Welpe knurrt aus Angst

  • Kann das kleine denn mal draussen rumlaufen und schnüffeln ohne angeleint zu sein?
    Freie Bewegung, freies Erkunden gehört dazu (einen Welpen aus so einer Aufzucht zu kaufen ist wirklich ein großer Fehler! Dass ein Chi schon mit 8 Wochen abgegeben wird, ist auch ungewöhnlich - kennst du dich mit Unterzuckerung etc aus?)


    Wenn schon unbedingt immer Leine, dann nimm ein Geschirr und mache eine ganz dünne, lange Schleppleine dran.


    Dein Hund hat zwar Nachholbedarf, aber braucht auch Zeit. Geh jetzt bitte nicht hin und zwinge ihr alles mögliche auf - v.a. bei Hundekontakt musst du wirklich schauen, dass sie keine angst bekommt, das ist mit Kleinsthunden nicht so einfach.


    Jetzt ist der Winter ja endlich doch mal vorbei, dann wird es einfacher.


    Ich würde einen ängstlichen Hund immer schützen (von der Gefahr abwenden, körperlich abschirmen), Ignorieren finde ich absolut daneben.


    Für den Ta - Zuhause eine Schlafbox (offene Tür!) einführen, da immer was leckeres reintun - und diese Box dann mit zum TA nehmen.

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    Hi


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    • Ich bin schon der Meinung, dass man durch "falsches" Sicherheit geben bzw. Beruhigen die Unsicherheit des Hundes verstärken kann.

      Bleiben wir bei dem Bsp.
      Man kann durch Zugabe von Leckerlies die Unsicherheit nicht vertsärken.
      Angst ist ein negatives Gefühl, Leckerlie lösen (meist) ein positives Gefühl aus.


      Man KANN ein negatives Gefühl nicht verstärken, indem man etwas positives dazu gibt.
      wenn ich nen Gruselfilm gucke habe ich Angst, wenn ich dabei super leckere Sahnetorte esse, habe ich nicht noch mehr Angst.


      Man kann die Unsicherheit nur verstärken, indem man etwas negatives dazu gibt.
      (Wenn der Halter sich plötzlich irrational verhält, selber hektisch los streichelt, die Stimme unsicher wird, ein ängstlich wirkender Halter kann keine Sicherheit bieten und der Welpe hat nicht nur vor dem TA angst, sondern plötzlich auch vorm halter - 2x negative Emotionen)


      ABER ich bin trotzdem der Meinung dass ein Leckerlie zu geben, wenn der Hund auf dem Schoß knurrt, suboptimal ist.
      Die Sahnetorte beim Gruselfilm macht meine Angst auch nicht weg. Das leckerlie - sollte es denn angenommen werden, macht meist eine Situation nicht besser wenn der Welpe schon so weit drin ist dass er knurrt.
      Leckerlies sind ja nun auch nicht das Allheilmittel.


      Da ist "echte" unterstützung in der Unsicherheit (ruhig auf Hund eingehen, aus der gefahrensituation bringen wenn möglich, schützen) viel angebrachter und effektiver.


      (Wenn ich Angst habe stopft mein mann mich ja auch nicht mit Sahnetorte voll, sondern hält meine Hand, redet ruhig mit mir)


      Leckerlies, um Situationen schön zu füttern, bringen dann etwas wenn der Hund noch nicht so emotional in einer Situation drinne ist dass er knurren muss.


      Z.B. wenn er selber durch die TA Tür geht, dann ein leckerlie, wenn er ruhig auf dem TA-Tisch steht und skeptisch ist auf das was passiert, dann kann schönfüttern auch helfen.


      @Dackelbenny
      Mit dem Rest deines beitrags gehe ich aber voll mit! :bindafür:

    • Angst ist ein negatives Gefühl, Leckerlie lösen (meist) ein positives Gefühl aus.


      Man KANN ein negatives Gefühl nicht verstärken, indem man etwas positives dazu gibt.


      Man kann die Unsicherheit nur verstärken, indem man etwas negatives dazu gibt.

      Mit dem Negativ und Positiv-Zeugs hab ich es nicht so, das ist mir zu kompliziert. Da steig ich auch bei der negativen Strafe und positive Strafe und negative Verstärkung und positive Verstärkung nicht durch.


      Ich gehe da nach meinem Bauchgefühl und das sagt mir, dass ich einen Hund nicht mit Steicheln/Leckerlies dafür belohnen soll wenn er Angst hat.
      Bei Sina bin ich damit sehr gut gefahren.

    • Leckerlies sind in Angstsituationen nur dann hilfreich, wenn der Hund noch in der Lage ist eine Ersatzhandlung auszuführen, also z.B. für "Sitz" oder "Pfote" belohnt werden kann, statt für knurren oder flüchten.


      Anton hat so erfolgreich seine Angst vor einer Statue verloren :smile:


      Wenn der Halter sich plötzlich irrational verhält, selber hektisch los streichelt, die Stimme unsicher wird, ein ängstlich wirkender Halter kann keine Sicherheit bieten und der Welpe hat nicht nur vor dem TA angst, sondern plötzlich auch vorm halter - 2x negative Emotionen

      Genau darauf läuft es sehr leicht hinaus, wenn Halter ihre ängstlichen Hunde "beschützen" wollen.


      Ich denke aber, dass ein Hund in der Situation nicht unbedingt Angst vor dem Halter bekommt, sondern viel eher in seiner Angst bestärkt wird, weil er meint, der Halter hat auch Angst vor dem TA (dem Auto, dem Feuerwerk, der flatternden Zeitung...) und kann ihm deshalb keinen Schutz bieten.


      "Ignorieren" ist da oft der bessere Rat, denn das muss ja nicht bedeuten, dass man den Hund allein lässt, sondern dass man da ist, Ruhe ausstrahlt, Körperkontakt zulässt.


      Wenn ich mich im TA-Wartezimmer freundlich mit jemand anderem unterhalte oder eine Zeitschrift lese, während er auf meinem Schoß (oder je nach Größe an meine Füße geschmiegt) sitzt, versteht mein Hund eher dass er sich in nicht bedrohlichen Situation befindet, als wenn ich ihn jetzt streichele, auf ihn einrede, oder mit Leckerlies füttere.

    • Mit dem Negativ und Positiv-Zeugs hab ich es nicht so, das ist mir zu kompliziert.

      Das braucht's dazu an sich auch gar nicht :smile:
      Fakt ist - nachgewiesen - dass Du nicht mehr Angst vorm Gewitter bekommst, wenn ich Dich in den Arm nehme.
      Du wirst allerdings auch nicht weniger Angst vorm Gewitter haben.
      That's it.


      Die Schlussfolgerung ist an sich nur, dass man kein Lebewesen wegschubsen muss, wenn es Angst hat, etwas überspitzt formuliert. Nähe und Sicherheit bieten ist nicht falsch und beeinflusst die Körperchemie nicht.




      Man kann jedes gezeigtes Verhalten fördern und verstärken. Damit arbeiten wir ja, eigentlich immerzu. Das ist aber eine andere Baustelle und DAS ist das Gute daran :smile:

    • Ein Hund, der wirklich Angst hat, wird kein Futter annehmen.
      Und auch streicheln finden viele Hunde eher nervig als belohnend in de Situation.


      Schönfüttern funktioniert nur bei Sachen, die der Hund zwar blöd findet, aber grundsätzlich keine Panik dabei hat.
      meinen Hund kann man z.B. gar nix schön füttern, der nimmt auch kein Futter, wenn er was nur blöd findet. Scheren oder Geschirr anziehen macht ihm keine Angst, aber Futter will er keins haben, und er kann das zwar gut ertragen, kann sich selbst das Geschirr anziehen (also Kopf durchstecken), auf den Tisch klettern - aber er wird es eben nie mögen. Meine Wurst kann ich da behalten.


      Meinem Dackel dagegen konnte man alles schönfüttern und der hatte auch vor nix wirklich Angst - und WENN, dann ging der sofort auf "ich zeigs dir" während der Pudel immer auf rückzug geht.


      Und das, obwohl der Dackel aus einer beschissenen Haltung kam und eigentlich hätte voll gestört sein müssen, das Pudel-Sensibelchen dagegen ist gut aufgezogen worden.



      Es ist extrem situativ und individuell. Gerade bei jeglicher Angsthematik muss man sehr !!! vorsichtig sein mit Pauschalaussagen und ganz genau den Einzelfall anschauen.


      Ein Welpe, der in so einer Situation knurrt, hat aber kein Angstproblem, sondern ist völlig normal und sollte einfach beschützt werden, auf keinen Fall von Fremden betatscht werden und der darf auch mal knurren.

    • Mit dem Negativ und Positiv-Zeugs hab ich es nicht so, das ist mir zu kompliziert. Da steig ich auch bei der negativen Strafe und positive Strafe und negative Verstärkung und positive Verstärkung nicht durch.
      Ich gehe da nach meinem Bauchgefühl und das sagt mir, dass ich einen Hund nicht mit Steicheln/Leckerlies dafür belohnen soll wenn er Angst hat.
      Bei Sina bin ich damit sehr gut gefahren.

      Hierbei geht es aber nicht um "Negativ- und Positiv-Zeugs". Wenn du es damit nicht so hast, dann beschäftige dich doch damit, ansonsten ist jegliche Erklärung einfach unsinnig... Es geht schlicht darum, einen Hund der Angst hat nicht noch mehr zu ängstigen. Das geht mit Futter oder Streicheln einfach nicht, weil Futter und Streicheln nicht per se schlecht ist.


      Man kann natürlich über das Ziel hinaus schießen, indem man den Hund in einer schlimmen Situation zusätzlich zu sehr bedrängt/sich selbst zu sehr aufdrängt. Aber die Aussage "Angst belohnen" ist einfach kritisch, viele Leute helfen so ihren Hunden überhaupt nicht (mehr) weil sie genau davor Angst haben und lassen ihre Hunde in ängstigen Situationen allein.

    • Genau. Für mich ist diese Pauschalaussage "Angst darf man nicht belohnen" genauso irreführend und schädlich wie das Dominanz-Dings.


      Was man nicht tun sollte, ist den Hund in seiner Angst zu bestätigen, indem man selber ängstlich agiert - bestes Beispiel: Oh gott da kommt ein Hund, Hilfe, schnell ins Gebüsch springen und verstecken - und dann wundern, dass das Leinenpöbeln schlimmer wird. Das ist so ein Klassiker.


      Genau wie bei dem Dominanz-Thema, da wissen wir auch alle, dass es durchaus mal Situationen gibt, wo man dem Hund sagt: Ich glaub es geht los! Natürlich versuchen auch Hunde mal ihr Ding durchzusetzen, testen Grenzen, natürlich muss man sich auch mal als "Chef" beweisen. Das kann man durchaus als Dominanz-Thema identifizieren. Aber es ist eben situativ und individuell sehr unterschiedlich- pauschal: Mit Dominanz muss man so und so umgehen, das geht einfach nicht.


      Genauso ist es mit Situationen, bei denen die Motivation Angst und Unsicherheit ist.


      Das Blöde ist: Anfänger lesen dann: Man darf den Hund bei Angst nicht belohnen und handeln so - und machen genauso viel falsch, wie wenn sie dem ganzen Dominanz-Scheiss anhängen.


      Das wichtigste ist Empathie. Und gesunder Menschenverstand. Und dem kann man auch auf die Sprünge helfen, indem man dazu lernt.


      Das ganze positiv-negativ Ding ist einfacher zu verstehen als ein Kochrezept, und das liesst man sich doch auch mal durch bevor man Kuchen backt.... oder so.

    • Trotzdem bin ich persönlich der Meinung, dass man durch falsches Handeln den Hund in seiner Angst/Unsicherheit bestätigen kann, auch wenn einige sagen, dass das nicht möglich ist.

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