Hilfe! Angstaggression - Tierschutzhund

  • Ich könnte mir auch vorstellen, dass das Knurren und Schnappen in Situationen wo er sich bedrängt fühlt so eine Art Übersprungshandlung ist.


    So wie wenn du völlig gestresst in dein Auto steigst und am Verkehr teilnimmst. Da können schon Kleinigkeiten einen aus der Fassung bringen und zu einem verbalen Rundumschlag führen. Die Grundanspannung mit der man unterwegs ist sorgt dafür, dass man von Kleinigkeiten völlig aus der Fassung gebracht wird und austickt.


    Ausserdem, in hohen Stresslagen kann ein Hund nichts konstruktives lernen. In hohen Stresslagen zu gehorchen ist hohe Schule und erfordert viel sehr umscihtiges Training.

  • Vielen Dank für deine Hilfe und die detailierten Antworten! :) Hat mich tatsächlich ein Stückchen weitergebracht.


    Danke auch den anderen, die sich bemüht haben und ihre Erfahrungen/Ratschläge mitzuteilen.


    Werde gerne nach einiger Zeit mal schreiben, wie es denn derzeit läuft und ob es besser geworden ist etc.
    Wobei ich denke, dass es jetzt nurnoch bergauf gehen kann, wenn auch in langsam Schritten, bei denen Yoshi auch mitkommt :D

  • Mir ist nochmal was zu dem Griff ans Halsband und Knurren/Beissen eingefallen.


    Ich kenne Hunde von der Straße, die ein Riesenproblem damit haben, angefasst zu werden. Und dann auch noch von hinten und oben.


    Ihr könntet das mit dem Sich-anfassen-lassen üben, wenn du Lust hast.


    Also immer versuchen, über den Tag verteilt kurze Einheiten einzubauen, wo du ihn sanft berührst, soweit wie er entspannt zulässt.


    Sehr wichtig ist, dass du aufhörst, BEVOR der Hund Unwohlsein verspürt. Du musst also genau hinsehen, wie sein Gesichtsausdruck und seine Körpersprache ist und ob er noch locker dasteht/ liegt oder schon fest wird.


    Und ich würde den Hund zu mir herrufen und ihn erstmal loben, wenn er kommt, nicht zu ihm hingehen und dann überfallen mit Kontakt . Dann ein paar Streicheleinheiten und freundliches Lob, und schon hörst du wieder auf.


    Zunehmend kannst du ihn auch an Stellen berühren, die empfindlich sind, sowie hinter ihn stehend/knieend, also aus einer Position heraus, die er vielleicht schwierig findet.


    Ich würde übrigens vor allem am Anfang nicht direkten Blickkontakt suchen, wenn der Hund berührt wird. Das signalisiert ihn, dass du friedlichen Kontakt willst.
    Such dir einen Punkt an der Schulter oder am Hintern, den du anschaust. Schultern eher hängen lassen und durch deine ganze Art dich langsam zu bewegen zeigen, dass jetzt was angenehmes und schönes kommt.


    Wenn ihr irgendwann soweit seid, könntest du zb üben, dass der Hund von dir im vorbei gehen am Rücken berührt wird.
    Dass die Füsse gehoben werden zum Abputzen zb.


    Wenn der Hund Berührung positiv verknüpft, stärkt das eure Bindung und es wird in Situationen wie zb Tierarzt oder wenn du den Hund am Halsband/Geschirr festhalten musst, einfacher für ihn, das zu tolerieren.

  • Das der Hund zu jedem Menschen hinrennt und gekrault werden will, muss nicht "lieb" sein. Das kann genauso gut ressourcenorientiert sein. Ich kann aus deinen Beschreibungen weder das eine noch das andere herauslesen.
    daher wirklich man versuchen wen draufgucken zu lassen, der/die das beurteilen kann.
    Egal wie würde ich euch das clickern ans HErz legen. Das ist für beide Typen (eigentlich alle Typen) als Lernmethode sehr gut geeignet. und ausserdem lernt ihr beide eine gewaltfreie Art mit einander zu kommunizieren und euch was beizubringen.

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