Katzen - Freigänger pro und contra

  • Bei uns ist es so, dass unser TH (Verein + städtisch), einmal jährlich eine Kastrationsaktion macht. Da wird Betrag X vom Verein zur Verfügung gestellt. Dann werden den Bürgern, die Futterstellen betreuen, Fallen zur Verfügung gestellt. Die eingefangenen Katzen werden dann in einer TK, mit der das TH kooperiert, kastriert und an ihren Futterstellen wieder ausgesetzt. Wenn die Kastrationspflicht nächstes Frühjahr durch kommt, dann werden solche Aktionen von der Stadt bezahlt und es soll auch noch ein Konzept für einkommensschwache Haushalte ausgearbeitet werden

  • Freilaufkatzen sind für viele immer noch Wegwerf-Artikel.

    Ich kenne keinen, der so denkt. Und ich kenne doch ziemlich viele Freigängerkatzenbesitzer. Die lieben ihre Katzen sehr, und machen sich große Sorgen, wenn die Katzen nicht zur üblichen Zeit nach Hause kommen.


    Aber ich kann natürlich damit, dass ich so jemanden nicht kenne, nicht widerlegen, dass du Recht hast.


    Und .... die "Bauernhofkatzen", die nützlich sind wegen Mäusefangen, und denen zwar mal ein Schälchen Futter und Milch (nein, Milch ist gar nicht gut für Katzen, die sind wie Hunde von Natur aus laktoseintolerant) , ich denke, die sollte man bei einer solchen Diskussion über Katzenhaltung außer acht lassen, das ist noch mal eine andere Geschichte. Da sind Katzen einfach Nutztiere, meistens.

  • Ich kenne keinen, der so denkt. Und ich kenne doch ziemlich viele Freigängerkatzenbesitzer. Die lieben ihre Katzen sehr, und machen sich große Sorgen, wenn die Katzen nicht zur üblichen Zeit nach Hause kommen.
    Aber ich kann natürlich damit, dass ich so jemanden nicht kenne, nicht widerlegen, dass du Recht hast.


    Und .... die "Bauernhofkatzen", die nützlich sind wegen Mäusefangen, und denen zwar mal ein Schälchen Futter und Milch ( nein, Milch ist gar nicht gut für Katzen, die sind wie Hunde von Natur aus laktoseintolerant ) , ich denke, die sollte man bei einer solchen Diskussion über Katzenhaltung außer acht lassen, das ist noch mal eine andere Geschichte. Da sind Katzen einfach Nutztiere, meistens.

    Bei uns in der Nachbarschaft sorgen sich auch alle um ihre Freigänger. Da wird oft geklingelt und gefragt, ob man mal im Keller und dem Speicher schauen kann, da XY einen Tag nicht nach Hause gekommen ist. Die machen sich sogar Sorgen, ob meine Hauskatzen abgehauen sind. Nachbarn, ein paar Straßen weiter, haben eine kleine weiße Katze,....ich auch. Und die Weiße saß letztens bei uns in der Straße. Sofort haben nacheinander mehrere Nachbarn geklingelt, ob unsere Fee jetzt raus dürfe oder ob sie vielleicht abgehauen ist. Hier wird sich auf jeden Fall gesorgt

  • Jetzt mal ungeachtet der Bauernhofkatzen, die ja doch eher einen verschwindend geringen Prozentsatz ausmachen:


    Sollte jemals die Pflicht zum Chippen, Registrieren und Kastrieren eingeführt werden - es wird eine Katzenschwemme in Tierheimen geben. Unzählige Katzen werden plötzlich vermeintliche Streuner sein.


    Und das definitiv nicht, weil alle so sehr an ihren Samtpfoten hängen. Sondern weil die Bindung dann doch nicht soweit reicht, das Geld dafür auszugeben und die nötigen Schritte zu gehen. Holt man sich eben ne Neue. Wie gesagt: Wegwerf-Artikel. Nicht für alle! Aber für einige.


    Und ich geh jetzt mal so ganz gemein davon aus: Wer seine Katze dem Risiko aussetzt, von Fremden eingefangen, gechippt und kastriert zu werden - der kann das Tier nicht so lieb haben. Wie gut diese Halter ihre Katzen versorgen und pflegen - naja...


    Ob die Regelungen zum Wohle der betreffenden Katzen sind... hm. Auf jeden Fall würden sie folgende Generationen verringern und ich glaube im Großen und Ganzen mehr Leid ersparen.

  • Nein nein und nochmals nein, ich glaube nicht, dass das so ist. Die große Zahl der Freigängerkatzenbesitzer, das glaube ich, steht zu ihren Katzen.

    Sollte jemals die Pflicht zum Chippen, Registrieren und Kastrieren eingeführt werden - es wird eine Katzenschwemme in Tierheimen geben. Unzählige Katzen werden plötzlich vermeintliche Streuner sein.

    Hast du, außer deinem Gefühl, irgendetwas, was dich zu dieser Annahme bewegt?
    Ich glaube, dass die meisten der Katzenbesitzer wissen, dass eine Kastration sinnvoll ist, sowohl bei Katzen als auch bei Katern. Sofern man keinen Nachwuchs möchte.
    Auch aus praktischen Gründen, weil wenn eine Katze sich (trotz Freigang) auch in der Wohnung aufhält, es nur Nachteile hat, wenn unkastriert. Kater markieren (und das stinkt fürchterlich), weibliche Katzen werden rollig, und das ist auch nicht angenehm.


    Und das Chippen ist eigentlich Usus, wenn man eine Katze zum TA bringt. Und das macht eigentlich jeder, zum Untersuchen, ob sie gesund ist, und weil man eine Katze auch impfen lässt, zumindest ganz junge Katzen lassen fast alle impfen, gegen Katzenschnupfen.


    Ich mag keine Schätzungen abgeben, aber dass der Großteil der Menschen, die eine Katze aufnehmen, sie aussetzen oder ins Tierheim bringen würden, wenn es eine Pflicht für Chippen, Registrieren und Kastrieren geben würde, das kann ich nicht glauben.
    Eher kann ich mir vorstellen, falls diese Pflicht allgemein bekannt wäre, dass einige Menschen kein Katzenkind mehr aufnehmen würden.

  • Ich zähle mal ein paar Fälle/Felle auf, die bei mir gelandet sind bzw., die ich erlebt habe:


    - Besitzer umgezogen, Katzen zurückgelassen - 300 Leute (Nachbarschaft) wissen ganz genau, dass diese Katzen zu diesen Leuten gehören. Wir haben die neue Adresse ausfindig gemacht, weil wir dachten, die Katzen wären aus Gewohnheit zurück zur alten Wohnung gelaufen... Da haben wir uns echt oft geirrt... ;) Denn die Katzen wurden ganz bewusst zurückgelassen und waren von den Leuten nicht mehr gewollt.


    - Katzen plötzlich bettelnd vor der Tür oder direkt in der Wohnung - Besitzer von zwei Türen weiter für ein bis zwei Wochen nicht Zuhause. Tja, waren im Urlaub und mir flog "Katzen versorgen sich draußen selbst" um die Ohren. Das war auch ganz falsch die bei extremen Minusgraden oder Wind und starken Regenfällen aufzunehmen. Jetzt sind die verzogen und kommen draußen nicht mehr klar.


    - Katzen wurden wegen Trächtigkeit abgegeben, weil: Kann nicht sein, dass die schon wieder Junge erwarten, die wurden doch immer nur tagsüber und auch nur kurz rausgelassen.
    Anscheinend brauchen Katzen den Schutz der Dunkelheit und ein stundenlanges Date, um schwanger zu werden...



    - Aushänge wegen gefundener Katzen gemacht. Als Antwort bekam ich sehr oft: "Ach, die war eh krank."



    - In sehr kurzer Zeit (maximal ein Monat) verschwanden hier nahezu 20 Katzen. Es gab genau zwei, zu denen Aushänge gemacht wurden. Eine davon war mein letzter Freigänger.



    Wie gesagt, über 100 Pflegefelle. Alle zumindest als Fundtier gemeldet - zwei kamen zu ihrem alten Besitzer. Zwei!

  • Die meisten Katzenhalter die ich kenne sind a verantwortungsvolle Tierhalter. Impfen, kastrieren, chippen....
    Aber ein paar Idioten gibt es aber immer, die ihren unkastrierten Kater rauslassen weil der ja mit acht Monaten noch so jung ist oder weil sie einfach nicht einsehen dass nicht nur Weibchen kastriert gehören wenn kein Nachwuchs erwünscht ist.
    So, dann beglückt so ein Tier auch noch die ganzen weiblichen besitzerlosen Tiere, ein paar Bauern mit großer Katzenpopulation wo regelmäßig Tiere abwandern gibt es auch. Schon ist der Tierschutz überfordert.
    Dann gab es hier jede Menge aufklärende Zeitungsartikel, das Tierheim hat auch erklärt dass sie nur Steuergelder für Fundtiere erhalten...Klar gibt es Kastraaktionen aus Spenden und staatlich bezahlte. Auf Wildinge bezogen und auch Aktionen für Haustiere.
    Am Ende hat das Tierheim dann aber doch einführen müssen dass man bei Abgabe einer Katze eine Mitgliedschaft von 30 Euro im Jahr abschließen muss. Sprich: Wenn man kündigt in dem Jahr hat die Abgabe der geliebten Katze eine wenigstens diese 30 Euro gekostet. Eigentlich nicht so viel, wenn man sein Tier schon nicht anderswo unterbringen konnte. Und trotzdem wurden ein Großteil der Tiere versucht als Fundtiere abzugeben. Egal ob das Tier 10 Jahre alt war und das Tierheim vielleicht sogar auf die 30 Euro verzichtet hätte wenn der Besitzer wirklich kein Geld gehabt hätte. Hauptsache er verrät wenigstens den Namen des Tieres, Charaktereigenschaften, medizinische Vergangenheit und andere Dinge die es dem Tier etwas leichter gemacht hätten. Aber die 30 Euro zu sparen ist ja wichtiger. Das ging so weit dass sogar ein 16 Jahre altes Tier nachts in seiner Box über dem Tierheimzaun abgeseilt wurde.
    Dann gab es endlose Fachgespräche und Bürgertreffen usw wo sämtliche Experten ihren Senf dazu abgegeben haben. Und am Ende war halt klar, dass eine Katzensteuer niemals hier kommen wird weil es einfach zu viel Geld kostet dafür Leute einzustellen und die Steuer eben auch wenigstens halbwegs eintreiben zu können. Bringt ja nix wenn es auf Papier steht und 1% bezahlt. Bei der Kastraverordnung ist jeder der füttert automatisch auch Besitzer. Es ist halt nicht erwünscht dass Oma alle Streuner der Nachbarschaft versorgt. Auch wieder viele Artikel in der Zeitung usw. Klappt ganz gut. Jetzt werden auch auf den Höfen die Tiere kastriert wenn Anwohner drohen das Ordnungsamt zu informieren weil da so viele Katzen unkastriert rumlaufen. Besonders wenn dann zum zweiten Mal die Kitten einfach verschwinden/ertränkt werden. Und wenn Oma die Streuner meldet und die eingefangen und kastriert sind, dann bekommt Oma auch Futter für die wieder dort zurück gebrachten Tiere und darf ganz offiziell auch Füttern ohne richtig Verantwortung zu übernehmen.
    Aber es zeigt schon, dass 10-20% verantwortungslose Halter reichen, die bei einer Steuer dann aus Geldgründen oder Bequemlichkeit ihre Tiere aussetzen oder mit falschen Angaben abgeben.

  • Ich glaube, dass die meisten der Katzenbesitzer wissen, dass eine Kastration sinnvoll ist, sowohl bei Katzen als auch bei Katern. Sofern man keinen Nachwuchs möchte.
    Auch aus praktischen Gründen, weil wenn eine Katze sich (trotz Freigang) auch in der Wohnung aufhält, es nur Nachteile hat, wenn unkastriert. Kater markieren (und das stinkt fürchterlich), weibliche Katzen werden rollig, und das ist auch nicht angenehm.


    Und das Chippen ist eigentlich Usus,


    Ich habe keine Zahlen. Aber wenn ich mich bei den Katzen umsehe, die sich immer so in unserem Garten aufhalten, dann ist davon ein Großteil nicht kastriert. Und das sind keine Streuner. Die Jungtiere werden dann halt verkauft, verschenkt oder sonstwas. Wie man das macht, unkastrierte Kater zu halten.... ich weiß es auch nicht. Bei uns spritzen die alles ab, was geht. Wände, Fensterscheiben, unsere grünen Säcke für Grünabfall sind von oben bis unten bepisst, wir können die nur noch mit Handschuhen anfassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das zuhause sehr viel anders ist.


    Und wenn ich die Todfunde von Katzen in unserer Gegend lese, dann ist davon ein Großteil entweder nicht gechippt oder nicht registriert.

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