Kastration bei Perianalhernien unabdingbar?

  • Hallo,
    bei meinem 10 Jährigen Australian-Shepherd/Harzer Fuchs Mix wurden Perianalhernien beidseits und eine leicht vergrößerte Prostata festgestellt. Erschwerend hat er noch eine ca. faustgroße Zyste, die eitrige Bestandteile enthält. Eine OP ist absolut erforderlich. So weit so gut. Jeder Tierarzt sagt, dass eine Kastration absolut notwendig ist, wegen des Rückfall Risikos.


    Meine Bedenken sind jedoch, dass Lucky dann wieder ängstlicher wird (er war, als wir ihn vor gut vier Jahren bekamen Angstbeisser, wahrscheinlich geschlagen, getreten etc.) und wir Probleme in Bezug auf seinen großen Schlaganfall im letzten April bekommen. Hiernach hat er sich super berappelt, spielt gerne, liebt das Mantrailen und Spaziergänge. Er ist absolut aufmerksam und Neugierig. Letzteres aber nur, wenn ich dabei bin und ihm Sicherheit gebe.
    Die Tierärztin, die ihn operieren wird, meint dass er in einem Alter ist, bei dem die Kastration sich nicht mehr negativ auf sein Verhalten auswirken wird.
    Hat jemand damit Erfahrungen?
    :hilfe:

  • Hallo lenci,


    Erfahrungen mit der von dir geschilderten Konstellation habe ich keine.
    Unser Hund stammt von einer guten Züchterin, kam mit acht Wochen zu uns, wurde nie geschlagen oder getreten, ist von klein auf sehr souverän und bislang gesundheitlich fit, ohne Vorerkrankungen.


    Beim routinemäßigen Impftermin im Oktober äußerte der Tierarzt den dringenden Verdacht auf einen Hodentumor und riet zur Kastration. Diesem Rat sind wir gefolgt (Histo hat dann auch leider bestätigt) und Elvis wurde mit 10 Jahren und 3,5 Monaten kastriert. Das ist jetzt gut vier Monate her und wir bemerken bislang keinerlei Veränderungen im Wesen oder Verhalten. - Okay, die komplette Hormonumstellung kann wohl ein halbes Jahr dauern, aber ich erwarte eigentlich keine Auswirkungen mehr. Ich denke, dass er charakterlich so gefestigt ist, dass die fehlenden Hormone vielleicht das Interesse an der Damenwelt etwas erlahmen lassen, aber sonst keinen Einfluss mehr haben werden.
    Bislang zeigen junge Rüden nach wie vor Respekt und beim Zusammentreffen mit "Jungvolk" hat er - wie zuvor - klar das Sagen.


    Wäre in eurem Fall nicht eine ärztliche Zweitmeinung sinnvoll, besonders auch im Hinblick, ob es vertretbare Alternativen zur OP gibt?


    Alles Gute für euch und herzliche Grüße
    Eni

  • Ich habe meinen achtjährigen Spitz im Dezember wegen einer Perinealhernie operieren und in dem Zuge auch kastrieren lassen. Mit Zähneknirschen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass die OP "hält" ist einfach größer, sagen Studien und Erfahrungen.


    Nun ist die OP ja noch nicht so lange her. Er ist ein bisschen "lahmer" geworden. Außenstehende behaupten, das bilde ich mir ein. Ängstlich war er noch nie, daher kann ich da nicht mit Erfahrungen bei ihm dienen.


    Aber da hätte ich die Erfahrung eines Border Collie-Rüden einer Bekannten, der mit etwa vier Jahren von der Kette freigekauft wurde. Er war ängstlich, hatte viele Probleme mit dem normalen Alltag. Das wurde alles toll trainiert von Frauchen. Und dann musste er mit neun gesundheitsbedingt kastriert werden. Seine Ängstlichkeit blieb in etwa auf dem Stand vorher. Allerdings legte er sich, nachdem das Hobby "Mädels" wegfiel (also, er war diesbezüglich ein völlig normaler Rüde - hat mal gebaggert, aber nix völlig übertriebenes), das Hobby Jagen zu. |)

  • Wenn es medizinisch notwendig ist, dann nicht lange warten. Du kannst sicher deinen Hund homöopathisch unterstützen, und was die (alten) Ängste angeht, würde ich in diesem Zuge vielleicht eine individuelle Bachblütenmischung als Kur geben, um einem eventuellen Rückfall vorzubeugen.

  • Hallo,
    festgestellt hat die Hernien die Haustierärztin und meinte, wegen der Aussackungen wäre es erforderlich, zu operieren. Auch sollte ich nicht mehr so lange warten.
    Außer meiner Haustierärztin sagten noch drei Ärzte, die Kastration sei erforderlich (OP-Erfolg etc.). Am meisten störte mich die Aussage: "das steht so in allen Lehrbüchern".
    Ich hatte auch schon an den Kastrationchip gedacht, aber dann gelesen dass dieser bei Hernien nicht angewandt werden darf.
    Weiß jemand, ob man das Testosteron anderweitig in Schach halten kann?
    Wenn es für Luckys Gesundheit das Beste ist, werde ich natürlich die Kastration mit machen lassen. Schließlich soll es ihm ja gut gehen.
    Die OP ist zunächst für den 08. März angesetzt. Mir wird bei dem Gedanken daran schon ganz mulmig.

  • hallo
    unser 9 jahre alter rüde hat ein rektumdivertikel(ähnlich hernien) links am darmausgang.


    er hatte vor 3 jahren mit einem mal probleme beim kotabsatz,hat im wald gehockt und gebrummt wie ein bär..... unsere haustierärztin stellte dann eine vergrößerte prostata fest(seine hundefreundin war da grad läufig) und meinte er müsse dringend kastriert werden.
    nach langem überlegen und 2 weiteren meinungen habenw ir uns dann für den chip entschieden(1 jahres)........besser wurde nichts... eher hatte der chip negative auswirkungen,sam wurde noch unsicherer und änsgtlicher als er so schon war....


    als wir dann einmal als notfall deswegen bei einem anderen tierarzt waren diagnostizierte dieser das rektumdivertikel.
    auch er riet zur op und gleichzeitiger kastration.


    aufgrund diverser weiterer erkrankungen taten wir uns damit schwer.
    ich habe die ernährung komplett umgestellt,sam bekommt nur noch futter was nicht stuhlfestigend wirkt ,dazu weizenkleie und buttermilch über jede mahlzeit.und ist das divertikeln voll,helfen wir von aussen indem wir richtung ausgang drücken...


    wochenlang ging/geht alles gut,dann wieder tage wo er zum tierazt muß,manuell ausräumen.....
    er wurde deshalb 2x chirurgen vorgestellt wegen einer op,beide haben dagegen entschieden,eben wegen der anderen erkrankungen.


    vor ein paar wochen war dann usnere hündin läufig und sam ist trotz chip in der standhitze völlig durchgedreht(beim ersten mal war alles entspannt,keine übermäßige reaktion seinerseits)... er hat sein futter erbrochen,jezittert,gejammert, und 2 tage keinen kot abgesetzt .
    aus angst vor darmverschluß sind wir in die tierklinik ,sam wurde geröngt und dabei eine vergrößerte prostata festgestellt,laut arzt,wie beim intakten rüden ,ebenso sein verhalten,wir sollten blut testen lassen.
    haben wir gemacht,ergebnis wie beim kastrierten rüden.
    auch der arzt der geröngt hat ist gegen eine op.ebenso der kardiologe wo sam seit 7 jahren in betreuung ist.


    das risiko nutzen verhältnis ist nicht ausreichend in seinem fall,die op mit zuviel risiken verbunden und sehr aufwendig. in den meisten fällen kehrt das divertikel nach spätestens 6 mon. zurück o. bildet sich auf der anderen seite oder beides.
    das ganze hat mit einer schwäche des bindegewebes zu tun.


    unsere erfahrungen .


    lg kirsten

  • Hallo,
    ich möchte mich auch mal wieder melden. Unser Lucky ist am 17.04. operiert worden. Diagnose: Perianalhernien mit zurückgefallener Prostata und Harnblase. Also die beiden befanden sich in den Hernien. Die jetzt größere und aufwendigere OP wurde ambulant durchgeführt. Freitag dann die böse Überraschung: der Hund kann keinen Urin absetzen und hat nun eine Harnröhrenruptur (vielleicht weil sie vor dem Röntgen mit Kontrastmittel schon viermal Katheter eingeführt haben?). Erneute Not OP. Nach zwei Stunden der Anruf dass ich den Hund erlösen soll. Dieses habe ich nach einigen Gesprächen abgelehnt und Lucky in die Tierärztliche Hochschule Hannover gebracht. Dort wird er nun heute erneut operiert und erstmal eine Wundsanierung gemacht, weil alles entzündet ist. So wie wir das hier sehen, wurde Lucky in der vorigen Klinik fast zu Tode operiert.
    Lucky und ich kämpfen um sein Überleben. Leider fehlen mir, da ich z. Zt. aufgrund einer chronischen Erkrankung nicht vollerwerbsfähig bin, die finanziellen Mittel um mein Hundebaby wieder zu bekommen. Hat jemand vllt. eine Idee, wie ich an Geld kommen kann. Und nein, ein Bankkredit geht leider nicht. Ich möchte es ja auch nicht geschenkt haben.

  • oh mann,das ist ja heftig.


    gibt es keine möglichkeit die kosten in kleinen raten zu zahlen`?


    uns wurde dies in der tierklinik in der unsere änni demnächst an einem ektopischen ureter operiert wird ,von anfang an angeboten.
    nun kommt auch noch eine gleichzeitige kastration hinzu weil die kleine so probleme mit scheinträchtig/scheinmutterschaft hat.
    das treibt die kosten ja noch mal in die höhe.........


    oder kannst du im familien ,freundeskreis nicht um spenden bitten( haben wir auch so gemacht)? geht ja darum den hund zu retten.....


    und,ich würde die klinik,die für den "schaden" verantwortlich ist ,auch zur verantwortung ziehen.


    zumindest ein gespräch versuchen und die situation ehrlich "auf den tisch legen"


    wir haben ähnliche probleme... auch ich bin aus gesundheitlichen gründen nicht arbeitsfähig ,
    mein mann ist alleinverdiener.....
    dann ist ja unser althund noch schwer krank und braucht dauerhaft tierärztliche betreuung.....


    ich kann dich nur zu gut verstehen

  • So wie wir das hier sehen, wurde Lucky in der vorigen Klinik fast zu Tode operiert

    Gutachten von der aktuellen Klinik anfertigen lassen.
    Rechtbeistand für sozialschwache beantragen (kostet meines wissens 10€).
    Anwalt gehen und durchsprechen mit dem Hintergrund Klinik 1 zu verklagen (um zumind. die Kosten zurück zu bekommen).



    Eine aktuelle Kostenübernahme- mmh. Ratenzahlung bei der aktuellen Klinik (die haben ja die Bahndlung fortgeführt und behandeln ihn ja auch - ergo ja interesse da, dass du zahlen kannst oder Anfrage bei einer Hilfsorganisation oder Familie und Freunde abklappern.
    :ka:

  • Gutachten von der aktuellen Klinik anfertigen lassen.
    Rechtbeistand für sozialschwache beantragen (kostet meines wissens 10€).
    Anwalt gehen und durchsprechen mit dem Hintergrund Klinik 1 zu verklagen (um zumind. die Kosten zurück zu bekommen).

    Das wäre jetzt auch mein Gedankengang.


    Wie sieht es denn heute aus?


    Das ist ja echt eine schlimme Geschichte. :/


    Da habe ich mit meinem Lisko wohl mehr Glück gehabt. Die OP war im Dezember, alles verlief gut. Gestern waren wir zur Nachkontrolle - alles bestens.

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