Stubenrein, ich verzweifel langsam

  • Meine Hündin ist auch noch nicht in jeder Situation stubenrein. Anfangs hatte ich auch versucht, sie nur an eine Inkontinenzunterlage im Haus zu gewöhnen, das klappte jedoch nicht.
    Ich habe daher auf jede ehemalige Pinkelstelle eine Inkontinenzunterlage gelegt. Sprich, Stelle gründlich gereinigt mit Urin Off oder Desinfektion und danach sofort die Unterlage drauf. Aktuell sind dies drei Unterlagen in der Küche, drei im Wohnzimmer, in anderen Räumen pinkelt sie nicht. Diese Unterlagen liegen dort 24/7. Ist nicht das Dekorativste der Welt, aber sie akzeptiert diese sechs Stellen zuverlässig und benutzt die Unterlagen, wenn sie unsauber ist. (An der Ursache und Lösung des Problems arbeiten wir parallel). Die Unterlagen schmeiße ich dann einfach weg und ersetze sie umgehend durch eine frische.


    Das ist keine Lösung fürs sauber werden, aber es erspart einem das Putzen und verhindert, dass Gerüche zurückbleiben. Ich hatte meine Hündin gerade anderthalb Wochen und hatte schon drei Stellen in der Küche, an denen die Fugen dauerhaft verfärbt waren, weil dort Urin stand. Ist in einer Mietwohnung einfach nicht drin, außer man möchte gerne alle Böden tauschen wenn man auszieht. Zudem bin ich gesundheitlich eingeschränkt und ne Stunde auf den Knien über den Boden zu rutschen, ist kein Kinderspiel für mich.
    Dafür nehme ich gerne in Kauf, dass die Unterlagen dort eben immer liegen.

  • Mir wurde gesagt ich soll sie zurecht weisen, wenn ich sie inflagranti erwische, mit Nein und Pfui und es ignorieren wenn ich ne Pfütze finde.

    Auf keinen Fall zurechtweisen! Damit förderst Du bestenfalls, dass sie sich in Deiner Anwesenheit gar nicht mehr löst - also auch draußen nicht! - und auf jeden Fall warten wird bis sie unbeobachtet ist.


    Sie pieselt in die Wohnung, weil sie draußen Angst hat. Nicht, weil sie Dich ärgern will oder das so toll findet in die Wohnung zu machen.

    Ich mach morgens und nachmittags eine größere runde mit beiden Hunden

    Wie groß ist denn eine "größere" Runde?

    Tagsüber wirds nach 2 Stunden schon kritisch.

    Ja, das ist völlig logisch. Stress hat einen großen Einfluss auf den Wasserhaushalt. Heißt: Nachts findet sie zunehmend Ruhe, muss deshalb nicht. Tagsüber prallt der Alltagsstress auf sie ein und diese Aufregung führt dazu, dass sie muss.


    Ich würde da mit Geduld und Spucke dran bleiben. Ruhe in die Spaziergänge bringen, drin kein Fass aufmachen und eben putzen ... Bei einem solchen Hund braucht man einfach jede Menge Geduld und Zeit.

  • Hi, auch ich habe eine Hündin aus dem Tierschutz. Die Lillymaus kam als Angsthund zu uns. Wirklich stubenrein war sie nach fünf Monaten. Bis dahin haben wir halt geputzt und Inkontinenzunterlagen verteilt. Zum Putzen kann ich Reiniger auf Orangenterpentinbasis empfehlen.


    Also bitte verzweifle nicht. Auch bei Deinem Hund wird irgendwann im Kopf ankommen, dass bei Dir das Zuhause ist. Es dauert halt etwas. Drei Wochen reichen dafür nicht.


    Lilly ist jetzt anderthalb Jahre bei uns und mittlerweile ein Traumhund!!


    Übrigens: Für Lilly hatte ich 4 Wochen Urlaub. 2 davon war ich im Tierheim mit ihr Gassi, die anderen 2 daheim. Deine 3 Wochen sind aus meiner Sicht völlig ok.


    LG und viel Glück, Ronja, Lilly, Nicole

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich bleibe mit Geduld dran und geb ihr die Zeit die sie benötigt.


    Die großen Runden habe ich etwas eingeschränkt und gehe mit ihr kleinere Strecken. Jeden Tag erstmal immer die gleichen, damit sie auf diesen Strecken Sicherheit bekommt.


    Was mich jetzt aber irritiert, als ich heute morgen aufgestanden bin hab ich erstmal keine Pfütze gesehen. Als Lola dann aber aus ihrem Körbchen kam, hab ich gesehen das es nass war. Sie hat also ins Körbchen
    gemacht und dann darin geschlafen :???:
    Das gleiche vorhin nochmal.
    Ich war im Bad und hab aus den Augenwinkeln gesehen wie sie auf einer Unterlage hockte, so als würde sie Pipi machen. Als ich ein paar Minuten später aber aus dem Bad kam, lag sie auf der Unterlage und schlief.
    Also dachte ich "na dann hat sie ja doch kein Pipi gemacht", was sie aber doch gemacht hat wie ich gesehen habe als sie wieder aufstand.
    Sie liegt in ihrem Pipi und schläft.


    Was soll ich damit jetzt anfangen?


    Ok, die letzten 2 Tage waren sehr turbulent, wo ich kaum Zuhause war.
    Meine Mutter war den ganzen Tag hier und ich habe es nicht geschafft den 2 Stunden Takt einzuhalten.
    Reagiert jetzt darauf?

  • Meine Hündin hat anfangs vor lauter Unsicherheit auch etliche Male auf ihr Kissen gepinkelt und lag dann da drin weil das Kissen einfach ihr sicherer Zufluchtsort war.
    Das wurde aber mit der Zeit besser, je mehr Vertrauen sie zu mir hatte.
    Bei mir war das größte Problem, dass ich sie jedesmal hochnehmen musste wenn ich sie rausbringen wollte weil wir im 1. Stock wohnen, sie nicht an der Leine gehen konnte, keine Treppen laufen konnte und sich nicht in eine Tragetasche hüpfen getraut hat. Das ständige Hochheben hat sie natürlich auch sehr verunsichert weil sie das anscheinend auch nicht kannte.
    Aber mit viel Geduld wurde das dann alles besser.

  • Legst du den Trainingsschwerpunkt auch auf das erfolgreiche Lösen draussen? m.E. solltest du unbedingt und ausschließlich auf das Lösen draussen hin trainieren.
    Also gezielt raus, auf eine Lösestelle (stressfrei, ablenkungsfrei, öfter schon gelungenes Geschäft an diesem Ort). Wenn Hundi sich löst, wurstück, feiiin. Ab nach drinnen.
    Bei mir hat sich ein "Lösungswort" bewährt. also während des Lösens aufkonditioniert. Kannst du dann nutzen und das Ergebnis wieder dolle bestärken. Wenn die Maus unsicher ist, nicht so sehr mit worten oder streichelnloben,k sondern ganz schlicht, zb wurstück (klitzeklein reicht)


    Damit kommt ihr gut in ein Sauberkeitstraining und weg von der Agst vor einem Malheur.
    bleib dran, irgendwann machte es relativ plötzlich "klick"

  • Wenn die Maus unsicher ist, nicht so sehr mit worten oder streichelnloben,k sondern ganz schlicht, zb wurstück

    Super Hinweis.


    Wenn der Hund Menschen nur schlecht lesen kann und unsicher ist - dann irritieren und ängstigen ihn Freudeschreie/Streicheln/oder sogar anschauen und ansprechen.


    Egal wie gut gemeint - aber das ist dann evtl. eher etwas, das der Hund meidet.

  • Super Hinweis.
    Wenn der Hund Menschen nur schlecht lesen kann und unsicher ist - dann irritieren und ängstigen ihn Freudeschreie/Streicheln/oder sogar anschauen und ansprechen.


    Egal wie gut gemeint - aber das ist dann evtl. eher etwas, das der Hund meidet.

    Das kann ich mittlerweile bestätigen.
    Auf großes Kino nachdem sie draußen Pipi gemacht hat geht sie kaum ein. Es scheint ihr eher unangenehm zu sein. Es war da auch eher so das ich sie zu mir ziehen musste um sie zu loben. Das kann ja irgendwie auch nicht richtig sein.
    Ich bin jetzt dazu übergegangen sie mit einem leisen "feine Maus" zu loben und sie aus dem Dummy leckerchen fressen zu lassen. Da kommt sie dann auch direkt zu mir.


    Mittlerweile läuft es auch ganz gut.
    In den letzten 2 Tagen gab es keinen Unfall und wir schaffen jetzt auch 3 Stunden.
    Obwohl sie gestern auch schon gezwungenermaßen 5 Stunden ausgehalten hat weil ich auf der Couch eingeschlafen bin
    Aber sie hat eingehalten.


    Über Nacht ist es mittlerweile gar kein Problem mehr. Ich muss mich nicht mehr hetzen, sondern kann mich fix, aber in ruhe fertig machen.


    Sand scheint ihr auch sehr sympathisch zu sein.
    Wir haben hier an einigen Ecken Hundetoiletten und eigentlich mag ich diese Dinger nicht, aber da kommen wir am Ende unseres Rundgangs vorbei und dort löst sie sich ein zweites mal. Macht sie sonst nicht.


    Vielen lieben Dank für all eure Tipps!
    Ich hoffe es läuft weiter so positiv.
    Und noch mehr hoffe ich das sie bald ein schönes Zuhause findet!

  • hallo - bin ganz NEU hier mit dem gleichen Problem ... ich stehe an - weis nicht mehr weiter ;-) ... ich bin schon Zuhause, weil Pensionistin ... mein erster Hund war ein ausländischer Strassenhund (da gibt es nicht diese Problematik) und der Zweite ist ein Chihuahua-Mädel die heuer 3 Jahre wird und ich schon der 4 Besitzer bin (ich habe sie jetzt ein 3/4 Jahr) und am Anfang dachte ich, weil sie noch nicht kastriert ist, dann habe ich sie ärztlich durchchecken lassen - weil ich glaubte sie ist krank ... alles erledigt und passt - also sie gackt und piselt draussen (bekommt dann ein Leckerlie) und drinnen (versuche sie jetzt auf ein Trainingspad zu lotsen - klappt nicht immer ... wir gehen 5 Mal am Tag raus ... ca. alle 3 Stunden und trotzdem haltet sie des Öfteren nicht durch #seufz ... komisch über Nacht ist das kein Problem - locker 10-12 Stunden, aber dann müssen wir schnell raus ... PS:. ich kenne leider nicht ihre Vergangenheit - vermutlich ein Vermehrerhund - drinnen gehalten, denn sie kannte sehr wenig und im Sommer ist es leichter, aber bei Regenwetter oder Schnee - drängen meine Hund gleich wieder nach Hause ...

  • Dann würde ich an deiner Stelle noch öfter mit ihr raus.
    Ich würde den Hund außerdem besser beobachten und sofort raus, wenn sie sich komisch verhält.


    Ich würde die Pads weg lassen. Damit verzögerst du die Stubenreinheit nur noch mehr.

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