Was haltet ihr vom "Clickern"?

  • @Esiul: das mit dem Alleinbleiben hast du ohne das typische „Sekundenweise aufbauen gemacht?“ und wenn dein Hund gebellt/gejault hat wenn du gegangen bist?

    Mein Hund hat nicht gejault oder gebellt. Wenn er brav gelegen ist, habe ich einfach kurz das Zimmer verlassen, mir was zu trinken geholt, bin wieder ins Zimmer gegangen und hab mich hingesetzt, ohne dass irgendetwas spannendes passiert ist. Natürlich bin ich nicht von Anfang an lange weggeblieben. Aber an welcher Stelle ich da belohnen oder clickern hätte sollen, ist mir einfach nicht klar. Ich baue erst gar keine Erwartungshaltung bei solchen Dingen auf, weil es einfach komplett langweilig für den Hund sein soll, dass ich komme und gehe.

  • ich finde es ist ein großer Unterschied ob ich mich freue und dem Welpen das zeige, oder ob ich mit dem clicker daneben stehe.
    Ohne das genau begründen zu können....
    Clicker ist halt kein Ersatz für echte Emotionen. Und die braucht es ganz viel lernen.


    Wenn meine Mutter stolz auf mich ist, kann der Lehrer noch so viele Einsen (Benotung als Methode) ins Klassenbuch eintragen. Das Gefühl, meine Mutter stolz gemacht zu haben, oder stolz auf mich selber zu sein, kann keine Note ersetzen.


    Und das ist auch ein wenig die Gefahr wenn man nur clickert oder andere Methoden verwendet denke ich.

    Du hast da Belohnung und Belohnungsankündigung (Clicker) durcheinander...

  • Mein Hund hat nicht gejault oder gebellt. Wenn er brav gelegen ist, habe ich einfach kurz das Zimmer verlassen, mir was zu trinken geholt, bin wieder ins Zimmer gegangen und hab mich hingesetzt, ohne dass irgendetwas spannendes passiert ist. Natürlich bin ich nicht von Anfang an lange weggeblieben. Aber an welcher Stelle ich da belohnen oder clickern hätte sollen, ist mir einfach nicht klar. Ich baue erst gar keine Erwartungshaltung bei solchen Dingen auf, weil es einfach komplett langweilig für den Hund sein soll, dass ich komme und gehe.

    ok da hast du Glück :-)
    Ich muss tatsächlich sekundenweise aufbauen, mache es ansonsten aber wie du. Ich glaube, das kannst du nicht ordentlich clickern. Das würde höchstens contraproduktiv werden, weil der Hund in Erwartungshaltung hibbelig vor der Tür sitzen würde.

  • Ich find auch, Clickern (Shapen) ist ne tolle Sache und einfach sehr hilfreich. Die Anfänge sind halt relativ schwer, weils Verständnis und gutes Timing braucht. Haben Hund und Halter Erfahrung kann man dem Hund unzählige Dinge beibringen.
    Ich hab meinem Hund genau 2 Tricks per Clicker beigebracht. Fußlaufen für ne Prüfung und Zwischen meinen Beinen einparken wenn wir in Bus und Bahn unterwegs sind. Waren auch die ersten beiden Sachen, die er wirklich (neu) erlernen musste, da bot sich das einfach an in der HuSchu ganz entspannt beizubringen.
    Alle anderen nützlichen Verhalten wurden übers Locken, Einfangen oder Stimulieren gelehrt.

  • Manfred: wie mein lieblingstrainer in zwei sätzen immer sagt: erste Lektion, wir üben mal das loben. - Ok. als "loben" heisst, der Hund freut sich... wir üben nochmal das loben.


    wenn du also den Hund bestätigst, ist es positive Konditionierung. wenn du ihn für Verhalten bestätigst, das du häufiger sehen willst, ist es operante Konditionierung.
    Wenn du die Bestätigung durch einen Verstärker ankündigst hast du den Marker (clicker, Markerwort)


    echtes lob braucht (m.E.) bei sozialen Wesen auch echte Emotion.
    Jeder kann das mal probieren: neuen Trick ausdenken


    1. loben mit stimme
    2. loben mit Leckerli werfen ohne stimme
    3. loben mit stimme und Leckerli
    gucken wann Hundi besser/schneller und nachhaltiger lernt. (Ist auch typfrage, aber klappt im Prinzip immer)

  • Grundkommandos zu clickern ist sinnvoll.


    Aber ich für meinen teil kommuniziere kaum über Kommandos. Ich weiß nicht...
    Ich rede halt (verbal und nonverbal) mit dem Hund im Alltag, Kommandos brauchen wir relativ wenige.


    Muss aber auch sagen dass ich mich kaum noch an die Zeit erinnere als Arek hier einzog.
    Irgendwie hat er ja auch Nein usw lernen müssen. Ich weiß dass ich es nicht gezielt geklickt und geübt habe. Also wirklich methodisch war ich da nicht. Vielleicht hatte ich auch nur Glück mit dem Hund der schnell versteht..

  • Hi, also mit meinem Ronjahund habe ich in verschiedenen Erziehungsphasen mal über Clicker und mal über Markerwort (suuuper - um Verwechslung fein/nein) zu vermeiden) gearbeitet.


    War kein Unterschied. Wichtig bei beidem war der passgenaue Einsatz nach erwünschtem Verhalten (Timing). Und natürlich das pünktlich kommende Leckerli :headbash: Ronja ist superschlau und weiß üblicherweise genau, was erwartet wird. Ob sie es macht ...


    Mein Lillyhund hat Angst vor dem Clickgeräusch. Also gibt es bei uns in der Praxis nur noch das Markerwort. Sie kommt ursprünglich von der Straße und ist seit 16 Monaten bei uns. Bei jedem lieben Wort blüht sie auf und strengt sich doppelt an. Da brauchen wir keinen Clicker :herzen1:


    Wichtig: Üben über positive Verstärkung. Und lass Dich nicht von Leuten beirren, die das „Bestechung“ nennen.


    LG Nicole

  • Ich bin froh, dass mir hier mal jemand nahe gelegt hatte, Clickertraining zu beginnen.
    Es ist super einfach und (bei meinem Hund) super effektiv.
    Der einzige Nachteil ist eben, wenn man im Alltag den Grundgehorsam clickern möchte, dass man den Clicker permanent in der Hand halten müsste.
    Aaaaaaber, man kann statt einem Clicker auch einfach ein Markerwort aufbauen, welches dann genauso funktioniert wie der Clicker, nur das man eben nicht darauf angewiesen ist, den Clicker auch immer dabei zu haben.
    So nutze ich für meinen Hund im Alltag ein Markerwort und beim einüben von Tricks den Clicker. Beides möchte ich auch nicht mehr missen.

  • echtes lob braucht (m.E.) bei sozialen Wesen auch echte Emotion.

    Genau daran ist das Clickern bei uns gescheitert.


    Ich hab mich brav an die überall genannte Regel gehalten, beim Clickertraining den Schnabel zu halten. Also Schweigen im ganzen Raum. Nur unterbrochen vom Click und Lilis Krallen auf dem Laminat, wenn sie sich ihr Leckerchen holte.
    Ich konnte an ihrem Schwanzbarometer genau sehen, wie ihr Enthusiasmus trotz Erfolg (C+L) sank.


    Hab es dann im Test mal ohne Clicker gemacht und nur meine bis dahin immer benutzten Lobwörter über sie geschüttet. Unterschied wie Tag und Nacht. Sie war viel aufgeweckter, aufmerksamer und lebhafter bei der Sache. Seitdem machen wir es ohne Clicker weiter.
    Nur um es zu erwähnen: Wir haben kein festes Markerwort. Bei mir gibt es Fein, Feinfein, Prima, suppa, tolles Mädchen, feine Maus, und ganz oft in die Hände klatschen (eher wie applaudieren, weniger wie Fliegen fangen oder Katze verscheuchen). Ich denke, die Worte sind ihr Hupe, sie sieht an meinem Gesicht (und am Klatschen), dass sie es toll gemacht hat.


    Oft genug ergibt es sich dabei auch, dass sie gar kein Leckerchen will. Das Lob und meine Freude darüber scheinen ihr zu genügen.

  • ich liebe den Clicker aber im Alltag, sprich bei der Erziehung kann ich damit nichts anfangen- da hab ich einfach Markerwörter. Liegt einfach daran dass ich den Clicker im richtigen Moment eh nicht zur Hand habe und ich die Jungs eh nur nebenbei ein bissl erzogen habe.
    Im Sport hingegen gibt es für mich wenig das sinnvoller ist.

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