angreifenden Hund abwehren - wie?

  • @miamaus2013 Zum Glück seid ihr ja mit einem Schrecken (und Kratzer) davon gekommen! Aber den Schock kann ich total verstehen.


    Ich hatte bisher noch keine total blöde Situation. Aber es begegnen uns hin und wieder mal Hunde alleine (ganz ohne Besitzer). Bisher ist immer alles mehr oder weniger gut ausgegangen. Aber ich stelle mir oft die gleiche Frage wie du. Daher freue ich mich über deine Frage und die Antworten.

  • Was macht man aber, wenn der Hund plötzlich von hinten kommt und sich auf deinen Hund stürzt? Wenn man keine Gelegenheit hat, den Hund durch Körpersprache oder sonstiges zu beeindrucken?

    Genau das ist mir mit meinem Zwergschaf auch passiert. Da war sie gerade zwei Monate bei mir. Wir waren abends im Dunkeln unterwegs und von hinten kam plötzlich ein Border Collie angebrettert. Ich hab das Krallenkratzen auf dem Asphalt noch für Blätterrascheln gehalten (war leicht windig). Dann war er auch schon auf Lili drauf.
    Kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich reagieren konnte, schätze aber, es waren nur paar Sekunden. Lili war natürlich am Schreien und hat versucht, sich zu verteidigen.
    Ich hab mich in meiner Not über sie gebeugt (wie eine Elefantenmama, zum schnellen Hochnehmen ist sie zu unhandlich) und sie abgeschirmt. Der Border hat mich soweit auch in Ruhe gelassen, mir ist aber auch klar, das meine Körpersprache durch das Kleinmachen natürlich genau das Gegenteil bewirkt hat, als ihn zu vertreiben.
    Allerdings hätte es sehr böse enden können, wäre er weggelaufen. Seine Flexi hatte sich nämlich um Lilis Hinterbein gewickelt. Ich konnte ihn nur an dem festen Stück Leine halten, bis der Besitzer angerannt kam und ich mein Schäfchen befreien konnte.
    Zum Glück ist nichts schlimmes passiert, aber der Schreck saß für uns beide tief. Gerade in dunklen windigen Nächten schauen wir uns beide öfter um als nötig.
    Blöd natürlich, dass der Border mit seinem Kumpel oder seiner Freundin in unserer Straße nur paar Häuser weiter wohnt *seufz*


    Ich lese hier so viele gute Ideen und Möglichkeiten, wie man vorgehen kann. Aber ehrlich gesagt, ich bin mir alles andere als sicher, dass ich mich an das ganze erinnere, wenn wieder so eine Situation auftreten sollte.
    Wenn die Hunde von vorne kommen, ist es in der Regel unproblematisch, weil Lili eher unsicher ist und sofort mit dem vollen Beschwichtigungsprogramm anfängt. Die andern sind zwar meist aufdringlich, aber bisher war nie einer aggressiv.
    (Am Blocken müssen wir beide noch arbeiten. Ich muss da rigoroser werden und Lili muss lernen, ihren Plüschhintern hinter mir zu lassen, und nicht stiften zu gehen oder gar ums Bein herumschielen und doch nach Kontakt suchen.)
    Ich versuche immer vorausschauend zu laufen, alles im Blick zu haben, auch wenn wir zusammen spielen. Das klappt soweit ganz gut und die meisten Hunde hier in der Gegend kennen wir inzwischen auch (was am Beschwichtigungsverhalten aber nix ändert). Dem andern was vor die Füße oder entgegen zu werfen, dazu wäre ich schon mit meiner KoordinationsUNfähigkeit nicht imstande. Bis ich da mal was rausgefrickelt hab, was ich werfen könnte ... Und wenn wir spielen mag ich immer die Hände frei haben.

  • Ich lese hier so viele gute Ideen und Möglichkeiten, wie man vorgehen kann. Aber ehrlich gesagt, ich bin mir alles andere als sicher, dass ich mich an das ganze erinnere, wenn wieder so eine Situation auftreten sollte.

    Eigentlich wehrt man dann im Reflex ab. Füße zum Treten hat man immer und die Flexi hab ich auch immer dabei. Mit dem Griff kann man wunderbar zuschlagen. :D


    Am Besten ist natürlich man hat diese unliebsamen Begegnungen erst gar nicht.

  • @Kady81 : für solche Situationen sind schön schwere Taschenlampen ideal. Damit kann man im Ernstfall beeindruckend zuschlagen. (so gemein und rücksichtslos sich das jetzt auch liest, aber wenn es wirklich Ernst wird, scheue ich mich nicht davor)
    Vor allem kann man auch erkennen, wer da hinter einem läuft und wird auch besser von anderen gesehen.

  • ^^ Ich hab nur ne kleine, dafür aber sehr helle Taschenlampe. Ich schleppe immer soviel Krempel mit, da kam mir das kleine Ding sehr gelegen.
    Die Flexi hab ich wohl auch, ja. Aber da hängt ja noch mein Hund dran und so wie ich mein Talent kenne, würde ich garantiert auf den Stopknopf kommen und meinen armen Hund durch die Gegend schleudern xD
    Ich werde einfach weiterhin hoffen, dass wir vor weiteren Angriffen verschont bleiben und halte die Augen offen. Lilis persönliche Security ... mit leichter Paranoia ^^

  • so wie ich mein Talent kenne, würde ich garantiert auf den Stopknopf kommen und meinen armen Hund durch die Gegend schleudern

    :lol: Ist mir noch nicht passiert, ich zieh vorher genug Leine raus und drücke dann den Stopknopf.
    Taschenlampe habe ich abends dabei, tagsüber allerdings nicht.

  • Ich gehöre da leider auch eher zur ängstlichen Sorte und kann es leider auch nicht verbergen.


    Als Paulchen grade mal den zweiten Tag bei mir war, hatten wir auch so eine unschöne Begegnung.
    Neufundländer im vollen Anlauf aus 200 Metern kommt auf uns zu gebrettert. Meine Freundin den Hund dann abgeblockt und angebrüllt.
    Es dauerte gefühlt ewig bis die HH dann mal bei ihrem Hund angekommen war. Sie war leider so gar nicht gut zu Fuß.
    ...und dann kam noch die tollste Erklärung: "ich dachte bei dem Regen ist hier keiner unterwegs" :motzen:


    Seit dem hatten wir zum Glück nur "Tut-Nixe" und da meiner auch ein absoluter Tut-Nix ist, gab es keine kritischen Situationen mehr.


    Ich glaube nur das ich echt Angst hätte mich vor einen knurrenden und bellenden fremden Hund zu werfen.
    600 Kilo Pferd - kein Problem, aber Hund?


    Ableinen sagt ihr ist dann nicht die Option?
    Das war eher mein Gedanke....

  • Ich glaube nur das ich echt Angst hätte mich vor einen knurrenden und bellenden fremden Hund zu werfen.

    Werfen würde ich mich auch nicht vor so einen Hund, aber blocken kann man die ganz gut.
    Die meisten Hunde können uns Menschen sehr gut lesen und sie merken ganz genau wann es einem Ernst ist.
    Wenn ich richtig sauer bin, bekommt das jeder zu spüren, egal ob Mensch oder Hund. :lol:

  • Ich hatte bisher nur ein einziges Mal solch eine Situation, als ein riesiger Bouvier (50 kg) auf meine kleine Morelka (3 kg) zubretterte. Die Besitzerin hatte ihn "eigentlich" an einer Schleppleine, aber sie hatte natürlich absolut keine Chance, das Riesenvieh zu bremsen.


    Dieser schwarze Fellberg stürzte sich einfach auf meine kleine Morelka (laut Besitzerin "liebe" er kleine Hunde), Mo verschwand komplett unter ihm.
    Ich packte das Ungetüm kräftig am Geschirr und brüllte ihn an, er solle sich gefälligst benehmen (ich glaube, ich nannte ihn "Du verdammtes Mistvieh!")
    Ich riss ihn von Mo zurück, diese krabbelte unter dem Fellberg hervor und schimpfte ebenfalls mit ihm. Sie sah ja, dass ich mit ihm schimpfte, also "half" sie mir kräftig dabei.
    Als die Besitzerin endlich daher gedackelt kam, staunte sie, dass ich den Kerl einfach resolut am Geschirr gepackt hielt. Sobald sie ihn nehmen wollte, stürzte er sich gleich nochmals auf die kleine Mo. Ich hatte ihn also deutlich besser im Griff als sie.


    Ich redete danach noch mit ihr (der Kerl wurde ins Auto verbannt) und fragte sie, weshalb um Himmels willen sie solch ein Ungetüm halte, mit dem sie ja absolut nicht zurecht komme.
    Sie war sehr kleinlaut und war froh, dass ich nicht mit ihr schimpfte.
    Sie erklärte dann, dass sie schon vorher einen Bouvier hatte, der das genaue Gegenteil vom jetzigen gewesen sei... sanft, ruhig, einfach handelbar. Na ja, so kann man sich täuschen.
    Ich habe die Frau samt Ungetüm nie mehr gesehen, vermutlich ging sie nicht mehr in unserer Gegend spazieren. Sie erzählte mir, dass sie immer vorher hin- und herfahre, um abzuchecken, ob irgendwo Hunde unterwegs seien. Mo und ich waren aber hinter einem grossen Maisfeld versteckt, deshalb sah sie uns nicht vorher.
    Die Frau tat mir fast ein bisschen leid, denn unter solchen Umständen macht eine Hundehaltung doch absolut keinen Spass...

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