Charaktereinschätzung eines Tierheimhundes - ein Ding der Unmöglichkeit?

  • Ohne gemein sein zu wollen dass ist halt oft der Grund warum Second Hand Hunde verschrien sind. Wie kann man so irrational an eine Entscheidung gehen? Ich verstehe es nicht.
    Einstein hat sich für mich auch nicht die Bohne interessiert als er in Tierheim war. Warum auch? Ich war fremd. Heute ist er der anhängstliche Hund den ich kenne

    Direkt vorweg, weil ich dich in meinem Beitrag jetzt häufiger zitiere und detaillierter auf die von dir angesprochenen Punkte eingehe, ich empfinde keinen deiner Posts als "gemein" oder fasse ihn als "Angriff" auf :)

    Nein auf keinen Fall, aber der Hauptgrund scheint ja zu sein, dass der Hund ein totaler Schmuser ist und man sich verliebt hat, obwohl es Eigenschaften gibt, die der TE nicht gefallen. Und das ist für mich einfach irrational, besonders da auch dieser Hund sicher Zeit braucht um sich an die neue Familie zu gewöhnen.

    Dass er seiner Familie gegenüber loyal und kuschelig ist, empfinde ich als klaren Vorteil. Das dieses Verhalten der Hauptgrund für mein positives Bauchgefühl dem Hund gegenüber ist, kann ich aus meinem Beitrag so nicht rauslesen. Zumal er wie dort geschrieben uns gegenüber alles andere als zutraulich gewesen ist. Im Beitrag erwähne ich ohne irgendeine Form der Wertigkeit auch das allein bleiben dort im Haus, dass er campen und wandern kennt, dass er Spaß an Nasenarbeit hat und bei seinen Bezugspersonen einen guten Grundgehorsam hat. Darüber hinaus ist er sozialverträglich. Das alles gesammelt macht den Hund für uns attraktiv.


    Bei einem ausgewachsenen Hund davon auszugehen die "eierlegende Wollmilchsau" mit - für uns - ausschließlich positiven Eigenschaften zu finden halte ich offen gestanden für naiv. Ich bin der Meinung, dass ein Hund ruhig Baustellen haben kann und man trotzdem - oder vielleicht auch grade deswegen - zu einem tollen Team werden kann. Solange man ehrlich zu sich selbst ist und offen hinterfragt, ob man mit den negativen Eigenschaften leben kann und will, bzw. ob man das Wissen oder die langfristige Bereitschaft mitbringt, an diesen Eigenschaften mit seinem Hund zu arbeiten. Das war ja genau der Punkt, welcher mich an der Tierheimhündin gestört hat.

    Sich zu überlegen ob man mit den Charaktereigenschaften/Problemen zurechtkommt und diese in das Leben passen. Der Hund ist nervös draußen und kommt schwer zu Hause zur Ruhe. Bestenfalls hat er nicht gelernt was Ruhephasen sind und im schlechtestenfall steckt eine Krankheit dahinter.Für mich hört sich es so an, die Eigenschaften liegen einen nicht aber er ist so lieb.

    Wie gesagt, der Hund bringt zwei nervige Eigenschaften mit. Das stimmt zu 100%. Er kontrolliert seine Familie (unterbindet da aber auch niemand und man lässt ihn gewähren) und draußen ist er nervös- jedoch keinesfalls ängstlich. Beides Themen, von welchen ich denke, dass ich sie händeln kann und ich eine klare Vorstellung davon habe, wie ich sie angehen möchte. Und viel wichtiger, ich habe ein positives Bauchgefühl. Und das bestärkt mich ehrlich gesagt am meisten :cuinlove:

  • Nein auf keinen Fall, aber der Hauptgrund scheint ja zu sein, dass der Hund ein totaler Schmuser ist und man sich verliebt hat, obwohl es Eigenschaften gibt, die der TE nicht gefallen. Und das ist für mich einfach irrational, besonders da auch dieser Hund sicher Zeit braucht um sich an die neue Familie zu gewöhnen.

    Ah! Okay, ich hatte das auf den ersten Hund bezogen, sorry.
    Aber die beschriebenen Baustellen sind ja behebbar. Und auch mit den Baustellen ist de rHund noch weitaus passender, weil die eben kein Worst Case sind.
    Da überwiegen ja die positiven Eigenschaften, wie eben das der Hund vieles kennt was die neue Familie auch macht.


    Es ist halt so: Wenn ich mit Kontrollverhalten und Nervösität arbeiten kann, mit Distanz aber nicht, dann ist Hund 2 immer noch viel passender als Hund 1.
    Der persönliche worst case ist halt immer ausschlaggebend.

  • Ich weiss um ein Projekt für schwer vermittelbare Tierheimhunden, die eine Chance bekommen sollten. Da wurde gerade mit schwierigen Hunden gearbeitet. Doch wer hatte das gemacht ????.;) Letztendlich wurde das abgegeben und nun arbeiten andere mit den Hunden bzw helfen den dortigen Trainern mit Rat und Tat. Was ich gut finde.
    Der eigentliche Tierheimstress ist den Hunden jedoch aber nicht genommen . :???:


    Wie schaut denn das TH Boomerang aus ? :???: Klar gibt es kleinere TH , die evtl auch mehr Möglichkeiten haben, aber werde doch da mal auch konkret inwiefern du das meinst. Wäre ja toll ...


    Solange du nur ein ein Tierheimmodell im Kopf hast und dieses auf sämtliche Tierheime überträgst, bringt es nichts darüber zu diskutieren.


    Ich kann pauschal mit aussagen wie "Der Tierheimstress gilt für alle Hunde" und "zuhause alles Stressfrei weil mehr Möglichkeiten" nichts anfangen. Und damit beginnt es doch schon. Wenn das meine Grundeinstellung ist, dann kann ich es gleich bleiben lassen, weil ich "befangen" wäre und man ins blaue hinein vermitteln würde.


    Ich weiß auch nicht was du unter "Kleinere Tierheime" verstehest. Über wieviel Tiere, feste Mitarbeiter, Praktikanten, freiwillige, Pflegestellen sprechen wir hier um zu sagen zu können, ab jetzt wird es unübersichtlich? Standort ? Zentral in Madrid oder in der Pampa?


    Oder auch die "logistischen" Gegebenheiten. Wieviel Zwinger, Ausläufe, Freiflächen ,Hausanschluss, Gruppenhaltung ,einzelhaltung usw.


    Das sind für mich Parameter die geklärt sein sollten, bevor man über die Möglichkeiten eines Tierheims urteilt.


    Sicherlich gibt es noch einiges mehr, aber das hier alles aufzulisten würde den rahmen sprengen.


    Sicherlich kann sollte man sich auch mal die frage stellen, welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen, ohne in der Materie zu stecken.

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