verstanden. Aus diesen Gründen war ich doch auch für die Einschläferung.


    Trotzdem... Endlich... Entschuldigt, aber dass ist so verachtend das in Verbindung mit dem Tod eines Lebewesens zu benutzen.
    Wollen wir in Deutschland hat jetzt such wieder die Todesstrafe einführen um uns darüber zu freuen, dass der Mörder endlich Tod ist? Nee...da haben wir einfach eine andere Einstellung zum Leben. Ich finde es einfach erschreckend.


    Ich glaube, dass hier eher diejenige bist, die nicht richtig liest!
    Du interpretierst das endlich als ein: endlich wird der böse Hund eingeschläfert und endlich herrscht Gerechtigkeit.
    Das ganze hat aber nichts mit Vergeltung und Todesstrafe zu tun.
    Es ist ein aufatmen, weil es endlich vorbei ist. Das ganze Chaos um diesen Hund, das nur zu seinem Nachteil war, ist endlich beendet. Und das war nur möglich, wenn er endlich eingeschläfert wird.
    Das heißt nicht, dass einem der Hund und sein Schicksal nicht leid tut.

  • Zitat von Spitzname

    Und deshalb befürworte ich eine „Liste“ eben dieser Hunde, die schon allein wegen ihrer Kraft als „gefährlich“ einzustufen sind.
    Damit denunziert man weder diese Rasse, noch verteufelt man sie. Zumindest nicht nach meinem Empfinden, sondern versucht lediglich ein Bewusstsein zu schaffen, dass hier ein Stück weit mehr mit Bedachtheit gehalten werden sollte.

    Zitat von Spitzname

    Welche Regelung stören denn, die einer Haltung vorausgehen?


    Bei uns sind Hunde der Kategorie 1 und deren Mischlinge schlichtweg verboten.
    Sie dürfen weder eingeführt noch (falls kein berechtigtes Interesse nachgewiesen werden kann - und das kann es normalerweise nie) gehalten werden.
    Hunde dieser Rassen dürfen auch nicht z.B. von Tierheimen innerhalb Bayerns vermittelt werden.


    Listenhunde der Kategorie 2 und deren Mischlinge fallen automatisch unter Leinen- und Maulkorbzwang, der Halter muss ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.
    Der Hund kann nach einem Wesenstest vom Leinen- und Maulkorbzwang befreit werden. Die erhöhte Kampfhundesteuer (die je nach Gemeinde willkürlich festgelegt werden darf und oft genug bis knapp unter den vierstelligen Bereich geht) darf trotzdem für den Hund erhoben werden, auch wenn der Wesenstest bestanden wurde. Liegt im Ermessen der Gemeinde.


    Nur, die Idioten mit den "scharfen" Hunden juckt das einen Dreck.
    Die haben alle (Boxer)-Mischlinge, die eh selten genug angemeldet sind.


    Edit. falsch zitiert... Ich hatte @Murmelchens Antwort erwischt.

  • @pardalisa dann markiere bitte auch den Satz, der dem noch vorausging. Denn nur so ist es vollständig und vor allem, zeigt worauf sich die Meinung bezieht.
    Ist jetzt nicht soooo unwichtig, wenn man sie anprangern möchte.

    Du hast mich falsch verstanden, ich will dich oder deine Meineung defintiv nicht "anprangern". :smile:


    Es kam mir nur so vor (und wenn ich das falsch verstanden habe, entschuldige ich mich jetzt schon mal!), dass in deinem Beitrag ein kleiner logischer Fehler ist. Du schreibst, dass du für Hunde ab einer bestimmten "Kraft" eine Liste befürwortest – sehe ich anders, aber ist als Standpunkt in der Diskussion hier natürlich absolut legitim. Deshalb aber dann meine Frage, welche Folgen deine Meinung, so man sie denn umsetzen würde, für andere Hunderassen der gleichen Größe/Kraft hätte bzw. wo und anhand welcher Kriterien du da die Grenze ziehen und so eine Liste zusammenstellen würdest?


    (Den Satz davor habe ich nicht markiert, weil "Viele tun das [ihre Hunde anständig sichern und führen] aber definitiv nicht." mir eher wie eine persönlich-subjektive Einschätzung deinerseits vorkam – und nicht wie etwas, das man irgendwie mit Zahlen belegen könnte. ;) Deswegen fand ich das in der weiterführenden Diskussion nicht angebracht.)

  • Kein einziger Jagdhund wird in Deutschland als Saupacker eingesetzt.Aber auch in der Jägerschaft gibt es Menschen, die sich an sowas aufgeilen, wie toll der Kampfhund an der Sau hängt, während diese vor schmerzen schreit.

    Danke für die Aufklärung, ist es also nicht so, dass die dt. Vorstehhunde unter anderem dazu genutzt werden verletztes Wild, auch Schwarzwild, zu "stellen" und an Ort und Stelle zu halten? :???:

  • Ich dachte egt auch immer das mit der Beißkraft sei ein Märchen. Breitere Kiefer allein machens auch nicht aus, sie können nur besser festhalten - so hatte ichs im Kopf.


    Ein Hund ab einer bestimmten Größe hat einfach die Kraft schwere Verletzungen hervorzurufen. Deshalb aber alle unter Generalverdacht zu stellen ist auch nicht richtig.

  • Ich wohne in der deutsch-französischen Grenzregion und "arbeite" mit einem Verein zusammen, der Tierheime in Frankreich unterstützt, betreut, die Hunde Gassi führt, versucht, zu vermitteln.
    Jeder Hund, der der "Liste" hier im deutschen Bundesland entspricht, darf nicht hierher vermittelt werden. Egal, ob der Hund auffällig ist oder nicht. Das macht doch überhaupt keinen Sinn.

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