Plötzliche Leinenaggression bei Tierheimhund, was soll ich noch tun?

  • Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso sich Rikah und Frankyfan so beharken, denn für mich haben beide jeweils wichtige Gedanken beigetragen, wenn ich das hier im Ausgangsbeitrag lese:

    zumal sie sehr kräftig ist und ich große Probleme habe, sie zu halten, wenn sie sich derart in die Leine wirft und Theater macht. Davon abgesehen ist es auch für mich nicht nur peinlich vor anderen Leuten, sondern auch purer Stress, denn ich kann mir nicht immer die Wege aussuchen, auf denen uns garantiert kein anderer Hund begegnet, zumal unser Städtchen sehr viele Hundebesitzer hat

    Ich sehe also wie Frankyfan durchaus die Notwendigkeit, den Hund zuallererst einmal besser aufzuschirren, damit man ihn besser führen kann, denn ab einem gewissen Erregungslevel kann man meiner Erfahrung nach jegliches Herumgedoktere am Pöbeln vergessen, weil der Hund ohnehin nicht mehr ansprechbar ist - was ja wohl hier der Fall zu sein scheint -, aber man sollte ihn dann nicht auch noch die Erfahrung machen lassen, dass Frauchen nur noch wie ein Fähnchen im Wind hintendran hängt, sondern ihn so schnell wie möglich aus der Situation führen.


    Und meiner bescheidenen Meinung nach KANN das auch mit Halti + Halsband und/oder Geschirr geschehen, immer vorausgesetzt, man weiß, wie man es richtig anwendet bzw. findet jemand, der einem die richtige Führtechnik zeigt. Evtl. wäre ein Halti auch eine zusätzliche (!) Möglichkeit, bereits das Fixieren zu unterbinden.


    Aber, wie gesagt, das muss richtig gemacht werden.


    Für mich käme auf jeden Fall erst mal Geschirr + Halsband an den Hund, und ich hätte entweder über zwei Leinen oder über eine ausreichend lange, die ich in beide D-Ringe einhaken kann, beide Hände am Hund. Ich würde als erstes ordentlich führen in Konfliktsituationen lernen wollen.


    Und ich würde mich evtl. auch von dem Gedanken verabschieden, diese Unverträglichkeit quasi "wegzutherapieren". Bei einem Hund der o.g. Mischung - wie sicher ist es eigentlich, dass da tatsächlich ein halber Boxer und kein Listenhund drinsteckt? -, der schon aus Entfernung fixiert und eine Bürste macht, würde ich persönlich nicht auf die Idee kommen abzuchecken, ob er evtl. Schmerzen hat... ich würde davon ausgehen, der entwickelt an der Schwelle zum Erwachsensein gerade eine satte Art- oder eventuell auch nur Geschlechtsgenossenabneigung.


    Womit wir bei Rikahs wichtigem Beitrag wären:


    Ich würde dem Hund schnurstracks einen anderen Job suchen. Aus der Gebrauchshundeecke.


    Caterina


    PS: Und von Trainern, die erfolgleich Methoden vermarkten wie der mit dem Border Collie, anstatt sich ein Bild vom jeweiligen Hund und seinem Menschen zu machen, würde ich die Finger lassen.

  • @Cattledogfan


    Nur wie soll ein korrektes Führen des Hundes am Halti funktionieren, wenn der Hund nicht kontrollierbar ist?
    Warum kriegt man einen Hund am Halti unter Kontrolle? Weil man ihm so lange am Kopf herumreißt, bis er vor Schmerzen aufgibt.
    Oder bis irgendwas in seinem Körper nachgibt. Das Genick ist nun nicht die unempfindlichste Struktur des Körpers.
    Dritte Alternative, bei der Mischung nun auch nicht unwahrscheinlich, der Hund dreht sich um.


    Ich habe nichts gegen Haltis. Sinnvoll eingesetzt bei ansprechbaren Hunden. Als reine Körperkraft Verstärker ist das nur eins: Gewalt.

  • @Rikah: Bei einem Hund, der zunächst fixiert, kann ein Halti gute Dienste leisten, um eben das zuverlässig zu unterbrechen und evtl. das Austicken zu verhindern. Jedes Hilfsmittel ist nur so gut wie der/die Anwender/in, genau, wie eine Schleppleine am Hund nicht automatisch das Jagen verhindert.


    Ich denke, niemand predigt hier stumpfe Gewalt.


    Caterina

  • ich würde mal eine Weile solche Begegnungen meiden
    Etwas nach einer Woche müsste der stresslevel bei euch beiden abgesenkt sein


    Ein Geschirr um den Hund sicher halten zu können?
    So als zusätzliche haltegriffe?


    Nochmal über die "fruhwahrnzeichen " wie fixieren nachdenken
    Da frühzeitig einschreiten
    Zb Sitz oder ablegen lassen
    Dann auch ruhig Straßenseite wechseln wenn man keinen Bogen laufen kann


    Meiner muss sich im Sitz entscheiden aus welcher Hand
    das leckerchen sein soll und mit der Pfote drauf klopfen


    Selbst versuchen ruhig zu bleiben, auch nicht schwitzen


    Ich habe irgendwann mal aufgegeben. Seit dem geht's besser


    ....Und manchmal ist auch der Gegenverkehr schuld... So...


    Und bevor wir das Haus verlassen gibt's auch paar turnübungen
    Schon mit Leine drann


    Bevor wir durch die Haustür gehen gibt's ein Sitz
    Dann Tür auf, eine Weile gucken und langsam raus
    Draußen noch mal Sitz, Kopp streicheln, los


    Hund hat irgendwann mal gelernt das gegen Angst brüllen hilft
    Also schon gleich pöbelnd das Haus verlassen
    Und lieber zuviel brüllen als auch nur einmal zu wenig

  • Damit du sie überhaupt halten kannst würde ich erst mal ein Halti dran machen.


    @Rikah: Bei einem Hund, der zunächst fixiert, kann ein Halti gute Dienste leisten, um eben das zuverlässig zu unterbrechen und evtl. das Austicken zu verhindern.

    Siehst du den Unterschied?
    Das von dir genannte ist eine Trainingsmethode. Die kann aber nicht/nur begrenzt über ein Forum vermittelt werden. Es braucht Anleitung. Besonders als Laie. Wäre die TE sicher und mit gutem Timing hätte sich das Problem nicht in dieser Form entwickelt.
    Daher braucht sie Anleitung. Ohne Anleitung ein derartiges Hilfsmittel ein zu setzen, um den Hund irgendwie gehändelt zu kriegen ist sinnlose Gewalt. Man spult die Spirale einfach nur höher, bis irgendwas kaputt geht.
    Und das ist in aller Regel der Hund. Egal ob psychisch oder physisch.

  • Vor allem weil man im Zweifel dann spontan an Halsband/Geschirr halten muss, weil man mit Halti eben nicht ‚halten‘ soll (was bei so Kräften wieder schwer ist). Auch wenn das viele machen. Wenn ein Hund einfach nur nicht schick an der Leine läuft ist das vermutlich nicht so schlimm. Hier kann das fatale gesundheitliche Folgen haben, gerade wegen der Kräfte und des massiven Verhalten.
    Da sollte man schon energisch drauf hinweisen.


    Ich würde über Abstand anfangen. So lange bis sie nicht mehr fixiert Abstand gewinnen (ja, da krabbelt man schon ein Stück in den Wald). Das ist meines Erachtens die höchste Belohnung für einen Hund der aus Unsicherheit nach vorne geht. Bei genügend Abstand lässt er sich auch ablenken. Und dann eben langsam Abstand verkleinern. Im besten Fall lernt der Hund auch seinen Wohlfühlabstand anzuzeigen.

  • Hier hab ich schon mal jemanden mit Halti und daran hängender Flexi gesehen. Echt schlimm wie falsch manche Leute ein eigentlich sinnvolles Hilfsmittel anwenden.

  • Sälü @Buttercup1984 :winken:


    Na? Schultern noch eingerenkt, Nerven noch drin oder baumeln sie schon bitzeli von der Decke? :smile:


    Erste-Hilfe-Massnahme die ich aus Erfahrung empfehlen kann:
    1. gutes, für den Hund bequemes Hetzgeschirr mit einem Haltegriff der längs ist, nicht! quer.
    oder aber ein angenehmer Kurzführer dran, geht auch :smile:
    2. Dickes, bequemes Hetzhalsband
    3. Zugstopphalsband
    4. Scheissegalhaltung :D


    Je weiter der Hund von Dir weg ist, je schwieriger wird's ihn zu halten (Physik, ne).
    Je enger Du den Hund nimmst, um so heftiger wird er ausflippen :ka:
    Tja, und nun? Nun brauchst Du Humor und einen guten Stand.


    Warum Bequemes zum anziehen für den Hund? Schmerzen machen extrem aggressiv.
    Wenn Dein Wuffel jetzt noch Schmerzen bekommt vom in die Leine springen, wird es nicht besser.
    Also polstern und angenehm machen :smile: andere Hunde sollen ja nicht wehtun :smile:
    Das Zugstopphalsband ist für Dich, also nicht für Deinen Hals, das kommt auch an den Hund und gibt Dir sdie Sicherheit, dass Nala nicht abhauen kann auch wenn sie mal aus dem Halsband schlipft. Ist nur für den Fall der Fälle.


    Vergiss das mit dem peinlich ganz schnell, weil Du rutschst so in eine ganz üble Spirale.
    Du siehst einen Hund und schon hast Du negative Gedanken. Diese wirst Du unmöglich verbergen können also merkt es Dein Hund und *zack* hast den Salat.


    Das wären und sind immer meine erste Schritte.
    Erst mal nehme ich jeden Schmerz weg.
    Dann atme ich tief durch, halte den Hund bei Bedarf wie eine Handtasche (Griff am Geschirr, Kurzführer) :D und fühle mich schon mal sicher.
    Dann kannst weitergucken.


    Einem tillenden Hund würde ich niemals ein Halti anziehen, einfach weil ich es garantiert nicht gut genug könnte :ka:


    Hat Dein Mädel denn Kontakt zu Hunden?


    Den Grad der Erregung kannst Du mit allerfeinsten Keksen (Kebabfleisch, gebratener Speck o. ä.) testen. Kann sie fressen? Dann kannst arbeiten. Kann sie nicht? Dann biste zu nah und der Hund hat viel zu viel Stress als dass er noch etwas aufnehmen / annehmen könnte.
    Aber das weisst Du ja sicher schon :smile:


    Hast Du ein Zergel für Deine Nala mit dem Ihr gern zusammen spielt zur Belohnung?
    Wenn nicht, täte ich jetzt eines aufbauen, mit viel Spass und Freude und Herzblut :smile:

  • Gib ihr eine Aufgabe, laß sie arbeiten, laß sie etwas apportieren.
    Du hast einen Malinoismischling, diese Hunde wollen arbeiten und nicht unmotiviert Gassi gehen, dann suchen sie sich selbst eine Beschäftigung.


    Meinem damaligen Leinenpöbler hab ich in stark frequentierten Hundegebieten, eine Frisbeescheibe ins Maul gegeben.
    Plötzlich konnte er an jedem Hund ohne Kommentar vorbeigehen.
    Die Frisbee gabs nur zu besonderen Anlässen, Zuhause oder zum Spiel war sie tabu und wurde weggeräumt.

  • Maliboxermix ...uijuijui...Das empfohlene Halti niemals ohne professionelle Anleitung. Sich schämen weil Hund nun so reagiert verstehe ich, ist aber ein no go. Selbstbewusstsein sollte schon vorhanden sein wenn man sich auf sowas einlässt. Überträgt sich auch auf den Hund. Zudem würde ich mir kompetente Hilfe suchen, aber ich lese aus den Zeilen mehr als nur Verzweiflung. :( :
    Ich liebe Herausforderungen und nicht unbedingt Hunde die nur mitlaufen. Weshalb es mich immer wieder traurig macht, das Mensch sich einen Kandidaten holt wo es wohl auch vorhersehbar ist, das es etwas knifflig werden kann. Dann die Verzweiflung das es nicht so läuft wie gewünscht. :( :
    Liebt man den Hund bzw will man daran arbeiten, tut man das auch, was auch wirklich dauert. Oft liegt es an einen selbst, nicht am Hund.
    Diese Verzweiflung, das ich möchte nicht das er das tut :motzen: Nun, es ist ein Tier in unseren Händen. Es liegt an uns was wir daraus machen bzw machen können. Ich lese das hier so ähnlich leider hier in letzter Zeit zu oft...sorry...aber mich macht das einfach nur traurig und ja, auch wütend.
    Halti nein, bitte ....Zumindest nicht ohne da professionell eingewiesen zu werden. Ist bei jeden Hilfsmittel so. Erscheint einfach, aber falsch benutzt kann es mehr Schaden anrichten als gedacht.
    Hast du mal ein Foto von deiner Fellnase ? Und nicht den Kopf in den Sand setzen gell :smile:

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