Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen

  • Hm, möglicherweise war es zuerst „nur“ der entzündete Ellbogen.
    Aber du schreibst von einem Urlaub in Südfrankreich. Wurde auf die diversen Krankheiten getestet, die Hund sich im Süden einfangen kann?


    Alles alles Gute!

  • Mein Dackelrüde hatte eine chron. Magenschleimhautentzündung, das wurde mittels Kontrastmittelröntgen festgestellt.

    So, jetzt sitze ich am PC und kann ein bisschen mehr dazu schreiben.


    Bei Benny hat sich das so geäußert, dass er immer wieder mal zwischendurch komisch ging, nicht schneller laufen wollte, nicht springen und ich dachte, er hätte was am Bewegungsapparat. Gefressen hat er immer ganz normal. Nur der Kot war hin und wieder mal etwas weicher oder er hatte mal Durchfall. Der Bewegungsapparat wurde dann untersucht, aber natürlich nichts gefunden und an diesem Tag war er wieder quietschfidel.
    Blutbild war wahrscheinlich i.O. weil er an diesem Tag an dem wir den TA-Termin hatten, keine Probleme hatte und einige Tage vorher auch nicht.
    Einmal ist er sogar einfach umgefallen vor lauter Bauchschmerzen. Die Schmerzen waren mal leicht, mal stark, mal komplett weg, halt immer so, dass beim TA nichts festgestellt werden konnte.
    Erst als ich mit dem TA ausgemacht habe, dass ich sofort auf der Stelle bei ihm antanze wenn Benny Symptome hat und auch dann sofort drankomme, wurde festgestellt, dass er Bauchschmerzen hat und dann wurde ein Kontrastmittelröntgen gemacht und es hat sich herausgestellt, dass er eine chron. Magenschleimhautentzündung hat.

  • Das kann ich absolut bestätigen. Bei unserer IBD Hündin äußert sich ein Schub genauso, sie hat dann auch Gastritis. Sie hat keinerlei Durchfall, ich bin inzwischen sehr schnell mit Schmerztabletten, sie bekommt Novalgin weil das wirklich extrem schmerzhaft ist. Bei uns wurde das allerdings durch eine Spiegelung bestätigt.

  • Mir wäre das jetzt überhaupt nicht eingefallen, aber ich kann es bestätigen.


    Fin ist ja häufiger aber unregelmäßig unrund gelaufen. Wir waren natürlich zur Abklärung beim TA, aber knochentechnisch fand sich bei ihm ja so gar kein Grund.
    Er ist aber verdauungstechnisch sehr empflindlich und neigt zu Darmentzündungen. Nach dem letzten TA-Marathon bezüglich seiner Lauferei haben wir dann den Versuch mit Vet-Futter gestartet. Darmtechnisch ist der jetzt stabil und seither läuft der auch nicht mehr auffällig.


    Allerdings hat man bei Fin nie eine irgendwo schmerzhafte Wirbelsäule oder so feststellen können. Das war immer alles ohne Befund. Geordy hingegen hat gerade massive Wirbelsäulenschmerzen durch Fehlbelastung vom "kaputten" Knie.


    Hach, dass Hunde aber auch nicht reden können... würde so oft Diagnose einfacher machen.

  • Als ich das endlich wusste, dass er chronisch krank ist, konnte ich ihm dann immer GsD gleich helfen. Bei leichten Schmerzen hat ein Kirschkernkissen gereicht, das hat er sehr gerne angenommen und für starke Schmerzen bei denen er sich nicht mehr richtig bewegen wollte bekam ich vom TA Spritzen mit, die ich dann subkutan spritzen konnte damit die Schmerzen schnell vergehen.
    Ich habe dann ein extrem genaues Tagebuch geführt in dem ich ALLES aufgeschrieben hatte, also wann er was gefressen hat, wann er wo getrunken (nur zuhause oder auch im Bach/Fluß) hat, ob wir im Garten waren, wo genau wir Gassi waren, ob ich Rasen gemäht hatte (da fraß er nämlich immer die restlichen Rasenschnipsel) usw..
    Komisch war, dass er 3-5x die Woche Probleme hatte, aber nicht in der 1 Woche die wir im Sommer im Urlaub waren und auch im Winter nicht.
    Durch das Tagebuch kam ich drauf, dass er immer Probleme hatte wenn wir am Tag zuvor eine Felderrunde gingen.
    Der TA und ich haben dann vermutet, dass es an den Spritzmitteln liegen muss die Benny am Feldrand (ins Feld durfte er nicht) mit den Beinen abgestreift hat und dann zuhause abgeleckt hat.
    Ich bin dann mit ihm von Frühjahr bis Herbst nicht mehr auf die Felder gegangen und nur noch im Dorf und ab da hatte Benny keine Probleme mehr.

  • Der Magen ist ein guter Tipp. Fino hatte vor 3 Jahren einen Magenverschluss mit Durchstoßung der Magenwand. Das wurde zwar Operiert aber da sollten wir nochmal genauer gucken auch wenn er nie Durchfall , Erbrechen , Schmatzen oder Gebetsstellung zeigt, der Hund verdaut jeden noch so ungeeigneten Mist zu wunderschönen Haufen.Bei Bauchschmerzen war er bisher eigentlich immer sehr empfindlich und hat schon beim abtasten geschrien. In der jetzigen Sache ist er beim Abtasten des Magens völlig gelassen. Die Schmerzhafte Stelle am Bauch liegt im seitlichen oberen Bauchbereich quasi direkt unterm Rippenbogen.Der Bauch war jetzt bei allen den Untersuchungen genau einmal schmerzhaft voher immer völlig unauffällig.


    Zusätzlich zeigt er sich ja immer deutlich an speziellen Stellen der Wirbelsäule schmerzhaft. Ich bin immer noch nicht ganz davon weg das das Problem in der Halswirbelsäule liegt und dann auf den Rest strahlt. Aber dann hätte jetzt nach der langen Schmerzmittelgabe zumindest kurzzeitig der Rücken schmerzfrei sein müssen.


    Das er sich in Südfrankreich was an MIttelmeerkrankheiten eingefangen hat schließe ich fast aus. Wir waren nur im hellen im Freien, er trug Scalibor wurde mit einem speziellen Insektenspray für Hunde eingesprüht (Drei Tropfen von dem Zeug haben zumindest mich in Deutschland vor Mückenstichen am See bewahrt) und es war keine Mückenzeit nichtmal ich wurde gestochen und ich bin ein wahrer Magnet und war völlig ohne Schutz, dazu brechen MMK in der Regel nicht binnen von so kurzer Zeit aus. Mal ganz davon ab das Mücken wohl schwerlich durch seinen Plüsch kommen, da wären wir Menschen und Naikey die leichtere Beute gewesen.


    Da er aber ursprünglich aus der Türkei kommt (mit 5 Monaten nach Deutschland geschmuggelt und dann kurze Zeit später vom Vorbesitzer im Deutschen Tierheim abgegeben ) und letztmalig mit 5 Jahren getestet wurde, werde ich den Test zur Sicherheit trotzdem wiederholen lassen.

  • So, wir sind zurück aus der Klinik.


    Vorab der gesamte Bauchraum war im Röntgen , Ultraschall sowie beim heutigen Abtasten ohne Befund. Auch das erneute röntgen der Brust- und Lendenwirbelsäule war unauffällig.


    Einzig an der Halswirbelsäule fällt ein grenzwertig eng stehender Wirbelkörper auf, so das der Verdacht nahe liegt, das er einen Bandscheibenvorfall hat. Dazu passt aber irgendwie hinten und vorne nicht das der Hund nie neurologische Ausfälle gezeigt hat.


    Blut für ein großes Blutbild wurde genommen. MMK wollte meiner Tierärztin nicht testen, weil die Symptome nicht recht passen , er rundum geschützt in Frankreich war und ein Profil ja vor einigen Jahren gemacht wurde wo er negativ getestet wurde.


    Anaplasmose soll wohl so komische Symptome machen geht aber mit heftigen Fieberschüben einher und wäre eher Schubweise. Fino ist ja seit 3 Wochen dauerhaft schmerzhaft am Rücken so das sie das eher ausschließt.


    Borreliose hält sie für genauso unwahrscheinlich , weil da eher wechsel Seitige Lahmheiten auftreten und keine Lokal begrenzte Schmerzhafte Stellen entstehen.


    Dafür hat sie irgendeinen Proteinwert angefordert der Entzündungsvorgänge wohl sehr früh anzeigt.


    Die Bilder der HWS werden morgen in der Frühbesprechung nochmal mit allen Kollegen besprochen und wenn auch die zu dem Schluss Bandscheibenvorfall kommen haben wir die Qual der Wahl.


    Entweder in eine andere Klinik gehen und CT machen lassen oder bei den Tierärzten meines Vertrauens Kontrastmittel ins Rückenmark spritzen und dann röntgen um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen. In beiden Fällen würde auch noch Liquor entnommen und untersucht werden um eine Entzündung auszuschließen.


    Wenn der Bandscheibenvorfall bestätigt wird, wird die Halswirbelsäule an der betroffenen Stelle versteift , so das eine Entlastung stattfindet und Fino hoffentlich wieder Schmerzfrei ist.


    Morgen telefonieren wir nochmal mit einander, damit wir den weiteren Fahrplan festlegen können.

  • Anaplasmose soll wohl so komische Symptome machen geht aber mit heftigen Fieberschüben einher und wäre eher Schubweise. Fino ist ja seit 3 Wochen dauerhaft schmerzhaft am Rücken so das sie das eher ausschließt.

    Ich würde wahrscheinlich trotzdem auf Anaplasmose testen. Fins Halbschwester hat Anaplasmose. Von Fieberschüben weiß ich aber nichts.
    Am Dienstag war ich mit Geordy bei einer für mich neuen Physio. Die hat mir erzählt, dass sie bei ihrer eigenen Hündin 4 (!) Jahre lang rumgedoktert haben, bis endlich mal auf Anaplasmose getestet wurde und das war es dann. Wahrscheinlich war also das klinische Bild auch nicht wirklich nach Lehrbuch.
    Ist mir natürlich klar, dass Du womöglich zu all den bisherigen Kosten und womöglich noch hohen kommenden Kosten, damit eventuell noch welches unnütz ausgibst. Aber bevor man da an die Wirbelsäule geht...


    Ich wünsche Dir auf jeden Fall Klarheit und möglichst rasche Besserung!

  • Die Kosten sind zweitrangig , das CT was ansteht um den Bandscheibenvorfall zu bestätigen bevor man operiert gibt es ja auch nicht gratis. Meine Tierärztin hat mir nur einfach sehr deutlich und verständlich erklärt das Anaplasmose bei Fino wohl nicht der Auslöser ist sondern eher diese Halswirbelsäulen Sache.
    Es macht also Sinn erstmal das wahrscheinlichste abzuklären. Wenn beim CT rauskommt das das Rückenmark nicht gequetscht ist dann kann man immer noch auf Anaplasmose testen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!