Hund mag Umarmungen bei Menschen nicht?

  • Sorry für den komischen Fragetitel, aber anders könnte ich es nicht formulieren. Die Frage ist etwas doof, aber vielleicht haben hier Leute dasselbe "Problem" xD
    Und zwar benimmt sich Chester etwas komisch, wenn mein Partner und ich uns umarmen oder zur Begrüßung einen Kuss geben. Händchen halten ist gestattet, aber alles andere mag er nicht wirklich :ka:
    Wenn wir uns umarmen, dann springt er permanent an uns hoch und bellt und wenn wir uns einen Kuss geben, dann versucht er sich dazwischen zu drängen :fear: Ich wüsste echt nicht, was das sein kann. Er unterbricht dabei sogar Aktivitäten, wo er sich normalerweise nie stören lässt, zB.: wenn er gerade mit seinem Kauknochen beschäftigt ist.



    Ich weiß nicht, ob es Zusammenhänge dazu gibt, aber er wird schnell eifersüchtig, wenn ich einen anderen Hund streichle. Da springt er den sofort an und will ihn wegdrängen von mir, um mir dann selbstgerecht den Kopf zum Streicheln hinzustrecken. Ich unterbinde das, indem ich mich wegdrehe von ihm und ihn ignoriere und sobald er Abstand hält, bekommt er ein Leckerli. Wenn ich auf der Couch liege und mein Partner kommt, um sich dazu zu setzen, dann legt er sich auch gerne mal auf mich drauf (also der Hund, nicht mein Partner xD ) um noch so ein Beispiel zu nennen.



    Mich stört dieses Verhalten nicht, aber ich hab auch Angst, dass er mal hinbeißt wenn er älter ist und ich einen anderen Hund streichle. :hilfe:



    Haben eure Hunde ähnliche Anwandlungen?

  • jepp das ist Kontrollverhalten, jepp es wird aufgrund der Rasse (vermute laut Avaar Aussi) schlimmer und massiver werden und jepp das kann selbstverständlich in Beissen enden.


    Du solltest ihm schon deutlich erläutern dass es nicht seine Aufgabe ist auf dich aufzupassen. Ignorieren und Leckerilie geben bedeutet da eigentlich genau das Gegenteil, er lernt nur das Fraule ihn in solchen Situationen in seiner Nähe möchte, warum sonst gibt sie ihm denn ein Leckerchen? Versuch es mit Alternativverhalten, schick ihn auf seine Decke oder draussen setz ihn ab und geh dann du hin zu dem anderen Hund. Bleibt er sitzen gibt es genau dort eine Belohnung wo er sitzt und das auch noch während er sitzt. Musst du natürlich erstmal ohne Ablenkung üben.

  • Dein Hund betrachtet dich als seins.


    Das wird zu grösseren Problemen führen.


    Hol dir einen Trainer nach Hause. Du musst da im Alltag ganz, ganz schnell deinen Umgang mit dem Hund anschauen lassen. Irgendwann knallt es sonst.


    Wenn man früh genug überprüft was schief läuft, kann man mit wenig Aufwand agieren. Manchmal sind es Kleinigkeiten die konsequent geändert werden müssen damit es bereits klappt.


    Später wird das immer schwieriger!


    Vielleicht kann dir jemand einen Tip geben für einen guten Trainer/ Trainerin.

  • Oh :verzweifelt: Vielleicht irre ich mich da, aber das bedeutet doch, dass mein Hund mich nicht respektiert und denkt, er müsse die Führung übernehmen, weil ich dazu nicht fähig bin. Zumindest habe ich sowas mal gelesen. Aber eigentlich dachte ich bis jetzt schon immer, dass er mich anerkennt als "höhere Instanz" sag ich mal. Hmm da bin ich jetzt etwas verdutzt um ehrlich zu sein :???:


  • Oh :verzweifelt: Vielleicht irre ich mich da, aber das bedeutet doch, dass mein Hund mich nicht respektiert [...]


    Ich denke man muss da nicht alles gleich auf die Spitze treiben. Mia macht das seit neuestem auch, aber nicht so penetrant mit hoch springen und bellen. Unsere Trainerin hat uns geraten, das komplett zu unterbinden. Genauso das dazwischen quetschen auf dem Sofa. Macht sie das, wird sie sofort runter auf Ihre Decke abgelegt. Hoch darf sie nur noch nach Aufforderung.

  • Aussies bringen von Hause aus eine gute Portion Ressourcenverteidigung mit, das Verhalten tritt somit einfach schneller und intensiver auf. Sie sind auch gerade deswegen keine Hunde für Jedermann. Sie brauchen dreimal mehr kompetente Führung vom Halter.
    Mit der "Führung" sind viele Hunde schnell überfordert. Es zeigt, dass sie nach Hilfe und Halt suchen. Routinen und Rituale helfen, jene die der Hund auch gern annimmt und versteht - ergo den Mehrwert für sich sieht.
    Das, was du als Eifersucht bezeichnest,ist Kontrollverhalten. Der Hund ist sich der Situation unsicher, er weiß nicht was passieren wird und drängt sich deswegen auf.

  • Oh Vielleicht irre ich mich da, aber das bedeutet doch, dass mein Hund mich nicht respektiert und denkt, er müsse die Führung übernehmen, weil ich dazu nicht fähig bin. Zumindest habe ich sowas mal gelesen. Aber eigentlich dachte ich bis jetzt schon immer, dass er mich anerkennt als "höhere Instanz" sag ich mal. Hmm da bin ich jetzt etwas verdutzt um ehrlich zu sein

    Eifersucht hat erstmal nichts mit Führungsanspruch zu tun. Den Bindungspartner gegen gefühlte Konkurenz abgrenzen ist das eine, das Verhältnis zwischen den Partnern Mensch und Hund das andere.
    Meine Hündin ist sehr brav und reißt keinerwegs die Führung an sich, trotzdem demonstriert sie gerne gegenüber anderen Hunden, daß ich ihr gehöre. Sie hat aber gelernt zu akzeptieren, daß ich mich gelegentlich auch mit anderen Hunden befasse.


    Sieh es als eine ganz normale Erziehungsaufgabe unter vielen, deinem Hund hierin die notwendigen Regeln zu vermitteln. Du mußt deshalb aber nicht euer Verhältnis grundsätzlich in Frage stellen.


    Dagmar & Cara

  • Ich muss schon kichern. Typisch Assi ... ähem ... Aussie. :D


    Daran solltest Du dringend in allen möglichen Situationen auf nette Art arbeiten, sonst wird Dir das über den Kopf wachsen.

  • Hi,


    so auch aus Deinen anderen Posts entnehme ich, dass Ihr eine hellwache und durchaus auch fordernde AusMaus habt. Die jetzt 5 Monate ist und es auch mal mit Rüpeln versucht :D Und die Ressourcen einfordert (Essen vom Mann, ruhige Wohnung, jetzt halt die alleinige Aufmerksamkeit vom Frauchen ...).


    So was hatte ich auch. Zwar nur ein Viertel Aussie, aber auch ein halber Terrier. :headbash:


    Um „verlorenen Respekt“ oder „Die Kompetenz zur Führung absprechen“ würde ich mir erstmal keine Gedanken machen. Das ein Aussi - auch schon vor der Pubertät - verschiedene Verhaltensweisen ausprobiert ist nicht unüblich und zeigt seine Klugheit.


    Jetzt solltet Ihr dem Wuffel respektvoll klar machen, dass er nicht der Name der Welt ist. Wenn er bei Euch drängelt: Dann muss er auf seinen Platz. Wenn er nicht freiwillig geht, ruhig mit Hausleine dorthin führen. Wenn er nicht bleibt: Wieder dorthin führen...Wenn er partout nicht bleibt: Dort mit Hausleine fixieren.


    Wenn ein anderer Hund kommt: Drängeln nicht zulassen. Wenn Du Wert darauf legst, den anderen zu streicheln: Kann er schon Sitz? Dann lass ihn hinter Dir absitzen. Wenn nicht: Kurz halten - vom anderen Hund entfernt - und streicheln. Aber nur kurz, mach da keine Riesenschmuserei draus.


    Kleine Frage: wie viel Aufmerksamkeit, Strahlegesichter, Lob und Knuddeln schenkt Ihr Eurem Welpen? Wenn das sehr viel ist: Vielleicht nicht die Zeit, sondern die Intensität etwas reduzieren. Spielt Ihr erste Suchspiele in der Wohnung? Wenn ja: Mir haben von mir geführte Suchspiele geholfen. Sprich: Ich hab sie nicht alleine suchen lassen, sondern habe Ihr Dinge gezeigt oder erklärt. Damit sie lernt, dass es sich lohnt zu folgen. :bindafür:


    LG Ronja, Lilly, Nicole

  • Hallo und erstmal vielen Dank für die Antwort.
    Ja, unser Kleiner ist da echt ein eigenes Kaliber, zumindest im Vergleich mit Welpen/Hunden von Freunden und Bekannten :lol: Wir gucken gerade nach geeigneten Boxen, wo wir ihn reinpacken können, denn momentan dient das Vorzimmer (funktioniert sehr gut, aber ich seh ihn nicht xD ). Aber in der Zwischenzeit ist die Leine vielleicht gar nicht schlecht :gut:


    Ich persönlich hätte es so eingeschätzt, dass wir alles (Knuddeln, Training, Spielen, Loben, etc.) mit Maß und Ziel machen. Aber vielleicht würde es jemand anderes anders einschätzen als ich.


    Er zeigt auch Stressverhalten: Pfoten beißen, Schwanz beißen, Rammeln. Aber ich weiß wirklich nicht mehr, was ich noch zurückschrauben soll. Ich hab früher den Fehler gemacht und mit ihm gleich mit Vollgas trainiert. Sitz, Platz, Pfote, usw. und habe lange Spaziergänge mit ihm gemacht usw. (er ist erst 4 Monate alt) und da wurde mir vermehrt gesagt, ich solle das unterlassen, weil er Stresssymptome zeigt. Jetzt haben wir das schon länger als ein Monat auf Eis gelegt alles und trotzdem macht er das weiterhin. Ich weiß echt nicht, was ich noch machen soll.


    Momentan hat er über den Tag verteilt 3-4mal eine sehr nervige Angewohnheit. Beißt in Couch, Tisch, stiehlt vom Tisch oder sonstige Deko, bellt unaufhörlich. Zieht Polster, Decken usw. durch die Wohnung. Wenn man es unterbinden will, gefällt ihm das super, denn er hat dann die ganze Aufmerksamkeit auf sich :tropf: Sobald wir uns hinsetzen und ihn dann nicht mehr beachten, macht er wieder weiter. Das ist echt ultra nervig und ich kenne keinen anderen Hund mit solchen Anwandlungen, weshalb mir auch niemand wirklich einen Rat geben kann, denn es kennt keiner. Unsere Hundetrainerin hat uns gute Tipps gegeben. Hilft nur nicht. Jetzt bleibt wirklich nur mehr die Box, damit wir ihn da einsperren können, wenn er so aufdreht.


    Sobald ich gemerkt habe, er wird langsam überdreht (wo alles noch ein gesundes Maß hatte), habe ich mit ihm Suchspiele gemacht. Hat ja währenddessen auch toll funktioniert. Er ist super intelligent und trainieren oder solche Spiele kann der bis zum Umfallen machen, aber wehe sobald wir aufgehört haben. Da geht dann der Terror richtig los.


    Nach etwa einer halben Stunde (manchmal auch eine Stunde) wird er müde und legt sich hin und pennt dann mal ein paar Stunden. Dann ist er meistens ziemlich angenehm wenn er wieder aufwacht. Bisschen kuscheln und dann weiter dösen. Nach 4-5 Stunden fängt das Spiel von vorne an.

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