Selbstzweifel..und die Sache mit der Geduld

  • Aber wie passt das mit dem "schläft jetzt viel" zusammen, wenn Du einerseits schreibst, sie schläft jetzt richtig viel, aber andererseits, dass sie alle eineinhalb Stunden zum Pieseln raus muss, bei jedem Geräusch im Treppenhaus anschlägt und Du Dich nicht entfernen kannst?

    Das ist ehrlich gesagt tagesformabhängig. Wenn sie schläft, schafft sie auch mal 2-3 Stunden auszuhalten (und die ganze Nacht zB auch, das sind 8 Stunden). Aber wenn sie wach ist, dann gibt es diesen kurzen Rhythmus und das Anschlagen usw. Manchmal schreckt sie auch aus dem Schlaf hoch und bellt wenn jemand im Treppenhaus ist. Heute zB hat sie wenig geschlafen. Wenn beide Menschen da sind, kommt sie besser zur Ruhe.

  • Eine Frage hätte ich doch noch mal zum Thema Unsicherheit draußen. Ich glaube, ich bin da nämlich auch ziemlich verunsichert und das spürt sie natürlich. Wenn sie zum Beispiel andere Hunde (alle an der Leine) entdeckt, starrt sie in deren Richtung, bekommt ne Riesenbürste und ist nicht mehr ansprechbar. Gibt es an diesem Punkt schon etwas, dass ich tun kann, um ihr Sicherheit zu geben? Meist bleib ich stehen und halte sie nah bei mir wenn sie wie irre zieht oder ich gehe normal weiter, je nach Platzverhältnissen und Richtung der anderen. Ich sage aber nichts, verhalte mich normal. Wenn diese dann auf uns zukommen legt sie sich manchmal ganz flach auf den Boden, alles mit Bürste. Meist lasse ich den Kontakt nicht zu weil ich sehe, dass sie Stress hat und ich die Hunde und Hundehalter nicht kenne und einschätzen kann. Ist das vielleicht ganz und gar falsch? Sollte ich sie einfach ranlassen?

    Die Basis um an diesem Punkt überhaupt noch Einfluss zu haben, liegt im Training der normalen Leinenführigkeit. Dort schafft man sich die Werkzeug für solche Situationen.


    Dein Hund beginnt ins Jagdverhalten zu kippen. Das ist ein ganz typischer Verlauf, wenn er überfordert ist und keine Anleitung bekommt.


    Was macht ihr denn beim Trainer, wenn ich mal fragen darf?

  • Die Basis um an diesem Punkt überhaupt noch Einfluss zu haben, liegt im Training der normalen Leinenführigkeit. Dort schafft man sich die Werkzeug für solche Situationen.
    Dein Hund beginnt ins Jagdverhalten zu kippen. Das ist ein ganz typischer Verlauf, wenn er überfordert ist und keine Anleitung bekommt.


    Was macht ihr denn beim Trainer, wenn ich mal fragen darf?

    Ach du meine Güte :omg: Die Trainerin ist die selbe aus der Welpengruppe. In der Welpengruppe haben wir gelernt, wie wir Leinenführigkeit aufbauen können. Und ein Einzeltraining hatten wir erst eine Stunde, da ging es um Ressourcenverteidigung, das war ohne Leine. Dort hat sie dieses Verhalten im Freiauf mit dem Hund der Trainerin zB nicht gezeigt, das ist eine typische Leinensituation bei uns. Ich finde das sehr interessant. Also noch mal den Fokus auf Leinenführigkeit legen, damit sie mehr Sicherheit bekommt?

  • Mmh, ja. Es hört sich für mich so an, als ob ihr gerade zielstrebig in die klassische Leinenaggression steuert ... :ka:

    Okay, danke für diese wertvolle Anmerkung!! Ich werde das auf jeden Fall mit der Trainerin besprechen und mich weiter darüber informieren. Eventuell werde ich mir unter diesen Umständen doch mal einen Hausbesuch leisten. Besser früh als spät !

  • Oh ja klingt nach typischer Leinenaggression. Dann auf keinen Fall Kontakt an der Leine zulassen, vor allem nicht, wenn der andere frei läuft und deine nicht. Dann geht lieber zum Kontakte knüpfen in ein umzäuntes Areal oder nimm eine Schleppleine zur Hilfe (falls sie da nicht so reagiert). Ist die Leinenaggression erst mal verfestigt, ist das super schwierig wieder raus zu bekommen. Spreche da leider aus Erfahrung.
    Ich würde jegliches Fixieren auf mich umlenken. Klappt das noch nicht wenn man frontal (wie im Duell) aufeinander zu läuft, dann würde ich mit Richtungswechsel, Ausweichen und Bögen laufen arbeiten. Das setzt aber alles, wie schon gesagt wurde, ein bestimmtes Maß an Leinenführigkeit, voraus.


    Er war natürlich etwas genervt (kein Wunder!), ein kurzes Bescheid sagen seinerseits und sie hatte es begriffen. Gespielt hat Opi natürlich nicht mit ihr, aber das macht ja nichts, zusammen sein ist ja auch schon mal was.

    Das ist aber genau das was du jetzt für deinen Hund brauchst. Kein wildes Getobe mit Junghunden wo beide keine Grenzen kennen, sondern einen älteren gesetztes Hund der für Ruhe sorgt. Klar soll der Hund auch mal unbedarft toben und spielen, aber das pusht eben auch enorm und momentan willst du ja lieber ruhige Sozialkontakte, damit dein Hund zu Hause auch zur Ruhe kommt.

  • Oh ja klingt nach typischer Leinenaggression. Dann auf keinen Fall Kontakt an der Leine zulassen, vor allem nicht, wenn der andere frei läuft und deine nicht. Dann geht lieber zum Kontakte knüpfen in ein umzäuntes Areal oder nimm eine Schleppleine zur Hilfe (falls sie da nicht so reagiert). Ist die Leinenaggression erst mal verfestigt, ist das super schwierig wieder raus zu bekommen. Spreche da leider aus Erfahrung.
    Ich würde jegliches Fixieren auf mich umlenken. Klappt das noch nicht wenn man frontal (wie im Duell) aufeinander zu läuft, dann würde ich mit Richtungswechsel, Ausweichen und Bögen laufen arbeiten. Das setzt aber alles, wie schon gesagt wurde, ein bestimmtes Maß an Leinenführigkeit, voraus.


    Das ist aber genau das was du jetzt für deinen Hund brauchst. Kein wildes Getobe mit Junghunden wo beide keine Grenzen kennen, sondern einen älteren gesetztes Hund der für Ruhe sorgt. Klar soll der Hund auch mal unbedarft toben und spielen, aber das pusht eben auch enorm und momentan willst du ja lieber ruhige Sozialkontakte, damit dein Hund zu Hause auch zur Ruhe kommt.

    Okay, super. Das mit dem Richtungswechsel habe ich sowieso schon häufig gemacht, gut, dass das wenigstens ganz sinnvoll war. Ich werde das ganze Thema ausbauen :bindafür: Danke für die Tipps!

  • Eine Frage hätte ich doch noch mal zum Thema Unsicherheit draußen. Ich glaube, ich bin da nämlich auch ziemlich verunsichert und das spürt sie natürlich. Wenn sie zum Beispiel andere Hunde (alle an der Leine) entdeckt, starrt sie in deren Richtung, bekommt ne Riesenbürste und ist nicht mehr ansprechbar. Gibt es an diesem Punkt schon etwas, dass ich tun kann, um ihr Sicherheit zu geben? Meist bleib ich stehen und halte sie nah bei mir wenn sie wie irre zieht oder ich gehe normal weiter, je nach Platzverhältnissen und Richtung der anderen. Ich sage aber nichts, verhalte mich normal. Wenn diese dann auf uns zukommen legt sie sich manchmal ganz flach auf den Boden, alles mit Bürste. Meist lasse ich den Kontakt nicht zu weil ich sehe, dass sie Stress hat und ich die Hunde und Hundehalter nicht kenne und einschätzen kann. Ist das vielleicht ganz und gar falsch? Sollte ich sie einfach ranlassen?

    Ich lasse meine drei an andere Hunde, wenn sich diese kennen oder ich die anderen so einschätzen kann, dass sie verträglich sind. An der Leine gibt es bei mir keinen Hundekontakt! Das hat einfache Gründe, drei Hunde, die an der Leine verrückt spielen weil sie zu einem Artgenossen wollen sind sehr nervig. Sind sich die Hunde dann doch nicht so grün, gibt es keine Möglichkeit sich groß aus dem Weg zu gehen und im dümmsten Fall steht man als Mensch zwischendrin. Gefährlich wird es, wenn sich die Hunde in den Leinen verhäddern, dann kann es schnell zur Beisserei kommen. An der Leine sind meine Hunde neben mir aufgeräumt, ich bestimme wo es lang geht, dazu gehört auch, dass ich meinen Weg beibehalte wenn andere Hunde kommen. Was signalisiere ich denn meinem Hund, wenn ich anhalte oder umdrehe? ''Hm Frauchen hat keinen Plan wo es lang geht/ Frauchen flüchtet vor der Begegnung'' Der Hund hat dann die Möglichkeit wie folgt zu reagieren: ''ich warte mal ab und bewege mich einfach nicht mehr/ ich flüchte mit, werde noch unsicherer/ muss Frauchen beschützen und gehe aggressiv nach vorne''. Natürlich gibts noch mehr Möglichkeiten bzw. Mischformen davon. Wenn du aber souverän weiter gehst, machst du keine große Sache daraus und gibst dem Hund Sicherheit. Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, sie wird dennoch versuchen sich abzulegen, bzw. stellt ihren Kamm. Auch wenn sie rumbellt und knurrt, völlig ok am Anfang. Halte sie eng bei dir und laufe einfach im gewohnten Tempo weiter, als wäre kein Hund da. Wichtig ist sich selbst bei dem ganzen immer wieder zu überprüfen. Die Ruhe bewahren, auch wenn der Hund bellt, kein rumgebrülle, kein zusammenkauern. Einfach aufrecht und straight seinen Weg gehen, der Hund wird früher oder später folgen, wenn deine Körpersprache und Einstellung passt. Ein guter Trainer kann dir da bei Feinheiten helfen und Rückmeldung geben. Und dann heisst es viel üben und Geduld.

  • Danke an alle! Ich werde demnächst mal berichten, wie es so läuft :smile:

  • Auch wenn sie rumbellt und knurrt, völlig ok am Anfang. Halte sie eng bei dir und laufe einfach im gewohnten Tempo weiter, als wäre kein Hund da. Wichtig ist sich selbst bei dem ganzen immer wieder zu überprüfen. Die Ruhe bewahren, auch wenn der Hund bellt, kein rumgebrülle, kein zusammenkauern. Einfach aufrecht und straight seinen Weg gehen, der Hund wird früher oder später folgen, wenn deine Körpersprache und Einstellung passt.

    Das ist aber genau das was bei Hunden nicht funktioniert die schon Probleme haben. Gerade wenn du so ein Exemplar hast, das sich auf den Boden schmeißt. Du zerrst und schleifst den Hund im schlimmsten Fall auf dem Boden hinter dir her.
    (Zumal solche Begegnungen gern auch eskalieren wenn der entgegen kommende Hund auch nicht ganz knusper ist und ihn das stark verunsichert wenn der eigene Hund sich hin wirft oder Terror an der Leine macht)
    Und Umdrehen hat auch nichts mit "Wegrennen" zu tun. Man kann auch souverän einfach kehrt machen, bevor der Hund am Ausflippen ist. Man kann auch signalisieren: "Ich merke, dass dir hier zu wenig Platz ist, wir bauen etwas Distanz auf, damit du dich sicherer fühlen kannst. Ich erkenne deine Ängste an und gehe darauf ein." und dann mit Abstand vorbei gehen.
    Außerdem muss man das ja nicht so auflösen, dass der Hund es so mitbekommt, dass man wegen einem anderen Hund eine andere Richtung einschlägt oder gar die Flucht ergreift. Man kann auch ganz überraschend ein lustiges Rennspiel anfangen oder Leckerlie in die andere Richtung werfen und dann da weiter gehen. Wichtig ist einfach, dass man die Aufmerksamkeit auf sich umlenkt, der Hund den anderen nicht fixiert und man selber einfach spannender ist. Wenn man da erst mal eine Bindung aufgebaut hat, dann kann sich der Hund auch in gruseligen Situationen besser an einem orientieren. Ein 17 Wochen alter Hund kann das einfach noch nicht bedingungslos. Ich würde das Problem schon ernst nehmen.


    Einfach so tun als gäbe es kein Problem und weiterlaufen, das raten viele. Meistens aber genau die, die so ein Problem noch nie hatten. Einer meiner Hunde erstarrt manchmal vor Angst, sodass ich ihn wirklich hinterher schleife bis die Füße und der Bauch bluten würden und der andere kläffst sich in Hysterie wenn ich einfach weiter laufe, so tue als gäbe es kein Problem und die beiden dabei nicht beachte. Beide haben schon schlimme Erfahrungen gemacht und teils eine Leinenaggression, das verpufft nicht einfach so. :ka:

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