Hündin aus dem Tierheim - wirklich nur über Angst erziehbar?

  • Hallo erstmal! Ich umreisse mein Problem mal kurz. Mein Partner und ich (beide Anfang 30) waren längere Zeit ehrenamtliche Gassigeher im Tierheim, bis wir eines Tages im Zwinger eine Hündin entdeckten, die nie zum Gassigehen zur Verfügung stand. Uns wurde dann erklärt, dass Vaya eine Angsthündin ist, die nur mit engen Bezugspersonen gassi geht. Ich fand sie und ihre schüchterne Art total anziehend und wollte unbedingt ihr Vertrauen gewinnen. Nach einiger Zeit gemeinsamen Spaziergängen mit den Pflegerinnen lief sie dann auch alleine mit uns mit und irgendwann entschieden wir dann, sie zu uns zu holen.


    Ich muss dazusagen, ich weiß nicht viel über ihre Vorgeschichte. Sie wurde im Alter von einem Jahr in einem Abbruchhaus mit weiteren Hunden aufgegriffen und es stellte sich schnell heraus, dass sie weder Gassigehen noch großartigen Menschenkontakt kannte. Als wir sie zu uns holten war sie bereits knapp ein Jahr im Tierheim. Vaya wird nun im Sommer 3 Jahre alt, offiziell ist sie ein Mischling, bei dem keine Rasse mehr als 20% vertreten ist, man sieht aber meiner Meinung nach deutlich den Pitbull oder Amstaff sowie den Schäferhund in ihr.


    In der Probewoche klappte alles prima und wir nahmen sie endgültig zu uns. Nach einigen Monaten dann fing das Chaos an. Um mal die größten "Baustellen" aufzuführen:


    - Vaya wurde uns als "absolut hundeverträglich" vermittelt. In der Hundegruppe im Tierheim mag das so gewesen sein, bei uns ist sie aber trotz (oder gerade WEIL?) sie ein "Angsthund" ist , furchtbar aggressiv an der Leine gegenüber Artgenossen. Männchen, Weibchen, völlig egal, in gut 90% der Hundebegegnungen fixiert sie sofort, Brust raus, Ohren aufstellen, zerrt an der Leine, bellt, fletscht die Zähne und macht Theater. Zu den restlichen 10% zieht sie winselnd und fiepend hin, was ich ihr nicht erlaube. Wenn sie es dann doch mal schafft, z.B. weil das Objekt ihrer Begierde frei läuft oder der Halter ihn an der langen Leine zu uns lässt, wird 5 Sekunden geschnüffelt, Schwanz eingezogen und sie will am liebsten nur noch weg. :lepra: Ich habe mir bereits ein gut sitzendes ausbruchssicheres Geschirr besorgt und sichere sie beim Gassi doppelt. Außer den Leuten mit Hund komplett aus dem Weg zu gehen (andere Straßenseite ist noch zu nah..), hatte ich bisher mit nichts Erfolg. Sie ist eigentlich extrem futterfixiert, lässt sich in derartigen Situationen aber weder mit Leckerlis ablenken noch mit Kommandos.


    - Laut ihrer Pflegerin kann sie "Fuß" und generell an der lockeren Leine laufen. Bei uns zieht sie wie ein Ochse. Anfangs habe ich es mit stehenbleiben versucht. Sie kommt dann zurück, ich gehe weiter, sobald die Leine locker ist, zack, Vaya zieht wieder. Ich habe es mit kreuz und quer durch die Gegend laufen versucht, das funktioniert nur so lang, wie ich das auch wirklich durchziehe. Sobald ich auch nur annähernd in die Richtung gehe, die unsere Standard - Gassirunde morgens und abends beinhaltet, wird wieder überholt und gezogen.


    Dann habe ich es mit blockieren probiert. Jedesmal, wenn sie mich überholt, mache ich schnell einen Schritt vor sie, mit dem Gesicht zu ihr, woraufhin sie mir schon paarmal gegen das Knie gelaufen ist, weil sie einfach null komma null auf mich achtet. Anfangs fand sie das sehr verwirrend und lief dann längere Zeit locker neben mir, immer mit einem Auge mein Bein im Blick. Seit geraumer Zeit weiß sie aber, wie der Hase läuft und sobald ich vor sie trete, drängelt sie sich einfach links oder rechts an mir vorbei.
    Auch "Fuß" funktioniert nur, solange ich ein Leckerli in der Hand halte. Sobald dieses gefressen ist, wirft sie mir noch einen kurzen Blick zu, aha, Frauchen hat nix mehr, also weiterziehen.


    - Wir haben Freilauf lang und ausgiebig an der Schleppleine geübt. Sie kam zuverlässig jedesmal zurück, wurde auch jedesmal mit tollen Leckerlis belohnt. Beim Freilauf ohne Schleppleine war es anfangs genauso, ich rief, sie kam, alles super. Seit einigen Wochen aber kommt sie wirklich nur noch dann, wenn sie Lust hat. Manchmal schaut sie mich an und wartet einfach drauf, was ich jetzt mache. Komme ich näher, wedelt sie mit dem Schwanz und haut ab. Laufe ich weg, folgt sie mir. Oftmals beachtet sie mein Rufen nichtmal, obwohl gerade keine großartige Ablenkung da ist. Sie stapft dann einfach weiter und stellt auf Durchzug.


    Das Traurige ist, wenn ich mal etwas lauter werde und schimpfe, funktioniert plötzlich ALLES! Sie ignoriert andere Hunde, sie läuft an lockerer Leine, ohne dass ich sie auch nur einmal korrigieren muss und sie kommt vom Freilauf zurück und bleibt ohne Leine direkt neben mir. :muede: Natürlich dann jedesmal mit eingezogener Rute und den typischen Beschwichtigungssignalen. Ich habe dann mal mit einem Hundetrainer aus meinem Dorf telefoniert, der meinte, über Angst sei ein solcher Hund nunmal am einfachsten zu konditionieren und ich solle das "weiter ausbauen". :rotekarte:


    Ich bin nun wirklich kein großer Hundekenner, aber es muss doch einen anderen Weg geben.. ich finde es nur einfach so traurig, dass sie ja genau weiß, was sich gehört - sie hat nur offenbar keine Lust, es auszuführen. Ich weiß, dass wir dringend einen GUTEN Hundetrainer bräuchten. Das große Problem ist nur, sie hat furchtbar Angst vor fremden Menschen. Sobald mich beim Gassi nur mal jemand nach dem Weg fragt, dreht sie komplett durch, zieht den Schwanz ein, wird total panisch. Besonders vor Männern hat sie schlimme Angst (auch vor meinem anfangs). Aus dem Grund habe ich es bisher alleine versucht, bzw. zusammen mit meinem Partner, der mit Hunden aufgewachsen ist, aber bei ihr auch nicht mehr weiter weiß.


    Neuerdings bedient sie sich auch am Napf unserer Katze. Diese hat sie zwar von Anfang an akzeptiert (Katze war vor ihr da), ist freundlich zu ihr, zeigt auch keine Futteraggression und wusste bisher auch ganz genau, dass der Katzennapf tabu ist. Wenn wir das Haus verlassen, sind immer alle Türen offen und das Katzenfutter war hinterher jedesmal noch genauso im Napf wie da, als wir das Haus verlassen haben. In letzter Zeit stiehlt sie sich aber immer öfter in den Flur, sobald sie denkt, ich sehe sie nicht, und fängt an, das Futter zu fressen. Wenn ich sie auf frischer Tat ertappe, schimpfe ich sie natürlich und schicke sie auf ihren Platz. Trotzdem passiert es immer öfter, anfangs dagegen gar nicht. Man sieht also quasi keinerlei Lernkurve bei ihr.


    Warum ist es ihr auf gut deutsch so sch....egal, was wir von ihr möchten? Es ist ja nicht so, dass wir sie nicht belohnen, im Gegenteil, wenn sie was gut macht wird immer kräftig gelobt, Leckerlis gegeben, ihr Lieblingsball fliegt.. aber sobald sie eben merkt, "da gibt's für mich nicht jedesmal was zu holen", oder schlicht und ergreifend keinen Bock hat, dann ignoriert sie uns und macht ihr eigenes Ding, bis man eben mal kurz laut wird. Dann genügt ein "HÖRST DU JETZT AUF!" und sie verhält sich wie der besterzogene Hund überhaupt. Sobald dann ein neutral ausgesprochenes "Ok" kommt (unser Freigabesignal) geht das Rüpelverhalten aber sofort weiter, als wäre nix gewesen.




    BITTE sagt mir, was ich noch tun kann. Ich bin mit meinem Latein echt am Ende. :ka:

  • Warum ist es ihr auf gut deutsch so sch....egal, was wir von ihr möchten? Es ist ja nicht so, dass wir sie nicht belohnen, im Gegenteil, wenn sie was gut macht wird immer kräftig gelobt, Leckerlis gegeben, ihr Lieblingsball fliegt.. aber sobald sie eben merkt, "da gibt's für mich nicht jedesmal was zu holen", oder schlicht und ergreifend keinen Bock hat, dann ignoriert sie uns und macht ihr eigenes Ding, bis man eben mal kurz laut wird.

    Andersherum - warum sollte es ihr nicht egal sein?

  • Seit geraumer Zeit weiß sie aber, wie der Hase läuft und sobald ich vor sie trete, drängelt sie sich einfach links oder rechts an mir vorbei.

    Das ist doch ein gutes Beispiel dafür, dass Dein Hund sehr wohl in der Lage ist, über die Aussicht auf den gewünschten Erfolg und nicht über Angst zu lernen.



    Warum ist es ihr auf gut deutsch so sch....egal, was wir von ihr möchten?

    Na ja, Du hast Dir sehr bewusst einen Hund ausgesucht, der nie eine enge Bindung zum Menschen aufgebaut hat, der nie das kennen gelernt hat, was der (für Dich) normale Alltag bedeutet und der nie gelernt hat, zu lernen.
    Wie lange ist sie denn nun bei Euch?


    Ich finde leider auch, dass Du gerade beim Stichwort "Fuß" zu viel ausprobiert hast. Training, gerade mit solchen Hunden, braucht Zeit und Geduld. Was sich für einen Hund sein ganzes Leben lang bewährt hat, erziehst Du nicht in kurzer Zeit weg. Und wenn der Hund draußen gestresst ist, ist das Hirn blockiert und das Lernen kaum möglich.


    Ich würde Dir dazu raten, Dir eine Trainerin vor Ort zu suchen. Wenn Du sagen möchtest, aus welcher Ecke Du kommst, kann Dir hier vielleicht jemand eine Empfehlung geben.

  • Ich gebe mal meinen Senf zum Katzennapf-Problem dazu.


    Ehrlich? ICH würde den Napf einfach hochstellen wo nur die Katze ran kommt.


    Dass die Hündin anfangs nicht rangegangen ist, erkläre ich mir so, dass sie anfangs viel zu viel Angst hatte.
    Nun ist sie etwas mehr angekommen, vertraut euch mehr (trotz der ganzen Schimpferei von euch), fühlt sich sicher, ist entspannt genug.


    Klar muss ein Hund Verbote befolgen (wie spring mich nicht an oder geh nicht aufs bett), aber ein Verbot zu befolgen das so sehr an einen trieb appeliert, wie "gehe nicht an das Futter was den ganzen Tag rumsteht" ist echt n bisschen viel verlangt. (manche Hunde kriegens hin, manche nicht - da können die gar nix für, außerdem hast du selber gesagt dass sie sehr verfressen ist, sie wird also eher zu den Hunden gehören die das nicht können udn niemals lernen - vielleicht/wahrscheinlich musste sie auch hungern,
    es kann unter Umständen jahre dauern bis sie bei euch die "Verknüpfung" erstellt "Hier bekomme ich immer ausreichend zu essen")


    Ich erwarte von meinem 3 Jährigen Kind dass es kein scharfes messer aus der Schublade klaut und damit rumrennt.
    Aber wenn ich Bonbons und kekse offen ruligenen lasse, ist es zu viel verlangt dass err da nie niemals rangehen würde.
    Das hat dann auch nix mit "ungehorsam" in dem Fall zu tun.

  • Also, Vaya ist jetzt seit August 2017 bei uns. Und es ist natürlich nicht so, dass wir sie "viel" schimpfen. Ich versuche auch immer, zu vermeiden, dass ich zu laut oder zu energisch werde, denn das bringt auf Dauer weder mir noch dem Hund was. Das letzte Mal war vor knapp einer Woche, als sie auf der anderen Straßenseite einen Hund erspäht hat, den ich zu spät gesehen habe. Sie hat sich so ruckartig in die Leine geworfen, dass sie uns beide mit voller Wucht auf die nicht wenig befahrene Straße gezogen hat. ich war total erschrocken und konnte sie gerade noch zurückziehen. Da entfuhr mir ein hysterisches "Spinnst du?!" und das hat sie wohl so eingeschüchtert, dass sie danach ganz brav mitgelaufen ist.


    Naja, stimmt, im Grunde kann es ihr "egal" sein was wir von ihr wollen. Aber dann könnte das doch eigentlich jedem Hund wurscht sein, was sein Halter von ihm möchte, oder seh ich das falsch? :/


    Es ist halt auch so, dass ich mich durch andere Leute stark verunsichern lasse. Im Tierheim wurde mir vor der Vermittlung mehrfach gesagt, dass sie extrem problematisch bei Tierärzten ist, egal ob Mann oder Frau. Wie es der liebe Zufall wollte, hat sie sich im Dezember eine Kralle so blöd eingerissen, dass sie beim TA gezogen werden musste. Dieser meinte es ginge ohne Sedierung und das Ende vom Lied war, dass wir zu viert (!) den Hund halten mussten. Der Arzt war danach leicht angesäuert und meinte, der Hund würde ja null auf uns hören und wir müssten ihm zeigen, wer hier der Boss ist - wenn wir sagen, sie hätte jetzt stillzuhalten, dann müsse das funktionieren.


    Da fing ich dann schon an, an mir und meinen Fähigkeiten als Hundehalter zu zweifeln.

  • .. Der Arzt war danach leicht angesäuert und meinte, der Hund würde ja null auf uns hören und wir müssten ihm zeigen, wer hier der Boss ist - wenn wir sagen, sie hätte jetzt stillzuhalten, dann müsse das funktionieren.


    Da fing ich dann schon an, an mir und meinen Fähigkeiten als Hundehalter zu zweifeln.

    Also ich hätte da eher gezweifelt, den falschen Tierarzt aufgesucht zu haben

  • Naja, stimmt, im Grunde kann es ihr "egal" sein was wir von ihr wollen. Aber dann könnte das doch eigentlich jedem Hund wurscht sein, was sein Halter von ihm möchte, oder seh ich das falsch?

    Tja, auch wenn das nicht modern ist - im Prinzip hat ein Hund nunmal Bedürfnisse und jedes Handeln hat Konsequenzen. Positive oder negative.
    Rein Belohnungsbasiertes Training funktioniert in genau Fällen. Fall eins, es geht um nichts was dem Hund wichtiger ist als die erwartete Bestätigung, also kein selbstbestätigendes Verhalten. Fall zwei, der Hund kommt nicht in die Situation selbstbestätigendes Verhalten was dem Menschen aber nicht gefällt zu zeigen (also Vermeidungsstrategie, die ja auch viele rein positive Trainer so praktizieren) . Fall drei, man hat einen Hund der so führig ist, dass er keine "eigenen" Interessen hat die über einer Bestätigung stehen. (häufig ist das bei Border und Co so, weswegen man die auch so häufig in dieser Szene sieht)



    Im Endeffekt musst du dich halt entscheiden. Willst du, dass der Hund sich nur benimmt wenn eine Belohnung in Aussicht ist und wenn man quasi nur lang genug trainiert ist die immer in Aussicht ( so ist ja der Plan bei der Philosophie..), oder du vermittelst dem Hund klar schwarz und weiß und sagst ihm was geht und was nicht. Das heisst ja nicht, dass du den Hund nicht vorwiegend positiv trainieren kannst, aber wenn er sich bewusst gegen das entscheidet was er tun soll, dann hast du die Option das auch mal durchzusetzen.



    Erfahrungsgemäß ist es so, dass gerade sogenannte "Angsthunde" (wenn sie das ist), eigentlich von sehr klarer Führung profitieren.

  • So blöd es sich anhört:
    Da muss man sich ein dickes Fell zulegen.


    Euer Hund, eure Verantwortung.
    Wenn der Hund, aus welchen gründen auch immer, beim TA nicht still hält, hat das nix mit "nicht höhren" zu tun (traurig dass der TA dass nicht weiß).
    da muss der TA sich einstellen, nicht der HUnd.
    Und ihr wisst nun bescheid, dass ihr dem TA schon im Vorfeld sagen müsst, wie euer Hudn beim TA drauf ist.
    Ihr könnt entsprechendes Training machen was vielleicht mit viel geduld etwas bringt. Zum Schutz des TA wäre Maulkorbtraining dann auch ganz hilfreich.


    Vor allem hat sie ja ein problem mit Menschen,
    wenn ihr das geduldig udn gut übt mit ihr, kann es trotzdem Jahre dauern bis sich das wieder gibt.


    Gleiches Spiel bei anderen Hunden.
    Für mich liest es sich wie eine leinenagression. Sie ist so unsicher dass sie versucht, sich auf teufel kommr aus jeden fremnden hund vom leibe zu halten.
    Viele Hunde reagieren da mit "Angriff ist die beste verteieidung"
    Auch das kann noch lange dauern bis es besser wird (und auch nur dann wenn ihr richtig und angemessen trainiert)


    Als Erfahrung von mir:
    Ich habe einen 2.5 Jährigen, top sozialisierten Hund vom TH bekommen.
    Kompatibel mit allem, super neugierig, vor (fast) nix angst habend, absolut nicht sensibel.
    Auch dieser Hund hat gute 3 Monate gebraucht für ein vernünftiges Bei-Fiß laufen.
    Und dieser Hund zeigte mir (obwohl wir nie Probleme im Zusammenleben hatten) dass er erstnach gut 2 Jahren so richtig bei mir "angekommen" war. (Da gab es nochmal nen deutlichen schub an Bindungszuwachs udn mehr "Zugehörigkeitsgefühl" was Arek mir dann gezeigt hat).
    Also, wenn es so lange bei meinem Hund dauert - wie lange könnte das bei einem unsicheren, schlecht sozialisierten Hund dauern?


    Trainersuche würde ich hier vorschlagen:
    Trainieren statt dominieren - Startseite


    Ich fin froh dass ich keinen Angshund habe der hochsensibel ist, das erspart mir viele probleme.
    Allerdings bin ich auch oft sehr neidisch auf die erfolge, die man nur mit einem "Angsthund" erleben kann.
    Ich denke es schweißt nochmal ganz anders zusammen wenn man einen so ängtlichen Tier behutsam und fair die Welt zeigt.


    Wir waren recht früh in der Hundeschule.
    Da gab es ein pärchen mit einem sehr sensiblen ängstlichen Hund. Auch aus dem Tierschutz.
    Unser Arek war damals der "Streber" - hat alles mit Bravour gemeistert - er hatte halt keine probleme mit menschen, hunden, Aufgaben, gegenständen, orten ... war ansprechbar usw.
    Bei der ängstlichen Hündin (Alice hieß sie) waren die Halter schon froh, wenn sie sich getraut hat über eine niedrige Agility-Hürde zu gehen.
    Als wir dann mal mit Fahrrad ankamen und arek lief entspannt nebenher (das mussten wir nie üben oder so) hat Alice Frauchen recht traurig gemeint "Ach schau, am rad laufen kann er also auch" - klar war ich in dem Moment stolz wie bolle ;)
    heute sehe ich das anders.


    Nach einem Jahr oder so (Hundeshcule machten wir nach dem 1. jahr sehr unregelmäßig bis gar nicht) trafen wir Alice in einer Beshcäftigungsgruppe wieder.
    Sie war noch immer sensibel und zurückkhalten. Aber sie hat ihren haltern voll vertraut, gemeisnam mit Frauchen an der seite, hat sie sich alles getraut. es war so toll zu sehen wie die Hündin Unterstützung und Halt bei Frauchen gesucht hat, wie sehr sie auf frauchen konzentriert war, und auch wie viel Freude sie an den gemeisnamen Erfolgen hatte.


    Das hatte ich mit Arek nie udn werde das auch nie haben. Arek ist sicher und souverän - braucht mich daher aber auch nur bedingt ^^
    Selbstänbdigkeit und absolute Sicherheit ist ein zweischneidiges Schwert ;)
    (Ich hofe man versteht was ich meine)


  • Hm, nein ich hätte natürlich gern, dass ich die Leckerli langsam abbauen kann und sie dann auch hört, wenn nix Tolles in Aussicht ist. Nur weiß ich eben nicht, wie ich das hinkriege. Manchmal denke ich wirklich, ich erwarte zuviel von ihr. Aber gerade die Leinenführigkeit ist so ein Thema, bei dem ich denke, wenn es funktioniert, dass sie hinter mir läuft, sie also quasi akzeptiert, dass ICH führe und nicht sie, dann werden sich so Dinge wie Leinenaggression sicher auch irgendwann "von selber" geben.


    Nur wie vermittle ich dem Hund "was geht und was nicht", ohne ihn zu belohnen? Du schriebst ja, "warum sollte es den Hund interessieren, was man von ihm will". Klar ist sie kein "Will to please"-Hund wie der Bordercollie, aber ich sehe auch genügend andere Rassen, die eher für ihren Dickkopf bekannt sind und trotzdem sehr gehorsam.

  • ich weiß nicht, ich hatte beim eingangspost etwas den eindruck, dass bei euch vielleicht kommunikationsschwierigkeiten bestehen und die hündin vielleicht einfach mehr genauere anleitungen braucht. mein eindruck. also nicht einfach nur z.b. ein "nein", sondern ein "nein" und "du machst jetzt stattdessen das".


    ich habe, wie gesagt, das gefühl, ihr müsst dem hund gegenüber klarer kommunizieren, was wie gemacht und was unterlassen werden sollte.

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