Der "gefährliche" Hund

  • Leider geht in Deutschland der Schutz von Tätern teils über den von Opfern, so dass die Opfer z.B. auch keinen Anspruch auf eine Auskunft haben, ob sich der Täter wieder auf freiem Fuß befindet...

    Der Täter wurde abgeschoben. Die Aussage passt hier also nicht.


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    Ich kann mich an die vielen Videos erinnern, die damals kursierten, als die Kampfhundegesetze kamen, nach dem Fall Volkan.
    Es wurde gezeigt, wie die Welpenproduzenten schon bei der Aufzucht dafür sorgten, dass die Hunde "scharf" wurden. Es war grausam. Und ich glaube nicht, dass man sowas wieder reparieren kann...


    Von daher habe ich es damals begrüßt (und bin auch heute noch der Meinung) Zucht, Haltung und Einfuhr bestimmter Rassen zu regulieren.


    Damals hiess es: Sie werden eben andere Rassen finden! In der Dramatik, wie ich es selbst gesehen habe (ich habe in den 90ern selbst in einem Viertel gewohnt, wo sich eine bestimmte Klientel gerne an den Straßenecken rumtrieb, und da gabs ne Menge Kampfhunde) , gab es dieses Instrumentalisieren von Hunden aber nicht mehr.


    Selbst wenn die gerne zitierte Aussage "Auch einen Pudel kann man zum lebensgefährlichen Hund machen" stimmen würde - eindrucksvoll genug finden diese Typen einen Pudel dann wohl doch nicht. Und Chicos Besitzer hätte wohl auch nicht versucht, sich mit einem Pudel oder Chihuahua zu verteidigen, egal, was all die oberschlauen Hundetrainer sagen.


    Die Kampfhundegesetze haben eben auch sehr viel Hundeleid erspart, nicht nur geschaffen!


    Ich weiß, dass viele Unschuldige zu Unrecht trifft. Ideal ist das alles sicher nicht. Aber hier hätten die Gesetze - wären sie denn angewandt worden - die Tragödie verhindert.


    Von daher - ich bin in der Sache immer noch hin und her gerissen.

  • Der Täter wurde abgeschoben. Die Aussage passt hier also nicht.

    Ok, die Info hatte ich nicht, deshalb konnte ich nur spekulieren. Fakt ist aber, dass die Justiz die Familie nicht vor einem potentiellen Mörder geschützt hat, und die Haltung eines gefährlichen Hundes aus nachvollziehbaren Gründen, nämlich wegen einer realen Gefahr geschah, der sie sich mitten in Deutschland ausgesetzt sahen.


    (Theoretisch gäbe es natürlich andere Möglichkeiten, wie z.B. den Namen und Wohnort zu wechseln, aber es wundert auch nicht, dass eine schwerbehinderte Frau und ein krebskranker junger Mann auf so etwas nicht kommen.)

  • Immerhin--dennnoch schlimm, dass jemand, der einen Menschen mit einer Axt zu töten versuchte, nach einigen Jahren wieder frei herumlaufen darf.

    Das ist bisschen sehr populistisch und nicht ganz richtig.
    Auskunftsrecht des Opfers 406d Abs. 2 StPO.
    Und der Typ hat 10 Jahre für versuchten Totschlag bekommen und lebt jetzt wieder im Kosovo.

  • Ich muss ja sagen, ich halte diese Aussagen "kein Tier/Hund wird aggressiv geboren" etc. für fatal und auch schlicht falsch.
    Aggression gehört dazu, jedes Tier hat ein gewissen Aggressionspotential. Muss es auch - bei den allermeisten Tieren beinhaltet ja alleine die Partnersuche Aggression.
    Dazu kommt, dass bestimmten Rassen ebenfalls bestimmtes Verhalten innewohnt - ein Schäferhund wird immer territorialer sein (und entsprechend reagieren) als ein Retriever, beispielsweise. Ein Terrier wird auch deutlich nachdrücklicher in seinem Tun sein als ein Pekinese, beispielsweise. Das ist so, wer das verneint, macht sich etwas vor.


    Leider darf heutzutage "nicht mehr sein, was nicht sein darf".
    Du bekommst ja sogar mit einem Hinweisschild "Vorsicht, bissiger Hund" Schwierigkeiten, weil ein Hund darf ja nicht bissig sein....


    Und so wird dieses Bewusstsein, dass Hunden auch ein bestimmtes Potential innewohnt, immer mehr verdrängt und überhaupt nicht wahrgenommen. Und die Leute sind dann vollkommen verdutzt, wenn der eigene Junghund zum ersten Mal vehement seinen Knochen verteidigt - was für ein Drama! Oder er fängt an, Nachbars Lumpi einfach blöd zu finden. Uiuiui - da ist der Gang zum Ordnungsamt schon vorprogrammiert.
    Dazu kommt, dass immer mehr Spezialrassen eigentlich dort gehalten werden, wo ihre Spezialisierung überhaupt nicht mehr gebraucht wird - eher im Gegenteil, sie sollten diese Spezialisierung möglichst nicht zeigen.


    Dies "kein Tier wird aggressiv geboren" in Verbindung mit "Probleme liegen immer am anderen Ende der Leine" führt doch einfach zu einem Bild, dass man mit jedem Hund "alles machen kann".
    Und DAS ist fatal!

  • Ok, die Info hatte ich nicht, deshalb konnte ich nur spekulieren. Fakt ist aber, dass die Justiz die Familie nicht vor einem potentiellen Mörder geschützt hat, und die Haltung eines gefährlichen Hundes aus nachvollziehbaren Gründen, nämlich wegen einer realen Gefahr geschah, der sie sich mitten in Deutschland ausgesetzt sahen.
    (Theoretisch gäbe es natürlich andere Möglichkeiten, wie z.B. den Namen und Wohnort zu wechseln, aber es wundert auch nicht, dass eine schwerbehinderte Frau und ein krebskranker junger Mann auf so etwas nicht kommen.)

    Und was würdest du machen? Jeden Täter für immer wegsperren?

  • Ok, die Info hatte ich nicht, deshalb konnte ich nur spekulieren. Fakt ist aber, dass die Justiz die Familie nicht vor einem potentiellen Mörder geschützt hat, und die Haltung eines gefährlichen Hundes aus nachvollziehbaren Gründen, nämlich wegen einer realen Gefahr geschah, der sie sich mitten in Deutschland ausgesetzt sahen.

    In einem Satz zu schreiben: "Ich konnte nur spekulieren" und "Fakt ist" ist ja in sich schon bemerkenswert.


    Als Steuerzahler würdest du Augen machen, wenn jede Frau, die Angst vor ihrem Ex hat, Polizeischutz bekäme.
    Und ob die Gefahr real war, weiß keiner, der Mann ist doch nie wieder aufgetaucht.
    Du weißt nicht, ob die Frau diese "reale Gefahr" jemals angezeigt hat, ob der Mann sie gestalkt hat oder ähnliches. Berichtet wurde das nirgends.
    Nachvollziehbare Gründe, sich zu bewaffnen? Mit einem absichtlich gefährlich gemachten Hund? Hmm.

  • Und was würdest du machen? Jeden Täter für immer wegsperren?

    Ja klar, ist doch ein Mensch! Da gibts keine Petitionen... (Achtung Sarkasmus)

  • Das ist bisschen sehr populistisch und nicht ganz richtig.
    Auskunftsrecht des Opfers 406d Abs. 2 StPO.

    Hm, danke für die Info. Ich kenne persönlich einen Fall (allerdings kein versuchter Totschlag) in dem ein Opfer eine gegenteilige Info von der Staatsanwaltschaft bekommen hat! Allerdings telefonisch...

  • Aber wenn "der Staat" jeden Bürger bitteschön vor allen potentiellen Gefahren zu schützen hat, dann soll man doch bitte auch allen Hunden die Zähne ziehen oder noch besser all die "man kann jeden Hund zur Bestie machen" Viecher sofort töten!


    Eine potentielle Gefahr geht - glaubt man den Hundeexperten - sogar von einem Chi aus! Also bitte weg damit!


    Wie kann ein Staat es zulassen, dass Menschen von Bestien bedroht fühlen! Pah!


    Ehrlich, denkt man nicht nach, bevor man schreibt??

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