Anschaffung eines Hundes: Könnt ihr mir eure Meinung sagen?

  • hallo zusammen,
    ich bin Phia, 28 Jahre und lebe in Berlin. Ich bin seit ich denken kann die allergrößte Hundeliebhaberin, bin mit Hunden aufgewachsen und habe mir immer schon meinen eigenen Vierbeiner gewünscht. Al ich mit 19 ausgezogen bin war klar, dass das aufgrund von Praktika, Studium, Reisen, zweitem Studium etc. nicht funktionieren kann. Außerdem wollte ich mir Zeit für mich nehmen, Berlin kennenlernen, keine rund-um-die-uhr Verantwortung für ein anderes Lebewesen tragen. Soweit so gut, mit dieser Entscheidung habe ich auch die letzten knapp 10 Jahre sehr gut gelebt.


    Nun hat sich seit meinem Studienabschluss der Hundewunsch enorm verstärkt. Ich promoviere jetzt (kann meine Zeit also komplett frei einteilen) und arbeite nebenher 2-3mal die Woche in einem Restaurant. Das sind meistens Schichten von ca. 7 Std. (und das in den abendstunden, ca. bis 0.00) In diesen Zeiten stehen sowohl Freunde als auch mein Partner zur Verfügung, um sich um das dazugewonnen Familienmitglied zu kümmern. Gerade mein Partner ist auch ein absoluter Hundemensch, möchte allerdings noch keine komplett Verantwortung tragen (zumindest nicht auf dem Papier) und so würde der Hund formal erstmal mir gehören, aber im Prinzip uns.


    Ich wohne momentan noch allein, Ende des Jahres werden wir dann auch zusammen wohnen. Uns ist beiden vollkommen klar, dass wir mit Hund (möglicherweise sogar 2 Hunden) leben möchten, und ich habe mir enorm viele Gedanken über die Realisierbarkeit gemacht. Nun dachte ich eigentlich, dass wir warten bis wir zusammen wohnen, wäre das Schicksal nicht dazwischen gekommen: Die Hündin von Bekannten wurde ungeplant schwanger und nun wartet noch eine kleine Welpen-Dame auf ein zu Hause. Sie ist ein Mischling, ich weiß nicht genau was da alles drin ist, aber die Elterntiere kenne ich beide, sie sind ca. 30 cm groß, irgendwie ist auf jeden ein Westie, ein Dackel und irgendwas terrier-artiges drin....? Wahrscheinlich eine über Generationen noch weit verrücktere Mischung, die aber vom Wesen alle samt sehr aufgechlossen, lieb und gelehrig sind :) Nun stehe ich also vor der Entscheidung: Hole ich die Kleine bereits zu mir/uns oder nicht? Dementsprechend habe ich mir überlegt, was dafür sprechen würde und bitte um eure Meinung dazu.


    Dafür spricht meiner Ansicht nach:
    - Eigentlich ist es auch egal ob 6 Monate früher oder später
    - Wenn wir sowieso nach einer Wohnung mit Hundehaltungserlaubnis suchen, dann ist es vollkommen egal (der vllt sogar förderlich), dass da bereits ein erzogener (!) Hund ist und nicht ein Welpe ganz frisch einzieht
    - Ich kenn die Elterntiere und weiß, wie die Welpen aufwachsen. Zudem haben die besagten bekannten ein riesiges Grundstück, das weiterhin für die Kleine ein "zweites Zuhause" sein könnte, da dort sowieso schon einige Hunde leben und unsere Bekannte kein Problem damit haben ab und an als Pflegestelle für ein Wochenende o.ä. zu fungieren
    - Momentan habe ich eine flexible Zeiteinteilung, die möglicherweise in einem Jahr ganz anders aussehen kann. Ich meine damit nicht, dass ich dann keine Zeit mehr für den Hund hätte (selbstredend), sondern dass ein Welpe eine ganze andere Herausforderung darstellt. Da ich wirklich gerne das ganze Leben meines Hundes miterleben würde, wäre es doch passend ihn in so einer Lebensphase dazuzuholen?
    - Ich habe genügend Geld für Hundeschule, ab und an einen Sitter sowie alle anderen notwendigen Kosten.


    Nun bin ich gespannt. Und dummerweise muss ich diese Entscheidung auch sehr bald treffen, da die Kleinen im Idealfall in ca. 2 Wochen (dann mit knapp 11 Wochen) ausziehen sollen.


    Und wenn ich schon dabei bin: Falls ihr Lust habt, berichtet mir doch von eurer ersten Zeit mit eurem Welpen. Wie habt ihr das alles hingekriegt? Wann wurde es "Normalität"? Wann habt ihr mit dem Training zum "Alleinsein" (höchstens 4 Stunden) angefangen? Ist eurer Hund eurer ständiger Begleiter (das wäre mein Wunsch, ich möchte ein Familienmitglied dazu holen, kein Kuscheltier!), wie schafft ihr das mit der Arbeit? Nehmt ihr euch auch ab und an einen Hundesitter? So viele Fragen....


    Ich freue mich auf eure Antworten und vielen lieben Dank im Voraus!
    Phia

  • Wenn du dir einen Hund frei aussuchen könntest, welche Eigenschaften sollte der Hund dann haben? Soll er groß, oder klein sein? Jagdtrieb, Hütetrieb, oder Schutztrieb haben? Soll der Hund "will to please" haben. Soll er möglichst gesund sein, oder ist das egal? Möchtest du mit dem Hund Sport machen?


    Nur weil der Welpe gerade da ist, wäre für mich noch kein Grund ihn zu nehmen.
    Und ganz ehrlich zu solchen Leuten
    Zitat: "Zudem haben die besagten bekannten ein riesiges Grundstück, das weiterhin für die Kleine ein "zweites Zuhause" sein könnte, da dort sowieso schon einige Hunde leben und unsere Bekannte kein Problem damit haben ab und an als Pflegestelle für ein Wochenende o.ä. zu fungieren"
    würde ich keinen Hund zur Betreuung geben, da sie scheinbar nicht in der Lage sind eine Deckung zu verhindern.


  • Grundsätzlich scheint ein Hund ja gut in dein/euer Leben zu passen. Ich denke, du könntest einem Hund auf jeden Fall gerecht werden.


    Alleedings finde ich die "Umstände" auch etwas merkwürdig. Die Bekannten haben also mehrere Hunde und konnten nicht verhindern, dass eine der Hündinnen gedeckt wird? Klar kommen auch "Ups"-Würfe mal vor, aber sicher, dass man da nicht versucht, evtl. Kapital aus den Welpen zu schlagen? Ich hatte beim Lesen bei dieser Story jedenfalls erst mal Bauchschmerzen.


    Ein Dackel/Terrier-Mix wird vermutlich einen gewissen Jagdtrieb mitbringen und relativ eigenständig sein. Da würde ich auch nochm überlegen, ob das die Art von Hund ist, die ihr wirklich möchtet oder ob eure Vorstellungen vom Zusammenleben vielleicht doch ganz anders sind?



    Zum Welpenthema an sich kann ich nicht so viel sagen, da mein Hund schon fast 6 Monate war bei seinem Einzug hier. Allerdings musste er auch alles von null an lernen, Stubenreinheit, Alleinebleiben etc. Mit dem Alleinbleiben-Üben begann ich relativ spät, es gab aber trotzdem keine Probleme. Heute würde ich aber wohl nach einer Eingewöhnungszeit gleich damit beginnen, das - zunächst minutenweise nur - zu üben.


    Ich arbeite inzwischen VZ und habe eine Hundesitterin, die meinen Hund regelmäßig betreut. Wichtig war mir vor allem ein sanfter und gewaltfreier Umgang mit den Hunden und eine kompetente Person. Meine Sitterin macht ihren Job hauptberuflich. Ansonsten passt auch meine Familie auf Rex regelmäßig auf.

  • Die Frage, wie Du Dir das Leben mit einem Hund vorstellst, finde ich auch wichtig.
    Was willst Du mit dem Hund machen, wie sollte der Hund (vom Wesen her) sein, was willst Du nicht haben?


    Ich kenne zwei Dackel- Terrier- Mixe. Das ist viel Hund auf kleinem Raum und die Mischung muss man mögen.

  • Ich nehme mal an due wohnst in Berlin in einer Mietwohnung?
    Was sagt der Vermieter dazu?


    Es ist ratsam eine schriftliche erlaubniss zur Hundehaltung VOR der Hundeanschaffung zu haben.


    Ansonsten sehe iche s so wie die Andere:
    Hunde/Welpe zum jetzigen zeitpunkt: ja, ist n guter Zeitpunkt.
    Sollte es genau dieser Hund sein? nein - nicht unbedingt.


    Wenn ihr euch gemeinsam entscheiden habt einen Hudn aufzunehmen, sollten Überlegungen folgen wie "Welche Eigenschaften, Größe, Welpe ode rerwachsenes Tier"?
    Und hat man sich dann vernunfthalber geeinigt udn alles durchgesprochen, kann man gezielit nach einem passenden Tier suchen.


    Es kann natürlich auch andersherum gut gehen - aber durchdachte Enscheidungen bergen meist weniger Risiko als die "emotionalen".
    Und im Moment (Hundewunsch+süße welpen zum mitnemhen) ist es einfach sehr emotional (was dir auch keiner verdenken kann ;) )


    Darüber hinaus würde ich auch bei Bekannten ganz genau schauen ob es wirklich ein Ups-Wurf war..
    In den meisten Fällen ist es das nämlich nicht. (Und wilde Vermehrerei würde ich ebenfalls nicht durch einen Kauf unterstützen)
    Du kennst die Eltern - auch die großeltern? Sehr viele genetische Erbkrankheiten überspringen eine generation. udn wenn die Eltern egsund sind, iste s gar nicht sos elten dass die Welpen krank sind. wenn vorher nicht auf Stammbaum und ähnliches geachtet wird.


    Ich schließe mich auch der Meinung an,
    dass ich meinen (unkastrierten) Hund nicht dort betreuen lassen würde. Nicht mal kurz.
    wer nicht verhindern kann dass sich die eigenen Hunde (die man ja imme rnoch am besten kennt) fortpflanzen, dem traue ich das auch nicht bei fremden Hunden zu.

  • Ich sehe es nicht ganz so negativ wie die anderen, unter einigen Voraussetzungen:


    Am wichtigsten ist, dass dieser Hund zur dir passt. Wenn dein Traum immer ein großer Rüde der Rasse XXX (setze beliebige Rasse ein) war und du vorhattest XXX unbedingt mit dem Hund zu machen - dann lass es und nimm nicht den Mix aus Mitleid oder weil du das Gefühl hast, es sei "Fügung" oder so.


    Ein Ups-Wurf kann passieren - sollte aber für den verantwortlichen Hundehalter eher ein Desaster sein als ein Grund für Sätze wie "Hündin X sollte ja eh mal Welpen kriegen!".


    Zu den vermuteten Rassen noch: Der Hund wird wahrscheinlich eher laut, selbstbewusst und kernig, bewegungsfreudig und eher dickfellig als sensibel. Erwarte eher einen mit eigenem Kopf als einen Hund, der dir stets gefallen möchte.


    Wenn du dir den Hund für dich vorstellen kannst, du sicher bist, dass da niemand Hunde vermehrt um mit einer seltsamen Story Geld zu verdienen .... oder an die freie Liebe zwischen Hunden glaubt...


    Dann finde ich, kannst du's schon machen.

  • Gehen tut alles, aber ich denke, es wäre natürlich sinnvoller, zu warten, bis ihr eine gemeinsame Wohnung gefunden habt und umgezogen seid.


    So ein Umzug ist schon stressig, auch für den Hund. Und ich würde erst mal schauen, ob ihr eine Wohnung findet mit Hund.



    Es gibt so viele Hunde, sowohl Rassehunde von Züchtern, als auch im Tierschutz (als auch Upps-Würfe). Da muss man doch nicht nur deshalb einen Hund nehmen, nur weil Bekannte grad einen abgeben. Wenn du ein Auto möchtest, wartest du doch auch nicht, bis zufällig der Nachbar seins abgeben will - sondern suchst aktiv das passende.


    Aber gehen tut alles, klar, da du Hundeerfahrung hast, wirst du ja wissen, wie das ist mit Hund.


    Zu den anderen Fragen gibt es tonnenweise Welpen-Threads, liess dich doch mal durch.

  • Ich fände es nicht so verwerflich, den Welpen zu nehmen.
    Wichtig wäre für mich, dass es tatsächlich ein Ups-Wurf war (bei Bekannten kann man das wahrscheinlich eher abschätzen) und dass Sorge dafür getragen wird, dass so etwas nicht noch einmal passiert.
    Wenn euch die Elterntiere - und der Welpe natürlich auch - gefallen (charakterlich wie optisch) und ihr glaubt, dass der Zwerg zu euch passt, warum nicht?

  • vielen lieben dank erstmal für eure antworten!


    zum thema "ups"-wurf, ja. ich verstehe eure bedenken komplett, ich würde das niemals unterstützen wollen, wenn die versuchen würden in irgendeiner weise damit geld zu machen. das ist tatsächlich völlig ungewollt passiert - aber ja, ihr habt recht: unvorsichtig war das auf jeden fall!!


    ehrlich gesagt kann ich auf die frage nach meinem "traumhund" schwer eine antwort geben. ich habe mit den verschiedensten Hunden in meinem Leben Kontakt gehabt und vielem etwas abgewinnen können. Am ende sollte der/die kleine nicht zu groß sein oder sogar einfach klein (berlin, mietwohnung, zugreisen etc.) und gerne mit mir draußen sein, zur hundeschule gehen, robust genug um die großstadt mit fassung zu tragen und lernbegierig genug um das richtige maß an kopftraining mitmachen zu können. ansonsten wünschen wir uns am ende einen begleiter, der eben nervlich stark und gefestigt genug ist, an allem was hunde-tauglich ist teilzunehmen. aber da kommt es ja neben der rasse auch auf das wesen an, und das ist dann sowieso eine wundertüte :)


    und ja, ihr habt recht, dieser welpe muss es tatsächlich nicht sein. ich werde da nochmal in mich gehen und die hundetruppe nochmal besuchen und genau schauen was da los ist.


    achso und ja, in meiner jetzigen wohnung ist die einverständniserklärung selbstverständlich da. ich fände es doch sehr verantwortungslos ein familienmitglied aufzunehmen und am ende ärger mit dem vermieter zu bekommen. bei der neuen wohnung wird da auch von vorneherein mit offenen karten gespielt, selbst wenn der hund noch nicht da sein sollte - wir haben keinen druck aus meiner jetzigen wohnung raus zu müssen, dementsprechend haben wir zeit nach der richtigen bleibe (mit hundeerlaubnis) zu suchen.


    vielen vielen dank euch!

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