Abruftraining, Ankläffen von Passanten - Bitte um Ratschläge

  • Bezüglich des Verbellens hätte ich auch noch eine andere Frage. Wenn ich das nun mit „Zeigen & Benennen“ abtrainiere, bellt er dann nur nicht mehr auf mein Kommando/den Clickeroder irgendwann gar nicht mehr.


    Ich bin eine sehr kleine Frau (1.55m) und oft im Dunkeln unterwegs - Gerade im Winter.
    Da hier schon öfter junge Frauen „uns Gebüsch“ gezerrt wurden, ist es mir dann in manchen Situationen sogar recht, wenn er verbellt. Kann man das gezielt mittrainieren?

  • Von einem kleinen Hund wird sich leider niemand ernsthaft abschrecken lassen. Und leider haben Hunde meist auch andere Kriterien, jemanden zu verbellen, als das ihre Menschen gerne hätten.


    Zwar haben viele Hunde ein gewisses Gespür für "unheimliche" Situationen, aber sie können auch ganz andere Dinge unheimlich finden, wie z.B. Menschen mit Hut, oder vor allem all die merkwürdigen Dinge, die Kinder so machen (plötzlich rennen, abrupt stoppen, springen, schreien,...)


    Du kannst dem Hund kaum deine Kriterien beibringen, und tust besser daran, ihm das Verbellen grundsätzlich abzugewöhnen.

  • Wenn da wirklich ein Dackel mit drin ist, dann entscheidet der Dackel im Ernstfall selbst.

    Ja, das ist aus Dackelsicht ja noch nichtmal "ungehorsam", sondern einfach nur couragierte Eigeninitiative :roll: .


    In manchen Situationen muss man solche Hunde eben an der Leine lassen. Oder eben "austricksen".
    Im Ernstfall aus purem Gehorsam zu tun was ihm gesagt wird, ist von einem Dackel kaum zu erwarten.


    Wenn die Situation, ihn nach dem Reiten anzuleinen kritisch ist, würde ich es mit einem Ritual, das mit mehreren Leckerlies verbunden ist, versuchen: Z.B. dass er immer, sobald du vom Pferd gestiegen bist, über dieselben zwei kleinen Hindernisse springen muss (nach jedem ein Leckerchen), vielleicht noch Sitz oder Pfote einbauen (und belohnen) und sich danach noch ein weiteres aus einem Loch (Karton, Kiste o.ä.) herausholen muss. Zwischendrin wird angeleint, während er noch mit Feuereifer seine Belohnungen earbeitet.

  • Okay, dann wird das Verbellen abtrainiert und ggf überlege ich noch, dann Bellen auf Kommando zu üben (unabhängig von Menschen etc).
    Er hat eine sehr tiefe Stimme, wie ein Schäferhund quasi, daher wirkt das im Dunkeln schon abschreckend auf viele :gut:

  • Garfield69, hast du einen Tipp wie ich es besser mache? Was soll ich tun, wenn er nicht reagiert - er ist wie gesagt sehr eigenständig und macht gerne sein eigenes Ding.
    Trotzdem ranholen, aber nicht belohnen? :ka:

    Die Umgebung im Auge behalten,
    und nur ranrufen wenn die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass er hört. Also dass er nicht zu abgelenkt ist - kann man dann später natürlich steigern.


    Wenn Arek beim 1. mal rufen nicht reagiert, werde ich stimmlich auch strenger, räusper mich oder lasse ein "Hey!!" raus. Oder klatsche in die hand oder stampfe mit dem Fuß - um Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber das ist nichts, was ich pauschal ins Training einbauen würde - das hat sich bei uns einfach so ergeben - Arek ist nicht sensibel und ich finde, im Zusammenleben darf ein Hund auch schon merken dass ich langsam sauer werde - ich merke ja auch wenn er seine Ruhe will und respektiere das.


    Es ist eben nicht alles nur methodisches Training - Die Alltagskommunikation (die immer unterschiedlich ist) spielt da oft ne große Rolle.


    Zurück zur Methode:
    Wenn dein hund an der Schlepp auf den Rückruf nicht hört, als "Mist, nächstes mal schon eher rufen" verbuchen und es das nächste mal besser machen.


    Generell wenn die Leine auf Anschlag ist, bleibe ich so lange stehen bis der Hund zurück kommt (Egal ob 2 Meter, 5 Meter oder 10 Meter). wenn er dann irgendwann zu mir gekommen ist, gibts ne belohnung, oder es geht einfach weiter (auch das weiter gehen kann belohnend sein).
    Arek hat das relativ schnell verknüpft - sobald die leine zuende ist kommt er zu mir, und wnen er bei mir ist gehts weiter.
    Am Anfang musste ich lange in der gegend rumstehen - da spielt man dann halt "wer hat den längeren Atem" - daher muss man auch die umgebung im Auge behalten dass man in dem 10 Meter Radius der Schleppleine z.B. niemanden stört.


    wenn es jetzt "relativ schnell" gehen musst dass der Hund zu dir kommt, würde ich die Leine festhalten und zum hund gehen.
    Also die leine so sichern dass Wuff nicht von der Stelle kann - aber ihn eben nicht ran ziehen zu mir.


    Wenn du ihn ranrufst und an die kurze leine nimmst, würde ich gleich im Anschluss auch noch was schönes belohnendes machen. Keks, oder n Spiel, oder schnüffeln lassen, oder n einfaches Lob.
    So dass er nicht merkt "Leine - Bewegungseinschränkung - blöööd" sondern verknüpfen kann "Leine-Spiel-cool!"

  • Ohne Ablenkung klappt es.
    Kritisch ist es halt insbesondere bei anderen Hunden, da will er unbedingt hin und spielen.. und wenn halt mal was ultimativ toll riecht (hmmm, kacke zum beispiel :kotz: )

  • Wenn er unbedingt zu den anderen Hunden will, wäre das ja die Ultimative Belohnung.
    Er will hin, reagiert aber auf deinen Rückruf und zur belohnung darf er zum anderen Hund.


    Muss man natürlich gucken in wie weit das geht - am bsten vielleicht ne Situation arrangieren mit einem bekannten Hundehalter.


    Dann kann man auch absprechen, dass du eben mit deinem Hund an der Leine 5 Minuten rumstehst, bis er zu dir kommt.

  • Erinnert mich ein bisschen an meine Hündin früher xD


    Die hat auch alle möglichen Menschen verbellt. Da hat gut geholfen, sie vorher kurz zu nehmen, niemals alleine in so eine Situation gehen zu lassen und dann fleißig gutes Verhalten markern bzw. clickern und belohnen, also Zeigen und Benennen/ Click für Blick.


    Ich vertraue ihrem Urteil inzwischen übrigens völlig. Sie geht nicht mehr nach vorne, außer jemand ist ihr suspekt und wenn Finya sagt, ihr ist jemand suspekt, mache ich mich vom Acker. Das hatten wir aber erst einmal.
    Dazu hat ihr aber früher einfach das Selbstvertrauen gefehlt und auch mein Vertrauen in sie war früher eben noch nicht so groß.



    Der Rückruf ist bei solchen eigenständigen Denkern ja so eine Sache |)
    Ich hab den Rückruf anfangs so geübt wie du - Katastrophe
    Bei meiner Hündin hats letztlich geholfen sie wirklich mit Dingen zu belohnen, die sie abgöttisch liebt - Mäuse buddeln, Spuren verfolgen und sowas. Futter findet sie meist eher uninteressant.
    Irgendwann hab ich angefangen den Rückruf auf ihrer Mäusebuddelwiese zu üben. Ich hab sie einfach immer von Loch zu Loch gerufen (anfangs wars vielleicht ein halber Meter, für sie aber wirklich verdammt schwierig!).
    Wenn ich mich irgendwo hinhocke, in der Erde wühle und ganz begeistert tue, kommt die noch heute angeschossen :lol:
    Aber sie ist nicht dumm - wenn da kein Mauseloch ist, muss beim nächsten Mal wieder eins da sein, sonst fühlt sie sich (zu Recht) vera***t und ignoriert mich halt.


    Du musst mit so einem Hund einfach kreativ werden und ihm ein Stück entgegen kommen.
    Wenn er Hundekumpels hat, könntest du zB mit denen den Abruf üben. Also abrufen und zur Belohnung darf er dann seinen Kumpel begrüßen.


    Achso was bei Finya ganz wichtig ist, wobei das auch an ihrer langsamen Art zu denken liegen kann, ich brauche ihre Aufmerksamkeit, damit ich sie abrufen kann. Deshalb spreche ich sie vorher immer an "Finya...Pause...Hiiiiier", sonst muss ich zwei Mal rufen, weil sie es sonst nicht auf sich bezieht :lol:

  • Ich bin eine sehr kleine Frau (1.55m) und oft im Dunkeln unterwegs - Gerade im Winter.
    Da hier schon öfter junge Frauen „uns Gebüsch“ gezerrt wurden, ist es mir dann in manchen Situationen sogar recht, wenn er verbellt. Kann man das gezielt mittrainieren?

    Geh und lerne Dich zu verteidigen, ganz ernsthaft.
    Wenn mich einer schräg anfasst, hockt sich mein Schäfer hin und packt das Popcorn aus :ugly: weil sie sich nicht einmischen darf. Ich bin mir aber sicher, wenn ich mal nicht Oberhand hätte, wäre sie sofort da.
    Wenn Du Dich unsicher fühlst, lerne Dich selbst zu beschützen und dem andern echt eins auf die Mütze zu geben. Das tut gut und macht Spass, sich sicher fühlen mit sich selbst ist ein absolut geniales Gefühl :smile:
    Du lernst dabei die Leute auch besser einschätzen.


    Ich find's super dass Du übst mit Deinem Wuffel :bindafür:


    Auch kleine Hunde sind abschreckend. Grad im Dunkeln :D

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