Ich bin mal ehrlich, ich habe das mit der Leinenführigkeit nach 2-3 Jahren aufgegeben. Ich glaube mein Hund ist tatsächlich zu dumm dazu ( ).
Ich bin konsequent und hatte auch schon mal einen perfekt leinenführigen Hund, also an mir liegt es nicht. Oder maximal daran, dass ich für diesen Hund noch nicht den richtigen Weg gefunden (und trainiert und durchgesetzt) habe. Der einzige Weg, der bei meinem Hund funktionieren würde wäre, dass er mich gar nicht mehr überholen darf. Aber das zu trainieren ist mir ehrlich gesagt zu blöd, da ich gerade keinen Bedarf für einen perfekt leinenführigen Hund habe. Wobei, schön wäre es natürlich trotzdem.
Unser (sein) Problem: er versteht, dass er nicht ziehen darf. Er versteht, dass er zurück gehen muss wenn er zieht.
Aber er versteht nicht, dass ER für den Zug verantwortlich ist und das mit langsamerem gehen oder achten auf den Radius vermeiden könnte. Und ich habe keine Ahnung wie ihm das vermittln kann. Immer vorwarnen/zurückrufen bringt nichts, denn denn das kann ich nicht (erfolgreich) ausschleichen.
Ihm fehlt das Verständnis dafür, dass das Leinenende nicht unberechenbar/"gottgegeben" ist, sondern etwas ist, dass er selbst aktiv beeinflussen kann.
Wir machen also die ständige "stop and go" Variante wie wenn man es einem Hund gerade beibringt und kommen von da an nicht weiter.
Außerdem ist er im Geschirr am Brustbereich wohl eher unempfindlich. Am Halsband merkt er viel besser wann er zieht und ist auch in einigermaßen erträglichem Ausmaß leinenführig. Aber auch nur weil da der Zug unangenehm(er) bzw für ihn deutlicher wahrzunehmen ist, am Brustgeschirr ist ihm Zug egal (abgesehen davon, dass wir dann das "stop and go"-Spielchen spielen).
Nach jahrelangem Training hab ich aufgegeben und bin auf die Flexi umgestiegen. Er darf im 8 m (anfangs ca 1 Jahr nur 5m) Radius machen was er will, wenn mal weniger Radius erlaubt ist (straßennähe etc) wird er eben immer wieder zurückgerufen oder muss mal kurz bei Fuß gehen. Funktioniert in unserem Alltag wunderbar und ist ausreichend. Er weiß wann/wo welcher Radius erlaubt ist, wird vor Kreuzungen und bei Menschen meist zurückgerufen und interessiert sich grundsätzlich nicht für Passanten (außer man würde sich hinhocken oder ihn ansprechen).
In richtig belebten Orten (Fußgängerzone, Einkaufszentrum etc) ist er halt einfach nicht zu gebrauchen und wird üblicherweise auch nicht mitgenommen.
Wenn mal aus irgendwelchen Gründen die Flexi unpraktisch ist und die kurze Leine an den Hund muss, wird gelegentliches (oder in absoluten Stresssituationen/Zeitdruck auch durchgehendes) Ziehen geduldet bzw das stop and go Spielchen kommt wieder zum Einsatz (sobald Zug auf der Leine ist, bleibe ich stehen, sobald die Leine locker ist, geht es weiter).
Wenn ich die Zeit (und Lust und Geduld) habe und auf vernünftiges Leinengehen bestehen kann/will und es trainieren möchte, kommt das Halsband dran. Das war zuletzt wohl im letzten Sommer der Fall.
Vielleicht mach ich mir diesen Sommer wirklich mal die Mühe das am Halsband vernünftig aufzubauen und ihm zu verbieten mich zu überholen. Ich stelle mir das nur tierisch mühsam vor. Und für außenstehende sieht es auch so aus als wäre ich aggressiv/tierquälerisch und nicht mehr ganz dicht, wenn ich mehr oder weniger aggressiv wirkend den Hund ständig abblocke und ampampe wenn er mich überholen möchte.