L-Tryptophan: Pro & Contra

  • Hm... Schon interessant.


    Ich esse viel Rind, Fisch, Walnüsse, Brokkoli und Obst. Alles (stark) tryptophanhaltige Lebensmittel. Es reicht anscheinend nicht.
    Was soll ich denn da noch tun, wenn die "natürlichen Zuführmechanismen" nicht funktionieren?


    Ich möchte nochmal betonen, dass ich weder beim Hund noch bei mir leichtfertig da ran gehe.Ich ernähre sowohl mich, als auch meinen Hund gesund und so abwechslungsreich wie möglich.Ich achte bei uns beiden auf genug Schlaf und Bewegung, generell auf ein "gesundes Leben". Aber anscheinend reicht das bei uns beiden einfach nicht aus.


    Was braucht es denn deiner Meinung nach noch, um solche Zusätze zu legitimieren?

  • Ich habe keine Ahnung - es hat mir hier ja auch für meinen Hund niemand sagen können, wie man denn die Vorräte wirklich genug 'natürlich' auffüllen würde, wie/ob man es überhaupt testen könnte.
    Es hieß eher - natürlich ist das gar nicht möglich, man müsste Massen an Bananen und Cashews vertilgen. (??? Was hat die Evolution da falsch gemacht)


    Mag' sein, dass es bei Dir nicht genügt.


    Aber im DF wird irgendwie gerade sehr oft so gesagt: "Probiere es doch einfach mal aus." Und NW-frei ist es halt eben auch nicht für alle.


    Es wird gefühlt für mich halt eher der bequeme Weg gewählt - das ist ja ganz harmlos und ungefährlich, also werfe ich es mal ein. Und dann gibt's vielleicht tatsächlich ne Wirkung. Klar, wenn es denn wirkt, wirkt es natürlich auch, wenn man evtl. temporär irgendwie ne leichte Unterversorgung hat.
    Genauso wie Kaffee bei den meisten Menschen besonders wirkt, wenn sie sonst keinen Kaffee trinken.


    Ich find es einfach nach wie vor strange, dass diese 'Ich nehme es jetzt einfach mal' - Mentalität vorgeschlagen wird, statt erstmal Ernährungstipps zu geben z.B. .
    Wenn man denn davon Ahnung hat - ich hab's nicht.


    Wie gesagt - hat nichts mit Dir persönlich zu tun.

  • Ach, ob da die Evolution soviel mit zu tun hat... die ist schließlich auch nicht auf unseren aktuellen Alltag ausgelegt, nicht auf Nachtschichten, Zeitumstellung, Großstadt, usw. Und bzgl der Hunde hat da ja nun mehr der Mensch die Hand im Spiel bei der Zucht, als die Natur oder die natürliche Auslese.


    Die allermeisten User hier haben bereits alles mögliche an Machbarem ausprobiert, auch Ernährungsumstellungen.
    Und ja, ich finde, es ist völlig legitim dann auszuprobieren, was im Normalfall nicht schaden kann!
    Wer das nicht will, machts halt eben nicht.


    Ich glaube, dass manche Hunde, und auch Menschen, einfach mehr Tryptophan verbrauchen, als andere, und daher schlicht einen größeren Bedarf daran haben. Und den kann man eben nicht mehr über die Nahrung decken, ohne dass es auch wieder künstlich generiert werden müßte.
    Es hilft, das reicht mir als Rechtfertigung völlig aus.

  • Ich frage mich eher, warum sollte man es sich unnötig kompliziert machen?


    Es ist wirklich nicht so, dass hier ständig jedem geraten wird, man solle dem Hund und sich doch einfach ein paar Pillen verarbreichen und alles wäre wieder gut. Wenn du das so liest, liest du scheinbar sehr selektiv. Ich habe das noch nirgends gesehen :ka:


    Weil du das Kaffeebeispiel bringst - ich vertrage Kaffee gar nicht. Ich bekomme davon Herzrasen und Bauchschmerzen, aber nur weil ich den nicht vertrage, ist er doch nicht allgemein gefährlich. Leute, die mir sagen "Trink morgens nen Kaffee, dann biste schneller wach!" sind doch nicht dafür verantwortlich, wenn ich den Rat befolge und es mir danach schlecht geht.


    Man sollte schon noch selber denken und dann entscheiden, ob es für einen selbst und den eigenen Hund Sinn macht oder eben nicht und das traue ich hier durchaus jedem zu.
    Hier ständig anzuprangern, dass wir es uns ja so einfach machen würden, finde ich fast schon unverschämt und erinnert mich arg an diese sinnlosen Kastrationsdiskussionen, wo einem auch vorgeworfen wird, man würde sich das Leben so einfach machen, wenn man einen Hund ohne medizinische Indikation kastrieren würde.
    Wo willst du denn da die Grenze ziehen?
    Macht man es sich auch einfach, wenn man bei Schmerzen Schmerzmittel nimmt, weil man könnte sie ja auch einfach aushalten? Oder wenn man zur Beruhigung einen Baldriantee trinkt? Dürfen Menschen mit Depression dann auch keine Medikamente mehr nehmen, die ihnen helfen, weil es muss doch auch anders gehen?
    Es ist doch okay, wenn du das für dich oder deinen Hund nicht willst, aber warum ist es schlimm, wenn andere eben diesen Weg über gezielte Supplementierung gewählt haben?

  • Nanu, ich habe doch gar nicht gesagt, dass es gerechtfertig sein müsste.
    Warum liest hier jeder irgendwie nur nen Angriff?


    Und was soll unverschämt sein - ich sage nicht, dass jeder es sich leicht machen würde, nur dass man evtl. zu wenig reflektiert. Immer diese Ausdrücke, man ist gleich unverschämt.


    Ich habe niemanden persönlich angegriffen - und niemanden gesagt, dass ich mir anmaße darüber zu urteilen, ob es bei DIESER EINEN PERSON jetzt notwendig ist, oder nicht.


    Da ist es eher unverschämt, mir sowas unterstellen zu wollen.


    Und ja, ich habe auch ne Freundin, die verträgt keinen Kaffee und nein, deshalb verurteile ich keinen Kaffee.


    Es wurde mehrfach erwähnt, es sein ne Aminosäure, ganz natürlich, ohne Nebenwirkungen.
    Ist es halt aber einfach nicht.


    Ja, man macht es sich einfach, wenn man gewisse Dinge macht - z.B. Nasensprays im Übermaß zu nehmen, bei ner Erkältung fühlt man sich nun mal sch... und die Nase ist zugequollen. Wenn man selbst aber an Erstickungsangst leidet, dann nimmt dann das Ding halt für ein paar Tage - ist doch ok.


    Ich sagte nicht, dass ich das für mich und meinen Hund nicht möchte(also für mich vermutlich eher nicht, da ich nicht so stressanfällig bin, bzw. anders für Ausgleich sorge), ich sagte die ganze Zeit, ich möchte wissen, wie man denn überhaupt einen natürlichen Stand herstellen kann - und woher man weiß, ob es einem überhaupt fehlt, oder ob was woanders im argen liegt.


    Das beantwortet mir aber nach wie vor niemand richtig...


    Heißt es, dass wenn ne Wirkung kommt, dass man zwangsläufig einen Mangel hat?


    Naja, egal, hier posten ja eh eher Leute, die nur gute Erfahrungen machen, das ist in Ordnung, aber ich glaube, ich ziehe mich hier nun zurück, bevor ich hier noch mehr als unverschämt bezeichnet werde. Das tue ich jetzt auch ganz 'unbeleidigt' - ich glaube, es ist einfach nur müßig.

  • ich sagte die ganze Zeit, ich möchte wissen, wie man denn überhaupt einen natürlichen Stand herstellen kann - und woher man weiß, ob es einem überhaupt fehlt, oder ob was woanders im argen liegt.

    Da die essenzielle Aminosäure über die Ernährung zugeführt werden muss, hängt Dein Tryptophanspiegel in erster Linie von Deinem Speiseplan – aber auch von Deinem individuellen Bedarf – ab. Körperlicher oder psychischer Stress, große Anstrengungen, chronische oder entzündliche Krankheiten und Leberschäden können zum einen den Bedarf erhöhen, zum anderen die Aufnahme von Tryptophan in den Körper erschweren.Zudem gehört Tryptophan zu den Aminosäuren, die in Lebensmitteln am seltensten vorkommen. Es ist also selbst bei einer ausgewogen erscheinenden Diät schwierig, den täglichen Bedarf zu decken. Hierzu kommt noch, dass der individuelle Bedarf schwer festzustellen ist.

    Zitat

    Fehlt Tryptophan, macht sich der Mangel meist in den folgenden Symptomen bemerkbar:

    • Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Depressive Verstimmungen, Traurigkeit aber auch Aggressionen und heftige Stimmungsschwankungen können die Folge eines Tryptophanmangels sein. Eine gesunde, normale Regulation ist durch die Unterversorgung kaum mehr möglich, die Persönlichkeit scheint den ständigen und abrupten Veränderungen hilflos ausgesetzt zu sein.
    • Schlafstörungen: Probleme beim Ein- und Durchschlafen sind bei einem Tryptophanmangelzustand häufig anzutreffen. Grund dafür sind das fehlende Melatonin und Serotonin, die den Schlaf-Wach-Rhythmus regulieren und Tryptophan als Basissubstanz benötigen.
    • Gesteigerter Appetit: Tryptophan wirkt regulierend und hemmend auf den Appetit, ist also entscheidend für das gesunde Sättigungsgefühl. Bei einem Mangel der Aminosäure kann es entsprechend zu einem übersteigerten Hungergefühl kommen.
    Zitat

    Aufgrund des sehr individuellen Bedarfs, gibt es keine feste Empfehlung bezüglich der täglichen Tryptophan Zufuhr. Als Orientierung sollte aber von etwa 3,5 bis 6 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht ausgegangen werden. Bei großer Anstrengung, Stress, anhaltender Belastung und Krankheiten kann der Bedarf aber entsprechend höher liegen. Sinnvoll ist es, wenn Du die Aufnahme gezielt aber allmählich steigerst und dabei Dein Wohlbefinden beobachtest. Um Veränderungen genau beobachten zu können, solltest Du den täglichen Zustand und die Menge des aufgenommenen Tryptophans genau dokumentieren.

    Zitat

    Aufgrund des sehr individuellen Bedarfs, gibt es keine feste Empfehlung bezüglich der täglichen Tryptophan Zufuhr. Als Orientierung sollte aber von etwa 3,5 bis 6 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht ausgegangen werden. Bei großer Anstrengung, Stress, anhaltender Belastung und Krankheiten kann der Bedarf aber entsprechend höher liegen. Sinnvoll ist es, wenn Du die Aufnahme gezielt aber allmählich steigerst und dabei Dein Wohlbefinden beobachtest. Um Veränderungen genau beobachten zu können, solltest Du den täglichen Zustand und die Menge des aufgenommenen Tryptophans genau dokumentieren.

  • Eine ausgewogene Ernährung ist die beste Vorsorgemaßnahme gegen einen L-Tryptophan-Mangel. Wurde ein Mangel festgestellt, kann mit gezielt eiweißreicher Kost oder entsprechenden L-tryptophanhaltigen Supplementen gegen das Defizit vorgegangen werden. Die Dosierung eines Nahrungsergänzungspräparats sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt ab, eine Überdosierung ist jedoch praktisch unmöglich.


    Selbstbehandlung
    Sollten Sie Mangelerscheinungen bei sich beobachten, denken Sie zunächst über eine Ernährungsumstellung nach. Sollte dies nicht das gewünschte Abklingen der Symptome herbeiführen, können Sie über die Einnahme von Supplementen nachdenken.

    Zitat

    Der tägliche L-Tryptophan-Bedarf richtet sich nach dem individuellen Körpergewicht. Pro Kilogramm Körpergewicht wird eine Zufuhr von 5mg
    empfohlen. Entsprechend sollte ein 70kg schwerer Erwachsener also
    täglich 350mg L-Tryptophan zu sich nehmen.

    Zitat

    Eine Überdosierung ist im Grunde ausgeschlossen, da L-Tryptophan selbst die Aktivität seines Abbauenzyms Tryptophan-Pyrrolase bzw. Tryptophan-2,3-Dioxygenase anregt und sich dadurch selbst reguliert. Das sogenannte "Stresshormon" Cortisol regt ebenfalls den Abbau an.

  • Nach kurzer Recherche sieht es so aus, dass man Tryptophan (für Menschen) zwar als Einzelwert bestimmen kann, dies aber selten gemacht wird.
    Zu Tieren finde ich dabei nichts.
    Wesentlich häufiger wird ein Serotoninspiegeltest gemacht (Tryptophan ist ja die Vorstufe von Serotonin).


    In einem Forum habe ich ein Zitat aus einer nicht mehr auffindbaren Quelle gefunden:
    Tote Quelle: http://www.dach-liga-homocyste…achinfo/B6/diagnostik.htm

    Zitat

    Beim Tryptophan-Belastungs-Test wird der Vitamin-B6-abhängige Umsatz von Tryptophan gemessen (orale Zuführung von 0,1 g L-Tryptophan, Xanthuren-Ausscheidung normal <30 mg/Tag). Funktionelle Parameter sind wegen der Beteiligung des Vitamins an zahlreichen Reaktionen brauchbare Indikatoren. Bei Vitamin-B6-Mangel ist beispielsweise Cystathionin im Serum bzw. im Urin häufig erhöht. Dieser Metabolit ist Substrat für die Vitamin-B6-abhängige ɣ-Cystathionase [EC 4.4.1.1.], für einen Mangel besonders sensitiv und wegen der reduzierten Enzymaktivität bereits erhöht, bevor noch Homocystein ansteigt. Allerdings ist Cystathionin nicht ausschließlich spezifisch für einen Vitamin-B6-Mangel, sondern erfaßt auch Folatdefizite und ist abhängig von der Nierenleistung. Vitamin-B6 senkt Cystathionin und zeigt damit eine stimulierte Enzymaktivität der ɣ-Cystathionase an.

  • Und mein letzter Post fürs erste ^^
    Ein wahnsinnig interessanter Artikel über die Funktionsweise von Tryptophan.

    Unter der Leitung der Professoren John Fernstrom und Richard Wurtman wurde eine mit Tryptophan angereicherte Diät an Laborratten verfüttert. Die Wissenschaftler konnten zunächst einen erhöhten Blutspiegel von Tryptophan messen und nach etwa einer Stunde auch einen Anstieg von Serotonin im Gehirn. Eine ähnliche Studie mit Cholin ergab ebenfalls eine vermehrte Produktion des Neurotransmitters Acetylcholin. Niemand hatte solche Ergebnisse erwartet, da bisher angenommen wurde, daß das Gehirn von kurzzeitigen Schwankungen im Nahrungshaushalt unabhängig sei. Die Ergebnisse stimmten auch nachdenklich: Welch einen funktionellen Vorteil könnte ein Lebewesen davon haben, wenn ein zentrales Organ wie das Gehirn von „Eßlaunen“ abhängig ist?


    Warum zitiere ich gerade diesen Part des Artikels?
    Weil er deutlich macht, wie wichtig Tryptophan ist und wie schwierig es ist, es in ausreichender Menge zuzuführen =)

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