Unsere Junghunde... der alltägliche Wahnsinn Teil VIII

  • Die Pubertät hat zugeschlagen. Aber so richtig :dagegen:
    Ich habe spontan beschlossen, Hund und Kind abzugeben und auszuwandern. Nach Sibirien. Wo weit und breit keine nörgelnden Menschen sind. Und mich dort als Eremit von Nacktschnecken und Moos zu ernähren.


    Nachdem wir vermehrt wetterbedingt kurze Runden gelaufen sind und viel gearbeitet haben und dieser Hund wunderbar gehört hat, wollten wir heute mal eine entspannte Runde laufen. In weiser Voraussicht mit Schleppleine und Maulkorb.
    Hat nur nicht viel gebracht.


    Vom ersten Schritt an, als wir aus dem Bus kamen, zog dieser elende Mastochse, als ob er im Leben niemals eine Leine und ein Halsband oder Geschirr gesehen hätte. Ich hin mit meinem gesamten Körpergewicht dagegen und hatte meine liebe Mühe, ihn zu halten. Umdrehen war leider keine Option, da der nächste Bus erst 30 Minuten später käme. Hab mich mit kurzer Leine bis zur Lauffläche durchgekämpft und dann die Schlepp eingeschnallt.
    Auf freier Fläche dann war der Hund komplett durch den Wind. Null Rückruf, null Reaktion, Augen zu und auf der Suche nach jeder erdenklichen Pfütze ohne Rücksicht auf Verluste wie ein Kampfpanzer voran.
    Sobald er im Wasser war, war die Welt gut - es wurde geblubbert, getaucht, geschwommen.
    Was musste ich mir Pöbeleien anhören, dass ich mit so einer Maschine überhaupt unter Menschen gehe.
    Dabei hab ich die Schlepp nicht mal losgelassen, bei seinem Auftritt war mir der Rückruf nicht sicher genug, so dass ich ständig mit beiden Armen in der Schlepp hing.


    Plus dieses Dramas: er hat weiterhin null reagiert auf Menschen in jeglicher Form und Begleitung. Dazu ist er viel zu umweltsicher. Auch Hunde waren relativ uninteressant, einmal hat er blöd geschaut, als er angepöbelt wurde, aber kein Laut, keine Bewegung, kein Interesse mehr als nötig.
    Also weiß ich, dass er auch in Extremsituationen ungefährlich ist.


    Wir sind jetzt zuhause, der Hund völlig fertig mit seinem Leben, mir tun alle Gelenke weh vom ständigen in-die-Schlepp-stemmen.
    Ich geh eine Runde weinen und hilflos sein. Blöder :fluchen:

  • @Munchkin1 :streichel:


    Ist hier sehr ähnlich; auch in anderer Gewichtsklasse ist das total anstrengend.
    Das Tier ist stellenweise komplett taub und vor allem kommt das total unberechenbar.
    Beispiel: morgens normal zur Runde losgestiefelt. Um die Zeit treffen wir Leute, die wir sonst NIE treffen, unter anderem eine sehr nette junge Frau mit anderthalbjährigem Rüden, Rocky s Grösse. Die beiden haben soo schön zusammen gespielt! :herzen1:
    Die Wege trennen sich, ab da Durchzug. Die Nase klebt am Boden, das Bein ständig in der Luft, NULL Rückruf möglich. Nach ein paar Minuten gebe ich frustriert auf, leine das Tier an. Die nächsten paar hundert Meter zieht er, wie ein Ochse, ich dringe überhaupt nicht mehr zu ihm durch. Ok, Rückzug nachhause angetreten, Augen zu und durch.
    Dann läuft uns eine Bekannte über den Weg. Warum ich so genervt sei....der Hund trabt die ganze Zeit brav wie ein Zirkuspony neben/schräg vor mir her. :ugly:
    Die Wege trennen sich wieder, weil er jetzt so lieb ist, versuche ich es noch mal mit Freilauf...dasselbe wie vorher in grün. :lepra:


    Tags drauf im Wald an der Schlepp: der Hund kommt JEDES mal sofort auf Rufen zurück. Ich freue mich, wage aber keine Experimente.


    Hier zuhause: komm wird komplett ignoriert, Sitz? Platz? Körbchen? Nie gehört. Morgen ist Hundeschule, ich versuche, entspannt zu bleiben.

  • Och Mensch :streichel: @Munchkin1


    Hak es ab und mach dir nen gemütlichen Resttag .


    Hier fliegt grade auch dem Knirps draußen gern mal alles an Hirn raus an bestimmten Ecken. Arbeiten wir dran und ich geh in mich warum das passiert.


    Ich sollte übrigens wirklich mal am Thema "Besuch/Menschen" arbeiten |) Er ist so übermäßig "nett" und distanzlos das er quasi mit Anlauf auf´s Sofa in den Menschen hüpft und im Gesicht schlabbern will aber gleichzeitig auch überall reinhacken will weil Zahnwechsel langsam anzufangen scheint :ugly:
    Aber gut, Examen ist durch und ich hab wieder ein Privatleben - auf in den Kampf :lachtot:

  • Drueck Dich mal @Munchkin1. Ich auswander mit Dir aus ... allerdings neven mich meine Familienmitglieder gerade mehr als das vierbeinige Pubertier. Ich habe schon Fusseln am Mund, weil ich immer und immer wieder die einfachsten Regeln hier predige :rotekarte: :verzweifelt: Und dann heissst es noch :sei doch nicht immer so streng ... Sorry dass ich der Party Pooper der Nation bin, einer muss es ja sein :motzen: :ka:


    Aber einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund wollen sie natuerlich alle :roll:

  • Drueck Dich mal @Munchkin1. Ich auswander mit Dir aus ... allerdings neven mich meine Familienmitglieder gerade mehr als das vierbeinige Pubertier. Ich habe schon Fusseln am Mund, weil ich immer und immer wieder die einfachsten Regeln hier predige :rotekarte: :verzweifelt: Und dann heissst es noch :sei doch nicht immer so streng ... Sorry dass ich der Party Pooper der Nation bin, einer muss es ja sein :motzen: :ka:


    Aber einen alltagstauglichen, gut erzogenen Hund wollen sie natuerlich alle :roll:

    Same here... Wir hatten Besuch und gefühlt habe ich zwei Stunden "Rayna lass das" und "Lass den Hund ihn Ruhe gesagt". Und die ganze Zeit "Ooooch, sei doch nicht so streng" "Ooooch, das fällt mir ja so schwer" "Jaaaaa Mäusschen ich möchte ja, aber ich darf nicht" "Ohne Verabschieden? Das is aber blöd für sie" :muede:
    Ohne zu übertreiebn habe ich bestimmt 5 Mal folgenden Dialog geführt:
    "Du sagst aber, wenn ich sie wieder streicheln darf, oder?"
    "Gar nicht"
    "Oooooch warum denn nicht?"
    "Weil Besuch nicht ihr Business ist"
    "OOOOOOoch die arme. Du bist so streng" :barbar:


    Am Ende war ich so genervt, dass auch der Spaziergang ohne Besuch im Anschluss total fürn A... war, weil ich nervlich schon am Limit lief...Und die Maus - eh angeschlagen durch Erkältung und völlig aufgedreht und durch den Wind - hat natürlich abgekriegt :rotekarte:


    Hier wird auch nur noch auf der Couch gechillt heute :dafuer:

  • @Munchkin1 :streichel: Wir haben auch so einen Kampfpanzer an der Leine. Und wenn er mal Leinenführig ist, dann reichen 2 wildfremde Menschen, die 10 Meter vor uns gehen, damit das vorbei ist. Ich versteh dich so gut.

  • @ShadowWingXY: Du bist nicht allein!!


    Ich habe gestern mitten im Wald die Schlepp abgemacht und hab Gatte, Soehne und Pudel alleine stehen lassen, nachdem ich ihnen viel Spass und Glueck gewuenscht habe. Vorher waren die 3 froehlich mehrmals in's Unterholz gelatscht um sich irgendwelche Sachen anzugucken - Chap hinterher und blieb staendig haengen mit der bloeden Schlepp. Als mein Bitten doch mal auf dem Weg zu bleiben mehrmals von den Herren ignoriert wurde mit dem Kommentar "Das bloede Ding stoert eh voll, der arme Hund, jetzt lass ihn halt mal frei- der haut schon nicht ab" hat ich die Faxen dicke. Ganz verloren standen sie dann da und ich bin ertmal von Dannen gestampft, lol. Ugh ... sometimes :fluchen:

  • Ach Danke ihr Lieben


    Das muss eindeutig was am Wetter sein.


    Der Hund merkt jedenfalls, dass er massiv übertrieben hat, er ist wieder soooo kuschelbedürftig und soooo müde..
    Vorhin kam eine ganz zarte Anfrage mit der Zunge, ob man noch böse sei

  • Wein für alle? Käsekuchen ist auch noch da! Scheint als hätten wir alle ein blödes Wochenende gehabt.


    Wir waren übrigens doch noch bei der HuSchu und es war nicht soviel schlimmer als sonst. Leinenführigkeit war auch zu 80% okay. Zu Hause angekommen, legte der Hund sich aufs Sofa, Kind wurde mehrfach ermahnt, den Hund in Ruhe zu lassen und jetzt herrscht hier wundervoller Friede. :dafuer:


    Morgen gehen wir ohne Humd frühstücken und ganz vielleicht guck ich mich morgen Nachmittag mal nach einem Regenmantel für den Hund um.


    So sieht es jetzt übrigens gerade hier aus:


    62e8cc41f3bc8f07ba9a53.jpg

  • Ich weiß, dass so Wochenenden total blöd sind.
    Und ich mag auch niemandem auf den Schlips treten jetzt, darum bitte nur als kleinen Gedankenanstoß sehen.


    Ja, viele andere Hundehalter und nicht Hundehalter haben keine Ahnung von Hundeerziehung.
    Und ja, man wird dann manchmal als „streng“ abgeschrieben, obwohl man nur an Basissachen festhält.
    Aber: Manchmal macht es Sinn das eigene Verhalten und die eigenen Ansprüche zu überdenken, wenn einem mehrere Menschen sagen, dass man es da vielleicht auch einfach ein wenig übertreibt.


    Man neigt ja leider ein wenig dazu an Idealen festzuhalten, die so gar nicht notwendig sind. Und man sollte sich meiner Meinung nach immer fragen in welchen Situationen es sich wirklich (!) lohnt mit dem Hund über bestimmte Dinge zu streiten und ob es manchmal nicht auch einfach sinnvoller und für alle Beteiligten stressärmer wäre mal alle fünfte Grade sein zu lassen.


    Für mich liest es sich hier manchmal so als würde konstant gegen den Hund gearbeitet werden und sich aneinander aufgerieben werden.
    Das lohnt sich meiner Erfahrung nach nicht.


    Gerade bei Junghunden ist weniger manchmal einfach mehr. Und den Anspruch zumindest ein wenig zu reduzieren, wenn der Hund gerade eh bunte Knete im Kopf hat, kann doch ganz entspannend sein.

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