Das leidige Thema Alleinsein.. Frust ablassen

Zitat von Feyra478

Eine Frage hätte ich doch noch.

Wenn ich meinem Hund Augentropfen gebe, ihm die Haare schneide oder die Zähne putze, habe ich Signalwörter dafür. Er weiß also was dann kommt.

Sollte ich beim Alleinsein auch ein Signalwort nehmen? „Sei lieb“ oder „bis gleich“ oder erschwert es für ihn die Situation oder ist es komplett unerheblich?

Ich habe das schon vor ein paar Seiten geschrieben, dass ich solche Sätze/Signale als sehr hilfreich finde. Ich habe seit damals, seit dem Training, diesen Satz beibehalten weil es dann quasi wie ein Ritual für sie ist und sie weiß, wie das jetzt gleich ablaufen wird und dass ich wieder komme.

Rocky ist immer ausgesprochen interessiert, wenn ich mich anziehe. Und irgendwie merkt er auch - wohl an der Art, wie ich mich anziehe - ob er mit darf oder nicht.

Darf er nicht mit, dann sitzt er im Flur bei der Garderobe und sieht mir zu. Wenn ich dann gehe, sag ich immer irgendwas in der Art: ich komme gleich wieder oder bis bald... Das Ritual, das aber immer abläuft, wenn ich ohne ihn gehe ist....

......ich weiß, das klingt peinlich Aber er bekommt immer ein "Luftbussi"
Das habe ich aber zu Beginn gar nicht bewusst gemacht in der Form, dass ich ihm tatsächlich ein Bussi zukommen lassen wollte Das kam so automatisch und hat sich echt bewährt. Er schaut ganz genau, ob das Luftbussi kommt und weiß dann gleich Bescheid, dreht sich um und geht in sein/mein Bett

Zitat von Pfannkuchen

ich weiß, das klingt peinlich

Find ich nicht. Ich sag zu meiner immer: Hab dich lieb. Hab ich aber auch bei meinen Katzen und Hasis immer gesagt, wenn ich weggehe.

Bei Lili hab ich auch gleich zu Anfang immer, wenn ich aus der Wohnung ging (in den ersten zwei Tagen auch, wenn ich auf die Toilette ging), wenn auch nur für Wäsche oder Müll, gesagt: Bin gleich zurück.
Bei längeren Abwesenheiten bekam sie ihren Kong, mit Leckerlis gefüllt und - ganz wichtig - Leberwurst. Inzwischen hat es sich so eingependelt, wenn ich zweimal die Woche ins Büro muss, bekommt sie morgens als letzte Handlung bevor ich gehe, den Kong und das eingeschaltete Radio (ganz leise). Sie weiß dann schon, dass ich länger weg bin und vormittags der Pipiservice kommt.
Heute hat sie - ich schwöre es - ungeduldig mit den Krallen aufs Laminat geklackert, damit ich mich endlich vom Acker mache. Sie hat mich so auffordernd angeschaut, dass ich zehn Minuten früher weg bin als sonst.
(Als ich wg. der Streiks im ÖPNV aber zwanzig Minuten später wieder da war, hat sie sich trotzdem den Arsch abgefreut ).

Uns haben die Rituale schon sehr geholfen. Den Kong bekommt sie nur noch, wenn ich ins Büro muss, sonst gar nicht mehr. Einkaufen kommt sie manchmal mit, manchmal nicht, da sitzt sie dann im Flur und schaut nur. Auch sonst schlufft sie dann in ihre Kiste und pennt, bis ich wiederkomme.

Ich würde an deiner Stelle schauen, welche Ausflüge du regelmäßig machst, und wie du das für sie ritualisieren kannst. Sprich: Wie Dackelbenny schrieb mit der Hundejacke z. B. Markerworte find ich auch gut, solltest du aber unterscheiden in Lange weg und Nicht lange weg. Welche Zeitrahmen das jeweils umfasst, kannst nur du sagen. Bei mir ist Lange weg eben ein Arbeitstag im Büro, also mit Fahrt von 05:20 Uhr bis etwa 15 Uhr. Dafür gibt es dann morgens schon eine andere Routine und eben den Kong und das Radio. Bin ich nicht so lange weg (also alles bis etwa 2-3 Stunden), dann gibt es nix. Erst danach ne tolle Belohnung.

Oh, und immer mein Schlafshirt auf der Tagesdecke. Da legt sie sich dann gerne drauf, wenn ich kurz wegbin bzw. wenn der Pipiservice da war.

Was die anderen schon schrieben zum Vor-der-Tür-warten-wenn-sie-nöhlt. Du sagst doch, sie kann eh nicht durch das Gitter vorne an die Tür. Also würde ich da nicht warten, sondern einfach rein und sie solange ignorieren, bis sie die Klappe hält. Dann viel Lob und tolles Leckerchen.
Allerdings hatten wir auch keine Probleme mit Alleinbleiben und mussten da auch net viel trainieren. Deshalb kann ich nur sagen, wie ich es machen würde.