Gefährlicher Hund, aber niemand unternimmt etwas dagegen

  • Das ist aber so ungefähr das Letzte, was ich mit diesem Video erreichen wollte.Püppi wäre kreuzunglücklich ohne ihre "Familie", die Puten.
    Püppi wäre kreuzunglücklich, wenn sie das, was ihr Leben ist, nicht mehr ausleben dürfte.


    Püppi ist genau so herzallerliebst und gelassen, weil sie das tun darf, wofür diese Hunde nun mal da sind.


    LG, Chris

    Dann habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich würde niemals nicht diesen Hund von der Herde entfernen wollen. Es ist eine Ausdrucksweise, wenn jemandem etwas gut gefällt, dass man den dann am liebsten mit heim nehmen würde. Bitte nicht wörtlich nehmen! :ops:

  • Schade, dass man nicht erfährt, ob Püppi noch einen hündischen Gefährten bekommen hat. Oder weiß jemand mehr?

    Hat sie:
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    Die FB-Seite vom Weidehof Tiefel:
    ?hc_ref=ARRDrqYyv5an3auIoT_usHlvUo1HiHr8NBLOp9obMTMuqIJTm-nqmSxZJPzvrFof5A8


    2 ist immer die Mindestbesetzung - so, wie es die Trainerin in dem Video auch sagt.
    Auch ein HSH ist ein Hund und sieht sich nicht, wie so oft behauptet als Schaf, Pute oder Rind. Entsprechend benötigt er dringend einen gleichwertigen Sozialpartner.


    LG, Chris

  • Vorausgeschickt:
    In der Sache sind wir uns einig, ich weiss ... abba:

    und möchte jedes Mal den Kangal klauen (Püppi als Name für einen Kangal ist auch genial!). So und nicht anders erlebe ich die Herdenschützer. Auf dem Tierhof haben wir derzeit zwei Kaukasen(mixe) und bis vor einem Jahr gab es die tollste Kangalhündin der Welt. Sie lernte meinen Hund kennen, als sie schon lange dort wohnte, und die zwei wurden sofort beste Freunde. So viel zum Thema "Kangals fressen fremde Hunde".

    genau auf solche Worte hat der nächste Interessent nur gewartet!

    (Glaubst Du nicht? Doch .. isse so)


    Und weil man darauf wartet, ist das der Grund, warum ich mir persönlich so etwas verkneife. Und nicht nur das verkneife ich mir, sondern auch für mich selbst eine solche Anschaffung. Dabei mag ich sie, die HSHs und jupp, auch den Kangal finde ich faszinierend.


    Doch Schuster, bleib bei Deinen Leisten, ein Leben wie bei @Chris2406 kann ich nicht bieten. Obwohl ich ländlich wohne, nach unserem Grundstück nichts mehr kommt und der Schäfer seine Schafe dort platziert *1.


    Muss mich als Mensch stets in der Lage sehen, im Zweifelsfall meinem Hund auch körperlich etwas entgegensetzen zu können, statt wie ein kleineres Gewicht an der Leine im Wind zu flattern. Und zwar in JEDER Situation. Man weiss nie, was auf einen zukommt (nein, meine jetzt nicht die Hunde), sondern Situationen aus dem Leben (das kann ein Betrunkener sein, der wackelige Scheinangriffe ausprobiert ... was weiss ich ...), mit denen Hund und Halter so im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden.


    Dass es sich bei den Hunden von @Chris2406 um das Ergebnis einer optimalen Haltung, nebst einer sehr sachkundigen und aufwändigen Sozialisation- und Erziehungsphase handelt, das blendet man aus. Kriegt man alles schon irgendwie hin. Alle anderen Kommentare, Mahnungen, werden ausgeblendet. Nicht für eine einzige Millisekunde kommt man auf die Idee, dass sich im Filmchen alle gerade optimal verhalten, es im Leben aber oft so nicht läuft.


    So sprachs Interessentlein und schlägt blitzschnell die ebay-Kleinanzeigen auf, denn: sind am Ende doch alles nur Übertreibungen gewesen, nur sanfte Schafsriesen im Hundekostüm. Selektive Wahrnehmung, Tunnelblick, nur Information behalten, die in den Kram und das Weltbild passen.


    Das ist genau der Grund, warum ich bei solchen Aussagen förmlich Pickel bekomme ... Das ist nicht gegen Dich, Sunti. Doch auch hier im Hundeforum, inmitten von diskussions- und informationsbereiten Hundeleuten vergisst man doch schnell, wie es in der Normalität aussieht (auch eine Form von Tunnelblick).


    Dagegen setze ich jetzt folgenden Link:
    welt_der_herdenschutzhunde.pdf
    (auch wenn ich damit nerve)


    "Hundehalter haben die Pflicht, vorausschauend in die Zukunft zu planen (regelmäßiger Kontakt zu Nachbarskindern und Freunden der Familie, regelmäßiger Besuch von gemischten Welpengruppen, regelmäßige Duldung von Vertrauten der Familie im Pkw, Nachbars Katze oder Kleingetier, Mofas, Skateboards, Fahrräder, Postbote, Schornsteinfeger, Lebensmittellieferant etc.). Wir unterstreichen diese Notwendigkeiten, weil wir wissen, dafl ein eventueller territorial motivierter Angriff auch nicht vor der zuvor dem Herdenschutzhund unbekannten Schwiegermutter halt macht. Überhaupt ist der Schutz des Territoriums zentraler Bestandteil eines Herdenschutzhundelebens. Sie begegnen allem außerhalb der Routine stehendem mit großem Mißtrauen…"


    Das schaffen ganz viele Menschen nicht einmal mit ihren normalen, eigentlich vor "will to please" strotzenden Wauzi. Ein nahezu überwältigender Anteil geht gar davon aus: "Ach Quatsch, alles gar nicht nötig".
    Toi, toi, toi ... sag ich da nur ...




    *1: Schafe bei uns am Grundstück, das verändert das Verhalten meiner Beaucis sofort! Dann muss ich besser aufpassen. Nicht, weil die Schafe in Gefahr wären, nein, nein, sondern wegen der Menschen, die die Schafe besuchen, streicheln und füttern wollen (ganz ähnlich auch, wenn meine über 80 jährige und aus Hundesicht schützensbedürftige Nachbarin im Garten rumwuselt ... auf uns muss man nicht wirklich aufpassen ... so die Einschätzung der Hunde ... und das ist gut ... hhhm, nicht wenige Menschen führen sich dann abba ungeliebt, nicht wahr nicht?).


    Hin und wieder klettert der ein oder andere mal über die Zäune, zu den Schafen (was immer auch in den Köpfen vorgeht). Menschen sind nahezu unkalkulierbar, die tun weder verlässlich das, was man als vernünftiger Mensch und/oder Hundekundiger machen würde, noch tun sie das, was der Hund erwartet, wenn er seine erste Stufe der Drohung aufbaut (also bevor er zur Überzeugung gelangt, noch eine Schüppe drauflegen zu müssen). Und genau das ist doch das Problem, weswegen die optimalste Planung am Ende doch noch in die Hose gehen kann. Das zeigt der Einsatz von HSHs in Gebieten, die von Touristen (mit und ohne ihren Wauzis) durchstreift werden, ganz klar und deutlich auf.


    Wenn es immer optimal und kalkulierbar laufen würde, müsste man keine Aufklärung für Besucher betreiben, keine Schilder aufstellen und in youtube keine Filmchen reinladen, wie man sich im Falle eines Falles verhalten sollte und die Lebenserwartung seines Tutnix erhöht (laufen lassen, damit er sich schnell entfernen kann ... die sind oft klüger als ihre Halter ... aber eben auch nicht immer ... auch hier, kommt es darauf an, ob Wauzi überhaupt noch richtig Hündisch kann).


    Was glaubst Du, was passiert, wenn der kleine Tutnix von Hein Blöd die Schafe ein bisserl aufmischt? (Tun die nicht, doch tun die ... man kann sich kaum vorstellen, auf was für Ideen die Menschen kommen ... und Denkst Du, es wäre gut, wenn ich gerade in der Waschküche bin? Und das, obwohl sich die meinen ansonsten auf Spaziergängen als die Gutmütigkeit in Persona zeigen? "Kleinschies" dürfen normalerweise gar reinbeissen, das merken die gar nicht. Doch sobald sie ihre Aufgabe im Schutz ergreifen, ist es vorbei. Und selbst ein nicht wirklich ernsthaft gemeinter, einziger Korrekturbiss kann bittere Folgen haben ... )

  • Ich habe bisher leider keine netten Kangals kennen lernen dürfen, eben weil sie völlig unpassend gehalten werden. Hier gibt es (meines Wissens) keinen einzigen Kangal, der das macht, für das er geschaffen ist. Wenn man hier einem begegnet, dann nur als Ersatzeinsatz für Listenhunde.



    Im Grunde ist es ja egal um welche Rasse es geht: Unterm Strich ist es ein großer Hund, der nicht ausreichend gesichert wird und somit anderen Hunden (und auch potentiell Menschen) schadet.

  • Kleinstädtisch, ja. Mit viel Land und Grün drumherum und auch mit Schafen und Rindern. Aber es gibt halt hier (NRW) noch keinen Grund sich um Wolfabwehr zu bemühen, als gibt es (meines Wissens wieder) noch keine HSHs im EInsatz. Nur in Privathaltung eben.

  • als Ersatzeinsatz für Listenhunde

    Exakt so kenne ich das überwiegend leider auch ... mehr ein Statussymbol.


    Kangal am Vieh eher selten. M.W.n. hier in der Schweiz keine einzige Gruppe der Rasse im Einsatz, sondern Maremmano Abruzzese, Pyrenäenberghunde, den Kuvasz dann recht häufig auch zivilisationsnäher, als Hofhund (oder wie immer man das ausdrücken mag)

  • Dass es sich bei den Hunden von @Chris2406 um das Ergebnis einer optimalen Haltung, nebst einer sehr sachkundigen und aufwändigen Sozialisation- und Erziehungsphase handelt, das blendet man aus.

    Ja, das stimmt, das tun die Meisten tatsächlich. Grad in der Wolfsdiskussion denken immer noch sehr viele Menschen, dass man halt die Hunde in die Herde schubst und alles wird gut.


    Nein, so ist das nicht, da steckt mächtig viel Arbeit hinter - besonders in so Lagen wie meiner: am Dorfrand, sprich das ganze Dorf hat was davon, wenn meine Mc`s agieren müssen und dann noch in einem Tourismus-Gebiet mit Wanderern und Wintersportlern. Herdenschutz und die Bindung ihrer Herde erarbeiten können die Hunde auch so, wenn das Hundeteam zusammenpasst und wenn sie Zeit genug haben, Erfahrungen zu sammeln, während sich die Wölfe grad erst ausbreiten - sie umfeld-tauglich machen, damit sie sich an den vielen Umweltreizen tagsüber nicht aufreiben, dafür brauchen sie Unterstützung.

    gibt es (meines Wissens wieder) noch keine HSHs im EInsatz

    Doch, auch in NRW sind da schon viele Tierhalter mit HSH im Einsatz zugange.
    Hier bei Pferden:
    Hunderudel als Wolfsabwehr: Herdenschutzhunde bewachen Pferde in Hennef | General-Anzeiger Bonn


    Die Vorsitzende des nrw-Schafzuchtverbandes Frau Humpert arbeitet ebenfall bereits mit HSH, das ist die Schäferin, die man in dem Quarks & Co-Beitrag vor ein paar Tagen sehen konnte:
    Herzlich willkommen in der Schäferei Humpert - Ökologie und Artenschutz auf ganzer Linie


    Hier mal ein "goodie":
    9b24fdec278c0.jpg


    LG, Chris

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