Labrador 16 Monate frisst alles was er finden kann - Kot, Holz, Gras

  • Hallo,


    wir haben im Dezember einen Zweithund zu uns geholt.
    Ein Labbi, jetzt 16 Monate alt, wurde von den Vorbesitzer bereits mit 7-8 Monaten kastriert.
    Da diese ihn auch als Zweithund geholt hatten und der Ersthund ein Weibchen war.


    Viel haben wir von den Vorbesitzer nicht erfahren, bzw. das was sie uns gesagt haben, war gelogen :rotekarte:


    Uns ist es von Anfang an aufgefallen, dass er übermäßigen Hunger hat.
    Gut, beim Labbi ist das ja eigentlich normal ...


    Aber, von Anfang an seit er bei uns ist, frisst er wie eine Kuh Gras.
    Wir laufen los zum spazieren gehen, morgens bsp. um 6 Uhr gibt es die erste Runde... Er macht schnell seine zwei Geschäfte, aber da ich unsren Ersthund dabei habe, der dafür etwas länger braucht, muss der kleine Pupsi mit laufen. Und dann gehts los...
    Er fängt an überall sich die Grashalme rauszuzpfen...
    Man bekommt ihn da schwer auch wieder weg. Ein "Nein" oder "Lass das" bringt da gar nichts.


    Ebenso, wenn wir mittags unsre Runde laufen, wo wir auch gemeinsam spielen, trainieren usw., legt er sich irgendwann hin, hat sich vorher en Stöckchen geholt und frisst dieses komplett auf. :shocked:
    Nebenbei frisst er auch Gras. :ka:
    Und so geht das auf jedem spaziergang.


    Ebenso wie er sich Kot sucht und diesen ebenfalls frisst, von anderen Hunden.
    Da reicht es mittlerweile wenn ich "pfui" sage, aber halt auch nicht immer.


    Wie wir zum ersten Mal bei meinen Eltern waren, sucht er alles ab nach Katzenkot. Meine Eltern haben eine Katze und wohnen auf dem Land, wo auch gerne andere Katzen zu besuch kommen und dann in's Blumenbeet reinmachen ...
    Er ist da rum wie irre und hat alles gefressen :(
    Gehen wir neue Wege, frisst er da vermehrt Kot.


    Letztens hatten beide ne Magen-Darm-Verstimmung gehabt und haben, das haben wir 2 Tage danach erfahren, Cortison gespritzt bekommen :dagegen:
    Er war nur noch am suchen, ich war kurz davor einen Maulkorb zu kaufen ... Es war schrecklich.




    Er wurde zuletzt, laut Vorbesitzer, im August 2017 entwurmt, weil sie da in Urlaub sind und das machen mussten.
    Er wurde von Anfang an bei den Vorbesitzern gebarft, außer sie hätten vergessen Fleisch rauszulegen, oder hätten keines da gehabt, da bekam er Trockenfutter.
    Der erste Haufen den er gemacht hat, sah mir verdächtig nach Trockenfutter aus.
    Wir wollten erst entwurmen, wenn noch etwas Zeit ins Land gegangen ist, wegen der Magen-Darm Geschichte von vor 2 Wochen.
    Wobei uns eine TA gesagt hatte, das bräuchten wir erst machen, wenn er öfters Durchfall hat, oder man die Würmer sieht.
    Das war auch die TA die ohen Vorwarnung Cortison gespritzt hatte, da werden wir auch nicht mehr hingehen. :rotekarte:


    Bei uns wird er nun gebarft. Mit allem drum und dran. Ebenfalls füttern wir mittlerweile auch Kartoffeln, Reis und selten mal Nudeln mittags mit Quark, Joghurt o.Ä. weil sie ansonsten nicht satt zu bekommen sind.
    Leckerlis sind quer beet anzusehen. Von Trockenfutter über Würstchen über Käse...



    Nun ist natürlich die Frage, wie bekommt man am Besten raus, was ihm fehlt :ka:
    Normal ist das doch nicht, das er so häufig Gras frisst, Holz frisst und Kot - wir geben jetzt auch seit einer Woche Moorliquid, das brachte aber bisher keine Besserung.
    Bekommt man sowas über Bluttests heraus, oder was bzw wo sollte man anfangen???
    Da wir hier nicht viele Tierärzte haben die kompetent sind, will ich vorab informiert sein, damit ich nicht unmengen an Geld ausgeben muss, für etwas, was vielleicht gar nicht gemacht werden muss.
    Ebenfalls macht er ziemlich viele Haufen, die zwar nicht groß sind vom Volumen her, aber er setzt häufiger ab, als unser Ersthund bsp.
    Dieser macht 2 maximal 3 mal am Tag sein Geschäft und der jungspund doppelt so häufig, wenn nicht sogar noch mehr !!!


    Anfangs dachten wir noch, er müsse sich erst an uns gewöhnen und macht es deshalb ...
    Das er stress hatte o.Ä.! Aber nun ist er ja schon ne Zeit bei uns - wir bauen immer mehr Vertrauen zueinander auf - und es wird nicht besser ...


    Was für Möglichkeiten gibt es denn da, was es sein könnte?
    Kennt das jemand von seinem Hund vielleicht und hat damit Erfahrung?
    Wie gesagt, welche Tests sollte man vielleicht doch beim TA mal machen lassen? :ka:


    Wäre froh, wenn sich hier gleichgesinnte finden würden...
    :hilfe:

  • Hm, das wird dir vermutlich nicht echt helfen, aber unsere Labradorine macht das auch schon immer. Das ist ein lebender Staubsauger und sie kann alles und immer fressen. Sie ist jetzt 10 Jahre alt und kerngesund - sie ist auch in den 10 Jahre nie krank gewesen. Und sie frisst schon immer alles, was sich auch nur irgendwie fressen lässt - ausser Plastik zum Glück. Aber ich möchte z.B. gar nicht wissen, wieviel Holz da bereits komplett durch den Hund gewandert ist. Weil meine Hunde hier ständig freien Zugang ins Gelände haben und wir viele Bäume haben und mit Holz heizen, kann ich das gar nicht verhindern.


    Das einzige, was ich bei Biene anders handhabe als bei den anderen: sie bekommt öfter mal eine Wurmkur als der Rest. Eben weil sie alles an Haufen aufnimmt, was sie findet - sei es Hund, Schaf, Ziege, Pferd oder Esel. Alles seeehr lecker ! (findet Biene). Bei Biene ist das Verhalten auch unabhängig von der Futtermenge oder der Futterart - das haben wir ausprobiert. Bei mehr Futtermenge wird sie nur dick, das Verhalten draussen ändert sich aber nicht.


    Da der Rest meiner Hunde das nicht macht oder in deutlich geringerem Maße und alle gleich gefüttert werden, gehe ich bei uns davon aus, dass es keinen ernährungstechnischen Grund mit evtl. Mangel hat - dann müssten das mehrere meiner Hunde haben.


    Hast du vlt. die Möglichkeit, eurem Hund mehr Futter anzubieten, der "nur" den Magen füllt? Ansonsten bleibt nur ständiges Training und ständiges "unter Beobachtung stellen".

  • Huhu,


    also dass ein dahingehend unerzogener Labrador alles frisst, was ihm in die Quere kommt, finde ich jetzt nicht ungewöhnlich. Ich hab bei Newton sehr lange gebraucht, bis er die „Leckereien“ liegen lässt... Bei Menschenkacke habe ich es bis heute nicht geschafft... Das ist einfach zu „lecker“...


    Wenn deiner allerdings fast neurotisch (so hört sich das für mich an, was du beschreibst) Gras und Holz frisst und zudem sch**** wie ein Weltmeister, würde ich auch vermuten, dass da was Gesundheitliches dahinter steckt. Habt ihr schonmal ein Kotprofil machen lassen? Wenn ihr ihn einfach auf gut Glück entwurmt, wisst ihr ja nicht, ob es nun Würmer waren oder nicht.


    Obwohl du sagst, dass es wohl nicht daran liegt, dass er gestresst ist, würde ich ihn in dieser Richtung nochmals gut beobachten. Labbis sieht man Stress nicht so leicht an, weil sie extreme Freuhunde sind, die das gerne überspielen.


    Bei meinem Labbi ist vermehrtes Fressen von Gras und Holz ein deutliches Zeichen von Stress.


    Eventuell könnte es auch sein, dass er das Futter einfach nicht verträgt? Meiner verträgt kein Getreide und kein Geflügel. Wenn er da mal was bekommt, gibt es auch weniger „schöne“ und größere Häufchen.


    Ich hoffe, ihr findet schnell die Ursache!

  • Also wir haben beim Futter schon etwas umgestellt.
    Und zwar, dass es weniger Fleisch gibt, dafür mehr pflanzliches.
    Da wir dachten, dass er zuviel Magensäure produziert.


    Allerdings, blieb das Verhalten gleich !!!
    Auch mit der Gabe von Heilerde, blieb es gleich und jetzt auch mit dem Moorliquid.
    Ebenso auch bei getrocknetem Brot was wir mal für 2 Wochen vor den Spaziergängen gegeben haben.
    Obwohl er bei jedem Spaziergang, außer bei der Nachtrunde, Leckerlis bekommt. Weil wir seit er da ist, an der Leinenführigkeit arbeiten....
    Trotzdem wird dann lieber Gras, bzw Holz oder Kot gefuttert, wenn er es findet.


    Mehr Futter anbieten wäre dann quasi ja mehr Gemüse/Obst. Das hat ja kaum Kalorien und füllt den Magen etwas.
    Bei Kartoffeln od. Reis sind es nachher zuviel Kohlenhydrate, was er ja als Fett ansetzen könnte.


    Wir nehmen derzeit jedes Stöckchen ihm weg, was er sich schnappt.
    Denn vor gut 1 1/2 Monaten hatte er solche Schmerzen gehabt im Bauch, wo er kurz vorher Holz gefuttert hatte, das er nur noch geschrien hat.
    TA sagte uns dann nur "geben sie ihm abgewaschenes Sauerkraut". Und gab ihm was gegen die Schmerzen.


    Bisher hatten auch 2 TA gesagt, dass es wohl "normal" sei bei den Labbis.
    Aber wir haben hier noch einen sitzen, der das nie so gemacht hatte...
    Mal Gras gefuttert ja, wenn der Frühling da war und das Gras schön saftig war.
    Aber nie so in voller hektik, büschelweise!!!!


  • Kotprofil haben wir bisher nicht gemacht.
    Wurde uns auch hier noch nie angeraten ... Ich sage ja, die tun alles immer so leicht ab die TA hier vor Ort


    Gut, das schreibe ich mir auf und dann werden wir das machen lassen !!!


    Gut, wenn er was zu tun hat, wie bsp. mit mir zu arbeiten mit den Dummys, oder schwimmen gehen kann, oder mit Buddy gemeinsam spielt, dann lässt er das auch sein.
    Könnte auch an Langeweile liegen. Aber immer nur bespaßen möchte ich ihn auch nicht. Er soll nämlich auch lernen, draußen auch mal runter zu fahren. Das fällt ihm nämlich auch sehr schwer. Setzt man sich einfach nur auf eine Wiese und genießt die Natur, ist es sehr extrem mit Gras od. Holz fressen.
    Gleichzeitig muss ich dazu sagen, dass er auch noch einen enormen Jagdtrieb hat.
    Auf alles. Selbst diese kleinen Mücken, die wir gestern zum ersten Mal für dieses Jahr gesehen haben, hat er gejagt und nach ihnen geschnappt ...
    Schmetterline sind derzeit auch hoch im rennen.


    Da
    er uns bereits ein paar mal ausgebüchst ist auf den Spaziergängen,
    läuft er seit einiger Zeit nun nur noch an der Schleppleine... Seit er
    seiner Jagdpassion nicht mehr nachgehen kann, ist das Gras und Holz
    fressen schlimmer geworden !!!

  • Bei einem Labrador würde ich nicht darauf hoffen oder warten, dass der ein "Sättigungsgefühl" anzeigt. Konzentriere dich lieber auf das Training und die Schulung von Dingen, die er statt von "Dingen fressen" tun soll.
    Erlaubte Futtersuchspiele, die ihn im Kopf auslasten. Vielleicht ein Sport, der ihn körperlich auslastet.
    Durch einen Bluttest kann man Hinweise bekommen, ob der Hund arg fehlernährt ist/wird.
    Das häufig erste was ein Labbi tut, wenn er nicht weiter weiß, ist fressen und/oder was rumtragen. Wenn sich das verselbständigt, zeigt der Hund es immer und überall und häufig ohne erkennbaren Auslöser.
    Es gibt auch die Möglichkeit nach einem errechneten Bedarfsplan zu füttern.
    Außerdem würde ich die Thematik "Frühkastration" im Hinterkopf behalten. Soetwas hat (lebenslangen) Einfluss auf den gesamten Organismus.

  • Ich würde mal die Bauchspeicheldrüsen Werte checken lassen.

    Da dachten wir auch schonmal dran.


    Aber die Symptome die ein Hund da hat, naja die decken sich nicht mit dem was unser kleiner hat.
    Der Kot riecht nicht von ihm - er setzt zwar häufig ab, aber mehr oder weniger so Art Hasenknuddel.
    Unverdaute Reste kamen auch nicht raus, außer halt das Gras und das Holz, was meiner Ansicht nach auch nicht verdaut werden kann.
    Durchfall hatte er nur mit der Magen-Darm-Geschichte gehabt !!!
    Ansonsten bisher noch nie.


    Gewicht verlieren bei gleicher Futtermenge tut er auch nicht. Er hält sein Gewicht derzeit sehr schön!!! Nimmt nicht ab und auch nicht zu.

  • Ich würde erst einmal eine Kotuntersuchung machen, gerade wenn er so häufig Kot absetzt, würde ich auf Giardien untersuchen lassen. Das könnte auch der Auslöser der Magen-Darm-Verstimmung gewesen sein. Würmer muss man nicht sehen, wenn der Hund davon befallen ist. Trixie hatte schon ganz normalen Kot und bei einer Kotprobe wurden Würmer festgestellt.


    Das Kot- und Grasfressen kann ein Mangel an Nährstoffen sein. Trixie hat das auch schon phasenweise und hat dann KotproStop von PerNaturam bekommen, danach war es wieder weg.

  • Hört sich alles sehr labradortypisch an!


    Hat er draußen klare Strukturen? Diese sollten schon beim Anlegen des Halsbandes, Verlassen des Hauses, etc. beginnen und erst wieder enden bei Rückkunft. Meinem hat das sehr geholfen in dieser Zeit! Jetzt kann ich ihn draußen auch einfach mal „machen lassen“, ohne, dass er auf dumme Gedanken kommt.


    Hast du draußen mal mit ihm Standby-Übungen probiert? Das Problem, das er hat, ist das Folgende: Er fährt sich während des Spaziergangs auf ein hohes Erregungsniveau hoch und wenn dann Pause sein soll, weiß er nicht, was er mit sich anfangen soll und muss sich irgendwo abreagieren. Versuch mal, ihn während den Pausen mit dem Rücken zu dir zwischen deine Beine zu setzen und ihn dann von der Brust ausgehend abwärts bis zu den Pfoten hin „auszustreichen“. Ruhig ein paar Mal, bis er ruhiger wird und sich vielleicht sogar ablegen will. Wenn er das nicht kennt, mach das am besten erstmal ein paar Mal in vertrauter Umgebung, sprich drinnen.


    Bezüglich des Jagens könntest du mal versuchen an der Impulskontrolle zu arbeiten. Er sieht was Interessantes, Blick zu dir, Lob, Abruf, Leckerchen. Das geht gut an der Schleppleine, wobei das schon die Fortgeschrittenen-Version wäre.

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