Hallo,
hier nun nach der Vorstellung mein erster Beitrag hier im Forum.
Am 19.12. zog unser erster Hund bei uns ein. Er ist ein 7jähriger kastrierter Rüde aus dem Tierheim. Und wir sind zu zweit, plus 1 Katze und jetzt auch einem Hund .
Bzgl. der Rasse gibt es keine soliden Informationen, er kam im Alter von 3 Monaten aus Spanien nach Deutschland und wurde letztes Jahr im Tierheim abgegeben, da der
Vorbesitzer ins Pflegeheim gekommen ist. Bis jetzt haben wir folgende Aussagen bzgl. der Rasse bekommen "Schäferhund-Schnauzer-Mix"(Tierheim), "Berger de Picardie-Mischling (Tierärztin und Hundetrainerin), wir finden er hat von der Kopfform her auch was von einem Golden Retriever. D.h. wir wissen es nicht.
Für die zwei Monate, die er bei uns ist, hat er sich gut eingelebt. Er hört sehr gut auf uns, die gängigen Kommandos (Sitz, Platz, Hier, Aus, Nein) kannte er schon vom Vorbesitzer und die sitzen auch gut.
Wir sind mit ihm einmal die Woche bei einem Hundeverein zum Begleithunde-Training, und einmal bei einer Hundeschule in einer Gruppe, die immer außerhalb des Geländes übt, z.B. in öffentlichen Parks.
Soweit so gut. Jetzt zu unseren zwei Problemfeldern und unseren Lösungsversuchen.
1. Besucher anbellen
Klingelt es, springt er laut bellend auf, rennt an die Tür und bellt weiter. Hier haben wir mit ihm geübt, dass er zwar zur Tür rennen darf, dann auf unser Kommando das bellen lässt ("Ruhe") und sich auf seinen Platz begibt. Der weitere Plan war, dass er so lange auf seinem Platz bleibt, bis er sich beruhigt hat. Dann dürfte er auch gerne näher an den Tisch, und wenn die Besucher das wollen, auch zu denen.
Nur das an seinem Platz beruhigen funktioniert überhaupt nicht. Wir haben ihn mit einer Hausleine an seinem Platz gesichert, aber er beruhigt sich einfach nicht, sondern bellt munter weiter. Außer einer von uns setzt sich zu ihm (sein Platz ist neben der Couch im Wohnzimmer) dann geht es. Sitzen wir aber mit den Besucher am Esstisch (im gleichen Raum und in Sichtweite) und er ist alleine an seinem Platz, kommt er gar nicht runter.
Beim letzten Besuch hat er dort ca. 30 Minuten gebellt, bis ich ihn an den Esstisch neben mich holte (zum Besuch durfte er nicht), dann hat er sich direkt beruhigt und war auch völlig erledigt und sehr schmusig und hat dann auch neben mir geschlafen.
Mein Idealfall wäre folgender: Klingel --> Hund bellt --> "Ruhe" --> es ist Ruhe --> Ich öffne die Tür, Besuch kommt rein, Hund ist enstpannt und darf deswegen kommen.
Bei dem momentanen Prozedere mit dem Platz ist ja das Problem, wenn ich alleine bin und die Tür öffne, kann ich nicht gleichzeitig dafür sorgen, dass er ruhig ist und an seinem Platz bleibt.
2. Besucher "hüten"
Haben wir die erste Hürde gemeistert, der Besuch sitzt, Hund ist verhältnismäßig entspannt, dann kommt unser zweites Problemfeld, welches mir auch mehr Sorgen bereitet.
Steht nämlich nun einer der Besucher auf und geht bspw. zur Toilette, und kommt wieder zurück, dann trotter er hinter ihnen her und schnüffelt (?) von hinten an deren Füßen. Er schnappt dann auch ab und an in die Luft hinter den Fersen. Uns ist hierbei noch kein wirkliches Muster aufgefallen. Er macht es nicht bei jedem, und auch eher bei Leuten die er noch nicht kennt. Bei enger Familie macht er es kaum mehr, vielleicht aber auch weil wir das Verhalten natürlich immer unterbinden, bzw. mittlerweile natürlich auch vorbeugend agieren.
Dieses Verhalten zeigt er bei uns zu Hause, aber auch wenn wir zu Besuch sind. Immer in geschlossenen Räumen. Verabreden wir uns zum Spaziergang, kommt es nicht vor.
Wir lösen das jetzt so, dass er sowohl zu Hause als auch außerhalb zu uns kommen muss wenn jemand aufsteht und er niemandem nachlaufen darf. Geht er uns doch mal durch die Lappen, kommt ein scharfes "Nein" und "Komm", und dann hört er auch.
Könnt ihr euch erklären warum er das macht?
Mein erster Gedanke war, dass er die Gäste hütet, da er sie sozusagen zu uns "zurücktreibt". Er wirkt dann auch gestresst und irgendwie überfordert, als hätte er vielleicht noch wenig Erfahrung mit Besuch. Er wirkt dabei nicht aggressiv, von der Körperhaltung her wirkt er eher unterwürfig
Generell ist er anderen Menschen gegenüber distanziert. Hat jemand ein Leckerlie, zeigt er alle seine Kunststücke um es zu kriegen , aber anfassen lässt er sich nicht gerne. Er geht dann ein paar Schritte zurück, und schaut erstmal ob es noch was feines gibt, wenn nicht, dann geht er.
Können wir hier noch was anderes machen?
Ich möchte unbedingt verhindern, dass er irgendwann Leute in die Füße beißt, zumal wir auch Freunde mit Kindern haben die mit Sicherheit auch noch zu Besuch kommen werden.
Liebe Grüße
tao.tao