in 10 Tagen kommt der Hundetrainer

  • Hi,


    ich habe mich vor knapp anderthalb Jahren auch sehr respektvoll dem Thema Zweithund genähert. Bei mir würde es dann ein deprivierter Angsthund aus Rumäniens Straßen. Der hat sich anfangs nicht getraut zu atmen. Bei uns wollte die Ersthündin mobben. Ließ sich aber recht gut unterbinden, weil sie sehr souverän und gleichzeitig gut erzogen ist.


    Andere Situation, aber auch Probleme. Und mittlerweile sind die 2 ein Herz und eine Seele, die Neue darf sich sogar an die Alte kuscheln (was - siehe Bild im Avatar - in der ersten Woche noch zu einem extrem mürrischen Gesicht geführt hat).


    Erstens braucht es schon etwas Zeit, bis Euer jetzt erweitertes Team ein neues Gleichgewicht gefunden hat :klugscheisser: . Setz Dich da nicht so unter Druck. Wenn die beiden spielerisch kabbeln, dann wehrt sich Dein Seelenhund ja schon etwas ;)


    Zweitens ist die Kleine auch im besten Rüpelalter und nu probiert sich aus. Das soll ist ganz normal. Wenn Dein Ersthund souverän und gleichzeitig tolerant ist, dann lässt er sich auch Einiges gefallen. Ein Warnzeichen wäre es aus meiner Sicht, wenn er sich auch von Dir zurückzieht oder nur noch teilnahmslos in der Ecke sitzt oder Ähnliches. Hört sich aber nach Deiner letzten Schilderung nicht so an.


    Wirkt er wirklich unglücklich auf Dich? Oder stinkt Dir der mangelnde Respekt der Kleinen und Du befürchtest, er könnte unglücklich werden?


    Bei uns ist es mittlerweile auch nur die Neue, die zum Spiel auffordert. Dabei wirft sie unserer alten Ronja auch rotzfreche Blicke zu. Ronja fordert nicht von sich aus auf nu entscheidet selbst, ob sie mitmacht oder nicht.


    Neben dem schon angeratenen Trainer wäre mein Tipp an Dich: Bau mit der Kleinen ein Training auf, bei dem sie unter Deiner Anleitung lernt. Gerade bei den etwas Überdrehten halte ich Suchspiele für eine Super-Möglichkeit. Da gibt es echt gute interaktive Spielzeige - Du kannst auch einfach Päckchen packen oder ein ZOS-Spiel initiieren. Und noch viele Möglichkeiten mehr - Du findest da ganz viel im Web und in der Literatur. Wichtig dabei aus meiner Sicht: Nutze das nicht zur alleinigen Beschäftigung des Hundes, sondern erarbeite die Sucherfolge mit ihm zusammen - über Hinweise (z. B. Deuten mit der Hand, falls sie Lob schon einschätzen kann: Lob beim Bewegen in die richtige Richtung, Führen in ein anderes Zimmer, in dem etwas Leckeres ist ...


    Bei meinen Beiden war es so: Sobald sie gerafft hatten, dass es sich lohnt, mir zu folgen, hatte ich ein recht leichtes Spiel damit, Abbruchsignale einzuführen.


    Sorry für den langen Thread - ich hoffe, Du findest etwas Nützliches dabei.


    Viel Erfolg Euch und Knuddels an die zwei Kleinen :herzen1:
    Wünschen Ronja, Lilly und Nicole

  • Danke für eure ausführlichen Antworten ♡


    Und danke auch für den Tipp mit dem Anfassen üben, genau das ist bei ihr noch mit das größte Problem.
    Der Trainer sagte ja zu mir dass die Kleine keine Angst, sondern einfach nur keinen Bock hat, aber das sehe ich ganz anders.
    Er nahm sie zB. auf den Arm und versuchte sie auf den Rücken zu drehen und das wollte sie natürlich nicht.
    Er sagte sie sei ganz steif und bockig und will einfach nur nicht.


    Ich sehe zwar auch eine kleine Diva in ihr die ständig rumjammert, wenn es nicht nach ihrer Nase geht, ABER was ich auch erkennen kann ist ein Hund der auf mich einfach unsicher wirkt, weil sie noch nicht viel kennengelernt hat.
    Draußen duckte sie sich bei jedem Auto und wollte kein Stück zitternd weitergehen und mittlerweile läuft sie mit mir einmal die Straße rauf und runter und das macht mich super stolz.
    Ich wurde ja am Anfang nicht ganz warm mit ihr und was hier keiner weiß ist, dass ich leider seit einiger Zeit auch an einer Angststörung leide und allgemein kein selbstbewusster Mensch bin.


    Vor dem Zweithund habe ich mich verrückt gemacht und wollte unbedingt einen "passenden" Hund. Lieb und brav sollte er sein xD
    Was ich dann spontan bekommen habe ist für mich echt der Hammer gewesen so das ich mich die ersten Tage schon mal weinend auf der Toilette versteckt habe, besonders weil ich dachte ich schade meinem Ersthund.


    Mittlerweile denke ich das mir genau der richtige Hund gechickt wurde und ich hätte mir einige Sachen nie zu getraut.
    Wir wachsen irgendwie beide und lernen von einander und da ich die Angst kenne, verstehe ich auch ihre Angst.


    Ich wollte nur sagen das sie auf ihre Art und Weise ein wunderbarer Hund ist, vielleicht nicht mein Wunschhund wie mein Rüde, aber bestimmt genau der Hund den ich gebraucht habe und ich denke das ich der Kleinen auch viel geben kann.


    Sie kannte ja im Prinzip nichts und immerhin ist sie nun bereits zu 90 % stubenrein und hat gelernt an der Leine zu gehen.
    Auch lässt sie sich inzwischen auf den Arm nehmen, was vorher schwer möglich war.
    Ich muss auch sagen, je schlechter sie der Trainer machen wollte, desto lieber habe ich sie gewinnen.
    Verstehe nicht wie man einen Hund so verteufeln kann und ihr böse Absichten abdichten kann, denn sie ist doch einfach nur ein unerfahrener, junger Hund.
    Beispiel, gehen wir aus dem Haus (mit Kamera) fing sie erstmal an zu weinen und wurde unruhig, dann machte sie Pipi im Teppich.
    Der Trainer sagte sie mache das aus Wut, aber meiner Meinung nach ist das geschehen, weil sie sich unsicher fühlte und nicht wusste was jetzt los ist.
    Ich bin zwar kein Hundetrainer, aber ich versuche sie zu verstehen und seitdem verstehen wie 2 und auch sehr gut.



    Ps. Schön ist es auch eure Geschichten von euren Hunden zu lesen und das sich die Hunde manchmal auch nach einem Jahr er aufeinander einspielen.
    Ich merke zB. das die Beiden sich zusammen tun um Blödsinn auszuhecken, den Wäschekorb gemeinsam ausräumen wollen usw. :hurra:
    Vielleicht ist das ja ein guter Anfang.



    Ganz liebe Grüße

  • Ja zum stiften gehen wird sich gerne zusammen getan xD Meistens wenn die ruhigste von allen der Kopf der Operation ist und die anderen zwei ihre Lakaien sind.. |)

  • :winken:

    Der Trainer sagte ja zu mir dass die Kleine keine Angst, sondern einfach nur keinen Bock hat, aber das sehe ich ganz anders.
    Er nahm sie zB. auf den Arm und versuchte sie auf den Rücken zu drehen und das wollte sie natürlich nicht.
    Er sagte sie sei ganz steif und bockig und will einfach nur nicht.

    Ich hätt ihn auch auf Links gedreht, den Trainer :kotz:
    Lass das nicht mehr zu :streichel: beschütze Deine Hunde.


    Ich sehe zwar auch eine kleine Diva in ihr die ständig rumjammert, wenn es nicht nach ihrer Nase geht,

    Tu' das aus dem Kopf.
    Dein Hund ist keine Diva und sie jammert nicht rum, wenn's nicht nach ihrer Nase geht.
    Sie jammert weil sie nicht klarkommt mit etwas - und Du kannst und musst ihr dabei helfen.
    Es ist ihr grad zu viel - so wie Du das ja auch kennst :smile: Passiert uns ja auch manchmal.


    Der Trainer sagte sie mache das aus Wut,

    Trainer entsorgen. Schnell.
    Sowas brauchst Du auf gar keinen Fall!


    Wie geht's Dir denn so mit Deinen Pappenheimer? Happy?

  • Ja das stimmt natürlich vielleicht sehe ich das zu menschlich :D Manchmal kommt sie mir einfach so vor wie eine kleine Diva, aber im ganz liebevollem Sinne.


    Bezüglich des Trainers mache ich mir im nachträglich auch Vorwürfe das ich alles so wortlos hingenommen habe.
    Ich bin halt sehr empfindlich mit meinen Tieren und deswegen dachte ich erstmal ich sei extrem.
    Aber zB. das er auch unseren Hund so gekniffen hat tut mir jetzt noch leid.


    Also inzwischen geht es uns besser, besonders seitdem ich den Druck nicht mehr spüre das alles perfekt sein muss.
    Geht jetzt nochmal Pipi auf den Teppich, na dann wird eben im Sommer ein neuer gekauft.
    Ich habe mir das mit dem Zweithund ganz anders vorgestellt, aber trotzdem bin ich erstaunlich glücklich das nicht alles komplett schief läuft.
    Froh bin ich auch das ich die Kleine endlich ins Herz schließen konnte, denn jetzt gehört sie bereits zu uns und ist nicht mehr nur die "Neue" oder eben nur der Zweithund.
    Ich finde das sehr wichtig, weil ich denke sie hat gespürt das ich noch nicht so den Draht zu ihr hatte.

    Liebe Grüße :winken:

  • :D Der Spitz gewöhnt sich an die für ihn veränderte Situation und für die Hündin ist ja ihr ganzes Leben neu - das wird sich alles "abschleifen" und geschmeidig werden.


    Das drüberpinkeln ist vielleicht schon FamilienPinkeln... im Garten bist Du doch dabei ;) lass sie einfach machen und wenn ER aktiv wird und sie "scheucht" einfach mal gucken wie's weitergeht?!


    Denia war nach WunderHund Zuri der Griff in's Klo und nach kurzer "Panik" habe ich sie behandelt wie einen Welpen und mein Motto war "jetzt beginnt die dreijährige GrundAusbildung zur Prinzessin" - das hat total den Druck rausgenommen.


    (allerdings war Zuri wirklich ein selbstsicherer Hund und ich habe ihn immer als Chef behandelt... so unterschwellig... Beispiel - er kriegt das erste Leckerchen und auch das letzte Leckerchen...)


    (Denia war unser kleiner DummHund und wenn sie nicht "funktionierte" haben wir uns zugezwinkert - ich kann's nicht richtig beschreiben - Denia war "begrenzt" durch ihre Vergangenheit :D Deprivation in der lightVersion und hat Monate gebraucht um ruhig zu werden und dann wirklich zu lernen. Sie hat bis heute - immerhin 11 Jahre - nicht kapiert was "gib Laut" sein könnte und dementsprechend funktioniert "Danke!" (also Klappe halten) auch nicht zuverlässig ;) dafür ist sie "bauernschlau" gewesen und hat sich alles abgeguckt was SIE verstanden hat/verstehen konnte und so nebenher "gelernt".)


    Die Hündin spürt, dass sie DEIN "kleines Mädchen" ist und das wird sie ruhiger und sicherer machen!

  • Froh bin ich auch das ich die Kleine endlich ins Herz schließen konnte, denn jetzt gehört sie bereits zu uns und ist nicht mehr nur die "Neue" oder eben nur der Zweithund.
    Ich finde das sehr wichtig, weil ich denke sie hat gespürt das ich noch nicht so den Draht zu ihr hatte.

    Das ist auch wirklich meistens so. Der "Neue Hund" ist ja nicht Zack Bumm da und perfekt integriert. Das ist ein Prozess, für alle Beteiligten. Umso mehr sie die Hausregeln kennen lernt, umso mehr wird sie sich einfügen können, und das wiederum gibt dir mehr das Gefühl, dass es "dein Hund" ist. Ich hatte das am Anfang auch ganz extrem und behaupte mal das dass normal ist wenn man einen erwachsenen Hund aufnimmt. Wichtig ist nur, dass jeder seinen Platz kennt und dass es überhaupt Regeln gibt und man die auch konsequent umsetzt. Du schreibst ja, dass sie unsicher ist und dadurch braucht sie umso mehr Anweisungen, besonders wenn sie dem Ersthund immer noch etwas auf der Nase rum tanzt. Man kann Regeln auch später mal sehr weit dehnen oder schwammiger umsetzen. Aber am Anfang ist das immer ganz gut wie z.B. wenn der Ersthund schläft, wird nicht drüber getrampelt, wenn der Ersthund gestreichelt wird, wird sich nicht dazwischen gedrängelt etc. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass dir das nur so vor kommt oder dir es schlimmer vor kommt als es im Endeffekt für deinen Ersthund sogar ist. Das spielt sich alles ein.
    Und dass mit deinen Ängsten kann ich auch so gut nachvollziehen. Am Ende wächst man nämlich über sich selbst hinaus, weil man dem Hund Sicherheit bieten muss, von der man gar nicht dachte, dass man sie selbst aufbringen kann oder die für sich selber gar nicht aufbringen konnte bisher. Es ist echt so, man bekommt genau den Hund den man braucht, auch wenn man das anfangs gar nicht realisiert.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich weiß nicht ob ihr euch noch an uns erinnert, aber wir wollten uns doch nochmal bei euch melden. Eigentlich schon viel früher, aber mir fehlte in der letzten Zeit für alles die Lust und Kraft.


    Leider hatten wir die letzten Wochen nur Stress (Wir Menschen) und haben unser Zuhause "verloren", so dass wir unbedingt schnell ein neues Zuhause finden mussten und nächsten Monat dann endlich umziehen können.
    Aber das ist eine lange Gechichte.


    Mit den beiden Hündchen läuft es schon besser, aber wir haben leider immer noch Baustellen.
    Mittlerweile hat die Kleine viel gelernt, sie läuft wie eine Eins an der Leine und schreckt auch vor Autos, Geräuschen usw. kaum mehr zurück.


    Der super ängstliche Hund den wir bekamen, hat sich in eine selbstbewusste, freche Hündin verwandelt.
    Unser Rüde ist seit ca.einem Monat wieder komplett der Alte und kommt auch wieder zum Kuscheln usw.
    Er ist wieder total lebensfroh und die Beiden kuscheln auch viel.
    Leider haben wir auch noch sehr große Baustellen an denen ich versuche zu arbeiten, aber zur Zeit nicht so wirklich weiter komme.


    Wenn wir bei den Hunden sind, dann gibt es keine Probleme, aber sowie wir sie mal längere Zeit aus den Augen lassen oder aus dem Haus gehen wollen (Kamera überwacht) müssen wir das Ganze abbrechen, weil die Hündin den Rüden zum wilden Spielen auffordert.
    Es endet dann immer darin das sie ihm den Po hindreht und er ihr Beinchen ins Maul nimmt und brutal zur Seite biegt.
    Das Ganze unterbinden wir natürlich sofort, aber es macht es uns mittlerweile unmöglich zusammen das Haus zu verlassen.


    Draußen lassen wir sie spielen, da jagen sie sich gegenseitig spielerisch, aber im Haus unterbrechen wir konsequent jedes Spiel, weil es sofort in diesem Bein-verdrehen-Spiel endet.
    Auch versucht die Hündin in letzter Zeit beim Rüden aufzureiten, was wir natürlich auch unterbinden.


    Vielleicht wäre ein neuer Hundetrainer nach den Umzug angesagt, denn wir möchten das Haus schon gerne mal wieder zusammen verlassen. :(


    Das war der neuste Stand.
    Ganz liebe Grüße an euch.

  • Problemlösung 1:
    Hunde trennen, wenn sie allein bleiben müssen (z.B. verschiedene Zimmer).
    Problemlösung 2:
    Gewöhnung an eine Box (richtig antrainiert lieben Hunde die Box) und so die Hunde trennen, wenn sie allein bleiben sollen.


    Übrigens, ein guter Hundetrainer gibt Ratschläge und ggf. Anweisungen, aber er wird nie den Hund eines Kunden zwecks irgendwelchen Korrekturen anfassen.
    Bei der ersten Bewegung in diese Richtung solltest du ihn (auch wenn er noch so gelobt und empfohlen wird) hinauswerfen.


    LG

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