Welpe springt und knurrt fremde Menschen an

  • Hallo Zusammen,


    ich könnte mal einen Rat von euch gebrauchen. Seit ca 4 Wochen haben wir unseren jetzt 12 Wochen alten Labradoodle. Nächste Woche beginnt die Welpenschule, da freuen wir uns schon sehr drauf.


    Leider haben sich in den letzten Wochen schon ein paar schlechte Angewohnheiten eingeschlichen. Vielleicht habt ihr einen Rat, was schief gelaufen ist und was wir dagegen tun können.


    Immer wenn wir spazieren gehen, ist er sehr konzentriert auf alles, was um ihn herum passiert. Sobald er einen Menschen, Radfahrer oder Leute mit einen Hund sieht, setzt er sich hin und weigert sich weiter zu gehen. Ich kann ihn dann absolut nicht ablenken, auch wenn ich ihm ein Leckerchen hin halte. Entweder nimmt er das Leckerchen gar nicht erst, oder er isst es ohne seine Entdeckung aus den Augen zu lassen. Auch weitergehen ist dann kaum möglich, ich müsste ihn hinterher schleifen. Wenn diese Leute dann auf einer Höhe mit uns sind, fängt er an wie wild an der Leine zu ziehen und oft auch zu knurren und zu bellen. Manche Leute schrecken dann schon ein bisschen zurück. Manche streicheln ihn aber dennoch und dann ist auch alles gut. Außer das er etwas wild ist und an ihnen hochspringen will.
    Das macht er dann auch bei anderen Hunden und gelegentlich auch bei großen Fahrzeugen, die an uns vorbei fahren. Ich muss ihn immer gut festhalten und wenn ich ihn mal frei laufen lasse muss ich sicher sein, dass niemand in der Nähe ist.
    Habt ihr eine Idee, wie wir das wieder los werden? Schließlich wird er mal gute 45 cm groß, da muss er schon gut erzogen sein.


    Ein anderes Problem ist die Beißhemmung.
    Er mag es schon gestreichelt zu werden, aber ständig kaut er auf meiner Hand oder meinen Sachen herum. Ich qieke dann schon Aua, wenn er nicht aufhört kurre ich ihn an und gehe weg. Manchmal akzeptiert er das, manchmal geht er mir hinterher und beißt mir ihn Beine oder Füße. Habe jetzt damit angefangen, dann auch den Raum für 1 bis 2 Minuten zu verlassen.
    Habt ihr noch andere Tipps für mich?


    Danke schonmal!

  • Hi :)


    Ihr habt den Hund mit 8 Wochen geholt?
    Wo kommt er denn her, also aus welchen Umfeld, wie ist er aufgewachsen bis dahin ?


    Ich denke das mit der Beißhemmung dauert einfach noch etwas . Das anknurren würde ich lassen, ich denke das Pusht noch mehr .
    Quieken, umdrehen, ohne großes Zögern das Spiel abbrechen .
    Das sollte klappen .



    Ich würde vermuten er ist unsicher wenn er etwas entdeckt , beobachtet es und wenn es ihm komisch vorkommt bellt er aus Unsicherheit .


    Lass ihn sitzen und gucken, warte einfach wenn er Angst hat. Wenn er neugierig ist dann erkundet zusammen das komische Ding .
    Und bitte nicht streicheln lassen wenn er gerade zeigt das er unsicher ist oder gar Angst hat . Der fremde Mensch muss ihn dann ja nicht noch antatschen.


    Das wird schon, der kleine ist ja quasi noch ein Baby

  • Zu den gruseligen Lebewesen draußen: es ist zum einen wichtig, dass euer Hund lernt, dass ihr euch gut kümmert und zum anderen, dass vieles einfach nebensächlich für ihn ist. Wenn er fremde Menschen verbellt und ihr steht nur da und redet auf ihn ein oder so, wird er nicht das Gefühl haben, dass ihr euch kümmert und auch nicht, dass die Situation völlig harmlos ist. Auf der einen Seite lasst bitte nicht mehr zu, dass euer Hund Kontakt ertragen muss (auch das Hochspringen ist nur Aufgeregtheit/Unsicherheit, dass heißt absolut nicht, dass er das gut findet oder dadurch gar auf den nächsten Menschen gelassener reagiert, eher im Gegenteil). Zeigt euerm Hund, dass ihr dafür sorgen könnt, dass es zu keinem ungewollten Kontakt kommt. Stellt euch vor euern Hund und sagt den entgegen kommenden Menschen, sie sollen ihn bitte ignorieren. Wenn ihr das gelassen, aber bestimmt tut, wird euer Hund das einordnen können. Wenn euer Hund in Sitzstreik tritt, könnt ihr alternativ auch probieren, euch zu ihm zu hocken, Hund zwischen den Beinen und halb umschließen und gemeinsam beobachten. Auch dabei keinesfalls von Fremden anfassen lassen. Oder man könnte probieren, gelassen "hey, kein Grund stehen zu bleiben" zu sagen und ihn auf den Arm nehmen und einfach dran vorbei tragen. Müsste man ausprobieren, worauf euer Hund am besten reagiert. Auch Zeigen und Benennen gäbe es noch, wobei ich das fast etwas überdimensioniert (und vielleicht auch etwas viel verlangt) für einen Welpen finde. Aber könnte man auch probieren... wenn ein Mensch/Hund/Traktor... auftaucht, kündigst du das deinem Hund frühzeitig an, vor allem auf Distanz mit auftauchen und nicht erst, wenn dein Hund xy als zu nah empfindet. "Schau, ein Jogger!" in freudigem Ton und bestenfalls ist xy dann noch so weit weg, dass dein Hund sich zu dir umdreht und du belohnen kannst. So kann man auch den Grundstein für eine automatische Umorientierung bei Reizsichtung legen (also meine Hunde kommen z.B. bei Reitern, Joggern, Rehen... automatisch zu mir)


    Zum anderen: versucht seinen Wohlfühlabstand herauszufinden und erst mal auf die Distanz euch mit ihm zu beschäftigen, also ihm beizubringen, dass xy total nebensächlich ist. Das geht z.B. gut auf einer (größeren) Wiese neben einem belebteren Spazierweg. Da spielt ihr zusammen, kuschelt, sucht interessante Dinge, übt Kleinigkeiten... Vielleicht erst auf 20 Meter Distanz zum Spazierweg und dann langsam Distanz abbauen, immer nur so weit, dass euer Hund noch nicht auf xy reagiert.


    Das wichtigste ist aber wirklich, dass ihr euern Hund das keinesfalls mehr alleine regeln lasst, er will und kann das in dem Alter nicht.

  • Immer wenn wir spazieren gehen, ist er sehr konzentriert auf alles, was um ihn herum passiert. Sobald er einen Menschen, Radfahrer oder Leute mit einen Hund sieht, setzt er sich hin und weigert sich weiter zu gehen. Ich kann ihn dann absolut nicht ablenken, auch wenn ich ihm ein Leckerchen hin halte. Entweder nimmt er das Leckerchen gar nicht erst, oder er isst es ohne seine Entdeckung aus den Augen zu lassen. Auch weitergehen ist dann kaum möglich, ich müsste ihn hinterher schleifen. Wenn diese Leute dann auf einer Höhe mit uns sind, fängt er an wie wild an der Leine zu ziehen und oft auch zu knurren und zu bellen. Manche Leute schrecken dann schon ein bisschen zurück. Manche streicheln ihn aber dennoch und dann ist auch alles gut. Außer das er etwas wild ist und an ihnen hochspringen will.
    Das macht er dann auch bei anderen Hunden und gelegentlich auch bei großen Fahrzeugen, die an uns vorbei fahren. Ich muss ihn immer gut festhalten und wenn ich ihn mal frei laufen lasse muss ich sicher sein, dass niemand in der Nähe ist.
    Habt ihr eine Idee, wie wir das wieder los werden? Schließlich wird er mal gute 45 cm groß, da muss er schon gut erzogen sein.

    Dein Hund hat Angst und steht mit dem Problem alleine da. Du bist leider gar keine Hilfe, deshalb handelt er wie er meint, dass es gut wäre.


    Es ist gar nicht gut, dass ein Hund, der Angst hat, auch noch angefasst wird. Das wilde Springen ist Abwehrverhalten auf (noch) freundliche Art.


    Lies Dich mal in dieses Thema ein, das könnte Euch eine große Hilfe sein:
    *Zeigen und Benennen*


    Hier sieht man meinen Welpen bei der Leinenführigkeit und am Ende Hundebegegnung - etwas, wo sie eigentlich kläffend in der Leine hängt. ;) Es gab übrigens genauso viel Belohnung für korrektes Verhalten an der Leine, wenn uns keiner gefilmt hat und wir alleine unterwegs waren. Also immer.


    [Externes Medium: https://youtu.be/xqwJnbijY1I]
  • ....... Wenn diese Leute dann auf einer Höhe mit uns sind, fängt er an wie wild an der Leine zu ziehen und oft auch zu knurren und zu bellen. Manche Leute schrecken dann schon ein bisschen zurück. Manche streicheln ihn aber dennoch und dann ist auch alles gut. Außer das er etwas wild ist und an ihnen hochspringen will.
    ......

    Äääh.... ja - gute Idee...... (NICHT!): Hund führt sich auf wie von der Tarantel gestochen und wird dafür noch gestreichelt = belohnt...... Tip: der Hund wird NICHT bestätigt, wenn er Leute ankläfft, an ihnen hochspringt etc.! Sonst macht der das im erwachseneen Zustand auch noch - und damit kriegste recht schnell mal Ärger.


    Wenn er unterwegs gucken möchte - hey, gib ihm die Zeit, das ist doch ok - er muß seine Welt doch erstmal kennenlernen. Wenn der Andre näher kommt, und Du merkst, es wird ihm zu viel, dann stell Dich vor ihn oder zumindest ganz dicht neben ihn (mußt austesten, was besser hilft), die Leine dabei vorsichtig ganz kurz nehmen, damit er net nach vorn kann. Das zeigt ihm, Du nimmst seine Unsicherheit wahr, und Du stellst Dich zu ihm, Du übernimmst seine "Verteidigung" und gibts ihm Sicherheit. Und er kann in Ruhe gucken.


    Es besteht aber auch die Möglichkeit: wenn Du ihn gucken läßt, bestätige ihn doch - sag ihm, daß das fein ist, und irgendwann fordere ihn auf, mit Dir weiterzugehen. Aber nicht als Kommando, sondern fang einfach an, zu quietschen, und tu so, als hättest Du woanders was entdeckt, und mußt unbedingt jetzt dorthinlaufen (natürlich net in die Richtung der Leute!). So hast Du garantiert seine Aufmerksamkeit, und in dem Moment kannst loslaufen. Weg von den Leuten, das gibt ihm Sicherheit, das zeigt ihm, daß er da nix regeln muß. Du kannst zB laut quietschen und, sobald der Hund deswegen guckt, ein Leckerli weg von den Leuten kullern lassen - den Welpen möcht ich sehen, der darauf net anspringt und dem Leckerli hinterhergeht. Laß ihn das aufsammeln, wirf noch 2-3 weitere Leckerlies und lenke damit in die gewünschte Richtung und geh dann einfach weiter mit ihm, und lobe ihn.


    Am besten ist es, wenn Du siehst, daß jemand entgegenkommt, der ihm "Unsicherheit" bereitet, rechtzeitig so weit auf die Seite zu gehen, daß er den einfach aus der Entfernung angucken kann, udn gar net erst nach vorne gehen muß, weil der Abstand grß genug bleibt. Ist schwierig für den Halter, weil ja jeder bei nem "süßen Welpen" gucken kommen muß, und antatschen möchte. Da muß man dann wirklich hart bleiben und sich notfalls echt unbeliebt machen, udn die Leute wegschicken und das Anfassen verbieten. Der Hund springt net vor Freude so hoch, das ist wohl eher Beschwichtigung, resultierend aus dem beschwichtigenden Maulwinkel-Lecken, das Welpen gern zeigen, nur daß er halt an den Menschen nur mit Springen hochkommt..... Will heißen, wenn der da hochspringt, weil er unsicher ist, hat er Streß. Braucht er net, brauchst Du net. Wenn er lernt, er kommt damit weiter oder kann den Streß abbauen, oder keiner tut ihm, was, nachdem er so "beschwichtigt" hat, macht er das weiterhin. Und ein groß werdender Hund gefährdet damit nicht sicher stehende Personen wie Kinder oder alte Leute ganz schnell.


    Biene mag Anfassen auch nicht (immer) oder bei jedem. Wenn sie das zeigt, geh ich inzwischen echt dazwischen. Mir wars immer unangenehm, die Leute net streicheln zu lassen, weil "man könnte sich ja unbeliebt machen". Bis sie angefangen hat, nach Leuten zu (warn-)schnappen...... Jetzt mach ich mich gerne unbeliebt, denn noch viel unbeliebter ist man, wenn Hund dann mal tatsächlich zulangen würde....

  • Danke für eure Tipps. Werde ich ab morgen gleich mal ausprobieren. Auf die Idee das er Angst haben könnte, bin ich ehrlich gesagt gar nicht gekommen.
    Ich lasse ihn aber auch nicht von jedem anfassen. Wollte damit nur sagen, dass er dann trotz vorherigem knurren und bellen nicht aggressiv reagiert.
    Wie gesagt, morgen probiere ich es gleich mal aus. Dann werden unsere Spaziergänge bestimmt auch wieder entspannter.

  • Ich lasse ihn aber auch nicht von jedem anfassen. Wollte damit nur sagen, dass er dann trotz vorherigem knurren und bellen nicht aggressiv reagiert.


    Das wäre bei einem Welpen auch hochgradig unnormal. Selbst bei Rassen mit echtem Wach und Schutztrieb die als Erwachsene keinen Kontakt zu Fremden wollen sind die Welpen nicht von klein an aggressiv zu Fremden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!