Operation, Amputation oder Abwarten?

  • "Blöde Frage: Würde man einen eventuellen Fremdkörper nicht auf dem Röntgenbild sehen?"


    Manche FK lassen sich nicht auf dem Röntgenbild sehen (organisches Material wie Holzsplitter z. B.) und selbst Glassplitter lassen sich manchmal nicht erkennen, wenn sie nur winzig klein sind (nicht mal im MRT).

  • "Blöde Frage: Würde man einen eventuellen Fremdkörper nicht auf dem Röntgenbild sehen?"


    Manche FK lassen sich nicht auf dem Röntgenbild sehen (organisches Material wie Holzsplitter z. B.) und selbst Glassplitter lassen sich manchmal nicht erkennen, wenn sie nur winzig klein sind (nicht mal im MRT).

    Stimmt. Danke für die Erklärung. Das hätte ich eigentlich wissen können... :headbash:

  • "Ist denn bei dem Antibiotikum-Wechsel mal ein Antibiogramm aus dem Wundsekret gemacht worden?"


    Antibiotika sollen erst nach der operativen Entnahme von Bakterienproben bzw. nach der Punktion gegeben werden. Ansonsten besteht das Risiko für eine Verfälschung der Testergebnisse. Für ein wirklich aussagekräftiges Antibiogramm soll ich laut meinem TA die AB für mindestens eine Woche absetzen, da ansonsten wie gesagt, die Ergebnisse aufgrund der Antibioticketvergabe verfälscht sein können.

  • Zum Zustand der Zehe und dem weiteren Vorgehen kann ich nichts sagen. Aber die Sache mit der Zehenamputation haben wir (aus anderen Gründen) auch schon durch.


    Das Wort "Amputation" klingt immer so schlimm, aber letztendlich ist das ganze wirklich ziemlich harmlos und der Hund ist wieder voll belastbar sobald das ganze vollständig verheilt ist. Falls du dazu fragen hast, kannst du dich gerne bei mir melden.


    Ich hatte auch große Hemmungen die Zehe amputieren zu lassen, im Nachhinein waren alle meine Zweifel und Bedenken völlig grundlos. Ich habe damals auch einen Thread dazu gestartet, da haben sich auch einige Forenmitglieder gemeldet, die das auch schon bei einem ihrer Hunde machen lassen mussten und fast alle haben mir dazu geraten und haben gemeint, dass die OP nicht wirklich schlimm ist und man sich das viel, viel, viel schlimmer vorstellt als es ist.


    Der Verlauf bei uns in Kurzfassung: etwa 4-6 Wochen verband und absolutes schonen, danach anfangs Schmerzen nach 20-40 Minuten Gassi, ab drei Monate nach der Op war schon 1 Stunde Gassi möglich. Die Pfote hat er schon direkt nach der OP belastet, ist nie dreibeinig gehumpelt und war schon 1 Tag nach der OP schneller zu Fuß unterwegs als ich. Die Narkose hat er mit ca 9-10 Jahren auch absolut problemlos überstanden.


    Also mach dir nicht so viel Druck, selbst wenn der schlimmste Fall (aktuell wäre ja die Amputation das "schlimmste", oder?) eintritt, ist das nicht wirklich schlimm. Nach der OP gabs übrigens nur maximal zwei Wochen Antibiotikum falls das für dich irgendwie relevant ist.






    Wahrscheinlich wird es nichts bringen, denn dann wären die Tierärzte bereits auf die Idee gekommen, aber evtl wäre Ultraschall noch einen Versuch Wert? Vielleicht sieht man da noch etwas, was man auf dem Röntgen nicht sehen würde?
    Hast du mit deinem Tierarzt schon darüber geredet, ob Ultraschall Sinn macht? Manche/Viele haben kein Ultraschallgerät und erwägen das darum gar nicht als mögliche Option.
    Hat der Tierarzt gesagt welche Fremdkörper man auf dem Röntgen sehen würde und welche nicht? Also was kann ausgeschlossen werden, was wäre noch möglich?


    Recherchemäßig würde ich noch an der Entzündung ansetzen. Angenommen es ist kein Fremdkörper, was kann für so eine hartnäckige, gegen Antibiotika resistente Entzündung sorgen? Gibt es (seltene) Erkrankungen die das begünstigen? Gibt es andere mögliche Ursachen? Ich habe da leider nicht genug medizinisches Wissen um mehr Input liefern zu können.


    Ansonsten falls es irgendwas unwahrscheinliches gibt, das dafür ursächlich sein könnte und das du bzw dein Tierarzt ausgeschlossen hat bloß aufgrund der Tatsache, dass es unwahrscheinlich ist, dann behalte das trotzdem im Hinterkopf. Ich hab leider selbst vor kurzem erleben müssen, dass auch extrem unwahrscheinliche Sachen passieren können und habe meinen Kater an einer Krankheit verloren deren Wahrscheinlichkeit bei 0,5% lag. Lächerliche 0,5%! Bei sowas sagt man immer "das passiert doch nicht" oder "das passiert höchstens irgendwem, aber doch nicht mir selbst" oder "das ist so unwahrscheinlich, das kann gar nicht sein" usw. Leider schlagen manchmal auch so lächerlich geringe Wahrscheinlichkeiten wie 0,5% knallhart zu.

  • Wenn die Infektion tatsächlich nur noch vorne an der Zehe ist, wäre mein Weg tatsächlich die Amputation.


    Ganz sicher wäre es nicht die Fremdkörpersuche. Die Chance etwas zu finden ist einfach echt gering und dafür matscht man in der Zehe herum, die ja zur Zeit zumindest halbwegs geschlossen ist.


    Ich habe so eine Geschichte übrigens auch schon durch. 3/4 Jahr Verbände, Dermatologe, Abstriche, Antibiogramme, Antibiotika, Rivanolbäder, irgendwann die Amputation... in meinem Fall ging es dann trotzdem weiter. Als Ursache stellte sich schließlich eine lokale cutane Form der Leishmaniose heraus. Da waren alle Versuche zum Scheitern verurteilt.


    Daneben kenne ich aber genügend andere Fälle, bei denen eine Amputation ganz schnell Ruhe brachte.

  • "Hast du mit deinem Tierarzt schon darüber geredet, ob Ultraschall Sinn macht?" -


    Genau, dass hab ich mir auch gedacht und im Internet Recherchiert. Die Ultraschall-Diagnostik ist sogar die am zuverlässigsten eingestufte Methode, was Fremdkörper betrifft. Ich hatte ihn darauf angesprochen, er hat das aber abgewiegelt und mich quasi mundtot gemacht - er meinte, er braucht keinen Ultraschall, denn am besten würde er die Dinge mit eigenen Augen sehen, also aufschneiden. Dein Post hat mir aber nochmals Antrieb gegeben, am Montag darauf zu bestehen. Auch Eiterbildung kann man per Ultraschall gut erkennen. Allerdings ist die Ultraschall-Diagnostik immer nur so gut, wie der der Arzt, der die Ultraschall-Bilder richtig zu "lesen" und zu interpretieren weiß.



    Hier die Studie zur Erkennung von Fremdkörpern mit MRT, CT und Ultraschall - auf Englisch

  • Eben! Der Ultraschall ist nur so gut wie der, der in macht und interpretiert.
    Und genau darum würde ich bei einem Arzt, der das nicht machen möchte auch nicht drauf bestehen. Wofür? Er traut es sich offensichtlich nicht zu.

  • "Daneben kenne ich aber genügend andere Fälle, bei denen eine Amputation ganz schnell Ruhe brachte" - wie lange dauert es denn, bis ein Hund sich von einer Amputation erholt? Und wie lange muss man ABs geben?

  • "
    Eben! Der Ultraschall ist nur so gut wie der, der in macht und interpretiert.
    Und genau darum würde ich bei einem Arzt, der das nicht machen möchte
    auch nicht drauf bestehen. Wofür? Er traut es sich offensichtlich nicht
    zu."


    Da hast Du leider vollkommen recht. Es wird allerdings schwer, einen Ultraschall-Erfahrenen Arzt zu finden. Theoretisch machen ja alle TAs Ultraschall-Untersuchungen, aber einen zu finden, der das auch am Zeh macht und auch wirklich versteht, was er da sieht, wird wohl nicht leicht werden. Ich glaube, die meisten TAs sind damit ueberfordert.

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