Sinnvoll ausgelastet oder doch schon Junkie? Wo liegt der Mittelweg?

  • Solange die Hunde mit weniger klar kommen und nicht an die Decke gehen, wenn man nix ist, ist alles in Ordnung. :smile:


    Wir stehen phasenweise (eigentlich sogar ziemlich oft :pfeif: ) durchaus täglich auf dem Hundeplatz oder sind beim Hütetraining. Das die Hunde mal seltener als 4x die Woche trainieren, ist selten.
    Und trotzdem liegen die auch mal zwei Wochen lang nur im Körbchen, wenn so für gar nix Zeit ist.


  • Wo liegt für euch der schleichende Übergang von sinnvoller Auslastung zum Junkie?
    Ich bin jetzt nach einem Gespräch wieder sehr verunsichert vor allem was das Agility betrifft :muede: Aber ist es nicht auch wichtig den Hund zu fördern, solange es in einem bestimmten Rahmen bleibt?
    Woran merke ich wenn es kippt und er süchtig wird? :roll:

    Es gibt eine Reihe an "Verhaltsauffälligkeiten", die auf Defizite in der Haltung und Beschäftigung hinweisen können. Da muss man aber auch vor allem seinen Hund kennen und wie man charakterlich einschätzt.
    Für mich gilt immer eine ausgewogene und abwechslungsreiche Beschäftigung. Keine einseitige Auslastung, sondern den "gesamten Hund" fordern und fördern.

  • Ich denke, solange das Training auf den Charakter des Hunde abgestimmt ist und alles im Rahmen verläuft, kann man kaum was falsch machen. Eine Freundin von mir hat zum Beispiel einen extrem ängstlichen und schüchternen deutschen Schäferhund. Der hat vor allem und jeden Angst und da ist es eher nicht von Vorteil mit ihm zum Beispiel auf Turniere zu gehen, weil es den Hund unnötig stresst und überfordert. Der ist super glücklich, wenn er den Grundgehorsam lernt und ansonsten einfach Hund sein kann. Alles andere hat sie bereits probiert und war absolut kontraproduktiv für den Hund.


    Meiner ist da ganz anders. Er ist zwar noch ein Welpe und der Charakter entwickelt sich noch, aber die Grundzüge kann man in dem Alter doch schon gut erkennen. Chester ist sehr aktiv und sowas wie Angst kennt er nicht. Er ist schon sehr gut sozialisiert und ist auch überhaupt nicht schüchtern, wenn es um neue Orte oder neue Bekanntschaften geht. Das erleichtert mir zukünftig die Arbeit mit ihm natürlich enorm. Ich muss zwar noch lernen, etwas zurückzuschrauben und meine eigene Erwartungshaltung zu lockern, aber wenn Chester älter ist, weiß ich, dass Turniere, Obi, Agi oder RHS überhaupt kein Problem sein werden mit ihm.


    Du merkst es sowieso an deinem Hund, ob es ihm gut tut oder nicht. Achte auf Stresssymptome und wenn er keine davon zeigt und auch mal den ganzen Tag nichts tun kann, ist m.E. alles in Ordnung.

  • Kann der Hund eine Woche „Frauchen krank“ aushalten ohne die Wände hochzugehen? Dann ist alles prima.

    Ich kann das bei meinen nicht an sowas festmachen.
    Frodo steckt das locker weg, auch länger zur Not und trotzdem neigt er, sobald sich die Möglichkeit bietet, zum Hochdrehen und ich muss immer ein bisschen den Daumen drauf haben.


    Finya fängt nach ein paar Tagen mit Nullprogramm an zu nerven, weil ihr langweilig ist, aber die ist weder überbeschäftigt, noch neigt sie zum Junkiedasein. Der ist dann halt einfach fad zu Hause. Sie will raus, schnüffeln, die Welt beobachten, etc.

  • Um nochmal auf den Eingangspost zurück zu kommen:


    Ja, ich arbeite meinen Hund im Adrenalinbereich :D . Warum ? Weil er glücklich ist, wenn er rennen, toben und spielen kann. Und ja, er fährt sehr schnell auch wieder runter - schon immer.


    Wo der Übergang zum Junkie liegt - tja, mal ein Beispiel:


    Vor Jahren im Urlaub, am Strand, wir hatten unseren alten Goldie dabei ( der fand Bälle scheiße übrigens xD ).
    Es kam uns eine Frau entgegen, mit 2 großen Labbis (?). Sie sah uns, nahm einen Ball aus der Tasche und hielt ihn hoch über ihren Kopf. Beide Hunde hopsten darauf hin eng um sie herum, komplett auf diesen Ball fixiert, nichts um sie herum mehr wahrnehmend. Damals fand ich das lustig, heute denke ich eher, dass das Komplettjunkies waren.


    Du kennst doch deinen Hund, macht, was euch Spaß macht und genießt euer Leben !!


    Hier laufen auch genug Leinenzombies herum - mit trübem Blick. Arme Viecher !

  • ja wobei er nach einer Woche dann schon gerne wieder was machen will aber ist das nicht irgendwo auch normal bei einem nichtmal 2 Jahre alten Hund?


    Murphy ist und war schon immer sehr aktiv und hohl gedreht aber das war seit wir ihn geholt haben so ich glaube das ist einfach sein Charakter seit wir ihn haben wird es eher stetig besser ich denke viel macht auch das älter werden aus. Aber selbst wenn er als Welpe seine wilden 5 Minuten bekommen hat hatte ich Angst er wird ein junkie und habe ihn runter geregelt. Mir tut das im Nachhinein total leid junge Hunde dürfen doch aktiv und verrückt sein ohne gleich junkie zu werden oder? :verzweifelt:

    Meine Springer Spaniel Hündin (16 Monate alt) hat von klein auf eine aktive und schnell aufdrehende Persönlichkeit. Je älter sie geworden ist desto mehr hat sich das von alleine gebessert. Sie kommt immer besser und schnell wieder runter wenn sie mal aufdreht. Wenn sie ihre 5 Minuten hat darf sie sich auch ausspinnen aber dann ist auch wieder gut. Allerdings hab ich von Anfang an nicht so viel mit ihr gemacht außer normale große Gassirunden, weil ich auch dachte das wird evtl. zu viel und dann wäre sie nur noch überdreht. Also ich denke eine Woche "Frauchen krank" würde sie gut wegstecken aber danach so langsam am Rad drehen und richtig rennen wollen weil sie dann doch etwas hibbelig wird oder etwas anstellt wenn sie Langeweile hat.
    Mittlerweile ist sie ganz zufrieden mit dem Rennen und sich auspowern beim Gassi gehen und wenn es das Wetter her gibt gehe ich mit ihr noch eine Runde zusätzlich laufen oder sie darf plantschen gehen. Aber auch nicht jeden Tag. Wenn wir dann nach Hause kommen wird meistens erst mal eine Runde :sleep: gemacht.

  • Also wenn ich das Spielzeug raushole und aktiv etwas damit mache, wie es über den Kopf halten oder so, springen alle meine Hunde aufgeregt um mich rum und blenden den Rest aus.
    Alles andere fänd ich auch "schlimm" :ka:


    Junkies sind sie trotzdem absolut in keiner Weise.

  • Ich muss ja sagen, ich finde beides gleich schlimm. Den absoluten Junkie, der nicht mehr runter kommen kann, genau so wie den auf Null heruntergefahrenen "entschleunigten" Hund.
    Ich habe in letzter Zeit immer mehr Hunde gesehen, die zur absoluten Teilnahmslosigkeit und zum Desinteresse erzogen wurden und da blutet mir ebenso das Herz, wie beim dauerkreischenden DSH oder Mali auf Rutenjagd zum Stressabbau.

  • Ich finde, ein Junkie es es dann, wenn der Hund ohne Beschäftigung oder ohne sein Spielzeug nicht mehr herunterkommt und ewig herumnervt.


    Sina dreht auch hoch wenn ich im Garten mit ihr spiele und da darf sie durchaus auch unkontrolliert ihrem Spielzeug hinterherhetzen wenn ich es werfe und ich feuere sie da auch heftig an und wir zergeln sehr viel, aber sobald ich das Spielzeug wegpacke ist das für Sina o.k. und sie benimmt sich wieder ganz normal.
    Erst wenn sie mir ständig am Rockzipfel hängen würde sobald ich das Spielzeug wegpacke würde ich mir Gedanken machen.
    Ich spiele fast täglich mit ihr kurz im Garten. Manchmal werfe ich das Spieli nur 2x, manchmal toben wir 15min ununterbrochen im Garten herum und sie rennt mir nach und ich renne ihr nach, aber sobald ich das Spiel beende ist sie ganz normal und fordert auch nichts mehr ein.

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