Was ändert sich bei zwei (oder mehr) Hunden wirklich?

  • Man kann halt nicht erwarten, dass der Zweithund für alle Beteiligten eine Bereicherung darstellt und die Hunde eng aneinander gekuschelt best Buddys werden.
    Für mich wäre es vollkommen okay gewesen, wenn die Hunde einfach nebeneinander her leben können und ich im Alltag mit ihnen zusammen keine Probleme hätte. Dauerhafte Trennung wäre nicht möglich gewesen, weder räumlich noch wäre es für mich persönlich etwas, womit ich dauerhaft leben könnte.
    Das gibt es aber auch, nur da gibt es nicht so niedliche Fotos und keiner redet gern darüber.
    Eine Bekannte hat zB 4 Hunde und die sind je zu zweit in einem Stockwerk. Würden sich die beiden Rüden treffen, gäbe es Krieg.

  • Ich glaube, die größte Veränderung, die immer unterschätzt und gerne ganz vergessen wird, ist die Gruppendynamik.
    Natürlich tritt sie nicht immer auf und nicht immer negativ, aber viele Hundehalter sind oft überrascht und überrumpelt, wie sich ein weiterer (oder auch zwei) Hund(e) auf das Verhalten in gewissen Situationen auswirken kann.


    Cardassia zB ist alleine prinzipiell eine relativ ignorante Hündin fremden Hunden gegenüber. sie kann giftig werden, wenn man ihr auf die Pelle rückt, sie kann mal neugierig sein, aber meist hält sie Abstand und geht ihrer Wege, wenn sie kann. Ist einer oder beide der Jungs dabei, würd sie erstmal draufkloppen und später Fragen stellen, egal was da ihres Weges kommt.

  • Dann habt ihr euch alle zum Ersthund einen Welpen geholt?


    Oder hat wer einen zweiten Hund aus dem Tierschutz genommen?


    Da gibt es sicher auch nochmal unterschiedliche Erfahrungen. Ein Welpe wird vielleicht vom ersten Hund mit erzogen, schaut sich aber natürlich auch einiges ab.


    Beim Tierschutz Hund ist es halt Typfrage und "kritisch" wenn man vorher nicht groß kennen lernen kann oder?

  • Bei mir ist ein erwachsener Tierschutzhund zum bereits hier lebenden Hund eingezogen.


    Das es wohl von Seite meines Hundes aus klappt, war mir klar. Denn ich kenne ihn ja. Bei ihr war es, auf Grund der Lebensweise vorher, eigentlich auch klar, dass sie kein Problem mit ihm haben wird. Sie hat verträglich in einer größeren Gruppe gelebt.


    Ich hatte Glück, das Rosie sofort als neue Freundin akzeptiert wurde und sie Poco ebenso sofort akzeptierte. Es wurde recht schnell nach ihrem Einzug schon zusammen gelegen und sich freundlich miteinander beschäftigt.


    Mehr Arbeit ist es halt, das man dann 2 Hunde hat, die zB draußen gleichzeitig kontrolliert werden müssen. Die Gruppendynamik verändert das Verhalten zum Halter hin (wenn ein Hund wie in meinem Fall eine größere Distanz mag, kann es sein das der andere, der vorher nahe dran geblieben ist, dem Hund folgt. Dann hat man plötzlich 2 Hunde, die 40 Meter weiter zusammen spazieren gehen und man selbst latscht hinterher). Noch dazu jagt Rosie. Wenn sie im Freilauf ist, MUSS ich immer doppelt auf sie achten. Poco ist mittlerweile ein wenig älter und ich muss drauf achten, dass der uns nicht aus den Augen verliert, damit er nach kommt und solche Sachen.


    Auf der einen Seite kann ein Zweithund sehr von Vorteil sein (der Ersthund kann dank Zweithund endlich auch allein sein bei mir), hat aber auch je nachdem seine Tücken.


    Missen würde ich sie dennoch nicht mehr wollen.

  • Wenn einer der Hunde Ressourcen verteidigt, wird es wahrscheinlich sehr viel Mehrarbeit, oder?

    das kommt drauf an, wie der andere Hund drauf reagiert und wie man das managen kann und wann die Situationen sind und wie gut man sie beeinflussen kann.

  • Wenn ich mal nur mit einem Hund unterwegs bin, denke ich oft wie einfach das doch ist. Trotzdem mag ich es 2 Hunde zu haben. Wenn ich einen Pflegehund da habe merke ich das mir 3 auf Dauer zu viel sind. Es kommt immer darauf an was für ein Typ Mensch man ist, nicht jeder ist als Mehrhundehalter geschaffen.


    Mehr Arbeit ist es schon, auch wenn meine Hunde fast alles zusammen machen. Aber alleine Training, Beschäftigung kostet viel Zeit und gelegentlich braucht jeder Hund mal Einzelzeit. Die Mehrkosten sind nicht zu unterschätzen.


    Ich hatte schon Welpe und erwachsener Tierschutzhund zum Ersthund. Von der Hundepassung war der Tierschutzhund perfekt, mit dem Welpen gab es schwierige Phasen.


    Das der Ersthund den Zweithund erzieht ... mit Sicherheit, aber nicht in Deinem Sinne :D

  • Ich würde auf jeden Fall einen Probelauf machen.


    Ich habe nämlich auf die harte Tour lernen müssen, dass mein Hund nicht welpenkompatibel ist und musste meinen Zweithund nach nicht einmal drei Wochen zur Züchterin zurück bringen.
    Wir hatten immer nur erwachsene Hunde zur Pflege hier (für ne Woche mal) und das ging immer super (Ressourcen sind hier auch großes Thema und Blödsinn abschauen sowieso). Einen Welpen hatte ich nie zur Pflege. Den Fall hätte ich auch mal ausprobieren sollen, da wäre mir viel Kummer erspart geblieben.


    Also: möglichst realitätsnah ausprobieren, dann kann man viel sehen, was sich ändert!

  • Sowohl als auch. Ich finde es ist weniger die Frage ob TS Hund oder Welpe, sondern kommt es viel mehr auf den Ersthund an.


    Liam ist mit fast jedem Hund kompatibel, da hatte ich nicht 1 Sekunde Bedenken, dass da iwas zwischen den Hunden nicht passen könnte, völlig egal welchen Alters.
    Mit den zwei TS Hunden kam er bestens aus, mit Alani (kam als Welpe) musste er erst etwas warm werden, war halt ein ganz anderes Energielevel, da war er mit den anderen zwei TS Hunden mehr auf einer Wellenlänge.



    Edit: Am Ersthund orientiert haben sich hier alle Hunde, gerade für die TS Hunde war Liam eine wahnsinnig tolle Stütze.


    Was wären denn deine Bedenken @Bemmchen?

  • Danke für die Erfahrungen.


    Bedenken habe ich eigentlich wie beim ersten Hund auch. Nur zusätzlich eben noch ob Kaito nicht zu sehr verwöhnt wird bis dahin. Ihr kennt das ja mit Einzelkind wenn das Geschwisterchen nicht direkt hinter her kommt.


    Hier wird es wohl noch gut 3-5 Jahre dauern bis ein zweiter Hund einziehen kann.

  • ob Kaito nicht zu sehr verwöhnt wird bis dahin.

    Da hast Du ja jetzt noch genügend Zeit, dagegen zu arbeiten :smile:
    Bei mir sind alle verwöhnt :ka: :lol:

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