Golden Retriever mit dem Gemüt einer Dampfwalze

  • Guten Morgen, wie viel kann man über den wesentlichen Charakter eines zehn Wochen alten Welpen Aussagen und wie viel kann durch Erziehung beeinflusst werden? Wir haben uns die Rasse Golden Retriever ausgesucht in der Annahme einen ausgeglichenen und sanfteren Familienhund zu bekommen. Maja ist vom Züchter mit Papieren. Die Mutter haben wir kennengelernt. Sie war exakt das, was wir uns vorgestellt haben: sanftmütig, ruhig und entspannt. Der Vater wurde uns auch so beschrieben.
    Maja ist das exakte Gegenteil davon. Sie ist sehr bellfreudig, temperamentvoll und wahnsinnig stur. Klar, sie ist noch ein Welpe und das sind in der Regel Energiebündel aber ich frage mich ob wir vom Wesen her nicht genau das Gegenteil von dem haben, was wir hatten haben wollen.


    Vielleicht ist hier ja auch jemand mit einem Golden Retriever und entsprechenden Erfahrungen?


    Dank und Gruß
    Brumsel

  • Welpen sind nicht stur, die wissen es noch nicht besser.


    Wie lange ist die Lütte denn bei euch und wie sieht euer Tagesablauf aus? Die meisten Welpen sind anfangs überdreht weil zu vielen neuen Eindrücken auch viel Beschäftigung durch die Halter kommt :hust:

  • ein 10 Wochen alter Welpe der sanftmütig, ruhig und entspannt ist, wäre sicher krank . Natürlich ist ein Welpe quirlig und kann allerlei Unsinn anstellen, Sturheit ist das auf jeden Fall nicht. Kleine Kinder verhalten sich doch auch nicht wie Erwachsene.


    LG
    Sabine

  • Kein Welpe kennt die Wörter und die Eigenschaften "stur, nein, lass das, spielen, bockig usw"


    Gebt Ihr Zeit anzukommen.
    Ich hab es mit Nilson so gemacht, das ich ihn auch viel ignoriert habe. Musste ich auch, sonst wäre ich durchgedreht. Es dreht sich nicht alles um den Hund. Heute ist er zuverlässig und hört (okay, wir gehen gerade in die Pubertät :hust: ) Aber er ist ausglichen und ich mache auch heute nicht so ein Tara um ihn. Er ist unser liebstes Familienmitglied, aber nicht der Kern der Familie.


    Also wie sieht euer Ablauf aus? Vielleicht macht ihr zuviel?

  • Klar kann es sein, dass der Hund anders ist, als ihr wolltet. Ist halt ein Lebewesen.


    aber mit "ruhig und sanftmütig" würde ich auch bei einem Golden Retriever so ca. mit 3 Jahren rechnen, nicht früher.


    Wer Sturheit bei einem Welpen vermutet, muss sich allerdings mal mit Welpenerziehung beschäftigen. Das ist nicht böse gemeint, aber da ist wirklich fundamental was verkehrt mit der Erwartungshaltung an den Hund.


    Ebenso die Sache mit "temperamentvoll" - da steckt oft einfach zu viel Stress für das Hundekind dahinter, und zu wenig Ruhe.


    Also, ihr könnt schon auch erzieherisch etwas erreichen.


    Es gibt hundertdrölfzig Threads dazu hier im DF.... hilfe, der Welpe beisst, schläft nicht, verfolgt mich, frisst die Couch.... da kann man viel rausziehen.

  • Hallo Brumsel,



    Sie ist [...] temperamentvoll und wahnsinnig stur.


    welches Verhalten Deiner Welpendame lässt Dich annehmen, sie sei stur?


    Ich glaube auch nicht, dass es Sturheit ist. Aber vielleicht magst Du mal beschreiben, welche Verhaltensweisen genau Dich "stören" oder Dir nicht gefallen. Vielleicht kannst Du dann konkrete Tipps dazu bekommen.


    Außerdem wäre es tatsächlich hilfreich, wenn Du kurz beschreibst, wie Dein Alltag mit dem Welpen aussieht und wieviel Du mit ihr machst. Dann kann Dir eher eine Einschätzung gegeben werden, ob sie tatsächlich temperamentvoll ist oder eher nur überdreht.


    Hat die Züchterin/der Züchter Dich nicht bei der Welpenauswahl beraten? Normal können gute Züchter ihre Welpen doch ganz gut einschätzen und entsprechende Empfehlungen geben.

  • Maja ist das exakte Gegenteil davon. Sie ist sehr bellfreudig, temperamentvoll und wahnsinnig stur. Klar, sie ist noch ein Welpe und das sind in der Regel Energiebündel aber ich frage mich ob wir vom Wesen her nicht genau das Gegenteil von dem haben, was wir hatten haben wollen.

    Klingt nach einem völlig normalen Welpen, der die Welt noch nicht versteht und versucht seinen Platz zu finden =)


    Dass ein Welpe erstmal anders als seine Eltern ist, ist u.a. dem Alter geschuldet. Das eine ist eine Welpe, das andere sind erwachsene/ältere Hunde. Dazwischen liegt ganz viel Entwicklung :D


    Dass ein Wurf Welpen nicht 1:1 den Eltern entspricht hat einen biologischen Sinn. Es gibt immer eine Streuung an Aussehen und Verhalten. Jedes Tier ist ein Individuum mit einem genetischen Rahmen. Innerhalb dieses Rahmens ist alles möglich, auf vieles, aber nicht alles hat man Einfluss.

  • auch wenn das sicher nicht das ist, was du hören willst: meinen Rüden haben wir mit 8 Wochen abgeholt und seitdem, jetzt 18 Monate alt, hat sich sein Charakter nur minimal in Nuancen verändert. Von der Grundstruktur ist er noch genau so wie als Welpe.
    (Und damit ist er charakterlich genau das, was ich mir erhofft und erträumt hatte :herzen1: )

  • Mein Terrorwelpe hat sich von einem unsicheren, umsichbeißenden, nie zur Ruhe kommenden Piranha zu einem im Haus sehr ruhigen entspannten Hund entwickelt. Hat aber über ein halbes Jahr gedauert..

  • Meine letzte Dackelhündin war genau so wie du deinen Welpen haben willst, brav, ruhig, lieb, folgsam, hat nicht genervt, hat nichts kaputt gemacht, hat nicht herumgebellt, hat nie an der Leine gezogen - einfach ein Traumwelpe.
    Mit 2 Jahren und 8 Monaten musste ich sie einschläfern lassen weil sie kein Immunsystem mehr hatte - und jetzt im Nachhinein weiß ich, dass mir das Verhalten das sie von Anfang an gezeigt hat, hätte zu Denken geben müssen weil sie nämlich schon mit einem schlechten Immunsystem zur Welt kam und das peu a peu immer mehr verschwand.

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