Welpe - Rückschlag beim Alleine lassen?!?

  • ich zitier mich mal selbst:
    du könntest als erstes probieren, das Alleinsein positiv zu verknüpfen.
    1. immer die gleiche Routine, sozusagen als Signal an den Hund, dass er jetzt gleich alleine bleiben soll.
    2. du suchst eine Leckerei, die den Hund für eine Zeit beschäftigt. die zeigst du ihm, legst sie in Sichtweite, machst dein Weggehroutine und gibst dann dem Hund das Lecker (Kong mit Leberwurst, Kauzeug, aber dann so eine richtig geile Sache, frisches Rehbein, Suppenfleisch mit Knochen, so was).
    3. du verlässt sofort die Wohnung, Tür zu.
    4. Du kommst sofort wieder rein und nimmst dem Hund das Zeug kommentarlos wieder weg.
    So verknüpft der Hund das Weggehen mit was für ihn superguten und dein Wiederkommen als doof. Seine Gefühlslage wird positiv trotz alleine sein. Er Lernt, das dein wiederkommen eigentlich auch gar nicht sooo super ist.
    Ergebnis sollte sein, dass ihr das Alleinsein danach zügig darauf richtig aufbauen könnt.
    der dazugehörige Faden heisst "Rüde wird nicht stubenrein- Kontrollzwang oder angst vorm alleine sein"

  • Sinnvoller wäre, nur so lange hinter einer Türe zu verschwinden (und wenn es nur sehr wenige Sekunden sind), dass der Hund erst gar nicht auf die Idee kommt zu bellen/fiepen zu beginnen.
    Die Zeit verlängert man dann Stück für Stück.
    Ich habe bei meinen 3 Dackelchen bei jedem die ersten Wochen sehr viel Zeit und Mühe ins Alleinebleibentraining gesteckt weil mir das entspannte Alleinebleiben-Können extrem wichtig ist.
    Die Dackel konnten nach ca. 2-3 Monaten tagsüber schon ca. 3 Std. alleine bleiben ohne dass sie was kaputt gemacht haben und ohne dass gebellt/gejault wurde. Sie haben dann einfach geschlafen.
    Mein damaliger Dackelrüde blieb sogar mit mit 12 Wochen (mit 8 Wochen habe ich ihn bekommen) abends schon 3 Std. sehr gut alleine.


    Ich lerne das dem Welpen auf diese Art, andere machen es anders und finden es unsinnig da extra irgendwas besonderes zu üben. Ich habe damit bisher sehr positive Erfahrungen gemacht.

  • Eine Frage hätte ich aber noch: wenn er dann bellt und fiept, kann ich doch die tür nicht wieder aufmachen oder? Sonst verbindet er mein erscheinen doch mit Bellen, und genau das wollen wir doch eben nicht, oder?


    Bellen und Fiepen ist in dem Alter ein legitimes "Hilfe, ich hab Angst, ich bin alleine und hilfslos, hallo Familie, kommt und rettet mich"



    Ja, aber wenn du es nicht machst, dann lernt er in Angst resignieren.

  • 3. du verlässt sofort die Wohnung, Tür zu.
    4. Du kommst sofort wieder rein und nimmst dem Hund das Zeug kommentarlos wieder weg.
    So verknüpft der Hund das Weggehen mit was für ihn superguten und dein Wiederkommen als doof.


    Das ist ja nun eine ziemlich miese Nummer dem Hund gegenüber...

  • Wieso?


    Das ist klassische Konditionierung.Pawlow und so.


    Das ist natürlich Teil des beschriebenen gezielten Trainingsaufbaus. Nicht als Strafmaßnahme.


  • 1. immer die gleiche Routine, sozusagen als Signal an den Hund, dass er jetzt gleich alleine bleiben soll.
    2. du suchst eine Leckerei, die den Hund für eine Zeit beschäftigt. die zeigst du ihm, legst sie in Sichtweite, machst dein Weggehroutine und gibst dann dem Hund das Lecker (Kong mit Leberwurst, Kauzeug, aber dann so eine richtig geile Sache, frisches Rehbein, Suppenfleisch mit Knochen, so was).
    3. du verlässt sofort die Wohnung, Tür zu.
    4. Du kommst sofort wieder rein und nimmst dem Hund das Zeug kommentarlos wieder weg.


    Also bei diesem Vorgehen hätte ich ja angst eine Ressourcen-Agression zu fördern. Man gibt dem Hund etwas super Leckeres für ca. 10 Sekunden und dann wird es sofort wieder weggenommen. Das ist doch mies und irgendwann wird der Hund sein super Lecker nicht einfach wieder hergeben.

  • Meine Hunde geben mir alles was ich will. Jederzeit. Ohne murren (die bringen mir sogar gerne erst mal was sie so finden) alles andere halte ich für gefährlich. Für Hunde und mich.


    Es geht ja auch nicht darum dem Hund beizubringen, dass ich ihn mobbe, sondern, dass mein Weggehen was gutes ist. Und mein wiederkommen nicht unbedingt immer nur das Allertollste auf der Welt ist.

  • 4. Du kommst sofort wieder rein und nimmst dem Hund das Zeug kommentarlos wieder weg.

    Und dann wundern sich die Leute, wenn ihre Hunde am Rad drehen.


    Nein, der Hund wird nicht lernen, dass das Allein besser ist dadurch. Er wird lernen "Schnell fressen, bevor der Olle/die Olle kommt und mir den Kram wieder weg nimmt".


    Damit fördert man wunderbar unerwünschte Verhaltensweisen, Stress und greift in die Bindung und in das Vertrauen des Hundes ein. Prima. So wollen wir's haben.



    Bitte lernen: Wenn ich einmal dem Hund etwas gebe, nehme ich ihm das bitte schön nur noch im absolutem Notfall weg. Und dann bitte auch nicht abrupt oder kommentarlos!


    Mit Pavlow hat das alles bestimmt nichts zu tun.

  • Hast du das mal probiert? Ich schon. viele Male.


    Das ist übrigens nicht meine Idee, sondern aus dem Fundus von Karen Pryor, wenn ich mich recht erinnerne.
    Hat mir sehr geholfen in einem Fall von massiver Verlustangst beim alleine bleiben. Ich hab es nicht mal mit dem Sichtsignal für " bin immer noch weg" (tuch über Tür o.ä.) kombiniert.


    Ps. überigens wer den ganzen Beitrag liest, wird herausfinden, das hier nur der erste (konditionierungs-) Schritt beschrieben wurde und nicht das Alleine-bleiben Training.

  • Ich würde keine Kauartikel in der Zeit geben, in der ich den Hund - explizit vor allem einen Welpen ! - alleine lasse. Er kann sich schwer verschlucken und niemand ist da, der zu Hilfe kommt.


    Zum Kong muss ich sagen, dass in unserer Hepa-Gruppe ein Hund den Kong zerlegt und zum Teil abgeschluckt hat. Er musste wegen Darmverschluss notoperiert werden und hat diesen grausamen Zwischenfall gsd überlebt. Daher oute ich mich als jemand, der das Allein-Bleib-Training NICHT mittels Kauartikeln favorisieren würde. Auch finde ich es noch viel zu früh - um aufs Thema zurück zu kommen - den Kleinen Welpen schon so lange alleine zu lassen (20 min ist eine gefühlte Ewigkeit). Das ist ein Baby, der dringend seine Menschen noch braucht. Das er jetzt ängstlich ist und bellt, war doch eigentlich zu erwarten. Ist ja gerade mal ein paar Tage da. Verlustängste sind da schnell aufgebaut, bevor der Hund Vertrauen aufbauen konnte.


    Bestrafen beim Wiederkommen durch Wegnahme dessen, was den Hund vorher ruhig stellen sollte, würde ich auf KEINEN Fall. Beim zweiten Mal schluckt der Kleine das Teil womöglich hastig ab, damit er es nicht abgenommen bekommt. Und dann sind wir bei: s.o.


    Man kann einen Hund kurz ignorieren, wenn man nach Hause kommt und muss ihn ja nicht mit Freude aufpuschen. Ich hoffe, der Hund muss nicht bald stundenlang alleine bleiben. Für einen Welpen eine absolute Katastrophe, der Schutz braucht und ihn auch sucht.

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