Stubenreinheit Part II

  • Hi,


    es gibt etliche Methoden und etliche Meinungen.
    Vor allem bekommt man 100 verschiedene Ratschläge (oft sogar von Menschen die keinen eigenen Hund haben -.-)


    Ich denke, ihr müsst jetzt vor allem eure "Grundeinstellung zum Hund" herausfinden. Viel wichtiger als Methoden, Training usw. ist eure Linie die ihr fahrt. Konsequent.
    Ratschläge von Außen können gut helfen - aber wenn sie euch verunsichern oder "gegen eure Einstellung" sind, dann sind Ratschläge Kontraproduktiv.


    Wenn du gute Hundelektüre lesen magst empfehle ich dir 2 Bücher vom Kynos-Verlag.


    diese Bücher haben natürlich auch Tips fürs Training.
    Vor allem aber vermitteln sie Basiswissen. Wie Hunde lernen, wie Hunde "empfinden", wie sie kommunizieren, was sie uns sagen wollen.
    Wenn ihr euren Hund besser versteht, könnt ihr eure Einstellung besser finden.


    Ich bin als Hundeanfänger sehr gut mit der "Behandle den Hund wie dein Kind"-Einstellung gefahren. Tue ich auch heute noch.
    Das heißt NICHT dass mein Hund im Gitterbett schläft oder Brei bekommt ;)


    Das heißt, ich überlege was er braucht, was er mir sagen will, was wichtig ist.
    Mein Kind muss auch Dinge lernen wie Sauber werden, oder auf ein Nein höhren.
    Es muss auch lernen dass es die DVDs und Fotoalben nicht aus dem Regal zu schmeißen hat.
    Es muss lernen nicht mit essen zu schmeißen oder bei rot über die Ampel zu gehen.
    Die "ich vermenschliche meinen Hund"-Einstellung steht oft in Kritik dass man seinen Hund verhetschelt, alles erlaubt, er einem auf der Nase rumtanz.
    Nein, mein Hund tut das nicht.


    Denn genau wie ein Kind, habe ich ihn erzogen.
    Doch das geschah meist durch liebevolle Konsequenz und seltener durch Schimpfen und negative Konsequenz.
    Auf keinen fall aber durch ungerechte Strafen


    Natürlich auch mal durch schimpfen, grummelige Laune - ich bin ein mensch mit emotionen. Das ist echt udn authentisch. auch das ist wichtig in der Erziehung.
    Aber für etwas, was ein lebewesen nicht kann, darf ich nicht schimpfen.
    Ich schimpfe mein Kleinkind nicht wenn es mit 2,5 noch einpullert. Und ich schimpfe den Welpen nicht wenn er mit 15 Wochen noch einpullert.
    Und beim Kind gucke ich automatisch, ab welchem Entwicklungsstand kann ich welches Verhalten "erwarten".
    ich erwarte nicht dass ein 6 Monate altes Kind ein "Nein" immer versteht. Oder dass es mit 3 Jahren Zahlen schreiben kann auch wenn ich ejden Tag mit ihm übe usw.


    Gerade bei einem Welpen solltet ihr genau schauen, was er in welchem Alter überhaupt schon können KANN.


    Diese Einstellung hat mir bei manch blödem Ratschlag geholfen ...
    Nach ca. 6 Monaten bei mir hat mein Hund Nachts angefangen alles anzubellen.
    Da meinte jemand "spritz ihn mit ner wasserspistole an, der erschreckt sich, und hört auf".


    Hab ich überlegt ob ich das beim kind auch machen würde. - ne, ich würde den Grund rausfinden warum es schreit und die Ursache beheben.
    hat bei meinem Hund genauso funktioniert.
    Grund war, dass er unsicher war (Ansgtbellen quasi . Angriff ist die beste Verteidigung!).
    Ich habe die Ursache behoben indem ich ihn beschützt und Sicherheit vermittelt habe.
    Nach 1 Woche war das Thema "nachts bellen" gegessen udn seitdem war nie wieder was - was bin ich froh dass ich NICHT auf diesen (durchaus häufig anzutreffenden) blöden Ratschlag gehört habe. (obwohl ich noch immer Hundeanfänger war)


    Viel Spass mit dem kleinen racker!!
    (Und sry für den langen Text ... ich kann mich nicht kurz fassen -.-)

    • Neu

    Hi


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    • Hi,


      es gibt etliche Methoden und etliche Meinungen.
      Vor allem bekommt man 100 verschiedene Ratschläge (oft sogar von Menschen die keinen eigenen Hund haben -.-)
      .............

      Besser hätte ich es nicht zusammenfassen können: Genau so mache ich es auch! :-)

    • Manfred, ein großes Danke für Deine ausführliche Antwort! Und Du hast genau recht! Man hört leider von jeder Seite andere Ratschläge... Sei es die Züchterin, der Tierarzt, die Hundeschule oder jetzt hier im Forum.
      Ich bin selbst ein recht perfektionistischer Mensch und versuche nach "Anleitung" alles richtig zu machen. Leider habe ich bisher keine Hundeerfahrung (und gerade schon wieder ein schlechtes Gewissen meinem Süßen gegenüber, dass er in unerfahrernen Händen gelandet ist). Und genau, ich habe von vielen Seiten gehört "behandle den Hund NICHT wie ein Kind", weil Hunde einfach ganz anders und viel "einfacher" denken. Manchmal muss man wohl wirklich v. a. aufs Bauchgefühl hören und dabei sämtliche gut gemeinten Ratschläge außer Acht lassen. In meiner Natur liegt es sicherlich nicht, meinen Kleinen auszuschimpfen für "schlechtes" Verhalten.

    • Ja, also Kinder und Hunde haben schon andere Denkweisen - natürlich muss man da auch aufpassen. (auch ich muss bei meiner Einstellung aufpassen, dass ich meinen Hund nicht zu sehr vermenschliche).
      Ich meinte eher (aber ich glaube da hast du mich verstanden) dass die Einstellung die selbe ist mit der ich an Kinder- als auch an Hundeerziehung rangehe.


      Beim Kind muss ich z.B. viel weniger aktiv "konditionieren"..
      Ich habe meinem Kind noch nie für gutes Verhalten 30 mal nen Keks gegeben ;)
      Meinem Hund schon - denn so gut wir uns auch verstehen - er ist ein Hund, ich bin ein Mensch - wir kommunizieren Arttechnisch sehr unterschiedlich.


      Meinem kind kann ich ab 3 jahren einleuchtend erklären dass es gefährlich ist bei rot über die Straße zu gehen.
      Meinem Hund kann ich das (auf meine menshcliche weise) selbst dann nicht erklären, wenn er 10 Jahre alt ist ;)
      Desswegen - die "Vermenschlichung" hat auch Grenzen, definitiv.


      Findet euren eigenen Weg! Der ist der Beste.
      Informieren - drüber nachdenken - evtl. umsetzen - reflektieren - weite rmachen oder von vorne Informieren =)
      Auf das bauchgefühl zu höhren ist in jedem fall ein guter Weg!

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