Keine Verbindung zum Welpen

  • Ich weiß gar net, was die Leute immer erwarten..... Trifft Frau nen netten Kerl, dann guckt man sich den an, findet ihn vlt. ganz nett.. Trifft sich mehrfach, geht ins Kino, geht essen, geht zusammen joggen, wer weiß was noch alles. Fiebert nach dem nächsten Anruf. Irgendwann kommt man sich näher. Beim einen nach ein paar Tagen, beim Andren dauerts halt länger. Irgendwann beschließt man, man liebt sich, das könnte klappen, und zieht zusammen. Und nach weiteren Jahren wird vielleicht mal geheiratet. Vielleicht.


    So - und von nem Welpen erwartet man, daß der das Haus betritt, und einem gleich die ganze Welt bedeutet????? Daß man ihn "liebt"? Hmmmmm......


    Mit SOLCHEN Erwartungen ist der "Welpenblues" ja echt kein Wunder. Das ist, wie wenn Du Dich zum ersten Mal mit nem recht netten Kerl privat triffst, und bist am Boden zerstört, daß er Dir keinen Heiratsantrag gemacht hat!


    Hey - lern den Krümel doch erstmal kennen! Freu Dich dran, wie offen er Deine Welt und Dein Zuhause erobert. Guck ihm zu, was ihm für Unsinn einfällt auf seiner Erkundungstour. Gemeinsame Erlebnisse, gemeinsames Lachen und gemeinsames Überstehen von Situationen jeglicher Art schweißt zusammen. Erwarte bitte weder vom Welpen, daß er Dich am ersten Tag zum "Lieben" bringt, noch von Dir, daß Du ihm am ersten Tag bei Dir schon Liebe entgegenbringen kannst. Damit überforderst Du Euch doch beide.


    So - und jetzt schnapp Dir den kleinen Kerle, geh mit ihm in den Garten oder Park, spiel mit ihm eine Runde. Wirf ihm Leckerlies ins Gras, kraul ihm den Bauch, wenn er sich im Gras wälzt, und freu Dich mit ihm und über ihn, über seine Lebensfreude, oder biete ihm ein Zerrseil an zum gemeinsamen Ziehen an dem Teil. Hab einfach Spaß mit ihm. Der Rest kommt dann schon! ;-)

  • wir kannten unseren Welpen schon seit der ersten Lebenswoche, konnten uns also sehr viel länger auf sie einstellen als du und haben sie oft besuchen können.
    Die Verbundenheit war schnell da, aber nach der dritten Nacht, in der sie wieder ständig die Klotür anbellte (es war keiner drin), um 2Uhr spielen wollte war ich auch echt fertig , denn ich hatte ja neben dem Welpen noch den normalen Alltag


    Das gibt sich alles, ihr müsst euch kennenlernen und zusammenwachsen
    Überleg, was du später vom Zusammenleben mit Hund erwartest/erhoffst, was dir ein Hund geben kann
    Hab keine Erwartungen, das "Baby" muss und will im Moment nix als schlafen, essen, "müssen", spielen. Alles Andere kommt später
    Genieß es einfach, mit dem Kleinen zu kuscheln, ihm beim Schlafen zuzusehen
    Die Welpenzeit geht vorbei, ihr werdet zusammenwachsen
    Aber wenn du mehr Bauchweh als (Vor-)Freude hast, du dem Hund so gar nichts Positives abgewinnen kannst (auch das kann es eben geben), würde ich dem Hund zuliebe schnell entscheiden.

  • dass ich mir das irgendwie so vorgestellt habe: Neuer Welpe, alles wird wieder so wie vorher.

    Das war auch bei mir der Grund für den ersten Welpenblues meines Lebens;
    mußte meinen Seelenhund gehen lassen und wollte diese Lücke sofort wieder schließen. Also kam nach vier Tagen ein Welpe ins Haus und ich war total überfordert, obwohl das bereits mein fünfter Hund war.
    Der Terrorzwerg hat mich einfach nur genervt, :lol: ich konnte keine Bindung zu ihm aufbauen, das hat bestimmt zwei Jahre oder so gedauert. Ich hab ihn versorgt, bin zu Welpenstunde, auf den Übungsplatz zwecks Erziehung, aber alles ohne wirkliche Lust an der Sache.
    Ich glaube im Nachhinein, der neue Hund kam einfach zu früh, ich hätte erst Trauerarbeit leisten müssen.
    Aber der Welpenblues kann wirklich jeden treffen, auch wenn man es nicht für möglich hält. ;)

  • Ich glaube im Nachhinein, der neue Hund kam einfach zu früh, ich hätte erst Trauerarbeit leisten müssen.

    Das ist ja das Verrückte bei mir gewesen. Beim zweiten Hund hab ich immerhin 3 Monate gewartet und bekam voll den Welpenblues. Frieda kam durch einen blöden Zufall bereits vier Tage nach dem Tod des zweiten Hundes und da war alles in Butter - vermutlich WEIL ich den Welpenblues erwartet hatte.

  • Das ist ja das Verrückte bei mir gewesen. Beim zweiten Hund hab ich immerhin 3 Monate gewartet und bekam voll den Welpenblues. Frieda kam durch einen blöden Zufall bereits vier Tage nach dem Tod des zweiten Hundes und da war alles in Butter - vermutlich WEIL ich den Welpenblues erwartet hatte.

    Fazit ist wohl, man weiß nie ob und wann es einen erwischt. :ka:

  • Ich denke auch, dass es jeden treffen kann.
    Ob man das jetzt Welpenblues oder anderswie nennt, Fakt ist man kann ganz schön tief fallen.
    Nach ein paar Tagen mit dem Welpen, kann man wohl nicht immer eine entgültige Entscheidung treffen, ob da was zusammenwächst oder eben gerade dieser Welpe oder dieser Zeitpunkt ungeeignet sind.
    Solltest du, TS, das bereits jetzt festgestellt haben, gib den Welpen so schnell wie möglich zurück.
    Er wird ein neues Zuhause finden und du kannst dir klar werden, ob und wann du tatsächlich einen Welpen möchtest.


    LG, Friederike

  • Hab ich nicht nur bei Welpen und Kitten, sondern auch bei anderen und erwachsenen Tieren, bei Kindern, beim Zusammenziehen, bei neuen Projekten.... in der ersten Zeit.

    Das geht mir ganz genau so, ganz leichte Anflüge von Blues habe ich schon seit Teenagerzeiten immer gehabt, wenn ich mir ein Tier neu angeschafft habe. Und damit meine ich Tiere wie Rennmäuse, Ratten oder Lachtauben, die das Leben nicht annähernd so umkrempeln wie ein Welpe das in der ersten Zeit tut. Allein der Gedanke, dass ich mich nun festgelegt habe und aus der Nummer nicht mehr rauskomme, solange das Tier lebt, ist für mich anfangs eine gewisse innere Beunruhigung. Nach kurzer Zeit überwiegt dann aber die Freude am Tier. Weil ich das schon kenne und weiß, daß es vorbeigeht, ist es auch kein Problem für mich.
    Vor Cara konnte ich also schon üben.
    Verglichen mit meiner sehr geliebten, unvergessenen Schäferhündin Nuja habe ich zu Cara anfangs auch keine so tiefe Bindung gehabt. Das kam dann nach und nach im Laufe der nächsten Monate, als wir uns besser kennenlernten.
    Nuja ihrerseits habe ich schon lange vor der Übernahme regelmäßig ausgeführt und auch mal länger betreut, da war die Umstellung in meinem Leben nicht so fühlbar und ich hatte, wenn ich mich richtig erinnere, gar keinen Blues. Sie war schon vor der Übernahme "mein" Hund.


    Dagmar & Cara

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