Was ändert sich bei zwei (oder mehr) Hunden wirklich?

  • Mich würde einfach interessieren was sich wirklich mit einem zweiten Hund (oder mehreren Hunden) ändert im Vergleich zu einem.


    Irgendwie weiß ich nicht wirklich was "mehr" Arbeit etc. bedeutet.


    Mit den Hunden geht man ja zusammen spazieren. Beim Fressen gibt es vielleicht andere Sorten, aber grundsätzlich erhöhen sich doch nur die Kosten vom Futter, oder?


    Könnt ihr mal berichten was sich bei euch verändert hat im vergleich mit einem Hund?

  • Ich muss sagen das es für mich und meinen Ersthund einfach eine richtig Bereicherung war. Wir haben beide ein vollwertiges, neues Familienmitglied dazu bekommen. Hier lebt ja noch ein dritter Hund (meiner Mama ihrer), somit war es nicht soo eine wahnsinnig große Umstellung was die Arbeit betrifft. Da ich Pudel habe, kann ich nur sagen, dass es eben einen Unterschied macht ob ich bei einem Hund intensiv Fellpflege betrieben muss (schere, schneiden, baden, föhnen), oder eben bei einem Hund.
    Spazieren geht man zwar meistens mit beiden, aber hier haben auch die beiden den Genuss das sie einzeln zeit mit mir verbringen dürfen.

  • Ob bzw. was sich ändert, hängt hauptsächlich von den Hunden als Individuen und deinem Organsiationstalent ab, denke ich.
    Wenn beide komplett problemlos sind - verteidigen keine Ressourcen, gehen super an der Leine, nutzen Unaufmerksamkeit deinerseits im Freilauf nicht zum Blödsinn machen aus (jagen, andere Leute/Hunde nerven, Mist fressen, etc.), hören beide gut, haben keine Umweltprobleme (Angst oder Aggression gegen irgendwas oder irgendwen), bleiben brav alleine, etc., dann muss man sich eigentlich nur umgewöhnen, dass man jetzt auf zwei Hunde schauen muss und beide lernen müssen auch mal zurück zu stecken und zu warten.


    Sobald ein Hund "aus der Reihe tanzt" (in welcher Form auch immer), kann es sein, dass der Zweite mitmacht (auch bei Krankheiten, die ansteckend sind...) oder wie bei uns gerade der Fall, dass der eine durch die Anspannung des anderen sofort hochdreht. Nicht unbedingt witzig^^




    Bei uns hat sich durch Frodo im Laufe der Zeit vor allem verändert, dass ich wesentlich mehr Regeln aufstellen und die auch konsequent durchziehen muss. Finya hatte nie wirkliche Regeln. Drinnen macht die einfach keinen Blödsinn und draußen setze ich auf ihre Kooperation, nicht auf wirklichen Gehorsam. Das hat sich über die Jahre so ergeben und hat mit ihr sehr gut funktioniert.
    Frodo dagegen braucht klare Regeln, klare Führung, klare Ansagen, sonst kommt der gar nicht klar und dreht irgendwann hohl. Das war bzw. ist für mich die größte Umstellung (immer noch).
    Also kurz - die Dynamik und die Art mit den Hunden umzugehen, hat sich einfach ein wenig geändert.
    Auch, dass sie zur Not füreinander in die Bresche springen, wenn ich zu langsam schalte, gehört dazu. Sie wissen sehr gut, dass sie zusammen gehören und mögen sich sehr und das kommunizieren sie auch nach außen, wenn nötig.


    Ach und Einzelrunden ab und an finde ich persönlich wichtig. Meine zwei lieben es, wenn sie mich mal ganz für sich alleine haben und freuen sich immer richtig darauf :lol:
    Ich denke mal, dass ist ein bisschen wie bei Kindern. Die findens normal auch gut, dass sie Geschwister haben, aber wenn man die Eltern mal für sich alleine hat, ist das auch schön.

  • Hy...die Änderung 1 Hund zu 2 ist schon vorhanden.
    Angefangen damit das sich die Freizeit (Hände Geld usw...) nicht verdoppelt. ...
    Meist wollen beide was spielen fressen rausgehen
    (sogar Kotabsetzen wird in einer Minute abstand praktiziert)
    Tierarztkosten 2 Hunde können mehr Geld kosten wie einer
    Futter (fällt bei uns eigentlich nicht finanziell ins Gewicht)
    bei einem großen Hund ist das schon ein Thema.
    Friseur kosten auch mal 2.
    Und nicht bei allen läuft es perfekt, Management kann anstrengend sein.
    Bei uns ist es super ..... beide haben wirklich Freude am anderen.

  • Gab es dazu nicht schon einen ausführlichen Thread?


    Ich habe mir zum Ersthund einen ganz anderen Typ Zweithund geholt. Die beiden kommen super klar miteinander (hat auch paar Monate gedauert), aber für mich ist es manchmal schon anstrengend, weil ich auf zwei völlig unterschiedliche Individuen eingehen und auf sie achten muss. Das fängt schon damit an, dass beide zur Beschäftigung etwas völlig anderes machen und ich 2-4mal pro Woche abends weg bin, halt jeweils mit einem Hund. Hätte ich beispielsweise zwei Retriever und würde beide nacheinander im Dummysport 1-2mal die Woche abarbeiten, wäre das leichter für mich.


    Ansonsten empfinde ich und auch mein Ersthund den zweiten als absolute Bereicherung. Paarhaltung ist wunderbar, wenn sich die Hunde verstehen und die Regeln klar sind. Mein Ersthund (6 Jahre lang) profitiert auch von der Interaktion mit seinem Artgenossen und geht nochmal ganz anders mit ihrem Minirudel um als mit "Hundefreunden" oder gar Gassibekanntschaften. Sie ist aufgeblüht und viel lebendiger.
    Andererseits kann ich mir jetzt immer den Hund mitnehmen, der Bock hat. Vorher wars so, dass ich mehr unternehmen wollte als mein Hund. Das hat auch im Training zu Frust geführt.


    Negative Seiten gibt es auch. Für zwei (oder erst recht mehr) eine Betreuung zu finden, ist deutlich schwieriger. Die Kosten verdoppeln sich, die Zahl an Wäsche und Dreck auch. Reisen mit zweien geht noch, mit dreien wird es schwierig bei der Ferienwohnungssuche. In die Stadt mit zweien geht auch, mit dreien oder mehr ist man schon Dogsitter ;) Der Platz im Auto wird definitiv weniger.
    Außerdem entwickeln schon zweie eine gewisse Eigendynamik. Bellt einer an der Tür, hat man kurzerhand zwei Beller. Meine ältere Hündin würde gern die kleine Draufgängerin als Polizist vorschicken, wenn sie unsicher ist. Also man muss schon mehr durchgreifen.


    Wahrscheinlich hängt das alles auch viel von den Individuen, der Lebenssituation und den eigenen Ansprüchen ab, wie anstrengend oder bereichernd man Mehrhundehaltung empfindet.
    Ich persönlich würde mir zu einem anstrengenden Ersthund nie einen zweiten holen. Aber allein da gehen die Meinungen ja schon auseinander.


    Wenn ich könnte wie ich wollte, würde hier in ziemlich genau 4 Monaten Nr 3 sitzen. Allerdings entscheide ich das nicht alleine... Dagegen gibt es auch ziemlich gute Argumente... Man muss sich das schon gut überlegen und abschätzen.

  • Der Unterschied von 1 auf 2 ist schon iwie merkbar, aber hier eine absolute Bereicherung für alle.


    Klar man geht zusammen raus, wobei ich gerade am Anfang auch viel getrennt gegangen bin, weil Welpi ja noch nicht so lange gehen konnte. Aber dennoch sind da dann halt 2 Hunde auf die man achten muss, Liam ist zum Glück sehr unkompliziert bis auf wenige Dinge, die man beachten muss, er läuft einfach mit und macht keinen Blödsinn, so konnte ich mich komplett auf den Zweithund konzentrieren, so ist das auch heute noch, weil Alani so viel aufsammelt, was sie nicht aufsammeln soll, dass ich sie ständig im Blick haben muss, mit einem zweiten Hund, der draußen ebenfalls volle Aufmerksamkeit fordert, wäre das dann nochmal anders.


    Ansonsten schauen sich die Hunde halt auch viel voneinander ab, sowohl positives, als auch negatives.


    Beide wollen auch anderweitig ausgelastet werden, man investiert schon deutlich mehr Zeit, wenn das Training mit dem einen abgeschlossen ist, kommt noch der andere dran usw.


    Von 2 auf 3 empfinde ich den Mehraufwand dann gar nicht mehr so, wobei ich finde, dass dann die Gruppendynamik nochmal eine ganz andere ist unter den Hunden. Mir waren 3 Hunde bisher trotzdem immer zu viel, waren aber auch nur Urlaubsbetreuungen, Pflegestellen und nichts von ewiger Dauer, das ist natürlich auch nochmal anders, wenn der dritte Hund nicht zum Rudel gehört.

  • Ich habe keinen Treath finden können. Aber danke für die ausführlichen Antworten.


    Hier soll jetzt nicht gleich ein zweiter Hund einziehen, aber wir überlegen natürlich auch was sich ändern wird etc. wenn es soweit ist

  • Ja. Je nachdem welche Ressourcen verteidigt werden, muss da eine sehr klare Regelaufstellung erfolgen bzw. die Ressource entzogen werden. Hat man dann noch den "richtigen" Typ Hund, der sich nicht von einem Nein oder auch körperlichem Einwirken beeindrucken lässt, fängt es an Spaß zu machen...

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