Bin ich auf dem richtigen Weg... oder auf dem Holzweg?


  • Ich habe noch nie erlebt, dass jemand den Tagesablauf mit Hund simuliert und zwei Stunden früher aufsteht. Jetzt soll er (oder sie?) auch noch morgens alleine durch die Pampa wandern und wenn das nicht gemacht wird ist man nicht richtig auf einen Hund vorbereitet?
    Ich habe in den 2,5 Jahren vor dem Hund vielleicht fünf Spaziergänge gemacht. Vier davon mit einer Freundin und einer als ich mit dem Gedanken spielte einen Hund anzuschaffen um auszukundschaften wie das Gassigebiet hier aussieht. Ich bin gerne draußen unterwegs, aber alleine macht das für mich einfach keinen Sinn. Hätte mich das als Hundehalter disqualifiziert? Nein.
    Jetzt "muss" ich raus und mache das sehr gerne, ich genieße die ruhigen 1-2 Stunden (zzgl kürzerer Löserunden), das ist meine Auszeit die nur mir, meinen Gedanken und dem Hund gehört. Und zwar täglich bei jedem Wetter.
    Wenn der TE jetzt also nicht jeden Morgen alleine Gassi geht, dann hat das mMn keinerlei Aussagekraft über seine Motivation mit einem Hund spazieren zu gehen.



    Go for it @Caprisonne, ich finde deine Überlegungen super und wenn du vielleicht noch eine alltagstauglichere Rasse als den Husky kennen und lieben lernst, dann werden du und dein Hund sicher eine tolle Zeit zusammen haben.
    Ob Welpe oder erwachsener Hund würde ich - wenn es konkret wird - davon abhängig machen wie viel Zeit du in den Wochen und Monaten nach dem Einzug hast.

  • Naja, nach drei Monaten Semesterferien ist der Welpe kein Welpe mehr sondern ein fünf bis sechs Monate alter Junghund. Vier Stunden alleine bleiben sind da sicher nicht ideal, aber meiner Meinung nach machbar.


    Newton ist am 21.04.2014 geboren; am 05.08.2014 war ich bereits das erste Mal wieder im Kino. Er war also mit guten drei Monaten das erste Mal für etwas mehr als drei Stunden alleine. Vollkommen ohne Probleme.


    Wenn das alleine bleiben von Anfang an zum Alltag dazu gehört, wird der Hund keine Probleme damit haben. Natürlich passt man die Zeiten erst langsam an, aber prinzipiell extra trainieren, muss man da nichts.


    Mir macht wie gesagt eher Sorgen, was mit dem Hund passiert wenn man dann einen Vollzeitjob hat. Bei meiner Schwester ging das so sehr in die Hose, dass ihre Hündin jetzt quasi meinen Eltern gehört...

  • Also wenn du meine Meinung willst: Ich würde warten bis das Studium rum ist, du beruflich eine Stelle hast wo du Dir vorstellen kannst zu bleiben und die Voraussetzungen gegeben sind (Flexible Arbeitszeiten).

    Danke für deine Meinung, so von Techniker zu angehendem Techniker :applaus: Darüber werde ich mal ein paar Nächte grübeln. An die Geschäftsreisen habe ich gar nicht gedacht.


    An einigen der Tagen bin ich mit dem Fahrrad oder Longboard los. Habe mir sogar extra die Tage mit dem schlechteren Wetter ausgesucht. Leider bin ich immer noch in der Erholungsphase nach einem Motorradunfall im letzten Jahr und habe noch Probleme mit meinem Knie und der Ausdauer. Bin also noch nicht wieder auf meinem Level wie vor dem Unfall. Daher auch im ersten Post der Hinweis darauf, dass bevor das Knie nicht heile ist kein Hund kommt. Das Motorradfahren habe ich übrigens an den Nagel gehängt.


    Wie willst du das denn mit der Uni machen? Oder dürfen Hunde da mit? Unser Welpe bleibt 2x die Woche 2h alleine. Ansonsten ist immer jemand da. 4h (oder wie lange bist du täglich in der Uni) könnte der nicht alleine bleiben. Und 3 Monate Training während der Semesterferien reicht auch nicht aus. Für die Zeit brauchst du entweder täglich eine Betreuung oder du suchst dir einen schon erwachsenen Hund, der so lange alleine bleiben kann.

    Die meisten meiner Professoren würden Hunde dulden. Wie viele Pflichtveranstaltungen ich in den nächsten Semestern habe, weiß ich nicht genau, viele sind es aber nicht. Ich lerne gerne (und besser) von zuhause aus (die Vorlesungsunterlagen bekommen wir online gestellt). Bin auch jetzt schon nur bei wenigen Veranstaltungen wirklich in der Uni. Wäre nie länger als eine Vorlesung weg, also ca. 90min.

  • Go for it @Caprisonne, ich finde deine Überlegungen super und wenn du vielleicht noch eine alltagstauglichere Rasse als den Husky kennen und lieben lernst, dann werden du und dein Hund sicher eine tolle Zeit zusammen haben.
    Ob Welpe oder erwachsener Hund würde ich - wenn es konkret wird - davon abhängig machen wie viel Zeit du in den Wochen und Monaten nach dem Einzug hast.

    Danke, ich werde mich in den nächsten Wochen verstärkt mit anderen Rassen auseinander setzen. Bin übrigens ein er :lol:


    Mir macht wie gesagt eher Sorgen, was mit dem Hund passiert wenn man dann einen Vollzeitjob hat. Bei meiner Schwester ging das so sehr in die Hose, dass ihre Hündin jetzt quasi meinen Eltern gehört...

    Ich kann nur für mein 2018-Ich sprechen, momentan würde ich sagen, dass ich bereit bin dafür im Job kürzer zu treten. Aber das sage ich als Student ohne wirkliche Arbeitserfahrung, daher ist das wahrscheinlich sehr blauäugig.

  • In die Zukunft kann niemand 1000 Prozent sehen. Ich denke auch, dass sich die Studienzeit dafür super eignen würde & eine passende arbeit lässt sich vielleicht ebenfalls finden.


    Ich bin nach meiner Ausbildung sofort in Teilzeit eingestiegen und bereue es bis heute ganz und gar nicht, sondern bin froh über diese Entscheidung. Verdienst habe ich genug, um einen guten Lebensstandard zu halten. Klappt natürlich nicht bei jedem.


    Finde es klasse wie du dich darauf vorbereiten willst . Ich würde trotzdem die Eingewöhnung gut einberechnen und das alleine sein in kleinen Schritten üben, wenn es mal soweit ist. Lieber da mehr Zeit investieren Und auf die Dauer glücklich werden. Auch würde ich mir nochmal überlegen, wer auf den Hund bei spontanen Ereignissen aufpassen kann .

  • @Caprisonne


    Das will aber gut überlegt sein! Wenn du von Anfang an nie Vollzeit arbeitest, wirst du über deine gesamte Lebensarbeitszeit gesehen immense finanzielle Einbußen haben! Auch bei der Rente, falls es dann überhaupt noch eine gibt.


    Suche dir lieber von Anfang an einen flexiblen Beruf. Gleitzeit, Home Office, etc. Heute gibt es da viele Möglichkeiten.


    Ich werde, wenn ich meine Schäfchen ins Trockene gebracht habe, auch beruflich kürzer treten. Vor Mitte 40, also in 10 bis 15 Jahren, wird das aber sicher nicht der Fall sein!

  • Hallo, Caprisonne,


    es wurde hier ja schon viel Kluges gesagt, vielleicht noch zwei Anmerkungen.


    1. Dein simulierter Tageslauf enthält gar keine Slots für Sozialleben oder außerhundliche Freizeit. Willst du dir das echt antun? Bzw. sowas muss doch mitgeplant werden, bei aller Nerdigkeit.


    2. Ich habe seit November 16 einen Hund einer auch nicht ganz einfachen Rasse, nämlich einen Cardigan Welsh Corgi (Hütehund). Ein wenig Hundeerfahrung hatte ich, bin mit (sehr vielen) Hunden aufgewachsen. Weißt du, was mich am meisten überrascht hat und ganz schön schlaucht? Die Konzentration, Aufmerksamkeit, Konsequenz, Fokussierung, die mir dieser junge, anspruchsvolle Hund abverlangt. Das ist anstrengend! Das ist nicht einfach so durch die Felder streifen. Corgis sind vermutlich nicht mit Huskys vergleichbar. Aber die sind ja auch keine einfachen Hunde. Ein Zweistundenspaziergang und dann gleich weiterackern - das ist nicht zu unterschätzen! Echt GANZ was anderes, als aufstehen und rumsitzen ... und ach ja, Kälte, Schlamm, Regen. Ich mag das, bin gerne draußen, aber auch das sind Ungemütlichkeitsfaktoren ...


    Just my 2 cent.


    LG
    Sibylle

  • Ich habe noch nie erlebt, dass jemand den Tagesablauf mit Hund simuliert und zwei Stunden früher aufsteht. Jetzt soll er (oder sie?) auch noch morgens alleine durch die Pampa wandern und wenn das nicht gemacht wird ist man nicht richtig auf einen Hund vorbereitet?

    Darum geht es nicht. Aber es macht, wie schon von einem anderen User angemerkt, einen Unterschied zwischen 2 Stunden früher aufstehen und die Zeit dann mit Chillen verbringen oder 2 Stunden früher aufstehen und einen strammen Spaziergang durch Wald und Feld zu machen, aktuell auch noch bei Kälte und im Dunkeln. Wenn man sowas probehalber simulieren will, dann doch vielleicht richtig. ;-)


    @Caprisonne


    Meines Wissens haben Husky überdurchschnittlich häufig ein Problem mit dem alleine sein. Das würde ich bei der Anschaffung auch bedenken.


    An deiner Stelle würde ich mich noch nicht auf eine Rasse versteifen, sondern erst mal möglichst viele unterschiedliche Hundetypen kennen lernen und schauen, welcher davon dir wirklich liegt. In der Theorie klingt nämlich vieles ganz nett, gerade Rassebeschreibungen, in der Praxis sieht es dann häufig anders aus.


    Ich muss zugeben, nachdem ich jahrelang neben einem gewohnt und ihn auch bei seinen zahlreichen Ausbrüchen öfters wieder eingefangen habe, ist der Husky für mich so eine Art persönlicher "Anti-Hund", den ich nicht mal geschenkt haben wollen würde. Extremer Jagdtrieb, extreme Selbstständigkeit, extremes Bewegungsbedürfnis, alles ist an diesem Hund extrem. Mir wäre das Leben mit einem solchen Hund zu eingeschränkt und sofern man keinen Zughundesport anstrebt, erschließt sich mir die Anschaffung einer solchen Rasse nicht. Ich mag Hunde, die Spaß an der Zusammenarbeit mit ihrem Besitzer haben, die bei guter Erziehung im Regelfall draußen fast überall ohne Leine laufen können, deren Jagdtrieb kontrollierbar ist. Das alles ist mit einem Husky schwierig bis unmöglich. Darum mein Rat - geh nochmal in dich, überlege dir, was du wirklich möchtest und mach den Praxistest (Tierheim, Züchter, Hundehalter). Es gibt einfach sehr spezielle Rassen, für die man wirklich gemacht sein muss, um langfristig mit ihnen glücklich werden zu können - der Husky gehört m.E. dazu.

  • 1. Dein simulierter Tageslauf enthält gar keine Slots für Sozialleben oder außerhundliche Freizeit. Willst du dir das echt antun? Bzw. sowas muss doch mitgeplant werden, bei aller Nerdigkeit.

    Stimmt! Mit dem passenden Hund kann man das aber auch prima verbinden. Filmabend bei Freunden? Mein Hund liegt vor dem Sofa (oder drauf, wenn erlaubt). Beim Café- oder Restaurantbesuch sieht es ähnlich aus. Gemeinsame Ausflüge werden einfach etwas hundetauglicher gestaltet. Und wenn ich mal ins Kino will, dann bleibt der Hund einfach so lange Zuhause. Bei Geburtstagsfeiern schläft er im Auto und wenn die lärmenden Kinder im Bett und die ersten Gäste gegangen sind, darf er rein und den Abend mit dem "harten Kern" ausklingen lassen. Lange Partynächte gibt´s hier auch nicht und mit Hund habe ich jetzt endlich eine gute Ausrede um nicht mit zu müssen. xD
    Dazu braucht man aber einen Hund, den andere Menschen ins Haus lassen (Stichwort Größe und Haarmenge), der das gerne mitmacht und muss viel Arbeit reinstecken und den Hund dahingehend erziehen.

  • Ei ei ei, Leute, wenn man einen Hund hat, dann tut man das! Gassi gehen. Der Hund wird doch extra aus DIESEM Grund angeschafft... Damit man mehr raus kommt, weil man einen Grund dazu hat!


    Also ich denke, das Gassigehen wird das kleinste „Problem“ sein!


    Ich wollte auch genau deshalb einen Hund. Hab in der Vergangenheit immer wieder Sportarten angefangen. Turnen, Tanzen, Tennis, Handball, Spinning, Fitnessstudio,... Im Endeffekt nichts länger als zwei, drei Jahr durchgehalten, weil ich irgendwann das Interesse verlor.


    Aber ein Hund ist ein Lebewesen, das man recht schnell sehr lieb gewinnt und dann macht man es halt seinetwegen, auch wenn man es für sich selbst nicht machen würde...


    Bei mir hat das gut geklappt. Es kam bisher kaum vor, dass ich mal wirklich keine Lust hatte auf Gassi (meist wegen schlechtem Wetter). Gegangen bin ich dann natürlich trotzdem. Gassirunden ausfallen lassen, habe ich auch noch nie. Selbst nicht bei Krankheit. Da werden sie halt verkürzt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!