angreifenden Hund abwehren - wie?

  • Hallo,


    hatten jetzt zweimal in einer Woche das Vergnügen, von einem anderen Hund angegriffen zu werden..


    Erlebnis 1 zitiere ich der Einfachheit halber mal aus dem Jungehundethread




    heute dann Erlebnis zwei:


    ich laufe mit meinen beiden Hunden einen ziemlich langen, geraden Weg lang. Hinter einer T-Kreuzung sehe ich zwei Personen mit Hund (Bernhardiner). Ich rufe meine Hund zu mir und leine sie an. Die zwei Personen sehen uns auch und laufen daraufhin von der Kreuzung weg und bleiben ein gutes Stück dahinter mit ihrem Hund stehen. Geben mir also quasi die Kreuzung frei.
    Soweit so gut. Ich wollte eh nach links in den Weg einbiegen.
    Biege dort also mit meinen Hunden ein und lasse sie noch an der Leine, da uns von dem anderen Hund nur eine Wiese trennt. Plötzlich höre ich Schreie. :muede: Der andere Hund hat sich losgerissen und rennt bellend auf meine beiden zu. :verzweifelt:
    Ich habe ja jetzt echt keine kleinen Hunde, aber ich hatte solche Angst um die zwei. Gegen einen Bernhardiner können sie ja auch nicht viel ausrichten. :tropf:
    Habe den Hund angebrüllt, dass er verschwinden soll und als er näher kam auch die Flexi nach ihm geworfen. Er hat nicht in meine Hunde reingebissen, aber ist bellend und knurrend vor uns auf und abgesprungen, während wir ganz in Gebüsch gequetscht da standen..
    Nach gefühlten Ewigkeiten kam dann auch endlich mal die Frau an. Die wollte mir dann allen ernstes versichern, dass der Hund ja ganz lieb sei und nix mache. :shocked: :motzen: :wuetend: Ähm ja ne, ist klar, deswegen hat er sich auch gerade los gerissen und ist 500 m bellend auf meine zugeschossen. So machen das liebe Hunde. :lepra:
    Jedenfalls gab es ein kleines Wortgefecht. Sie wollte gerne weiter gehen. Aber das wollte ihr Hund nicht. Klar, sie hat ihn ja schon mal nicht halten können, also hat sie es natürlich auch nicht geschafft, ihn weg zu ziehen..
    Jedenfalls bin ich dann nach einem weiteren kleinen Wortgefecht mit meinen beiden weiter gezogen..


    In dem Moment des Angriffs (so habe ich es empfunden, auch wenn diesmal keiner körperlich verletzt wurde) haben aber beide geknurrt und gebellt. Für mich ehrlich gesagt verständlich.
    Als die Frau uns gegenüber stand und wir uns angezofft haben, fing der andere Hund auch immer wieder das Bellen an, auch darauf hat Ares mit Knurren reagiert, blieb aber brav ohne ziehen neben mir stehen. Als wir weiter gelaufen sind wars aber auch für ihn sofort erledigt. Er hat sich nicht mehr umgedreht oder versucht, an den Hund zu kommen..


    Unterm Strich ist außer einem riesen Schrecken bei mir nix passiert. Immerhin.
    Andere Hundebegenungen danach verliefen von meinen Hunden aus auch total friedlich. Kein einsteigen auf Gepöbel, schön zu mir orientieren.



    So weit so gut, würde ich sagen.. :fear:



    Aber: habt ihr Tipps/Ideen/Tricks, wie man in solchen Situationen den anderen Hund abwehren kann?
    Problem: ich habe halt zwei nicht gerade kleine Hunde, auf den Arm nehmen ist daher leider keine Option. Und mit den zwei an der Leine bin ich in meinem Aktionsradius auch leicht eingeschränkt. Flexi in Richtung des anderen Hundes werfen war heute das Höchste der Gefühle.. viel mehr an Abwehr hätte ich gar nicht leisten können. :verzweifelt: Oder doch?


    wie machen das andere Mehrhundehalter in solchen Situationen?

  • Ah, das Thema ist ja leider immer wieder aktuell :/


    Hab ja nun zwar kleine Hunde, nehme die aber auch nicht immer auf den Arm (wenn auch oft, wenn sie bedroht werden). Was defitiniv hilfreich ist, ist wenn die eigenen Hunde hinter einen gehen, und dort bleiben bzw. ggf. mit deiner Drehung mit laufen.
    So ist man sozusagen das Schutzschild zwischen dem fremden Aggressor und deinen Hunden.


    Die ultimative Lösung gibt es wohl nicht, weil nicht jeder Fremdhund gut auf das Blocken reagiert. Wir hatten auch schon einen RR an der Backe, der meine als Beute angesehen hat, und der nicht lockergelassen hat.
    Das war ein sehr unlustiger Tanz, immer wieder im dem Hund im Weg zu stehen, damit er nicht zu meinen kommt... Bis endlich mal der Halter kam.


    Auch so Sachen wie Pfefferspray, Rütteldose oder Wassersprüher helfen nicht immer. Manche Hunde werden davon wohl noch aggressiver, und wenn man Pech hat und der Wind ungünstig steht, hat man das Pfefferspray selbst im Gesicht oder/und die eigenen Hunde.


    Ich für meinen Teil versuche Flächen mit vielen freilaufenden Hunden, die wir nicht kennen bzw, die ich nicht gut einschätzen kann, einfach weitgehend zu meiden. Aber auch mitten in der Pampa hat man manchmal Pech.

  • Statt Pfefferspray habe ich immer eine Spraydose Deo dabei. Gebraucht habe ich sie bis jetzt nicht, aber sie gibt mir zumindest das Gefühl, im Falle eines Falles nicht mit ganz leeren Händen dazustehen :pfeif:

  • Wie hätten deine Hunde denn reagiert, wenn du sie abgeleint hättest? Kannst du das irgendwie einschätzen?


    Newton geht weg, wenn ein Hund ankommt, der auf Krawall gebürstet ist. Deswegen leine ich ihn bei sowas ab, dann hab ich beide Hände frei für den Proll... :ugly:

  • Ableinen halte ich bei einem echten Angriff für eine schlechte Idee. Hinterher landen beide Hunde auf der Straße, weil der eine flüchtet und der andere nachgeht. Außerdem habe ich dann ja komplett keine Kontrolle mehr.
    Ich bringe meinen Hund hinter mich, schreie und trete im Notfall nach dem Angreifer.

  • Ableinen halte ich bei einem echten Angriff für eine schlechte Idee. Hinterher landen beide Hunde auf der Straße, weil der eine flüchtet und der andere nachgeht. Außerdem habe ich dann ja komplett keine Kontrolle mehr.
    Ich bringe meinen Hund hinter mich, schreie und trete im Notfall nach dem Angreifer.


    Das möchte ich auch nochmal unterschreiben!
    Wären meine Jungs beim Angriff des RR nicht an der Leine gewesen, wäre es wohl nicht so glimpflich abgelaufen...

  • Ableinen tue ich in so einer Situation auch nicht. Ich habe immer eine Zweitleine umhängen und die schnalle ich mir schon ab wenn ich sehe, dass da ein Hund auf uns zukommt und ich davon ausgehen muss, dass es Probleme geben könnte. Mit der linken Hand halte ich meinen Hund an der Leine direkt neben mir und in der rechten Hand habe ich die Zweitleine und zwar so, dass ich damit zuschlagen kann und das tue ich dann auch wenn es nötig wird.
    GsD musste ich bisher erst 2x so handeln, 1x mit einem meiner Schäferhunde und 1x mit meinem damaligen Gassigeh-Leihhund einem Boxermix. Die "angreifenden" Hunde haben sich durch meinen Leinen"schlag" und einen lauten Brüller in die Flucht schlagen lassen - zumindest haben sie dann Abstand gehalten und sind uns nicht mehr zu nahe gekommen.

  • Bei der Größe eines Berhardiners kann ich es ehrlich nicht sagen, was ich getan hätte.


    Alles andere wird hier erstmal angeschrieen und wenn das nicht hilft, dass der Hund abdreht - ja ich weiß... böses ich - kriegt einen kräftigten Tritt in den Unterbauch, hat bis jetzt noch jeden zum Abdrehen gebracht.


    Nach einschlägiger Erfahrung bin ich da einfach nicht mehr zimperlich.


    Meine werden auf keinen Fall abgeleint. Wenn möglich werden sie mit der Leine irgendwo gesichert (Baum, Straßenlaterne, Pfosten). aber meine bleiben immer an der Leine.

  • Das hatten wir ja auch schon einige Male.
    Ich stelle mich vor meine Hündin, brülle die anstürmenden Hunde an, mit ausgestrecktem Arm. Wenn sie versuchen um mich rum zu laufen, trete ich leicht zu. Wenn das nicht hilft, gibt es einen richigen Tritt, bis der andere Hund fliegt.


    Wird mein Hund ernsthaft angegriffen, also hat der Gegner schon die Zähne in meinem Hund, schlag ich mit dem Griff der Flexi auf seinen Schädel und trete ihn in die Rippen.
    Hat bisher immer so funktioniert. :D

  • Im Notfall brülle ich auch und setze die Leine ein. Aber aus meiner Erfahrung: die allermeisten Hunde prollen nur. Und da Grisu drauf einsteigt, ist mein Ansatz erst mal ein anderer (und er funktioniert sehr oft). Ich gehe zügig (im Zweifelsfall rückwärts) weg, sobald der andere Hund losrennt. Dabei sehe ich zu, dass Grisus Blick bei mir bleibt (im Zweifelsfall Futter vor die Nase halten und in den Himmel loben). So ist Grisu keine Provokation für den anderen Hund, bleibt selbst halbwegs entspannt, strahlt auch in keinster Weise irgendeine Kontaktaufnahme aus. Da wir uns zudem zügig entfernen (wenn möglich quer in den Wald rein), verbellen die anderen Hunde zwar noch, aber nehmen keinen direkten Kontakt auf und drehen relativ schnell wieder ab. Auch der andere Halter wird schneller mit dem einsammeln, wenn man im Wald verschwindet ;) . Lucy habe ich in solchen Situationen abgeleint, aber in der Regel ist sie einfach mit mir mitgekommen, sie konnte sehr gut einschätzen, ob der Gegenüber Körperkontakt aufnimmt und die meisten Hunde tun das tatsächlich nicht.


    Nur mal so als Alternative, denn nach meiner Erfahrung ist stehen bleiben und vor allem die Hunde sich frontal dabei anschauen lassen, eher der beste Weg, es eskalieren zu lassen...

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