Probleme mit unserem Welpen

  • Also zu viel?!
    Wie gesagt es ist mein erster Welpe, vorher hatte ich nur ältere Hunde übernommen.
    Dann gehe ich das ganze jetzt ruhiger an. Ich kenne solche "Zerstörungswut" usw. sonst nur von unterforderten Hunden, vielleicht daher mein Gedankengang.
    Was mich nur wundert: als wir ihn bekommen haben, hat er immer gewinselt und gefiept, wenn nichts passiert ist. Wenn wir dagegen weiter gelaufen sind, war alles gut. Daher wirkte er auf mich verunsichert und unzufrieden, wenn nichts passiert.
    Ich werde ihm jetzt mehr ruhe gönnen.


    Wie gesagt, das war so nicht geplant. Der Hund war angezahlt und reserviert, ich habe eine Hormonspirale und wusste nicht, dass ich schwanger bin, aber das gehört hier nicht her. Nun ist es so und wir müssen das Beste daraus machen, auch wenn es anstrengend wird :)


    Hast du noch einen Rat, was ich machen kann damit er mich nicht immer verfolgt? Wir haben Türgitter, aber auch da sitzt er wie vor einer verschlossenen Tür und jammert, bis ich wieder raus komme oder er rein darf, was ich nicht zulassen, damit er nicht verknüpft, dass er mit jammern seinen Willen bekommt.

  • Nein, das ist viel zu viel. Lass es komplett weg.

    Und wann lernt er es dann? Bzw. wann kann ich anfangen, ihm das beizubringen? Ich lese überall immer, dass man die Welpenwochen nutzen sollte, weil sie da am schnellsten lernen. Klar alles in Maßen, ich dachte 10 Minuten sind okay...

  • Mit den meisten Welpen wird meiner Erfahrung vor Allem DAS FALSCHE gemacht.


    Sitz, platz, bleib... das lernt der Hund auch noch, wenn er 10 Jahre alt ist ;)


    Auf was ich bei einem Welpen wirklich wert lege ist (so in etwa)
    -zur Ruhe kommen
    -Hausregeln lernen
    -mich als "Anker" im seinen Leben sehen lernen, ich soll seine Konstante sein, auf die er sich verlassen kann
    -Fremde Dinge (seien es nun Kühe, der arg böse Abfallsack des Nachbars oder what ever) mit mir gemeinsam entdecken
    -und auch einfach mal Welpe sein - an einem Stein schnuppern, über die Wiese fetzen, an einem Grashalm knabbern,....


    Das sind schon wirklich viele Sachen!!! Da ist es mir doch Pipsegal, ob welpi sitz machen kann oder nicht |)


    Zum Schluss muss das "Programm" zu Hund und Mensch passen, aber ich bin immer wieder erstaunt, wie wert gelegt wird auf Kunststückchen, die eigentlich meistens höchstens ein nice to have sind und auch noch in den folgenden Jahren gelernt werden können!

  • Wenn du sagst, dass wir zu viel machen, wie wäre es deiner Meinung nach optimal? Drei mal am Tag gassi gehen + Pipi vor der Tür zu viel? Lieber nur 1-2 Mal? Und Kommandos wie Sitz usw. muss er ja trotzdem lernen. Ich kann ihn doch nicht, bis er 6 Monate alt ist nur in Ruhe lassen und dann damit kommen oder? Sind 10 Minuten am Tag üben (Sitz, Platz, Bleib, usw.) in Ordnung?

    Ich gehe mit Welpen 2x am Tag Gassi, damit sie die Umwelt kennenlernen und dabei übe ich gleichzeitig die Kommandos die ich fürs Gassigehen brauche wie z.B. "warte" bevor wir über die Straße gehen oder "hier" oder "pfui". Das übe ich immer dann wenn es die Situation erfordert. Ansonsten gehen wir nur kurz in den Garten zum Lösen. Gespielt wird natürlich auch mal, aber keine Stöckchenspiele, damit kann sich ein Hund sehr schwer verletzen. Ich zergle gerne mit einem Spieltau denn dabei lernt der Welpe bei mir spielerisch das Kommando "aus" und er lernt dabei auch, sich zu beherrschen und zusätzlich die Beißhemmung. Auch das Kommando "sitz" kann man da wunderbar mit einbauen.
    Bei mir gibt es daher keine extra Übungseinheiten da ich alles was ich braucht einfach in der jeweiligen Situation in den Alltag mit einbaue.

  • wegen dem ständigen Pinkeln würde ich als erstes mal beim Tierarzt abklären lassen, ob der Hund vielleicht eine Blasenentzündung hat. Gerade zu dieser Jahreszeit kann ein Welpe sich das sehr schnell einfangen.


    Ansonsten verabschiede dich mal davon, dass der Hund pinkeln um dich zu ärgern. Du hast ein Hundebaby und der braucht bei allem viel Zeit zum lernen. Stellenweise sind deine Erwartungen einfach viel zu hoch was das derzeitige Können deines Welpen angeht

  • Was dein Welpe "schnell lernen" sollte, ist gerade NICHT Sitz und Platz. Das ist völlig uninteressant und kriegst du später innerhalb von ein paar Wochen geregelt.
    Wichtig dafür ist, dass der Welpi überhaupt lernen KANN. Bedingungen dafür sind:
    er kennt den Unterschied zwischen Ruhephasen und Action (sonst hat er so viel Stress im Hirn, dass Lerninhalte gar nicht ankommen).
    DU weißt, was deinen Welpi motiviert: ist Käse besser als Trockenfutter? Möchte er als Belohnung vielleicht mal einfach kurz rennen? Oder mit dir zergeln? Was ist seine größte Belohnung?
    DU weißt, wie weit dein Welpi Dinge schon verinnerlicht hat. Hast du Sitz drinnen geübt, kann er es dann draußen auch? (fortgeschrittenes Lernen - Generalisierung)


    Was er unbedingt jetzt lernen sollte ist der Unterschied zwischen Ruhe und Action, ich würde eine Box einführen, damit er zu den Zeiten, wo Ruhe sein soll, wirklich auch runterfährt. Ja, fiepen musst du halt dann aushalten - er bekommt was zum Kauen da drin und basta. Es passiert ihm nix, also zweifel' nicht - er merkt das und wird unsicher, gestresst. Steh hinter deiner Entscheidung, dass Welpi jetzt eben mal Ruhe zu geben hat. (Bei mir war das mit "vor der Tür warten" genauso k*cke. Hunde merken das. Keine Ahnung, ob sie uns atmen hören oder was auch immer... es ist anders, als wenn man tatsächlich weggeht.)


    Und was er auch lernen sollte, und das ist mit dem "schnell lernen"/gewöhnen gemeint: Umwelt, Sozialisierung. Dass er Bus fährt, ist schon so ein richtiger Schritt. Zeige ihm draußen verschiedenste Sachen. Pferdeweide. Tramhaltestelle. Leerung der Glascontainer (fortgeschritten). Müllabfuhr (fortgeschritten). Wildpark (fortgeschritten). Das erleichtert später die Generalisierung (!), weil ihn dann Umweltreize weniger ablenken, kennt er ja schon, verunsichert ihn nicht. Das sollte aber weiterhin in kleinen Schritten geschehen, also möglichst nicht länger als Tür-zu-Tür 15min. Danach: RUHE! Sonst kann er es nicht verarbeiten. Möglicherweise braucht er nach solchen aufregenden Sachen auch einen Tag Pause, also nur kleine Runden bei euch in der Nachbarschaft.
    Suche dir möglichst auch souveräne, ältere Hunde, mit denen du auf deinen kleinen Runden ein Stück mitgehst. Getobe mit gleichaltrigen oder wilden Junghunden ist ähnlich aufregend wie "Wildpark" - kurz halten, möglicherweise am nächsten Tag eine Pause einlegen. Welpi muss auch lernen, dass nicht jeder andere Hund "Spiel" bedeutet, und dass er von älteren auch mal gemaßregelt wird, wenn er über die Stränge schlägt (das würde ich aber nur bei Hunden riskieren, denen ich da 100% vertraue!! Vielleicht bei dir erstmal im Welpenkurs mit Trainerhund oä.)


    Ihr habt viel zu tun, aber vielleicht grad den falschen Fokus. Übers Alleinebleiben wurde ja schon alles gesagt.
    Bitte unbedingt den Artikel von flying-paws lesen.
    Grüßle und alles Gute :)
    Silvia

  • Du nimmst den Wassernapf auch weg?

    Ja tue ich. Den Tipp habe ich unter anderem auch hier im Forum gelesen. Sonst trinkt er vor dem schlafen noch so viel, dass er dann sein Bett voll macht. Er hat sich auch noch nie beschwert.



    Ich gehe mit Welpen 2x am Tag Gassi, damit sie die Umwelt kennenlernen und dabei übe ich gleichzeitig die Kommandos die ich fürs Gassigehen brauche wie z.B. "warte" bevor wir über die Straße gehen oder "hier" oder "pfui". Das übe ich immer dann wenn es die Situation erfordert. Ansonsten gehen wir nur kurz in den Garten zum Lösen. Gespielt wird natürlich auch mal, aber keine Stöckchenspiele, damit kann sich ein Hund sehr schwer verletzen. Ich zergle gerne mit einem Spieltau denn dabei lernt der Welpe bei mir spielerisch das Kommando "aus" und er lernt dabei auch, sich zu beherrschen und zusätzlich die Beißhemmung. Auch das Kommando "sitz" kann man da wunderbar mit einbauen.Bei mir gibt es daher keine extra Übungseinheiten da ich alles was ich braucht einfach in der jeweiligen Situation in den Alltag mit einbaue.

    Ja gut, das ist ja im Endeffekt das gleiche, was ich auch mache. Ich setze mich nicht hin und sage "So jetzt eine Trainingseinheit!". Ich baue es auch ein. Bei mir muss er an der Straße sitz machen. Das "aus" Kommando lernt er auch beim zergeln am Kuscheltier. Nur "bleib" übe ich tatsächlich aktiv mit ihm, weil es dafür zu selten klingelt und er es trotzdem lernen muss. Vielleicht habe ich das mit den Übungseinheiten blöd formuliert. Aber es sind vielleicht 10 Minuten am Tag, die da zusammen kommen an Kommandos.

    Ja gut, aber wie du so schön sagst, sind das für mich Hausregeln. Dass der Hund auch in seinem Körbchen Platz macht und da bleibt, wenn es z.B. an der Tür klingelt. Da geht es für mich überhaupt nicht, dass er hin rennt, bellt und den Paketboten freudig anspringt. Um Kunststücke geht es für mich überhaupt nicht. Ich lasse ihn nicht über Hindernisse springen, Slalom laufen oder sonstiges, aber sitz, platz und bleib sind für mich Grundkommandos die sitzen müssen und das muss er eben von Anfang an lernen. Ich kann ihn nicht die ersten 7 Monate an die Tür rennen lassen und dann plötzlich erwarten, dass er brav in seinem Korb wartet, während ich die Tür öffne. Mit dem anderen stimme ich dir vollkommen zu. Aber er scheint auch eine gute Basis zu mir zu haben, denn er orientiert sich wahnsinnig viel an mir.

  • Ja tue ich. Den Tipp habe ich unter anderem auch hier im Forum gelesen. Sonst trinkt er vor dem schlafen noch so viel, dass er dann sein Bett voll macht. Er hat sich auch noch nie beschwert.


    Hast du auch gelesen ob das einstimming als gut befunden wurde? Wasserentzug ist verboten. Es steht auf jeder Hundefutterdose drauf, dass ein Hund IMMER genug Wasser zur Verfügung haben sollte ... Dass der Hund sich nicht beschwert, heisst nicht, dass er nicht doch gern etwas trinken würde. Er hat nur keine Wahl. Leg es nicht aus, als würde er es okay finden. Er ist abhängig von dir :( :

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!