Hilfe! Angstaggression - Tierschutzhund

  • Hallo Zusammen :winken:


    Ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil mir langsam die Antworten ausgehen bzw. die Möglichkeiten nach Hilfe zu suchen und WIRKLICH welche zu finden.


    Kurz meine Situation:


    Seit Sommer 2017 haben meine Freundin und ich einen Hund aus Ungarn (PCAS Organisation) nach Deutschland adoptiert. Er wurde uns als dominanter Rüde angepriesen, was ja eigentlich kein Problem darstellen sollte, da mein alter Hund ebenfalls dominant war.
    Wir haben expliziet wegen der Verträglichkeit mit anderen Artgenossen gefragt, da in unserer Gegend viele Hunde leben.
    Für Transportkosten etc. haben 300 € gezahlt und dann kam unser Schützling nach einer Vorkontrolle schon zu uns.
    Genau wie auf den Bildern (nur furchtbar abgemagert....) und auch sehr lieb zu uns, bis es dann vor die Tür ging.


    Wir gaben ihm Zeit sich einzuleben, doch die Probleme mit den anderen Hunden verschwanden nicht! Er ist sehr aggressiv gegenüber Artgenossen und wenn man dazwischen gehen will, versucht er nach einem zu schnappen und knurrt. Auch in der Wohnung, wenn ihm etwas nicht passt und man "NEIN" sagt etc. springt er einen an, bellt, schnappt. (bis jetzt waren wir immer schnell genug um nicht gebissen zu werden)
    Waren auch bei einer sündhaft teuren Hundeschule, doch diese hat trotz ihrer strengend Methoden gleich 0 gebracht. Angstaggression ist hier das Thema und es gibt Momente, da unterwirft sich Yoshi komplett, mit eingezogenem Schwanz und im nächsten Moment hängt er am Bein eines anderen Hundes und will für kein Leckerchen etc. der Welt von ihm ablassen... wir kämpfen jetzt schon seit geraumer Zeit damit, doch keiner kommt mit diesem Problem klar...
    Spazierengehen macht überhaupt keinen Spaß mehr und ich bin eher froh, wenn es wieder vorbei ist... habe auch mit der Organisation geschrieben, das sie uns hier einiges verschwiegen haben... doch die meinen nur: "Ja ist halt so XY hat auch so einen... entweder das geht von alleine weg oder garnicht..." Ich bin verzweifelt... jemand Erfahrungen/Tipps/Ratschläge?
    Bei mir Reihen sich schon die Ratgeberbücher... :(
    Aber ich will ihn nicht weggeben, weil ich an ihn glaube... es muss doch noch eine möglichkeit geben!


    Danke für alle, die sich das hier durchlesen :)

  • Erstmal ein :streichel: für dich, das ist wirklich keine schöne Situation die ihr da habt.


    Ob ich dir helfen kann weiß ich nicht, ich hatte mit meinem vorherigen Rüden (auch aus dem TS) das gleiche Problem wie du: er war leinenaggressiv, sprich man hat ihn nicht mit anderen Hunden zusammenlassen können, denn er hat geschnappt und gezwickt. Zuhause hatten wir auch das Problem, dass er teilweise uns gegenüber Aggressionen (aus Angst) gezeigt hat und das für uns nicht immer gut ausgegangen ist.


    Was ich dir empfehlen kann: such dir ganz dringend einen Trainer, der zu dir nach Hause kommt und mit euch das Problem angeht. Ein Außenstehender kann das immer schwer beurteilen und da können gut gemeinte Tipps ziemlich daneben gehen. Unbedingt auch die Körpersprache des Hundes beobachten und bei knurren (zum Selbstschutz) Abstand halten bis sich das jemand angesehen hat.


    Hier melden sich bestimmt noch andere User, die dir Tipps geben können!


    Was ich noch vergessen habe: wenn möglich bis dahin angstauslösende Situationen (sofern einschätzbar ist, wann die vorkommen) für den Hund vermeiden!

  • Wenn er so extrem auf andere Hunde reagiert, frage ich mich, wie er an diese herran kommt.


    Ein bissiger Hund (egal aus welchen Gründen) gehört erst einmal gesichert und andere Hunde fern gehalten. Gerade wenn es sich um eine Angstaggression handeln sollte, wird es nicht besser, wenn immer wieder Hunde an ihn ran kommen.
    Ausserdem muss man einfach auch damit leben, dass manche Hunde auf Artgenossen verzichten können.


    Lernt euch fremde Hunde vom Hals zu halten. Wenn nötig auch eindrücklich.


    Zum Verhalten in der Wohnung wenn ihr ihm was verbietet: Fragt euch warum er so reagiert. Hat er vielleicht noch nicht geschnallt, was ihr von ihm wollt und reagiert mit entsprechendem Übersprungsverhalten? Dreht ihr ihn ungewollt so hoch, dass er soreagieren muss?


    Das sind Dinge, die der erwähnte Trainer der zu euch nach Hause kommt anschauen muss. Gerade einen Hund der schon schnappt, ist schwer ungesehen zu beurteilen. Da können Tipps auch schwer nach hinten los gehen. :ka: Vielleicht kann dir jemand einen guten Trainer empfehlen?

  • Auch in der Wohnung, wenn ihm etwas nicht passt und man "NEIN" sagt etc. springt er einen an, bellt, schnappt. (bis jetzt waren wir immer schnell genug um nicht gebissen zu werden)

    Mein allererster Tipp und wichtigster Tipp:
    Maulkorbtraining und Maulkorb drauf - zu deinem / eurem Schutz



    Zweiter Tipp:
    Guter, nicht zwangsläufig teurer Trainer ;)
    Aus welcher Ecke kommt ihr? Vielleicht kann jmd einen guten Trainer empfehlen.



    dritter Tipp:
    In den verschiedenen allgem. Thread (z.B. Angsthunde oder unverträgliche Hunde) etwas Querlesen um ein Gefühl zu bekommen, wie andere das Problem angehen oder angegangen haben, sich austauschen und ab und an ein wenig jammern ist erlaubt ;)
    Das ersetzt aber keinen Trainer - ist eher eine moralische Unterstützung

  • Zuersteinmal Danke für die Antworten!


    Die erwähnte Hundeschule arbeitet mit Heimtraining. D.h. wir haben einen Trainer, der direkt zu uns kommt um sich das ganze dort anzusehen. ..deswegen ja auch die Verzweifelung... dieser trainiert drinnen und draußen, der Hund folgt etc., jedoch immer mit einer gehörigen Portion Angst. Es ist eine vielseits gefragte Hundeschule, deswegen war ich der annahme, es wäre das Beste...doch jetzt bin ich unsicher ...


    Der Hund ist gesichert, trägt auch Maulkorb. Das Beispiel mit dem anderen Hund stammt aus einer der Trainingseinheiten mit der Hundeschule. Da ist er aus dem spezialgeschirr geschlüpft und hat sich in dem anderen Hund verbissen. Die Trainerin hat ihn dann gepackt und grob von dem anderen Hund losgemacht... ich dachte mein Herz bleibt stehen. Zum glück ist dem anderen Hund nichts passiert.


    Vermeiden ist schwer, da man gefühlt alle 5 Meter einem anderen Hund begegnet :( : ... und das doofe ist, die meisten sind unangeleint! Die laufen zu meinem her (und ich vertreibe sie dann, bevor es eskaliert) und mein Hund dreht derweil schön am Rad.


    Zu seinem Verhalten drinnen. Ich glaube, das er dort wo er war, durch die "Hölle" gegangen ist... er hatte auch verschorfte Wunden am Körper, als er zu uns kam... vielleicht erwartet er schon Schmerzen? ... ich weiß es nicht... aber jetzt ist drinnen schon länger nichts mehr passiert, seitdem wir etwas "vorsichtiger" umgehen und ihn genauer "lesen"


    ____________


    Wir kommen aus Bayern (direkt an der Grenze zu Salburg) BGL)


    Ja, werde mich mal querlesen :) Danke Dir !

  • Waren auch bei einer sündhaft teuren Hundeschule, doch diese hat trotz ihrer strengend Methoden gleich 0 gebracht.

    Was waren denn das für Methoden?


    LG Themis

  • Ich rufe mal @Themis. Die hat immer tolle Links bezüglich Hundetrainer/Hundeschule.
    Bis dahin schaut mal da: Trainieren statt dominieren - Startseite



    Bezüglich den Fremdhunden - halt sie von deinem Hund fern. Entweder du fährst mit ihm zum Spazieren gehen in eine Gegend, wo weniger Hunde sind oder du lernst effektiv zu blocken und zu vertreiben, wenn die Halter ihre Hunde auf deine Bitte nicht anleinen oder zumindest abrufen/abholen. Das ist für viele Halter everyday life.


    Meine war auch angstaggressiv (allerdings hat sie nur Show gemacht und ist niemals ernsthaft drauf gegangen - Gott sei Dank) und mit viel Training ist sie ein cooler Hund geworden, auch wenn manches immer noch Management braucht.


    Lasst den Kopf nicht hängen!

  • Was waren denn das für Methoden?
    LG Themis

    Korrekturtraining mit Wurfkette/Schelle -> Halti-Training -> Vieles mit der Körpersprache um dominanz zu signalisieren, ihn von anderen Hunden wegzutreiben.
    Aber niemals etwas, das ihn ernsthaft verletzt hätte... trotzdem kommt es mir etwas heftig vor, wenn man auf ihn "einprügelt"...

  • Korrekturtraining mit Wurfkette/Schelle -> Halti-Training -> Vieles mit der Körpersprache um dominanz zu signalisieren, ihn von anderen Hunden wegzutreiben.Aber niemals etwas, das ihn ernsthaft verletzt hätte... trotzdem kommt es mir etwas heftig vor, wenn man auf ihn "einprügelt"...

    Autsch...damit habt ihr es unter Garantie noch schlimmer gemacht :verzweifelt:

  • Wenn der Hund Angst vor den Methoden hat, würde ich schleunigst wechseln.


    Nur weil die viel Geld verlangen sind sie nicht automatisch gut.


    Gerade Angsthunde brauchen ein einfühlsames Training und nicht noch mehr Angst. Wie sollen die bei so viel Angst was lernen?


    Vielleicht magst du ja die Region angeben aus der ihr kommt. Hier sind einige, die gute Trainer empfehlen können.

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