Unser Zwergpudel will beißen, wenn man etwas aus der Körbchenritze holen möchte - Was tun?

  • Das mit dem knurren und zubeißen betrifft auch die Situation wenn man ihm etwas aus dem Maul nehmen möchte, was er nicht darf.

    Offensichtlich seid ihr dem Hund zu übergriffig und er wehrt sich eben.


    Man fängt an dem Hund kleinschrittig beizubringen, dass eine Annäherung, Anfassen an bestimmten Körperstellen, Fixieren, Kopf berühren, Maul berühren, reinfassen etc. pp. alles ohne Zwang passiert und mit guten Dingen verbunden ist. Da euer Hund schon schlechte Erfahrungen gemacht hat gilt es die grundsätzliche Emotion (Angst) zum Guten zu verändern.

  • Tauschen üben, so geht's:


    Du gibt dem Hund etwas wenig Attraktives, zB einen trockenen Kauknochen. Dann bietest du ihm etwas sehr Leckeres und Duftendes an, zB ein Würstchen. In dem Moment, wenn der Hund losläßt, was er im Fang hat, sagst du "Gib her" oder "aus" und gibst ihm das Leckere. So übst du das recht oft. Den Kauknochen kannst du ihm anfangs ruhig wieder überlassen, später dann auch mal einsammeln.


    Es ist sinnvoll, ein ganz neues Wort dafür einzuführen, denn wenn ihr zB bisher "Aus" gesagt habt, verknüpft euer Hund das Wort mit schlechten Erfahrungen und mit Festhalten und Schnappen statt ausgeben.


    Allmählich kannst du steigern: Wenn der Ablauf sicher klappt, sagst du das Wort kurz bevor der Hund den Gegenstand fallen läßt. Dann läßt du das Belohnungswürstchen etwas später erscheinen und hältst es ihm nicht direkt vor die Nase. Und du übst nach und nach auch mit wertvollerer Beute als nur dem öden Kauknochen.
    Die Belohnung sollte aber immer wertvoll bleiben.
    Dann klappt das Kommando auch in Notfällen.


    Bitte sei aber sehr vorsichtig bei deinem Hund, der ja schon geschnappt hat. Er hat schon die Erfahrung gemacht, daß die Hand ihm Futter mit Gewalt wegnehmen will und er hat sich mit Erfolg durch Schnappen gewehrt. So ein Erfolgserlebnis prägt sich tief ein. Laß also den Hund immer zur Hand kommen und nicht umgekehrt, damit er sich nicht bedroht fühlt.


    Dagmar & Cara

  • Hältst du es wirklich für eine gute Idee einem Hund, der gerade gespuckt hat, gleich wieder zur Belohnung ein Superleckerli zu geben? Sollte sich da der Magen nicht erst einmal ein wenig erholen können?


    Ich würde solche Situationen über Tauschangebote mit ihm üben und ihn für das aus dem Körbchen kommen sehr hochwertig belohnen. ( Aber eben in Situationen in denen er gespuckt hat, sondern in denen nichts los ist ) So gewähnt er sich daran, daß "sein Körbchen auf Anweisng verlassen" etwas Schönes und Lohnendes ist.


    LG


    Franziska mit Till

  • Erst einmal danke für eure Kommentare. Ich muss aber meine Familie und mich auf gewisse Art verteidigen:


    Es wird behauptet, man wäre zu unserem Hund übergriffig. Ich muss da leider enttäuschen. Dies ist nicht so! Gerade wenn er erbrochen hat wird er liebevoll beruhigt und ich denke, dass dies kein unangemessenes Verhalten ist. Wenn man etwas aus seinem Maul nehmen möchte, tut man dies (bzw. versucht es) auf ruhige Art und Weise. Es war ja nicht immer so das er auf einmal die Zähne gezeigt hat. Wenn jetzt die Frage aufkommt "Aber von irgendwas muss es ja kommen", muss ich ebenfalls enttäuschen. Wir wissen es nicht, weil er wirklich von heute auf morgen damit angefangen hat. Eventuell ein zu lieber Umgang mit unserem Hund, wovon wir jetzt die Quittung bekommen? Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht erklären.


    Ansonsten muss ich Maus1970 vollkommen zustimmen! Einem Hund der gerade erbrochen hat, kann ich kein Leckerli geben. Aber ansonsten klingt das mit dem Tausch mehr als sinnvoll und ich danke für die Tipps bisher.


    Wenn jetzt noch ein kleiner Tipp bezüglich dem Erbrochenem dazukommen würde, wären meine Familie und ich sehr dankbar!

  • @pherano: Was für euch lieb und ruhig ist, kann für den Hund durchaus "übergriffig" sein. Das ist kein Vorwurf an euch. Das ist bei allen Lebewesen sehr unterschiedlich und auch noch situationsbedingt.


    Egal ob im Korb oder Maul etwas liegt, was er nicht haben soll oder gerade gebrochen hat - ihr könnt das über Tauschen aufbauen. Ruft den Hund mal ab, wenn er gerade im Korb nichts zu verteidigen hat (also wenn es für ihn einfach ist, rauszukommen) und belohnt ihn dafür. Wenn er was zu verteidigen hat, ist das Abrufen quasi die Kür. Und das müsst ihr eben erst einmal aufbauen. Langsam und allmählich. Erst in der Situation nach dem Erbrechen oder wenn er etwas hat, was er nicht haben soll damit anzufangen, wird euch nicht weiterbringen.

  • Ich muss aber meine Familie und mich auf gewisse Art verteidigen:

    Nein, musst Du nicht weil nichts davon ein Angriff ist :smile:
    Ihr macht das gut - auf Hundisch macht Ihr einfach ein paar Fehlerchen.
    Das ist wie Essen im Teller lassen und laut rülpsen beim Mahl. Hier schlimm, anderenorts sind das gute Manieren :smile:


    Hund empfindet es als übergriffig.
    Da musst Du Euch Menschen nicht verteidigen weil es kommt auf Euch Menschen gar nicht an :smile:
    Hund findet es nicht gut, ergos IST es nicht gut.
    Weisst wie ich meine?


    Wenn meine Hunden kotzen, kommen sie vorher zu mir :ka:
    Ich muss die armen Biester dann stützen :roll: :lol: und das Erbrochene rasch zudecken weil das so eklig ist, dass sonst noch mehr kommt :mute:
    Ich rufe mal @Aoleon
    Sie hat einen äusserst kreativen Kotzer :D vielleicht hat sie einen Tipp.


    Ich an Eurer Stelle täte bitzeli mit dem Hund arbeiten, ein paar Kommandos aufbauen (raus aus dem Körbchen und warten, etc.) und Vertrauen aufbauen. Dann wird das mit dem Körbchen so ganz nebenbei gelöst :smile:


    Und bitte: fühle Dich NIE in der Position, Dich verteidigen zu müssen hier.
    Da geht überhaupt nichts gegen Dich und Deine Leute, wir sind alle PRO Hund :smile:
    Okay?

  • Wir wissen es nicht, weil er wirklich von heute auf morgen damit angefangen hat. Eventuell ein zu lieber Umgang mit unserem Hund, wovon wir jetzt die Quittung bekommen? Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht erklären.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dein Hund noch jung - wird also erwachsen. Was sich eben auch auf das Verhalten auswirkt.


    Wenn ihr ihm etwas aus dem Maul nehmen wollt, wird das gerade bei kleinen Rassen schnell übergriffig und bedrohlich - man will es als Mensch raushaben und setzt dafür eben auch die eigene Kraft ein (könnte ja z.B. auch ein Giftköder oder etwas anderes gefährliches sein). Aus menschlicher Sicht verständlich und gut gemeint. Versteht der Hund aber nicht. Für den Hund ist das - da nimmt mir jemand gerade was weg, was voll toll ist. Und irgendwann kommen manche Hunde an den Punkt, dass sie sich das nicht mehr "bieten" lassen.


    Deswegen auch hier, üben, in Ruhe und mit Belohnung. Mal ein Spielzeug tauschen, mal einfach so ans Maul fassen und dafür belohnen und dann könnt ihr das mit "Pfui" verbinden. Einfach wegnehmen kann tausend Mal gut gehen und irgendwann hast du halt ein Gebiss in der Hand.


    Das hat übrigens auch nichts mit "zu liebem Umgang" zu tun. Das ist ein Kommunikationsproblem.

  • Zitat "Eventuell ein zu lieber Umgang mit unserem Hund, wovon wir jetzt die Quittung bekommen? Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht erklären."


    Ich hab kurz gestutzt, als ich das Obige gelesen habe, und dass ihr den Hund abgöttisch liebt, wie du schreibst.


    Nichts gegen Liebe zu unseren Fellnasen, im Gegenteil! :dafuer:
    Aaaaaber: Wenn ihr euch evtl. angewöhnt habt, eurem Hund sozusagen jeden Wunsch von den Augen abzulesen, kann es sein, dass er sich als der wahre Chef im Rudel sieht.
    Und wie ist es in einem Wolfsrudel, lässt sich da der Chef von einem Rangniedrigeren das Futter wegnehmen? Lässt er sich da von seinem bevorzugten Liegeplatz vertreiben? Lässt er ihn überhaupt in die Nähe seines bevorzugten Liegeplatzes? Genau da dürfte euer Problem liegen (vermute ich).


    In meinem Territorium bin ich der Chef. Muss ich auch sein, denn ich muss alle Entscheidungen treffen; zB "lassen wir uns vom Auto überfahren? Fressen wir Giftköder? Rennen wir dem Reh hinterher?"


    Das heißt, ich bin der Rudelführer, und ich bestimme, wo der Rangniedrige (der Hund) seinen Platz hat. Und ob er frisst, und wann er frisst und ob er Futter auch wieder herausrücken muss.
    Sollte meinen 2 Hübschen hier bei mir zu Hause jemals in ihrem Erdenleben einfallen, mich anzuknurren, dann wäre aber ordentlich was los... :rotekarte: denn der Chef wird NIEMALS, ich wiederhole, NIEMALS angeknurrt (geschweige denn gebissen).
    Sollte mein Hund gerade ein Schläfchen machen, kann ich natürlich GROSSMÜTIG darauf verzichten, ihn gerade jetzt zu wecken und sein Körbchen zu durchsuchen und Kotze wegzuwischen :D
    Aaaaaber: Sollte meiner Meinung nach gerade leider doch aufgrund irgendwelcher Umstände, die ich ihm nicht erklären muss, die Notwendigkeit bestehen, dass ich den Hund aus dem Körbchen schicken muss, um dort seinen Futtervorrat durchzusehen, dann steht zumindest MEIN Hund wedelnd daneben und hofft einfach mal, dass ich ihm was übrig lasse, wenn ich mit der Durchsuchung fertig bin.


    Mehr nicht. Sollte er versuchen, etwas zu retten, indem er heimlich an mir vorbei den einen oder anderen Brocken auf Seite räumt, würde eher ICH IHN anknurren und zur Not durch die ganze Wohnung jagen.


    Ich will damit sagen, dass euer Süßer sich eine Menge herausnimmt, wenn er Futtervorräte verteidigt. Ihr seid damit automatisch herabgesetzt und ER bestimmt, was geht und was nicht geht. Sollte er je auf den Gedanken kommen, auch seinen bevorzugten Liegeplatz, zB die Couch zu verteidigen, müsst ihr halt auf dem Boden sitzen :p (war ein Scherz ;) )


    Ihr könnt das jetzt so stehenlassen, wenn es euch nicht stört, oder ihn auch mit Leckerli bestechen wie es oben geraten wurde, damit er Futter oder aufgenommene Dinge auslässt, und die Sache damit bewenden lassen.


    Oder ihr müsst an der Rangfolge in eurem "Rudel" daheim was ändern, wenn ihr dieses Verhalten abschaffen wollt.


    Das kommt jetzt auch darauf an, wie wichtig euch die Angelegenheit ist und wie sehr es euch stört.


    Gutes Gelingen wünsche ich euch!! :bindafür:

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