Hi,
ich habe mich vor knapp anderthalb Jahren auch sehr respektvoll dem Thema Zweithund genähert. Bei mir würde es dann ein deprivierter Angsthund aus Rumäniens Straßen. Der hat sich anfangs nicht getraut zu atmen. Bei uns wollte die Ersthündin mobben. Ließ sich aber recht gut unterbinden, weil sie sehr souverän und gleichzeitig gut erzogen ist.
Andere Situation, aber auch Probleme. Und mittlerweile sind die 2 ein Herz und eine Seele, die Neue darf sich sogar an die Alte kuscheln (was - siehe Bild im Avatar - in der ersten Woche noch zu einem extrem mürrischen Gesicht geführt hat).
Erstens braucht es schon etwas Zeit, bis Euer jetzt erweitertes Team ein neues Gleichgewicht gefunden hat . Setz Dich da nicht so unter Druck. Wenn die beiden spielerisch kabbeln, dann wehrt sich Dein Seelenhund ja schon etwas
Zweitens ist die Kleine auch im besten Rüpelalter und nu probiert sich aus. Das soll ist ganz normal. Wenn Dein Ersthund souverän und gleichzeitig tolerant ist, dann lässt er sich auch Einiges gefallen. Ein Warnzeichen wäre es aus meiner Sicht, wenn er sich auch von Dir zurückzieht oder nur noch teilnahmslos in der Ecke sitzt oder Ähnliches. Hört sich aber nach Deiner letzten Schilderung nicht so an.
Wirkt er wirklich unglücklich auf Dich? Oder stinkt Dir der mangelnde Respekt der Kleinen und Du befürchtest, er könnte unglücklich werden?
Bei uns ist es mittlerweile auch nur die Neue, die zum Spiel auffordert. Dabei wirft sie unserer alten Ronja auch rotzfreche Blicke zu. Ronja fordert nicht von sich aus auf nu entscheidet selbst, ob sie mitmacht oder nicht.
Neben dem schon angeratenen Trainer wäre mein Tipp an Dich: Bau mit der Kleinen ein Training auf, bei dem sie unter Deiner Anleitung lernt. Gerade bei den etwas Überdrehten halte ich Suchspiele für eine Super-Möglichkeit. Da gibt es echt gute interaktive Spielzeige - Du kannst auch einfach Päckchen packen oder ein ZOS-Spiel initiieren. Und noch viele Möglichkeiten mehr - Du findest da ganz viel im Web und in der Literatur. Wichtig dabei aus meiner Sicht: Nutze das nicht zur alleinigen Beschäftigung des Hundes, sondern erarbeite die Sucherfolge mit ihm zusammen - über Hinweise (z. B. Deuten mit der Hand, falls sie Lob schon einschätzen kann: Lob beim Bewegen in die richtige Richtung, Führen in ein anderes Zimmer, in dem etwas Leckeres ist ...
Bei meinen Beiden war es so: Sobald sie gerafft hatten, dass es sich lohnt, mir zu folgen, hatte ich ein recht leichtes Spiel damit, Abbruchsignale einzuführen.
Sorry für den langen Thread - ich hoffe, Du findest etwas Nützliches dabei.
Viel Erfolg Euch und Knuddels an die zwei Kleinen
Wünschen Ronja, Lilly und Nicole